Lieblingszitate etc.

  • Hallo!
    8-) Wahrscheinlich jeder hat irgendein Zitat von jemandem oder einen Spruch besonders gern, kennt eine Textstelle in- und auswendig, ...
    Ich dachte mir, dass man darüber ja auch mal schwatzen könnte (bei mir passt's sogar zu dieser Seite):
    Ich bewundere Richelieu; er war zwar eigentlich relativ skrupellos - für das, dass er Kardinal war - und auch nicht gerade einer derjenigen, mit denen man sich anlegen sollte, aber irgendwie hatte das, was er getan hat, Hand und Fuß. Deshalb finde ich auch diesen Satz einfach herrlich:


    „Man gebe mir sechs Zeilen, geschrieben von dem redlichsten Menschen,
    und ich werde darin etwas finden, um ihn aufhängen zu lassen.“


    Und was mögt ihr? Ich bin gespannt, was da so zusammenkommt...
    Grüße,
    salut!

  • @Maren: Ich glaube, Bergfee meint allgemein. Das schließe ich aus

    Zitat

    (bei mir passt's sogar zu dieser Seite):

    .


    Wenn es allerdings doch falsch ist, dann verzeih mir, da hat die Kombinationsgabe versagt. ;-)

  • Hallo,


    ich bin von Natur aus jemand dem mehr als nur ein Dutzend Zitate stets durch den Kopf schwirren. (Was ein gutes Textgedächtnis so alles wert ist. *g*)


    Das Richelieuzitat von Bergfee finde ich selber gut und überlege im Moment mal ganz scharf, mit welchen von den Zitaten die ich mag, ich Euch nerven soll.


    Denn die Palette reicht weit. Sie beginnt irgendwo bei sachen wie:


    Mönchlein,l Mönchlein, du gehst einen schweren Gang, und ich der manchen schweren Gang gegangen bin, möchte wahrlich diesen nicht vollbringen. (Frundsberg zu Luther)


    reicht über Bergeweise Zitate aus Dramen und Romanen:


    Der Starke ist am mächtigsten allein. [/i] (Schiller: Wilhelm Tell)


    [b] Du hast den Frieden nie gekannt, ein siebzehnjährger Krieg hat dich erzogen, (Schiller:Wallenstein)


    So überboten sie alle Sterblichen an Tapferkeit, doch ihrem fürchterlichen Generale gehorchten sie aufs Wort... (Milton: Das verlorene Paradies)


    und endet schließlich bei meinen Lieblingen, den Gedichten, von denen ich sehr viele auswendig kann, oder ganze lange Passagen mir stets präsent sind.


    Aber ich denke dass kennt Ihr schon aus meinen Geschichten, darum füge ich hier mal nicht soviel an. *g*


    „Wann treffen wir drei wieder zusamm’?“
    „Um die siebte Stund, am Brückendamm.“
    „Ich mit“
    „Ich komme von Norden her“
    „und ich von Süden“
    „Und ich vom Meer,“
    „hei das wird ein Ringelrein
    und die Brücke sie muss in den Grund hinein.“
    „Und der Zug der in die Brücke tritt?
    Um die siebte Stund?“
    „Hei, der muss mit, muss mit.“
    „Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand.“
    (Fontane: Die Brücke am Tay)


    Ich kreise um Gott,
    um den uralten Turm,
    ich kreise jahrtausende lang,
    bin ich ein Falke?
    bin ich ein Sturm?
    oder ein großer Gesang?"
    (Rilke)



    Auf ein bestimmtes Lieblingszitat mich festzulegen ist sehr schwer. Es gibt einfach zu viele die ich gut finde, oder die mir irgendetwas bedeuten, als dass ich leicht eines über die anderen Stellen könnte.


    Teclador


    Komm vor der Dämmerung zurück

  • Tja, also ich zitier mich mal selbst, weil das mein kleiner Universalspruch ist, der echten Zynikern über jede Situation hinweghilft:


    "Hier Strick - Da Balken - Viel Spaß!"


    In der Regel greift niemand zum Strick, sondern rappelt sich wieder auf. Bei mir klappt das zumindest. *g*

  • Zitat

    In der Regel greift niemand zum Strick, sondern rappelt sich wieder auf. Bei mir klappt das zumindest. *g*


    Natürlich, Maren... Du hast ja auch fleißig den "Mann in der Eisernen Maske" angeschaut und weißt daher, wie das mit Genies und Ingenieuren ist... :-P


    Ich sollte besser nicht alle Zitate aufzählen, die mir so in den Sinn kommen, es sind viele Emblem-Motti dabei (ganz vorn mit dabei: Non è gioia senza noia), allerdings auch so einiges aus Osterspielen, Totentänzen, anderen literarischen Werken, und, und und.
    Ah, ja... Noch ein ziemlicher Favorit zum Schluß:


    Je donne mon avis non comme bon mais comme mien. (Michel de Montaigne)

  • Hallo Maike,


    waere es moeglich dass du das Montaignezitat uebersetzt? Das waere echt nett.


    Ein Sklave kann nicht befreit werden, er kann sich nur selbst befreien, ebensowenig ist es unmoeglich einen freien Menschen zu versklaven, dass schlimmst was man tun kann ist ihn toeten.


    Und nein, das ist nicht von mir, sondern aus einem Buch und ich habe leider wer da zitiert wurde.


    Teclador


    Komm vor der Daemmerung zurueck

  • Tut mir Leid, hab mich wohl zu unklar ausgedrückt, ich meinte wirklich allgemein.


    Schillers Tell haben wir in der Schule durch- und auseinandergenommen. Ich erinnere mich noch daran, dass wir uns über "der Föhn ist los" und "durch diese hohle Gasse wird er kommen" köstlich amüsiert haben.


