Schullektüre

  • Servus,


    Ja, klar. 'Die Physiker' von Dürrenmatt hatte ich oft in der Hand, hab's aber nie genommen, weil ich wusste, dass das irgendwann in der Schule kommen würde.


    Marlen Haushofers 'Die Wand' hatte ich aber schon vorher gelesen und sehr gut gefunden. Es geht um eine Frau, die eines Tages aufwacht in einer Hütte im Wald, und dann feststellt, dass sie in einem Radius von ein paar Kilometern von einer Art gläsernen Wand eingeschlossen ist. Wird als feministische Literatur gehandelt, ich glaub es kam so in den Sechzigern raus.


    Irgendeines noch.... wart mal.... fällt mir jetzt nicht ein....


    Doch! 'Schlafes Bruder' von Robert Schneider. In einem kleinen Bergdorf wird ein Bursch geboren, der wundersam musikalisch ist; er verliebt sich in Elsbeth, als er bei ihrer Geburt das erste Mal ihr Herzschlagen hört und spielt fortan nach dem Metrum dieses Schlagens. Eines Tages kommt ein Prediger ins Dorf, der den Satz prägt 'Wer liebt, schläft nicht', und Elias beschließt daraufhin, nicht mehr zu schlafen - bis hin zum Tod.


    Ja, das war's glaub ich. Wenn wir in der Achten Bernhard Schlinks 'Der Vorleser' doch lesen, dann kommt das auch noch dazu.

  • Zitat

    Original von Alex
    Aber gibt es hier eine oder einer, die/der ein Buch gelesen hat und dieses wurde zum Beispiel nach einem Jahr in der Schule durchgenommen und gelesen? Wenn ja, was für Literatur war es?


    (Ich kenne einen, der das gemacht hat und ich will wissen ob das ein Ausnahmefall ist oder nicht)



    In Deutsch ist mir das wenig passiert -auf Anhieb fällt mir da nur Marie von Ebner-Eschenbachs "Gemeindekind" ein. Komischerweise wurde trotz sehr viel "Literatur-unterricht" nur halb so viel der sog. Literatur durchgenommen wie ich gelesen habe.
    In Englisch habe ich dafür "Hamlet" und Wildes "Bunbury" zwei oder drei Jahre gelesen bevor es bei uns durchgenommen wurde.



    @Laura: Marlen Haushofer gefällt dir?

  • Zitat

    Marlen Haushofer gefällt Dir?


    Ich kenne nur 'Die Wand' von ihr, und das fand ich damals (Oktober 2003) sehr gut - hauptsächlich, weil es eine Situation dargestellt hat, die mal was ganz anderes war als vieles, was man sonst so geboten bekommt.

  • Tschau


    Wie's mir scheint habe ich da vielleicht eine falsche Gruppe Leute befragt. ;-)


    @Laura: Klar, Dürrenmatt ist ein sehr guter Autor, der nicht nur für die Schulstube geschrieben hat. Da wäre zu Beispiel der wohl grösste Klassiker von Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker. Wir haben dieses Buch in der Schule gelesen. Ich hätte dieses Buch nie zur Hand genommen. Doch es gefiel mir so gut, dass ich das sogar freizeitlich gelesen hätte. Oder Dürrenmatts DER VERDACHT, ist auch ein sehr gutes Buch das ich aber von der Schule her kenne.


    Ich müsste schon Goethe lesen, damit ich Schulstoff vorholen könnte. Aber wie ich schon angedeutet habe, würde ich nie und nimmer Goethe freiwillig in die Hände nehmen.

  • Hallo,


    bei uns an der Schule wurde "Der Graf von Monte Christo" in Englisch gelesen, leider eine sehr verkürzte Ausgabe. Ich habe sie eigentlich nicht selbst gelesen, ich habe es nur von einer anderen Klasse erfahren.


