Ich hab grad wieder mal im Briefwechsel aus der Jugendzeit des Dichters Adelbert von Chamisso rumgelesen, und es ist echt rührend, wie er damals, als totaler Idealist und Gefühlsmensch durch und durch, seine (ebenso dichterisch tätigen) Freunde beschwor, ihn nicht zu vergessen und ihre freundschaftiche Verbindung zu ihm nicht abreißen zu lassen. Ich musste dabei, angesichts seiner damaligen Lebensumstände, irgendwie an Aramis denken - Chamisso war französischer Emigrant, Leutnant in einem preussischen Infanterieregiment, nebenbei aber Dichter aus Überzeugung und Mitglied des sogenannten "Nordsternbunds", einer jungen, aufstrebenden und einander zutiefst verbundenen Schriftstellerrunde, deren Mitglieder sich gegenseitig moralisch über Wasser hielten - das öde, militärische Leben widerte ihn total an, und er träumte von einem dichterischen Leben zusammen mit seinen Freunden, die er, bezeichnenderweise, seine "Brüder" nannte. Diese tiefe, freundschaftliche Ergebenheit ist bei Dumas also keine reine Fiktion, aber in Zeiten wie heute eher nicht mehr so en vogue, denk ich mal.
Was ist wahre Freundschaft?
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Also dieser Adelbert von Chamisso hatte ja dann doch so einiges mit Aramis gemeinsam, seine Lebensumstände waren ja ähnlich, mit dem einzigen Unterschied, dass Aramis nicht nur Soldat, sondern auch Abbé war.
Vom Nordsternbund habe ich noch nie gehört, das wäre sicherlich auch für Aramis etwas gewesen. Womöglich diente ja gerade dieser Nordsternbund Dumas als Inspiration...war denn Adelbert von Chamisso ein Zeitgenosse von ihm?
Wie viele Mitglieder hatte dieser Nordsternbund denn?
Ich denke auch, dass damals zu Dumas Zeit Freundschaften noch mehr Bedeutung beigemessen wurde, als heute in unserer schnelllebigen Zeit. Dumas hat womöglich das Freundschaftsideal seiner Zeit in den Romanen wiedergespiegelt. -
@Alienor
Dieser Nordsternbund war klein aber fein und gab regelmäßig einen Almanach mit brandneuen Gedichten und sonstigen schriftstellerischen Arbeiten heraus - also das literarische Sprachrohr der Gruppe, vergleichbar mit dieser Internetseite hier ;). Mitglieder waren u.a. Karl August von Varnhagen, Wilhelm Neumann, ein junger Mann mit dem Pseudonym "Neander", David Koreff usw., und sie hielten auch Verbindung zu Baron & Baronesse Fouqué, beide mit Ritterromanen u.ä. als typisch romantische Schriftsteller tätig (die Baronesse unter dem hübschen Pseudonym "Selena" ). Der Baron war ebenfalls beim Militär, und von dort kannte ihn Chamisso wahrscheinlich. Dann noch Eduard Hitzig, als Verleger und Buchhändler.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordsternbund
Dieser Chamisso war, besonders als junger Mann, sehr charmant und gutaussehend, und er gefiel den Frauen - ebenfalls eine Paralle zu Aramis ;). -
Wow, dieser Chamisso sah ja wirklich gut aus, ungefähr so habe ich mir Aramis auch beim Lesen des Romans immer vorgestellt.
Ich finde das sehr interessant, und bekomme jetzt richtig Lust, eine Fanfic zu schreiben, in der Aramis in einem ähnlichen Bund von Autoren Mitglied ist, und sie gemeinsam einer Verschwörung auf die Schliche kommen.
Diese Almanachs zu lesen, wäre sicherlich sehr interessant, aber bestimmt bekommt man die heute nicht mehr. -
Wahre und echte Freundschaft...
... ist für mich ein Idealbegriff und zugleich auch mein größtes persönliches Ideal in meinem Leben. Schon als Kind waren für mich immer jene Geschichten oder Bücher am interessantesten in denen es um eine tiefe Freundschaft zwischen zwei, ich sage mal "Lebewesen" - denn ich schließe da, selbst wenn das vielleicht für manchem jetzt ungewöhnlich klingen mag, auch Tiere nicht aus - ging.
