Beiträge von AstridB

    Hängt es mit der Stelle zusammen, wo Athos Ludwig XIV beleidigt, weil der ein Auge auf Louise geworfen hat? Athos zerbricht da glaub ich seinen Degen.

    Hallo kaloubet, du hast den Backofen richtig gut beschrieben. Eine bebilderte Erläuterung findet ihr auch hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Backofen


    Ich habe mal bei einem Backhausfest mitgekriegt, dass die vor dem Brot 'ne Art Kuchen oder ähnliches gebacken haben, um die Temperatur besser kontrollieren zu können. Im Prinzip ein dünner Teig, belegt mit Sauce und noch anderem drauf. Süß oder Sauer. Bei uns heißt das, je nach Ort: Deie, Dinnete, Beet (keine Ahnung, wie man's schreibt), lt. meiner Oma eine schwäbische Pizza. Ich meine Pizza und Flammkuchen könnten eine ähnliche Geschichte haben.


    Zu den Herden, ich habe die Variante mit den Ofenringen noch in Aktion gesehen, das ist echt spaßig. Über dem Feuer ist eine Abdeckung mit Löchern, die mit Ofenringen abgedeckt sind. Die Töpfe dazu habt ihr vielleicht auch schon mal auf dem Flohmarkt gesehen, die haben einen neckischen Ring um den Topf, nur ein paar cm über dem Boden. Zum kochen stellst du den Topf auf die Eisenringe, oder, je nach gewünschter Hitze, nimmst du Ofenringe raus, bis der Topf rein paßt.


    Nur, war im 17. Jhdt. noch gar nicht erfunden.

    kaloubet: Heute habe ich im Radio was zur Erfindung der Espressokanne gehört. Habe gerade in Wikipedia geschaut: Erst 1933! entwickelt. Espressomaschinen haben Hebel und Federn.


    Ich habe mich mal dem Thema Kochstelle genähert. Der Wikipedia-Artikel empfiehlt sich auch, wegen der Bilder!

    Zitat

    Wikipedia: Herd


    1735 entwickelte François de Cuvilliés der Ältere für die Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg mit dem Castrol-Herd (oder Topfherd; der Name Castrol ist abgeleitet vom französischen Wort Casseroles = Kochtöpfe) den ersten vollummauerten Kochherd mit durchlöcherter Eisenplatte, auf der die Töpfe standen, und einem Rauchfang.

    Ich denke, alles was man an Spießen, auf Rosten oder in Kesseln über offenem Feuer kochen konnte, gab's schon. Und natürlich gab es Backöfen, schließlich gibt's die sogar schon bei den Römern.


    Das dürften die Rahmenbedingungen für die Gerichte der Musketiere darstellen. Interessant ist da auch der Abschnitt, indem Porthos von Mousqueton im Gasthaus versorgt wird, Mousqueton kocht da. Ich glaube nicht, dass es damals Kochstellen in den Zimmern gab (wär ja bescheuert für den Wirt, der ja auch am Essen was verdienen will), einen Kamin zum Heizen, könnte ich mir schon eher vorstellen.

    @Alienor de la Fere: Mazarin kommt als Vater nicht in Frage, da Richelieu zum Zeitpunkt der Geburt des jungen Königs noch lebte / Minister war. Siehe Kapitel IV Twenty Years After in Oxford world's classic:

    Zitat

    "How can you recollect what M. de Richelieu did? You could not know it; you where too young."

    Das sagt Anne d'Autriche zu Louis XIV, als es darum geht, dass Mazarin jederzeit Zutritt zur Königin hat.


    Und hier noch das Zitat zum Thema, Voraussetzung um Kardinal zu sein (oder auch nicht)

    Zitat

    "A prude (Madame de Hautefort) who told youevery night as she undressed you that it was to lose your soul only to love a priest; as if one where a priest because one happens to be a cardinal!"

    Hier unterhalten sich Mazarin und die Königin.


    Beide Zitate fehlen in meiner deutschen Ausgabe incl. der zugehörigen Abschnitte. Schade eigentlich.


    Das Zitat, in dem es um Mazarins Zölibat geht, find ich auch noch und poste es dann.


    Das zeigt, dass es damals etwas anderes war, wie man Bischof oder Kardinal oder Abt werden konnte! Ich meine Dumas hat da auch einen Hinweis drauf gegeben, dass das Amt der Äbtissin durchaus auch vom König vergeben werden konnte. (weiß aber nicht mehr welches Buch)


    Viele Grüße
    Astrid

    Ich habe gerade am Anfagn von Twenty Years After eine interessante Aussage entdeckt. Über Kardinal Mazarin: Zum einen, dass er den Zölibat nicht abgelegt hat und, wenn ich's recht in Erinnerung habe, dass man nicht Abbé sein muß um Kardinal zu werden. Demnach waren die Werdegänge sicher interessant.