    Von Dürrenmatt habe ich bis jetzt "Der Besuch der alten Dame" und den Film zu "Das Versprechen" gesehen.
    In der Schule haben wir Gottfried Kellers "Romeo und Julia aus dem Dorfe" (grindig), "Die Judenbuche" von Anette von Dröste-Hülshoff, "Krambambuli" und eine Reihe anderer Kurzgeschichten von Marie von Ebner-Eschenbach und "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horvath, das einzig wirklich gute Buch gelesen. Jetzt fangen wir gerade "Biedermann und die Brandstifter" an.
    In der Unterstufe haben wir dann noch eine Menge Kram gelesen, manches war gar nicht so schlecht. Unsere jetztige Deutschlehrerin ist einfach Wahnsinn, so trottelig und inkompetent wie sie ist.


    Alex: Wieso würdest Du Goethe nie freiwillig in die Hand nehmen? (Nicht das ich Goethe gelesen hätte)


    Markus

  • Alex: Was hast du denn gegen Goethe? Die Dialoge sind genial ... ich habe sie zwar beim ersten Lesen in der Schule nicht verstanden, weswegen ich in dem Jahr auch kaum Hausübungen abgeliefert habe ... *g*, aber er schreibt gut.

  • Hello


    Markus und selene: Ich habe auf alle Fälle nichts gegen Goethe, denn ich lese sogar Berichte über sein Skelett.(Was noch langweiliger ist, als es sich anhört)
    Doch Goethe ist eine Art von Literatur, die ich einfach nicht Hobby-Mässig lesen könnte. Ihr wisst wohl schon was ich meine. Es ist einfach zu wenig packend, für die Freizeit. Zu wenig spannend, zu wenig interessant, ich könnte wohl noch viele andere Adjektive aufzählen. All diese Punkte sind Grund genug, die Bücher dieses Autoren nur in der Schule zu lesen. (Ich entschuldige mich aufrecht bei allen Goethe Fans)

  • Geniale Aussage, ehrlich ... ! *g* Es passiert nämlich recht viel in Goethes Büchern. Über "Faust" lasse ich allerdings vieles kommen, beim ersten Lesen war er lähmend. "Stella" ist dagegen sogar richtig spannend. .. (Ich musste dieses Buch einfach lesen aus ... gewissen, offensichtlichen Gründen :rolleyes: .)
    Aber natürlich, jeder wie er will.


    "Krambambuli" hätte ich auch gerne in der Schule gelesen, aber das spielte es natürlich nicht ...
    Dafür haben wir "Biedermann und die Brandstifter" auch gelesen ... was nicht hätte sein müssen.

  • Wir lasen einmal in der Schule einen Katzenkrimi von Akiff Pirinci (weïss zu meinem Bedauern nicht mehr wie man diesen Namen schreibt). Dieses Buch war auf alle Fälle klasse, und da wir einen gemütlichen Lehrer haben, sahen wir paralell dazu noch den Film, was noch einmal etwas brachte. (Diese Technik haben wir bis jetzt bei allen Büchern, die wir bei ihm lasen, angewendet, ist sehr nützlich und auch lustig :-P)

  • Alex: Wieso liest Du Berichte über Goethes Skelett?
    Ja, es ist sehr angenehm wenn man zu den Bücher auch gleich Filme anschaut. Wir haben das eher selten gemacht, letztens eine Produktion aus der DDR, schwarz-weiß und mit entsetzlicher oder fehlender Musik. Insgesamt war der Film aber nicht mal so schlecht.
    Krambambuli war wirklich nicht so übel, aber ich hätte es lieber ungekürzt gelesen.
    Was haltet ihr hier eigentlich von Schiller?

  • Markus: Nun ja, es war ein regnerischer Nachmittag, das P.M History lag vor mir und da war dieser Artikel.... Nein, ich will mich kurz fassen: Der Artikel handelt hauptsächlich schon von Goethes Skelett, aber dazu kommt noch, dass der Autor selber scheinbar ein Krüppel war ?-(
    Es waren auch noch nebensächliche Details da, die gewisse Sachen über Schiller besagten, aber darüber kann ich nicht mehr Auskunft geben, da ich den grössten Teil bereits wieder vergessen habe. im Nachhinein muss ich schon sagen, dass es da interessantere Sachen geben würde :-P

  • Hi ihr!


