Lesenswerte Bücher und sehenswerte Filme

  • @Kalou


    Zu Goyas Geister gibts mehrere Trailer bei You tube, da kannst du ja schonmal sehen, ob der Film was für dich ist.
    Meinst du den Djangofilm?
    Den hat hier im Forum irgendjemand schonmal empfohlen, ich werd mir den auch kaufen, wenn ich das nächste Mal DVDs bestelle. Ich glaube es war 2 times, und sie hatte erwähnt, dass Dumas in den Film kurz genannt wird.

  • Ja, ich meinte Django - er ist ziemlich blutig, Tarantino halt, aber grad zu Beginn auch richtig witzig. Er lohnt sich auf jeden Fall, nur das Ende ist extrem. Dumas wird erwähnt, ja.
    Goyas Geister habe ich schon im Trailer angesehen, der ist ja von Milos Forman, der auch Amadeus verfilmte. Den Film fand ich schon immer klasse, also werde ich Goya wohl auch kaufen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Ich lese im Moment den Roman "Das rote Band" von Emma Donoghue.
    Er handelt von einem jungen Mädchen, das im London des 18. Jahrhunderts als Prostituierte auf der Straße landet, nachdem ihre Mutter sie wegen ihrer Schwangerschaft hinausgeworfen hat.
    Sie ist gerade einmal vierzehn und treibt das Kind ab, rutscht immer tiefer ins Milieu hinein, und (ich habe etwas vorgelesen) am Ende des Romans wird sie hingerichtet.
    Ein sehr gut geschriebener Roman, den ich jedem nur empfehlen kann...ist nicht nach dem üblichen Schema der meisten historischen Romane geschrieben....der Schreibstil hat mich von den ersten Seiten an gefesselt und ich konnte ganz in den Roman eintauchen.

  • Ja, ich fand die Verfilmung auch genial :thumbup:

  • Hier noch ein Tipp von mir:


    "Friedhof der Unschuldigen" von Andrew Miller


    Der Roman handelt von einem Ingenieur, der im Jahre 1784 nach Paris kommt, wo er den Auftrag erhält, den Friedhof der Unschuldigen zu beseitigen, dessen giftige Dämpfe die Anwohner zunehmend mehr schädigen. Ein sehr gut geschriebener Roman, der einen beim Lesen in das vorrevolutionäre Paris versetzt, keiner der üblichen Mary Sue Historienromane, sondern ein tiefgründiger Roman, der einen auch zum Nachdenken über die Vergänglichkeit des Menschen bringt. Und die Schauplätze sind so gut beschrieben, dass man sie beim Lesen richtig vor sich sieht. Trotz einiger sehr düsterer Stellen kann ich dieses Buch nur empfehlen. :thumbup:

  • Klingt gut :thumbup: - ich lese gerade mal wieder Wolfgang Schorlau, über Stuttgart 21 und die Pharmaindustrie - sehr zu empfehlen, wie alle seine Bücher. So super recherchiert und dann auch noch absolut aktuell, bessere Lektüre als jede Zeitung :thumbup: . Hier seine HP.

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  • Hier noch ein Buchtipp von mir:


    "Die Blüten der Freiheit" von Iris Anthony


    Der Roman spielt im Jahre 1636, als König Louis XIII das Tragen von Spitze verbot und daraufhin blühten der Schmuggel und die Korruption. Damals wurde versucht, mit Hilfe von Hundern und mit Leichen in Särgen die Spitze nach Frankreich zu schmuggeln. Im Roman geht es um die Schicksale einer 30 jährigen Frau, die seit ihrem 5. Lebensjahr in einem Kloster als Näherin arbeitete und nun blind geworden ist, dies aber vor den Nonnen zu verbergen versucht, da Näherinnen, die blind sind, aus dem Kloster geworfen werden und dann mittellos auf der Straße stehen. Außerdem geht es um die Schicksale einer verarmten Adeligen, eines Hundes und eines Grafen, der besessen davon ist, Spitze zu bekommen, um damit einen Bischof zu bestechen, der seinem Vater helfen will ihn zu enterben.
    Ein guter Roman, den ich in einem Stück weg verschlungen habe, kann ich echt empfehlen. :thumbup:

