Nachfolgen der Bericht einer wahren Begebenheit - anno domini 1636-1637 ... [ man möchte direkt darüber einen Film drehen ]
Die HISTORISCHE Wahrheit beweisen einige wenige, kurze Sätze in der Korrespondenz Richelieus mit seinem Sekretär!
=> G. Avenel : "Lettres, instructions diplomat. & papiers d'État" (Band.5)
-> Richelieu an Chavigny: 17.August, dann 14. & 16.Oktober 1636
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aus: " Lesefrüchte, belehrenden und unterhaltenden Inhalts " Herausgegeben in München. 1831
(Übersetzung aus "Encyclopediana desana" Paris / 1791 - pag.33ff) [ leicht gestraffter Text ]
Der G O L D M A C H E R
Noël Picard, genannt Dubois, gebürtig aus Co(u)lommier-en-Brie, war der Sohn eines Chirurgen. In seiner Jugend hatte er etwas Latein erlernt; er widmete sich daher der Chirurgie, um in der Folge seines Vaters Erwerb zu betreiben. Er war aber von Jugend auf sehr wankelmüthig, bald bereitete ihm seine Wahl Langeweile. Er diente als Kammerdiener einem Mann von Stande mit Namen Dufay, der ihn mit nach der Levante mitnahm. Drei bis vier Jahr war er mit solchem auf Reisen. Dubois zeigte sich bald als unruhiger Kopf, voller Begierde in die geheimen Wissenschaften der Chyromantie, Astrologie, Magie und Alchymie einzudringen. Nach der Rückkehr seiner Reisen ließ er sich in Paris nieder und suchte die Bekanntschaft von Adepten und Geheimniskrämern. Sechs Jahre verlebte er mit ihnen, sich allen Ausschweifungen ergebend. Darüber Gewissensbisse fühlend - in einem Anfall von Zerknirschung - begab er sich zu den Kapuzinern in die Rue St.Honoré. Doch nach Verlauf von sieben bis acht Monaten ward ihm diese Lebensweise sehr zuwider; er warf die Kutte ab und entwischte über die Mauern der Tuilerien. Da er noch nicht Profeß gethan, so ließ man ihn unangefochten. Drei Jahre darauf trieb ihn sein unruhiger Geist zum Orden der seraphischen Brüder. Nach zurückgelegtem Noviziat leistete er nun das Gelübde, erhielt die Priesterweihe und hieß "Pater Simon". So verflossen zehn Jahre. Noch immer hatte er grossen Hang zu den Zerstreuungen seiner frühern lustigen Brüder; sein Geschmack zu solchen erwachte bald lebendig; er legte aufs neue das Brüdergewand ab, flüchtete nach Deutschland, aber wurde dort erkannt. Um allen Nachstellungen zu entgehen, bekannte er sich zum Lutherthum und widmete sich ganz der Goldmacherkunst. Er lernte zwar nicht Gold machen, doch das Geheimnis, Schwachköpfen, die den Stein der Weisen suchten, einzubilden, daß er ein Adept sey. Mit diesem "Geheimnis" versehen, kehrte er nach Paris zurück, wobei er damit rechnete, ihm würde es nicht an Leichtgläubigen fehlen, die er zum eigenen Vortheil täuschen könne und glaubte, die Kapuziner hätten - nach einer Abwesenheit von sieben bis acht Jahren - seiner vergessen. Er schwur seine Abtrünnigkeit wieder ab und... obwohl er gleich die Priesterweihe erhalten hatte - so trug er doch keine Bedenken, sich in der Kirche zu St.Sulpice trauen zu lassen und Susanne LeClerc, Tochter eines Gefangenwärters der Conciergerie, zu heirathen. Vom Notarius Capetin aufgesetzten Ehekontrakt ließ er sich noch, nebst seinem wahren Namen, als Jean de Mailly, Seigneur de la Maillerie & Dubois aufführen.