Wahre Freundschaft zwischen zwei Menschen heißt für mich, dass sie einander vorbehaltlos akzeptieren und respektieren, so wie sie sind, dass sie einander in jeder Lebenslage vertrauen können, einander nie verraten würden und absolut ehrlich zueinander sind. Das kann natürlich nie einseitig sein, muss immer auf Gegenseitigkeit beruhen. Mit ist klar, wie schon gesagt, dass das ein Idealbild ist, das man in Wirklichkeit nie zu 100% erreichen wird, sondern nach dem man immer nur nach besten Kräften streben kann. Und, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, versagt man manchmal aufgrund eigener Fehler, Schwächen und Egoismus ganz schön jämmerlich dabei.
Einen wahren Freund (wobei ich den Begriff hier völlig geschlechtsneutral sehe) zu finden ist meiner Meinung nach eines der größten "Geschenke", die einem im Leben zuteil werden können...
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@Alienor
Oh, ja!! Bitte schreib die! Ich bin die erste, die sie auf der Stelle liest und dir begeistert Reviews dazu schreibt! Wegen dieser Almanache - vielleicht bekommt man sie noch in Antiquariaten wie z.B. beim zvab? Dort gibts manchmal die abstrusesten Dinge -
Armand de Rochefort
Ja, wie du sagst, dieses vorbehaltslose Akzeptieren, der gegenseitige Respekt und die absolut verlässliche Treue - das gehört wohl zu den höchsten Aspekten echter, wahrer Freundschaft! Und ich finde es toll, dass du da auch die Tiere nicht davon ausschließt! Das würd dem Schopenhauer, philosophisch betrachtet, jetzt sicher gefallen - der liebte ja auch seinen Hund über alles! Dass man dieses Idealbild nicht immer verwirklichen kann, gehört leider zu den Schwächen der menschlichen Natur - aber eine Freundschaft, die auch Krisen auszuhalten imstande ist, kann sicher zu den festesten und stärksten gezählt werden. -
Prima, dann werd ich das auf jeden Fall bald machen, und mir dazu noch einiges ausdenken, unter anderem einen Namen für Aramis Autorenzirkel. Im Roman hatte er ja auch einen Verleger, der ihm manchmal viel Geld für seine Gedichte bezahlte, zumindest wird das an einigen Stellen im Roman erwähnt, ich war mir nie sicher, ob das nur ein Vorwand seinen Freunden gegenüber war, um vor ihnen seine Affaire mit der Chevreuse zu verheimlichen, oder ob er wirklich einen Verleger hatte. So richtig lässt sich das aus dem Roman nicht schließen. Ich werde zuerst mal bei uns in der Stadt schauen, da gibt es einen Antiquitätenladen.
Icht stimme dir voll und ganz zu, ich denke, genau die von dir genannten Dinge sind es, die eine richtige Freundschaft ausmachen, und ich bin auch der Meinung, dass man durchaus auch Tiere da nicht ausschließen sollte, denn nur weil sie nicht sprechen können, heisst das ja nicht, dass sie keinen Verstand und keine Seele haben. Und ich denke, dass Tiere auf ihre Art sprechen, bei meinem Kater beispielsweise gibt es das Maunzen in verschiedenen Tonlagen, man erkennt, ob er zufrieden ist, ob er Hunger hat, ob er verärgert ist, und ich staune oft darüber, wie intelligent dieses Tier ist.
ich bin der Meinung, dass man an einem Tier durchaus genauso hängen kann wie an einem Menschen, wenn man mehrere Jahre mit ihm verbracht hat. -
@Alienor
Ich denke, dass Aramis in der Tat einen Verleger hatte und dass das nicht nur reine Camouflage seinerseits war - das wär ja auch ein wenig unnatürlich, bei seiner künstlerischen Eitelkeit, wenn er nicht versucht hätte, seine Gedichte zu veröffentlichen. In den VAA verkehrt er ja auch im Salon bei Scarron - und allein über Mundpropaganda setzen sich dichterische Talentproben wohl nicht so gut fort. Nein, ich glaube, ein richtiger Dichter will sich auch gedruckt sehen und Geld dafür einheimsen ! -
Dann geht aus dem Roman eindeutig hervor, dass seine Gedichte immer sehr gut gewesen sein müssen, denn es wird häufiger erwähnt, dass dieser Verleger ihm viel Geld dafür bezahlte. Ich glaube, er hatte seine ganze Ausrüstung für La Rochelle mit dem Geld für ein Gedicht gekauft.