    Ich komm grad aus dem Urlaub zurück und bin noch nicht so ganz wieder da;-)


    Krambambuli? Gelesen hab ich es nicht, nur mal einen Film gesehen, der so hieß. Ist es das mit dem Hund? Dann hat es mir nämlich gefallen.


    Ich hab vor kurzem ein recht altes Gedichtebuch aus der Schulzeit meiner Mutter ausgegraben (aus dem Staub) und ich muss sagen, darin zu lesen macht mir Spaß. Hätte ich zuerst nicht gedacht. Und manchmal könnte ich mich kringeln vor Lachen über Goethes Gedichte oder Sprüche...:-))


    Gruß,
    Aline

  • Hallo Bergfee!


    Krambambuli ist das mit dem Hund. Hast Du den Film gesehen, wo die Frau des Försters depressiv ist und mit dem Wilderer, dem Gelben von dem der Förster den Hund gekauft hat, eine Affäre hat und wo dann der Förster und der Wilderer im Wald aufeinander stoßen und auf sich schießen. Dann kann sich der arme Krambambuli nicht entscheiden, wem er zu Hilfe kommen soll, schließlich erschießt der Förster den Wilderer und Krambambuli erfriert. ;-(
    Nebenbei gibt es dann noch so eine Alte weißhaarige, die Marie von Ebner-Eschenbach symbolisieren soll und der die depressive Förstersfrau ihr Herz ausschüttet.

  • Hi Markus!


    Ja, genau das war's. Aber ich soviel ich noch weiß, erfriert Krambambuli nicht...?-( Ich bin mir nicht mehr sicher, ich glaube aber, dass er erst lange am Grab liegt; bis schließlich dann die Frau vom Förster kommt und ihn wegzieht. Entweder weiß ich es falsch, oder das Ende sollte im Film nicht ganz so traurig sein;-)

  • Ja hallo, ich bin auch mal wieder da! Krambambuli kenne ich nicht, hört sich aber ganz gut an (der Förster der mit.... ne Affäre hatte..... *g*)
    Ich wollte mal wieder auf das ursprüngliche Thema zurückkommen. Gerade lesen wir in der Schule "Götz von Berlichingen" Ich gebe zu: das gehört zur Allgemeinbildung, obwohl es mir nicht sonderlich zusagt. Na ja, was ich eigentlich fragen wollte: findet ihr nicht, dass man Bücher, die man sozusagen gezwungen wird zu lesen ganz anders angeht als Bücher, die man freiwillig liest? Mal abgesehen von der Tatsachen, dass ich mir normalerweise beim Lesen nicht so viele Notizen mache, meine ich.

  • Langweilig. Es geht um einen Jungen, der Jude ist und deswegen ziemlich viele Probleme hat.
    Und dann gibt es einen Soldaten, der dauernd die Freundin von Andri vergewaltigt.
    Endet mit einem Tod, wie jedes Drama...


    Silke

  • Hallo Napoleon,


    ich gehe Schulbücher nicht mit Widerwillen an, aber meistens lege ich sie angewidert weg :-). Zumindest jetzt. Aber es stimmt schon, in unser Klasse finden die Leute fast jede Schullektüre automatisch schlecht, oder sie finden sie noch schlechter als sie es sonst finden würden.
    Dann würden sie es aber nicht lesen. Hm. Die Frage ist nicht so leicht, grundsätzlich glaube ich aber das Zwang den Zugang zu Dingen im allgemeinen schlechter macht, oft geht es aber nicht ohne Zwang, weil man einfach nicht die Ausdauer hat.
    Ich denke zum Beispiel an das Lernen einer Sprache: Wer büffelt schon gerne freiwillig Vokabeln?
    Bei Bücher ist das aber anders. Die Lehrer suchen sich wirklich oft entsetzliche Sachen aus. Ich meine, es gibt genug gute und moderne Bücher, muss es da unbedingt ein Goethe oder irgendsowas sein?
    Kennt hier jemand Biedermann und die Brandstifter? Wie ist das?


    Markus

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