Beiträge von Amber

    Ich geb dir schon recht, gerade bei D'Artagnan wird ja noch betont, dass seine Gefühle für Constance am Anfang FAST uneigennützig waren.... (wie ich erst jetzt in meiner neuen ungekürzten Fassung lesen kann!!! *hüpf* Ich bin dem Buch wieder verfallen und fast noch mehr als beim ersten Mal.....) Klar ist es nicht anständig von ihm, so auf Mylady reinzufallen, aber er ist jung und sie eine der verführerischsten und intrigantesten Frauen der Gesellschaft (die an solchen Frauen glaube ich nicht arm war....) Es ist falsch von ihm, aber es macht ihn auch menschlicher.


    Was Anna und Ludwig angeht.... die beiden tun mir im gleichen Maße leid wie sie mich abstoßen. Einerseits hatten sie's wirklich nicht einfach, dieser völlige Mangel an Privatleben und an Freunden, die nicht nur aus Egoismus an einem hängen und in gewissem Sinne auch an persönlicher Freiheit. Gerade die Köningin muss sich ja auch von ihrem Ehemann und dem Kardinal Einiges gefallen lassen.
    Aber dann die Gleichgültigkeit und die Undankbarkeit gegenüber denen, die ihnen in der Not geholfen haben, die Arroganz gegenüber allen... und dass sich Anna dann auch noch mit Mazarin einlässt.... tief gesunken, wie sie wohl selbst sieht.
    Ich denke auf jeden Fall, die Darstellung der beiden kommt der Realität ziemlich nahe.... (abgesehen davon, dass Ludwig und Buckingham homosexuell waren, und Letzterer dann wohl auch nicht in Anna verliebt?)
    Kennt einer von euch das Lied "The Queen and the Soldier" von Suzanne Vega? Das erinnert mich irgendwie gerade daran:


    [...]
    The young queen, she fixed him with an arrogant eye
    She said, "You won't understand, and you may as well not try"
    But her face was a child's, and he thought she would cry
    But she closed herself up like a fan.
    [...]


    But the crown, it had fallen, and she thought she would break
    And she stood there, ashamed of the way her heart ached
    She took him to the doorstep and she asked him to wait
    She would only be a moment inside.


    Out in the distance her order was heard
    And the soldier was killed, still waiting for her word
    And while the queen went on strangling in the solitude she preferred
    The battle continued on

    Ach ja, gekürzte Romane... das ist bei mir auch eine Quelle der Frustration! Ich habe als Kind schon angefangen, manche alte Klassiker zu lesen, die heute ja oft als Jugendbücher abgestempelt werden, so z.B. Sherlock Holmes oder eben auch die Musketiere... und jung wie ich damals war hab ich natürlich überhaupt nicht gemerkt, was für ein gekürztes und nacherzähltes Romanskelett ich da lese..... als ich älter war, hab ich mir dann die Originalausgaben bzw. eine vollständigere deutsche Ausgabe besorgt.
    Mich regt das unheimlich auf, wenn Verleger so - ja ich nenne es schamlos - in Klassikern herumkürzen, es wird doch wohl seine Gründe haben, dass das Buch so wie es ist ein Erfolg wurde, oder? Vor allem wenn man das als Leser erst nach dem Kauf merkt, fühle ich mich gelinde gesagt verarscht. Damit meine ich natürlich vor allem "mutwillige" Kürzungen, für Editionsschwierigkeiten habe ich ja noch Verständnis. Aber was diese Nacherzähler aus Sherlock Holmes z.B. gemacht haben *kopfschüttel*, ich frag mich wie ich das je gut finden konnte, jetzt wo ich das Original kenne.


    Meine Musketier-Ausgabe ist vom Arena-Verlag, da ich es zwar nicht sicher sagen kann, aber den dringenden Verdacht habe, dass sie gekürzt ist (die von Zwanzig Jahre danach ist es nämlich auch) hab ich mir jetzt die von dtv bestellt, die sah ganz brauchbar aus. Hat sie jemand und kann mir sagen, ob sie vollständig ist? Wenn ja werde ich endlich wissen, was mir jahrelang entgangen ist.
    Was den Graf von Monte Christo angeht, die Fischer-Ausgabe ist wirklich seeeehr lang und wirkt zumindest vollständig.
    Entschuldigt mein Geschimpfe, aber das ist bei mir ein absolutes Reizthema.

    Zitat

    Original von Amazone
    Constance: was an deinen Namen auch unschwer zu erkennen ist. :-P


    Ich muss zugeben, ich konnte sie nicht sonderlich gut leiden, aber Constance hat mir da die Augen geöffnet.