    Und sobald ich's wieder gefunden habe, zitier ich's hier nochmal.


    Astrid

    Also zum Thema Kaffee: Ich weiß nicht, ob die Espresso machen konnten, keine der mir bekannten Espresso-Geräte sind für Holzöfen ausgelegt. Ich habe aber auch noch kein italienisches Heimatmuseum besucht. ;)


    Allerdings könnten sie Kaffee gekocht haben. Zum einen hat meine Oma vor 20 Jahren Kaffee noch eigenhändig aufgebrüht. D.h. ein Porzellan-Filter wird auf die Tasse (oder Kännchen) gestellt und das heiße Wasser über den Kaffee gegossen. Da meiner Oma die Verwendung der Filtertüte bekannt war, weiß ich nicht, ob man es so damals schon machen konnte. Andererseits war der gemahlene Kaffee vermutlich gröber als heute, so dass es ein ohne Filtertüte, aber mit Kaffeesatz in der Tasse auch gehen könnte.


    Dann würde ich euch noch türkischen Mokka empfehlen. Da wird glaub ich Wasser und Kaffee-Pulver zusammen gekocht. Das war im 17. Jhdt sicher möglich.
    Und falls eine/r von euch Lucky Luke gelesen hat: Kaffee und Wasser zusammen köcheln lassen, dann mache man die Hufeisen-Probe, geht's unter, dann war es zuwenig Kaffee. :D (das ist aus dem Gedächtnis zitiert und ich weiß auch nicht mehr welcher Band das war.)


    Da ich keinen Kaffee trinke, ich hab's eher mit Tee, kann ich euch nicht sagen, was besser schmeckt.


    Die Kochbücher sind auf jeden Fall interessante Tipps.


    Und bei den Kartoffeln hat's in Deutschland ja ziemlich gedauert, bis sich das durchsetzte.


    Ich glaube, da ist ein grundlegender Unterschied zwischen der Zeit Ludwig XIII und Ludwig XIV, einige gerichte/Bräuche wurden ja erst unter Ludwig XIV eingeführt, oder? Auch ein interessantes Thema.


    Viele Grüße
    Astrid

    Mylady fällt beim Musical rückwärts von einem Turm. Oder lässt sich fallen. Da sie weg vom Zuschauer fällt, lässt der Tod? durchaus Interpretationsraum.


    Apropos Mylady, ich finde sie im Musical sehr gut dargestellt. Sie hat ein Ziel: sie will von der Schande der Lilie reingewaschen werden, um jeden Preis. Im Musical ist sie unverschuldet verurteilt worden, und der Einzige, der sie Reinwaschen kann, nutzt sie gnadenlos aus.


    Das macht das Verhältnis zu Athos noch tragischer, Mylady stellenweise fast sympathisch. Aber täuscht euch nicht: Sie vergiftet Constance!


    Ich fand Enrico de Piero, der in Stuttgart den Porthos darstellte, paßt perfekt.


    Viele Grüße
    Astrid

    @Alienor


    Das ist doch auch interessant: http://www.deutschland-im-mittelalter.de/nahrungsmittel.php


    kaloubet


    Den Filmen traue ich da nicht, manches ist doch anachronistisch, z.b. bin ich mir nicht sicher, ob die Kartoffel schon allgemeines Nahrungsmittel war. Zumindest in Deutschland scheint es noch etwas gebraucht zu haben, bis die Kartoffel sich durchsetzte.


    Kaffee könnte aber bekannt gewesen sein: http://www.geschichte-kaffee.de/html/kaffee3.html


    Viele Grüße
    Astrid

    Das mit dem Essen hing sicherlich vom Geldbeutel ab. Was bei Hof gegessen wurde, kam in den Wohnstuben der Bürger wohl eher selten auf den Tisch. Da Wilderei eine Straftat war, nehm ich an, dass Wild beim Adel bzw. Großgrundbesitzer durchaus begehrt war.


    Bei den Musketieren vermute ich, dass sie sich die meiste Zeit selbst verpflegen mußten. Sie lebten ja auch nicht in einer Kaserne und Einkleiden und Ausrüsten mußten sie sich ja wohl auch selbst. Zumindest verstehe ich den Roman von Dumas so. Die Frage ist also, was gab der Geldbeutel her? Welche Nahrungsmittel gab es bereits in den Städten auf dem Markt und wie erschwinglich waren die?


    Ich meine Weizen war recht teuer und damit auch Mehl, aber Buchweizen wurde viel genutzt. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass es, wenn sie wenig Geld hatten, Crepes aus Buchweizen gab, das sättigt sicherlich auch.


    Ansonsten denke ich, hast du recht, viele aktuelle Gerichte gab's damals auch schon.

