Literarische Herausforderungen sind nicht erst eine Erfindung der Neuzeit; es gab sie z.B. schon an den frz. Höfen des Mittelalters (am bekanntesten ist wohl eine aus dem 15. Jh., ein Gedicht zu der Zeile " "Je meurs de soif auprès de la fontaine" [sic] zu schreiben). Angesichts des französischen Adels- und Salonkultur des 17. Jhs. wäre es erstaunlich, wenn es derartige "Herausforderungen" nicht auch zu Zeiten unserer Musketiere gegeben haben sollte. Ziel der Aprilherausforderung ist es also, die Charaktere eine Herausforderung beantworten zu lassen:
Mindestens drei aus den "Drei Musketieren" bekannte Charaktere werden (sei es im Salon einer begehrten Dame, bei einem privaten Trinkgelage oder in anderer Situation) aufgefordert, ein Gedicht, das in folgender Zeile endet, zu verfassen: "Gib gute Nacht der Welt, bestürzter Kardinal!"
Der Text der Herausforderung muß die verschiedenen Lösungen der Aufgabe enthalten, die nach Möglichkeit jeweils auf die Person des "Verfassers" abgestimmt sein sollten.
P.S.: Die obengenannte Gedichtzeile (die ich zwecks bequemerer Arbeit damit in modernisierter Schreibung wiedergegeben habe) entstammt dem Lübecker Totentanz-Gedicht von Nathanael Schlott (1701): http://www.totentanz-online.de…hland/luebeck-schlott.htm. Zwar ein wenig anachronistisch, aber ich konnte dem "bestürzten Kardinal" nicht widerstehen, und immerhin bewegen wir uns noch im Barock.