    Ich denke sie ist halt einfach zu einfaxch dargestellt, ihr Charakter scheint so simpel, mich hat es gar nie gereizt mich wirklich mit ihr zu beschäftigen.


    Es stimmt schon, dass sie ein recht simpler Charakter ist, aber das ist ja nichts Schlimmes....

    Zitat

    Original von Constance



    DANKE!!!!!!!!!!!!!!!! Ich liebe dich dafür! Ich hab nichts gegen Constance, nein, ich mag sie wirklich!
    Amber: :-*



    Gern geschehen ^^ Ich mag sie auch. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer Dogtanian geguckt hab und das Buch auch schon sehr jung gelesen habe.... da mochte ich eben nur die Guten und fand die Liebesgeschichte von D'Artagnan und Constance/Juliette sooo schön romantisch. Die Guten mag ich jetzt immer noch, aber die 'Bösen' find ich mittlerweile auch sehr interessant.

    Was haben eigentlich alle gegen Constance? Ich mochte sie irgendwie immer gern und war sehr überrascht, dass sie so verhasst ist. Ok, sie mag nicht der komplexeste Charakter sein und ist schon extrem naiv in der Kloster-Szene, aber ansonsten find ich sie doch ganz lieb..... mir tut's echt leid, dass sie so grausam stirbt.

    Hallo,


    ich hätte mal eine dringende Frage an alle, die sich in Frankreich auskennen. Für eine Fanfiction suche ich ein Nonnenkloster möglichst in der Nähe von Fontainebleau, das bis ungefähr 1714 aktiv war. Es wäre wirklich toll, wenn jemand von euch mir weiterhelfen könnte, ich suche jetzt nämlich schon seit Stunden und kann keins finden :(

    Das Buch von Thea Leitner, "Habsburgs verkaufte Töchter", habe ich auch gelesen. Darin wurde ja von einer Liebesbeziehung Annas und Mazarins ausgegangen - aber wie (un)glaubwürdig das Buch ist, wusste ich bisher nicht. Irgendwo (kann sein, dass es Leitners Buch war), habe ich auch gelesen, dass Anna als Regetin ihre Außenpolitik der Linie Richelieus anpasste, weil nach Geburt ihres Sohnes ihre Loyalität zu ihm, dem zukünftigen König Frankreichs, größer war als zu Spanien und ihrer Familie.

    Mylady mit schwarzer Magie? Aua... zugegeben, eine Hexe ist sie ja, aber das muss man doch nicht SO wörtlich nehmen.... ........ ..........

    Ich weiß nicht genau, wie der Regisseur heißt, aber eigentlich müsste der Film relativ leicht zu finden sein, er ist noch recht neu, von 2000. Die Hauptrollen spielen Depardieu, Uma Thurman und Tim Roth, die Musik ist von Ennio Morricone.


    Ich bin auch immer auf der Suche nach schönen Kostümfilmen und da kommt tatsächlich wenig im Fernsehen, und wenn, dann meist ältere Filme aus den 50ern und 60ern..... und bei denen ist die Ausstattung oft eher mittelprächtig und die Story leider häufig historisch völlig inkorrekter "60er-Kitsch", wie z.B. Angélique und dergleichen.
    Die neueren Filme haben zwar meist eine bessere Ausstattung, aber ansonsten das gleiche Problem (nicht, dass ich mich in Sachen historischer Richtigkeit so gut auskenne wie manch andere hier - aber manches fällt selbst mir unangenehm auf!)... z.B. Braveheart.... *graus*
    Vatel war da für mich ein echtes Juwel.
    Gibt es "Les Chouanes" auch auf Englisch oder Deutsch? In jedem Fall würde der Film mich interessieren!

    Ich habe mir kürzlich Der Mann in der eisernen Maske angesehen und verstehe jetzt ein bisschen besser, weswegen ihn so viele für die beste Verfilmung halten.
    Die Musik und die Kostüme sind wirklich prachtvoll.... es macht richtig Spaß, sich das anzuschauen, vor allem, wenn man bedenkt, was für eine Flohmarktgarderobe sind in manchen anderen Verfilmungen haben....
    Was die Story angeht: Mit dieser hanebüchenen Liebesgeschichte zwischen D'Artagnan und Anna von Österreich - samt Folgen - hatte ich anfangs enorme Probleme und sie war es auch, was mich davon abgehalten hat, ihn zu gucken. Aber wenn man sich damit abgefunden hat, kann man den Film wirklich genießen. Man darf ihn einfach nicht so sehr mit dem Buch vergleichen. Die Darsteller gefallen mir sehr. Vor allem Gabriel Byrne - wer mochte ihn nochmal so gern? - ich stimme zu - er ist ein Schnuffel! John Malkovich war auch sehr mitreißend. Gerard Depardieu und der Aramis-Darsteller passen vielleicht nicht so gut auf die Charaktere, waren aber trotzdem gut.
    Die einzige Fehlbesetzung: Leonardo di Caprio. Als verängstigter Philippe ging er noch, aber als Louis.... ... Himmel! Der Junge sieht mit den langen Haaren aus wie ein Mädchen, so ein Milchbubi. Man nimmt ihm den König einfach nicht ab, er strahlt überhaupt keine Autorität aus.
    Christine de Bellefort - nun ja.... war diese Namensänderung wirklich nötig....? Außerdem fand ich die Dialoge oft viel zu modern, aber das ist ja häufig so. Nur die Szene, in der Louis sich nach Christine erkundigt, war reichlich dämlich. "Wie heißt sie?" - "Christine." - Na klar, damals war man ja so schnell per du. Trotzdem hat mir der Film sehr gefallen.