    Da hast du recht gehabt, da zuzuschlagen. Ich les mit am liebsten die altdeutsche Schrift (Fraktur). Liegt vielleicht daran, dass die einzigen interessanten Bücher bei meinem Opa unter anderem Max und Moritz in Fraktur waren. Ich komme an so alten Ausgaben auch kaum vorbei.

    Das tut mir echt leid, dass das beim Projekt Gutenberg so schlecht ist! Zwanzig Jahre danach habe ich nicht angelesen. Bei den drei Musketieren habe festgestellt, dass zumindest das Kapitel Athos' Frau gekürzt ist. Leider um den interessanten Teil der Charakterisierung von Athos.
    kaloubet: Toll dass du dich darum kümmerst, dass da eine bessere Version reinkommt! Ich finde das 'ne tolle Möglichkeit, sich da mal reinzulesen, ohne gleich das Buch kaufen zu müssen.


    Ich habe "zwanzig jahre nachher " zeitgemäß bearbeitet. Da ich keinen Vergleich habe, weiß ich nicht, wie nah es am original ist, aber scheint ganz gut. Leider steht kein Erscheinungsjahr und Übersetzer drin. Ist ein Hardcover mit 'nem Bild aus einem der älteren Filme.


    Hat jemand ein kindle? Bei Amazon habe ich was gefunden: http://www.amazon.de/Zwanzig-J…TF8&qid=1309813768&sr=1-1


    Da steht dabei: Bei diesem Werk handelt es sich um eine urheberrechtsfreie Ausgabe.


    Gut gefallen mir die Oxford-Ausgaben, vor allem auch wegen der zahlreichen Anmerkungen!


    Viele Grüße
    Astrid

    Hallo,


    also meines Wissens war das Tragen-dürfen von Degen ein besonderes Privileg, das (zumindest in Deutschland) auf Adel, Studenten! und Soldaten beschränkt war. In der Öffentlichkeit trugen nur Adlige und Studenten solche Waffen.


    Das erklärt, zumindest für mich zwei Punkte:
    1. schlagende Studentenverbindungen
    2. Zumindest auf Bildern des 1. Weltkriegs (beim 2. bin ich mir gerade nicht so sicher) gehört zur Uniform auch ein Degen.


    Astrid

    Hallo,


    ich meine, in den Büchern gibt es eine Stelle bei der es sinngemäß darum geht, dass Athos dem König besonders bekannt ist, wegen seiner besondern Kenntnissen auch im Bezug auf die Falkenjagd.


    Hat jemand von euch die Bücher so gut im Kopf und kann mir sagen, wo das zu finden ist?


    Viele Grüße
    Astrid

    Nachdem ich jetzt mal Abschriften aus den Kirchenbüchern von Donau-Schwaben erhalten habe, sorry, ist natürlich 'ne ganz andere Himmelsrichtung, aber da sind etliche Generationen drin und auch die toten Kinder. Das waren ziemlich viele! Bei den Namen ist mir was aufgefallen: oft gab es mehrere Kinder mit gleichem Vornahmen, wenn das Ältere Kind verstorben ist, wurde der Vorname wohl nochmal vergeben. Ach ja, den Namen des Vaters hat zwar oft eines der Kinder geerbt, aber nicht unbedingt der Älteste.


    Astrid

    Die 3 Musketiere und zwanzig Jahre nachher gibt's auch online (und noch etliche weitere Dumas-Bücher und weitere Autoren) im Projekt Gutenberg:
    http://gutenberg.spiegel.de


    ich weiß zwar nicht, wie stark die gekürzt sind, aber zum reinlesen tut's doch mal.


    Was mich an meiner "zwanzig Jahre danach"-Version stört, sind die Anreden. Ich mag das ge-Ihre und ge-Euche und das wurde wegmodernisiert. Schade eigentlich.


    Astrid

    Hallo 2Times,


    ich kenne diese Ausgabe zwar nicht, aber der Übersetzer heißt Herbert Bräuning und diese Übersetzung ist im Insel-Verlag mit 739 Seiten 1988 erschienen. Ich mag diese Übersetzung, die sich sprachlich nicht modernisiert ist, d.h. die Anrede mit Ihr/Euch ist erhalten geblieben.


    Interessant wäre vielleicht mal ein Vergleich der Übersetzer, von denen hängt schließlich der Stil ab. Wer kürzt eigentlich? Übersetzer oder Verlag oder Übersetzer nach Vorgabe des Verlags (Seitenzahl...) oder so?


    Zwanzig Jahre danach habe ich in einer Ausgabe des Eduard Kaiser Verlags. "zeitgemäß bearbeitet" heißt, dass die Anrede auf Sie abgeändert wurde.


    Viele Grüße
    Astrid