    „Wer weiß, wie Gesetze und Würste zustande kommen, der kann nachts nicht mehr ruhig schlafen.“ (Otto von Bismarck)
    Hatte gar nicht so unrecht, der Mann...


    Und dann noch was aus einer Geschichte von Francesco Petrarca:
    „Zwischen diesen beiden wird auf dem Schlachtfeld meiner Gedanken schon lange eine höchst mühselige und auch jetzt noch unentschiedene Schlacht geschlagen, darüber, wer herrschen soll von den beiden Menschen in mir.“

  • Ui, seid Ihr alle belesen. Ich habs eher mit der TV und Kinowerbung, was meine Lieblingszitate angeht:


    "Only 5 billion years of sunshine left. Make the most of it!" (Ford 2004)


    "Grow up? What for?" (Renault 2004)

  • Meine Lieblingszitate werden nachgeliefert, sobald sie mir mal einfallen. ;-)
    Eines davon ist aber schon in meiner Signatur zu finden.


    @Tec: "Die Brücke am Tay" habe ich noch nie gelesen, aber die Situation kommt mir aus MacBeth so bekannt vor.


    Edit: JETZT weiss ich eines wieder... Omnis definitio in iure civili periculosa est. Für alle Nichtlateiner: "Jede Begriffsbestimmung im Zivilrecht ist gefährlich".

  • Das Problem mit Lieblingszitaten ist, daß sie diesen Platz immer nur eine Zeit lang innehaben. Mein langjähriges war
    "Ashes to ashes and clay to clay!
    If the enemy doesn't get you, your own folks may."
    James Thurber - ich glaube aus der Fabel "The peacelike mongoose".
    Im Moment hab ich eigentlich keins.


    Tschüs
    Linda

  • @Selene: Fontane hat besagt Shakespearestelle fuer sein Gedicht verwendet. Es dreht sich um die Bruecke am firth of forth die von einem windwirbel ausgehebelt wurde und mitsamt einem Zug zusammenbrach.


    Und @ Bergfee, bei bismarck ist mir eigentlich eher das Zitat, dass Politik immer von Blut und Eisen und nie von Parlamentsgewaesch gemacht wird, im Kopf. Naja, recht hatte er wohl.


    Teclador


    Komm vor der Daemmerung zurueck

  • Eins hab ich noch - Friedrich der Große:


    Es heißt, dass wir Könige auf Erden die Ebenbilder Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. Sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.


    Schmunzelde Grüße
    Linda

  • Ich hätte eines aus dem Buch, das ich immer angenehm relativierend, wenn auch leicht zynisch fand - klar, es kommt von Athos ;-)


    "Allons nous faire tuer où l´on nous dit d´aller. La vie vaut-elle la peine de faire autant de questions?"


    Grobe Übersetzung: Gehen wir und lassen uns töten, dort, wo man uns hinschickt. Ist das Leben es wert, dass man so viele Fragen stellt?

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Hallo,


    Linda dein Zitat finde ich interessant. Aber von Friedrich dem Großen gibt es eine Menge guter Zitate. Ich habe da mal so eine Sammlung "Wonach er sich zu richten hat" in der Hand gehabt und es war recht interessant und manchmal auch lustig.


    Und Claudia... das Zitat ist nicht übel, auch wenn mir da fast sofort James Krüss "Hundert Leichen machen noch keinen Helden." auf der Zunge liegt.


    Tec

  • Oh, als großer Disney-Fan, der ich nunmal bin, fällt mir gerade noch ein Zitat ein, dass sich mir irgendwie besonders eingeprägt hat aus "Cap und Capper":


    "Wenn Du so schlau bist und er so dumm - warum jagt dann der Hund den Fuchs und nicht andersherum?"


    Sagte die Eule und der Spatz stellte den Jäger dar, woraufhin der Specht sich erschießen ließ, um dem kleinen Fuchs eine Lektion zu erteilen.

  • @Tec: Na, hier haben wir halt dann den Held als Leiche ... vielleicht.


    Ein Zitat kann ich mir der Kürze wegen noch merken - mein Gedächtnis gleicht leider einem Sieb ;-) - und deswegen ist das Zitat auch höchst unvollständig, aber aus einer wunderbaren Passage, wie ich finde ;-)


    C´est un roc ... c´est un pic .... c´est un cap


    und geht so klasse weiter, aber da setzt dann mein Gedächtnis aus


    Que dis-je c´est un cap? .. C´est une péninsule
    Curieux: De quoi sert cette oblongue capsule?


    usw. aus Cyrano de Bergerac, die Tirade über die Nase ;-)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Cyrano kenne ich noch aus Asterix. :-P


    "Ce n'est pas très drôle, romain! Tu aurais pu dire: C'est un menhir! Que dis-je, un menhir? C'est un Dolmain!"


    Ich liiiiebe Asterix...

  • "Was den Rednern an Tiefe mangelt, ersetzen sie durch Länge." (Montesquieu) Das hat uns auch noch ausgerechnet ein gewisser Lehrer beigebracht... ;-)


    "Pour lui le cardinal était le serpent fascinateur et il était, lui, l'oiseau qui voltige de branche en branche sans pouvoir lui échapper." (über Ludwig und Richelieu)
    kaloubet: Wann sagt Athos das denn?

  • Bergfee: Dieses Zitat bringt es auf den Punkt und betrifft fast alle Politiker :-P


    Mein Lieblingszitat stammt von Sokrates:
    Genügsamkeit ist natürlicher Reichtum, Luxus künstliche Armut


    Weiter gefällt mir eines von Schiller:Alles wanket, wo der Glaube fehlt !!


    Dieses beschreibt eigentlich die Situation der Westlichen Industriestaaten(Ausgeschlossen USA)

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