  • @Alienor
    :thumbup: Das hört sich nach einem interessanten Plot an! Scheint endlich mal was anderes zu sein als diese ewigen nervigen Mädchen, die unbedingt Musketierin, Päpstin, Ärztin oder was weiß ich werden wollen. :wacko:

  • Aramis


    Ja, der Roman ist wirklich ganz anders, eine solch nervige Überheldin, der alles perfekt gelingt, kommt nicht vor.
    Im Gegenteil, alle Romanfiguren habe auch ihre Schwächen, wirken eben wie ganz normale Menschen :thumbup:
    Das war endlich mal wieder ein historischer Roman, der sich von den anderen positiv abhebt. :)
    Bis zu diesem Roman habe ich gar nicht gewusst, dass im 17. Jahrhundert Mädchen mit 6 oder 7 Jahren ins Kloster gegeben wurden, nur um für das Nähen der Spitze ausgebildet zu werden, und um den kostbaren Stoff zu schonen, ließ man sie ohne Licht arbeiten, so dass sie mit Mitte Zwanzig bis Anfang Dreißig fast alle blind waren.
    Echt schlimm, wie die Klöster damals die Armut der Familien ausnutzten. :thumbdown:

  • Ein überaus sehenswerter Film, wie ich finde:


    Mandela - der lange Weg zur Freiheit


    Taschentücher sind dabei allerdings anzuraten. Ein sehr berührender Film über einen wahrhaft großen Mann.

    Männer sehen in Frauen nur die Hure oder Heilige,
    es gibt nichts drumherum.
    Sie plustern sich gehörig, aber irgendwann, das schwör ich,
    drehe ich den Spieß mal um!


    ** Je suis une femme - Kap 25 on **

  • @Engel


    Danke für den Filmtipp, wenn der mal im Fernsehen läuft, werde ich ihn auf jeden Fall anschauen.
    Ich finde auch, dass Nelson Mandela eine sehr beeindruckende Persönlichkeit war. Ich finde es sehr bewundernswert, dass nicht einmal die lange Gefangenschaft ihn brechen konnte und er weiterhin für seine Überzeugungen kämpfte. Ich habe mal eine Doku gesehen, in dem das Gefängnis gezeigt wurde, in dem er viele Jahre gesessen hat, und wer da nicht verrückt oder depressiv wird, muss wirklich eine sehr starke Persönlichkeit sein.

  • Auch seine Frau Winnie Mandela hat sich nie brechen lassen. Aber sie hat sich im Gegensatz zu ihm Hass und Gewalt ergeben.

    Männer sehen in Frauen nur die Hure oder Heilige,
    es gibt nichts drumherum.
    Sie plustern sich gehörig, aber irgendwann, das schwör ich,
    drehe ich den Spieß mal um!


    ** Je suis une femme - Kap 25 on **

  • Wahrscheinlich war der Kampf gegen Hass und Gewalt im damaligen Afrika der Apartheit auch extrem schwierig, und man musste schon eine enorme innere Kraft haben um dafür einzustehen. Wer dafür kämpfte musste ja einen bitteren Preis bezahlen, wie man an Nelson Mandelas langer Gefangenschaft sieht. Über seine Frau weiß ich jetzt nicht so viel, die Doku die ich angeschaut habe, beschäftigte sich vor allem mit der Zeit von Nelson Mandelas Gefangenschaft.