Gerade weil Aramis ein Dichter aus Leidenschaft gewesen zu sein scheint, ist es ideal, ihn in einer FF Mitglied eines Autorenzirkels sein zu lassen. Mit den Gedichten hat er ja laut Roman weitaus mehr verdient als bei den Musketieren, ich vermute mal, dass er dort vor allem wegen seiner Abenteuerlust und seiner Freunde geblieben ist. -
@Alienor
Die Ausrüstung für La Rochelle dürfte ihm Madame de Chevreuse gesponsert haben, dem Roman nach zu urteilen - aber das eine schließt ja das andere nicht aus. Und in den VAA verkauft Aramis ja auch, sozusagen ghostwritermäßig, brillant formulierte Predigten an Mitbrüder, die als glänzende Redner gelten wollen
Ich glaube, Dumas wollte demonstrieren, dass Aramis, im Gegensatz zu D´Artagnan, zu den Leuten gehörte, die grundsätzlich immer mehr als ein Eisen im Feuer haben - -
Ja, das denke ich auch, im Vergleich zu d´Artagnan hatte Aramis wirklich viele Talente, die er auch alle zu seinem Vorteil nutzte. In meiner Ausgabe des VAA stand das leider nicht drin, das Aramis Predigten verkaufte, aber irgendwie passt das zu ihm.
Aramis konnte sich in verschiedenen Welten bewegen, als Abbé, Dichter und Soldat, und in allen Bereichen gelang es ihm, für sich das Beste herauszuholen.
Ja, es ist gut möglich, dass die Chevreuse einen Teil der Ausrüstung gesponsert hat, zu dieser Zeit war sie ja seine Gönnerin und vermutlich auch in ihn verliebt. -
Huch, ich fürchte, es rutscht schon wieder ab ins OT - daher meine Kehrtwendung zurück zum Thema:
Freundschaft existiert also offensichtlich auf verschieden hohen Levels - von reiner Zweckgemeinschaft bis zu höchster Seelenübereinstimmung. Warum sollte es Frauen eigentlich, laut entsprechender Klagen quer durch die Jahrhunderte, verwehrt sein, dieses höchste Niveau der Freundschaft zu einem Mann und/oder einer Frau zu erklimmen? Konkurrenzneid um das wohlgefüllte männliche Bankkonto?? Angst vor dem Schwangerwerden?? -
Also ich würde den Begriff "Freundschaft" einfach etwas enger definieren. Freundschaft ist für mich eben keinesfalls eine Zweckgemeinschaft. Viele zwischenmenschlichen Beziehungen, die heute oft so salopp mit dem Begriff "Freundschaft" bedacht werden - man denke nur an all die Internet- und Facebook-"Freundschaften" - fallen für mich unter dem Begriff "Bekanntschaften". Ich finde, mit den Begriffen "Bekannter" und "Freund" kann man im Sprachgebrauch recht gut und bewusst zwischen Leuten selektieren, die man eben kennt, gut oder weniger gut, die einem menschlich aber nicht so nahe stehen, und echten Freunden.
Warum Frauen das höchste Niveau der Freundschaft verwehrt sein sollte, könnte ich - zumindest auf die Gegenwart bezogen - nicht erklären, denn die Befähigung, eine echte Freundschaft einzugehen, hat absolut nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern hängt einzig und allein vom Charakter jedes einzelnen Menschen ab. In früheren Jahrhunderten war in Bezug auf die Freundschaft zwischen einem Mann und einer Frau sicher die Tatsache hinderlich, dass Frauen Männern gegenüber einfach nicht als ebenbürtig betrachtet wurden. Und einander auf "gleicher Augenhöhe", also mit dem entsprechenden Respekt, zu begegnen, ist nun einmal die Voraussetzung einer echten Freundschaft. Warum deshalb aber keine echten Freundschaften unter Frauen möglich gewesen sein sollen, sehe ich nicht ein. Frauen, die darüber klagen, haben sich vielleicht wirklich, und sei es unbewusst, als minderwertig gefühlt und waren deshalb der Meinung, dass ihnen wahre Freundschaft verwehrt bleiben müsse, weil sie dazu nicht die notwendigen "Ansprüche" oder Voraussetzungen erfüllen können.