    Ich habe den Film neulich aufgenommen, ihn leider aber noch nicht ganz gesehen. Außerdem fehlt mir - Kotzbombenelement - das Ende ;-( Werde mir ihn über Weihnachten aber sicher mal ansehen und dann meine Meinung schreiben.


    Wo wir schon bei Filmen über Louis XIV sind - kennt jemand "Vatel" mit Gérard Depardieu und Uma Thurman? Der Film erzählt das Schicksal Francois Vatels, des Haushofmeisters des Prinzen von Condé. Wie im oben erwähnten Film wird auch hier die Dekadenz und Amoralität des Hofes sehr deutlich dargestellt. Ich liebe diesen Film! Er ist unheimlich traurig...

    Ich finde dieses Thread sehr interessant und lasse mich gern belehren, weil ich selbst eigentlich nichts dazu beitragen kann.... (ich habe ohnehin den Eindruck, dass hier einige historisch sehr gebildete Leute sind :D )
    Um weiter folgen zu können, häte ich nur eine Frage: Was ist 'Promiskuität'?



    Amber, verwirrte aber interessierte 12Klässlerin

    Maike: Eigentlich mag ich an älteren Romanen gerade dieses gemächliche Tempo sehr! Wenn ich eine englische Version von Gautiers Buch auftreiben kann, werde ich mir das wohl mal zu Gemüte führen.


    sarah: Ich kenne bisher auch nur das Musical von Les Misérables, habe es im September in London gesehen - und es war wirklich gigantisch, anders kann man's nicht sagen. Von einer Freundin bekam ich dann die Duisburger Aufnahme auf CD, welche mit der Londoner Version leider absolut nicht zu vergleichen ist..... daher ist deine Enttäuschung vielleicht berechtigt. Das Buch steht schon lange auf meiner Warteliste, aber ich hab mich noch nicht drangewagt, weil es so ungeheuer umfangreich ist.
    Dafür habe ich Der Glöckner von Notre Dame wenigstens mal in Ausschnitten gelesen - das war mit 10, als ich gerade die Musketiere verschlungen hatte und nach Ähnlichem gierte. Den Glöckner habe ich aber nie zu Ende gelesen, er war mir damals einfach zu brutal!


    @xcalibur: Arthur Conan Doyle und Stevenson mag ich auch gern. Beide haben, auch wenn viele ihrer Bücher anderswo spielen, doch ein entschieden schottisches Flair... (Schottlandfreak :roll: ) Allerdings bekommt von Sherlock Holmes im Deutschen fast nur gekürzte oder noch ärger bearbeitete Versionen, kann das sein? Das regt mich immer ziemlich auf.

    @Silke: Ja, ich fand den Film auch total amüsant. Eigentlich hatte ich nicht viel erwartet, aber dann war ich doch positiv überrascht. Voltaire war klasse...! *g* Und sowohl Guillaume als auch Julien waren zum Anbeißen. Allerdings weiß ich nicht, welcher von beiden Alain Delon war.... wir haben am Ende noch diskutiert, ob nicht beide ein und derselbe Schauspieler waren, aber so ähnlich sahen sie sich eigentlich nicht...

    Ah, danke. Das klingt ja wirklich, als handele es sich bei meinem Film um eine sehr, sehr freie Interpretation - ich bin aber ganz sicher, dass der Name Alexandre Dumas im Abspann vorkam.



    Das Buch will auf jeden Fall noch lesen, ebenso wie die Reihe von Robert Merle.... ich brauche nur immer so lange... bis jetzt sitze ich noch am ersten Buch von Ten Years After.... ich Depp hatte mir das Buch auf Englisch besogrt, weil nicht wusste, dass es auch die (gekürzte) deutsche Version unter dem Titel "Mann in der eisernen Maske" gibt...