  • Ich kann jedem nur die Fantasyromanreihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin empfehlen
    Vielleicht kennt ihr ja die Serie "Games of Thrones ", auf dieser Serie basieren die Romane.
    Ich habe den ersten Band angefangen und muss sagen, dass er noch besser ist als die TV Serie, ich kann es jedem nur empfehlen, die Romane zu lesen.
    Es ist zwar Fantasy, und keine Historie, aber die Ähnlichkeiten sind da...Mord, Intrigen und Machtkämpfen um den Thron....sehr spannend und man will immmer gleich den nächsten Roman lesen um zu erfahren wie es weitergeht

  • @Engel


    Stimmt, die Romane basieren auf der Serie, da hatte ich mich wohl verschrieben. Ich bin schon sehr gespannt, wie genau die Serienmacher sich an die Romane gehalten haben

  • Ich habe gestern einen Film gesehen, den ich sehr gut fand:
    Die Böse Saat (von 1956)


    In dem Film geht es um ein kleines blondes Mädchen, das wie ein Engel aussieht, jedoch trotz seiner acht Jahre bereits mehrere Morde begangen hat. Doch die Erwachsenen kommen nicht dahinter, da die Kleine ihnen vorspielt, ein besonders braves und frommes Kind zu sein.
    Obwohl die Darstellung der Kleinen meiner Meinung nach etwas übertrieben war(denn ich glaube nicht, dass ein achtjähriges Kind wirklich so eiskalt morden könnte) fand ich den Film sehr gut gemacht, und dachte beim Anschauen des Films gleich "Das könnte doch Mylady als Kind gewesen sein."
    Das hat mich jetzt zu einer Fanfic inspiriert, in der es um Myladys Kindheit und Jugend geht, und um ihre Ehe mit Athos. Die Fanfic soll dort enden wo der erste Musketierroman beginnt. Wenn dieser Film mal im Fernsehen läuft solltet ihr ihn unbedingt ansehen....genauso würde ich mir Mylady, wenn man nach ihrer Charakterisierung im Roman geht, als Kind vorstellen.

  • :D *kicher* Eine höchst lesenswerte Szene in Tristan l`Hermites Le page disgracié, einem autobiografischen Roman aus dem Jahr 1643:
    Der junge, aufmüpfige Page sieht sich infolge eines Duells gezwungen, nach England abzuhauen und stößt dort auf eine höchst gefährliche Engländerin, die ihn sowohl zum exzessiven Weingenuss als auch zur Liebe animieren will:


    ...mais j`avais si peu d`amour pour cette liqueur que je ne me pouvais résoudre à boire le reste. Et comme j`étais en cette peine, et que j`avais déjà la tasse à la bouche pour prendre à contrecoeur cette médecine, je m`aperçus d`une belle occasion pour m`en exempter; c`est que l`Anglaise tourna la tête du côté qu`était son mari, pour voir s`il dormait profondément. Je pris ce temps avec adresse pour verser doucement le vin sur mon épaule, aimant mieux que ma chemise en fût tachée que mon estomac en fût offensé. Ma bacchante ne s`aperçut pas de cette ruse et, comme transportée de je ne sais quelle fureur, me mit les deux mains dans les cheveux et, m`approchant la tête de son visage, me fit un hoquet au nez, qui ne me fut point agréable. Je m`efforçai de m`en dépêtrer, mais elle me tenait si fort qu`il ne me fut pas possible, et là-dessus, il lui prit un certain mal de coeur, qui déshonora toute ma tête; tout le vin, qu`elle avait bu lui sortit tout à coup de la bouche, et je ne pus faire autre chose que baisser un peu le front pour sauver mon visage de ce déluge. J´eus les cheveux tout trempés de cet orage, et l`horreur que cet accident m`apporta me fit faire un si grand effort pour me sauver des mains de cette insensée qu`elle fit contrainte de quitter prise. Le souvenir de cette vilaine action me fit le lendemain tenir sur mes gardes, pour éviter les occasions de me rencontrer seul avec cette belle impudente...

  • Igitt 8| !! Allein schon die Tatsache, dass er sich den Wein über die Schulter kippt und hofft, dass das unbemerkt bleibt, sagt ja einiges über den Zustand der Dame ... aber dann ... pfui Teufel :pinch: . Und keine heiße Dusche in Sicht .... Was aber zeigt, dass überzogene Prüderie erst später aufkam und das 17. Jh. ... hm ... sehr offenherzig sein konnte ;) .

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

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