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Ja, diese Facebookfreundschaften, das ist einfach nur lächerlich...da geben manche Leute damit an, dass sie 400 Freunde haben...von denen sie die meisten nicht einmal wirklich kennen, das sind dann meiner Meinung nach auch keine richtigen Freunde, sondern flüchtige Onlinebekanntschaften. Ich halte sowieso nicht viel von Facebook, ich finds voll daneben, wie manche Leute da ihr ganzes Privatleben inklusive peinlicher Fotos stolz der Öffentlichkeit präsentieren.
Ich habe im Fernsehen mal ein Mädel gesehen, das hatte tausend Facebookfreunde, und meinte dann auch noch, sichtlich stolz, "Ja, mich kennen bei Facebook schon so viele, da bin ich ja schon fast sowas wie ein Promi.."
Ich bin gar nicht bei Facebook, weil es mich einfach nicht interessiert...und ich hätte auch keine Lust, da ständig "liken" und kommentieren zu müssen.
Übrigens werden heute in vielen Bereichen leider die Frauen immer noch nicht als den Männern ebenbürtig betrachtet, in vielen Berufen erhalten Männer auch noch heute für die gleiche Tätigkeit und Stundenzahl mehr Geld als Frauen
Ich finde, die Begründung, dass der Mann doch eine Familie zu ernähren habe und deshalb mehr verdienen müsse, greift heute, wo die meisten Frauen auch arbeiten, und viele Frauen alleinerziehend sind, einfach nicht mehr.
Ich denke auch, dass es in vergangenen Jahrhunderten durchaus viele echte Freundschaften unter Frauen gab, denn diese mussten ja damals gerade zusammenhalten, weil sie oft von den Männern untergebuttert waren. Ich nehme als Beispiel mal Alienor von Aquitanien, die im 12. Jahrhundert lebte, und die eine lebenslange Freundschaft mit ihrer Zofe Amaria teilte, die sie sogar freiwillig in die Gefangenschaft begleitete. Also wenn das keine echte Freundschaft war, was ist dann eine? -
@ Alienor & Rochefort
Bei den Frauen kann man, glaube ich, grundsätzlich 2 Charaktere unterscheiden: 1. die geschminkte, angepasste Tusse auf Männerfang, die alles tut, um ihren bevorzugten Traummann und Ernährer rumzukriegen, und bei der die Freundschaft dort endet, wo ihr Vorteil aufhört, und 2. die unabhängige, eigenverantwortliche Frau, die sich keinem gendermäßigen Diktat unterwirft und es daher in dieser unserer sexbesessenen Gesellschaft naturgemäß schwer hat, als Frau überhaupt anerkannt zu werden. Frauen werden in dieser unserer Gesellschaft immer noch zu Objekten erniedrigt, und dementsprechend bescheiden schätzt man auch ihre geistigen und sonstigen Fähigkeiten ein. Die typische Frauenrolle in Film und Belletristik ist immer noch die der arglistigen Verführerin oder der dummen Schlampe - die Rolle der wahrhaften Freundin und Seelenverwandten kommt da eher selten vor. -
duchesse
Ja, ich glaube auch, dass den vieren erst im Alter richtig bewusst wurde, wie verschieden sie waren. Als junge Männer waren sie alle Musketiere, und hatten somit ähnliche Lebensumstände, aber schon 20 Jahre später hatten sie völlig unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen, jeder lebte in seiner eigenen Welt, die sich von der seiner Freunde extrem unterschied.
Das wäre echt super, wenn du den Artikel noch finden würdest, also mich würde das echt mal interessieren.Tja, ich hatte euch ja diesen literaturwissenschaftlichen Artikel über die "Drei Musketiere" versprochen… nach langem Suchen hab ich ihn tatsächlich wiedergefunden und kann nun Bericht erstatten.
Geschrieben hat ihn Isabelle Cani, erschienen ist er 1993 in der Fachzeitschrift Romantisme (Band 23, Nr. 82, S. 45-55) unter dem Titel « Les quatre mousquetaires et les quatre fonctions ».
Die Autorin setzt den Roman mit der Typenpsychologie von Carl Gustav Jung in Verbindung. Bei Jung gibt es vier Funktionen oder Fähigkeiten des Individuums, die Madame Cani
zufolge von den Musketieren verkörpert werden : Denken (Aramis), Fühlen (Athos), Intuition (D’Artagnan) und Empfinden (Porthos). Was diese Typen ausmacht, ist bei Wikipedia ganz gut beschrieben – der springende Punkt ist, dass die vier ZUSAMMEN das Idealbild eines Individuums darstellen, in dem alle vier Funktionen gleichermaßen hoch entwickelt sind.Leider ist es aber auch so, dass die vier Funktionen, da sie einander diametral gegenüberstehen, nicht immer gut zusammenpassen. Auch Madame Cani vertritt die Ansicht, die auch schon hier im Thread diskutiert wurde, dass die vier Freunde sich mit der Zeit immer weiter auseinanderentwickeln, was die Freundschaft natürlich in Mitleidenschaft zieht. Ich zitiere mal:
„Les différences rendent l’union difficile, toujours problématique, toujours à recréer. Ce que Dumas appele amitié pourrait surprendre par sa froideur autant que par son feu, par ses délais d’éloignement autant que par sa proximité fulgurante. Les quatre mousquetaires s’aiment plus que tout au monde, mais ils se laissent séparer par la vie avec une facilité déconcertante et passent alors „vingt ans“ sans se revoir.“ (S. 50-51)
Also, mit dem Ideal der Freundschaft hat der Artikel gar nicht so viel zu tun, ich wollte ihn euch aber trotzdem nicht vorenthalten, erst recht nicht, nachdem ich den ganzen Keller dafür auf den Kopf gestellt habe…
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Also ich finde es total spannend, wie Kinder anfangen Freundschaften aufzubauen. Im Kindergarten war noch fast jeder den sie gesehen haben ein Freund, aber genauso schnell auch nicht mehr. Inzwischen wird etwas mehr differenziert. Du bist nicht mehr mein Freund kommt deutlich seltener.
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duchesse
Danke für deine Info hinsichtlich dieses gewissen Artikels! Ich glaube, in einem Thread hier wurde mal erwähnt, dass man diesen 4 Grundtypen bestimmte Farben zuordnen kann. Denken war z.B. blau, glaub ich, und Fühlen rot - ich hab das jetzt leider nicht mehr genau in Erinnerung -
@Astrid
Das wär sehr interessant zu verfolgen, wie sich das Verhalten von Kindern bezüglich ihrer Freundschaften über die Pubertät bis zur Adoleszenz hin wandelt. Hast du da was darüber gelesen? -
duchesse
Danke für das Posten dieses interessanten Artikels.
Denken (Aramis), Fühlen (Athos), Intuition (D’Artagnan) und Empfinden (Porthos)...das trifft wirklich zu, ich würde auch sagen, dass Aramis der Denker und Dichter war, Athos eher derjenige, der sich von seinen Gefühlen leiten ließ, während d´Artagnan sich von seiner Intuition leiten ließ, und Porthos war ein Genussmensch, der alles besonders intensiv empfand.
Ja, die vier waren wirklich sehr gegensätzliche Persönlichkeiten, aber gerade das macht das Ganze ja so interessant. -
Ich denke, eine Freundschaft zwischen Leuten solch unterschiedlicher Wesensmerkmale braucht eine sehr hohe Toleranzbereitschaft und Anerkennung menschlicher Werte. Man neigt ja irgendwie dazu, nur solchen Leuten freundschaftliche Gefühle entgegenzubringen, die das eigene Ego brav spiegeln und damit verstärken - also eine lebende Kulisse für die eigenen Aktivitäten abgeben. Solche Leute waren naturgemäß aber für Dumas` 3 Musketiere unbrauchbar, weil zu nichtssagend. Einen Freundschaftsbund à quatre darzustellen, wo alle gleich sind, gleiche Charaktereigenschaften haben und gleichermaßen handeln, ist ja wohl urfad. Die Musketiere wirken eben grade durch ihre Verschiedenheit so interessant. Dass sie trotzdem untereinander intim befreundet sind, ist, glaub ich, bis heute das Faszinierende daran. Eine Freundschaft, die sich nicht über gleiche Ansichten und Interessen definiert, sondern charakterlichen Gegensätzen standhält, ist heutezutage ziemlich selten, kommt mir vor.
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