Ja, mir gefiel Louise in "1661" auch sehr gut - und dass sie sich weigert, mit Gabriel nach Amerika zu fahren, hat in meinen Augen was Emanzipiertes: Offenbar weiß sie, was sie nicht will!
Ach ja, in dem Zusammenhang fällt mir ein historischer Roman ein, den ich vor längerer Zeit gelesen hab, "Die Gilde der Spiegelmacher" von Clare Colvin - spielt auch zur Zeit des VdB in Frankreich am Hof Louis XIV, und es geht um die Errichtung der berühmten Galérie des Glaces, also der Spiegelgalerie im Schloss Versailles durch eine eigens beauftragte Gruppe venezianischer Spiegelmacher. Einer von ihnen, ein junger Mann namens Andrea Allegri, ist der Hauptprotagonist, erlebt allerlei amouröse und gefährliche Verwicklungen in Paris, mit der Montespan, mit dem schwulen Bruder des Königs, mit Werkspionage-Agenten, wird in die Affäre des poisons reingezogen usw. - und natürlich ist er, wie könnte es anders sein, bildschön wie Apoll, klug, charmant und ein solcher Überdrübermann, dass er einem wahrhaftig nur noch auf die Nerven geht. Ich dachte immer, solche Charaktere erfinden in den meisten Fällen nur weibliche Autorinnen, aber offenbar können das auch Männer, siehe "1661". Ich muss mal was von Robert Merle lesen, mal sehen ob dieser Monsieur de Siorac oder wie der heißt auch in dieselbe Kategorie fällt -
Historische Romane
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Ja, mir gefiel das auch, dass sie sich gegen Gabriel und gegen Amerika entschied. Ich mag ja weibliche Emanzipation in historischen Romanen, wenn sie glaubwürdig geschrieben ist, und die weibliche Figur keine übermenschlichen Fähigkeiten hat.
"Die Gilde der Spiegelmacher", das habe ich neulich auch gelesen, das hatten sie bei uns in der Bücherei. Soweit ich mich erinnere, war dieser Andrea Allegri doch aus Venedig geflohen, von einer Insel, die die Glasmacher niemals verlassen dürfen, und hat dann mit anderen Italienern für den französischen König gearbeitet. War Andrea nicht in die Montespan verliebt, und diese überlistete ihn, so dass er mit ihrer Zofe schlief, und zunächst glaubte, mit ihr das Bett geteilt zu haben? Soweit ich mich erinnere, hatte er dann mit dieser Zofe auch einen Sohn, und kehrte später nach Venedig zurück, mit seinem Sohn, weil er aus Frankreich fliehen musste, und die zofe blieb in Frankreich zurück. In Venedig heiratete er dann eine andere Frau, und der Roman endete mit der Taufe des gemeinsamen Sohnes, oder?
Mich störte es auch, dass er im Roman als so annähernd perfekt beschrieben wurde, das machte die Figur ein wenig plump und fade. Das hätte viel mehr Potenzial gehabt, wenn man den Charakter etwas anders gestaltet hätte, etwas authentischer. Ich dachte vorher auch immer, dass nur Frauen solche Charaktere erfinden können, allerdings hat man es häufig in historischen Romanen, dass Männer solche überperfekten Frauencharaktere erfinden.
Robert Merle..war das nicht dieser Autor einer Romanreihe, die über mehr als hundert Jahre in Frankreich spielt, und in der es um mehrere Generationen derselben Adelsfamilie geht? Die will ich irgendwann auch mal lesen, ich glaube, es gibt sogar einen Roman, der vom Kardinal Richelieu und La Rochelle handelt. -
@Alienor
Bezüglich "Spiegelmacher": Ja, genau, das ist die Geschichte - und an dem Signore Allegri hat mir bloß gefallen, dass er mit Vornamen Andrea heißt Nach Venedig zurückgekehrt, heiratet er dann die junge Frau, die ihn als kleines Mädchen vor seiner Abreise nach Frankreich um ein Stück Spiegelglas gebeten hat - sehr sinnig. Irgendwie eine nervige Geschichte. Tja. Über was sollen die Leute auch sonst schreiben, in historischen Romanen? Es sind eh immer dieselben Plots: politische Verschwörungen, religiöse oder sonstige Verfolgungen, Liebeszwiste und/oder biografische Verarbeitungen historischer Persönlichkeiten. Darüberhinaus scheints nicht viel zu geben. Oder fällt dir ein historischer Roman ein, der was anderes zum Inhalt hat? -
Stimmt, du bist du ja eine Namensvetterin der Romanfigur.
Und weisst du was? Als ich die Stelle mit dem kleinen Mädchen, das ihn um das Stück Spiegelglas bat gelesen habe, dachte ich gleich, die wird er mal heiraten, weil das dem Muster vieler historischer Romane entspricht, dass dann immer das kleine Mädchen, das als Kind bewundernd zu ihm aufgeblickt hat, die Ehefrau des männlichen Protagonisten wird, nachdem er bereits eine andere Liebe hinter sich hatte, die scheiterte oder durch Tod der Frau endete. Und als ich nachschlug, wunderte ich mich gar nicht, als ich mit meiner Vermutung genau richtig lag.
Das stimmt, das ist in allen historischen Romanen so, sogar bei den sehr guten wie den drei Musketieren geht es um politische Verschwörungen, religiöse Verfolgung(La Rochelle), Liebeszwiste und historische Persönlichkeiten. Es kommt wohl mehr darauf an, was man aus diesen immer gleichen Inhalten macht, es gibt gute Romane, und welche, die man kaum lesen kann, weil sie so schlecht geschrieben sind.
Bei den Musketieren war das so gut geschrieben, dass man diese Romane immer wieder lesen könnte, aber leider werden gute Romane immer seltener, da der Markt wirklich zum Mainstream verkommen ist, und heutzutage bis zu hundert neue historische Romane pro Monat erscheinen, in der Masse ist es nicht immer einfach, gute Qualität zu erkennen. -
@Alienor
Da hat dich dein Leseinstinkt wieder einmal nicht getrogen! Dann ist das kleine Määdchen am Anfang offenbar auch schon so ein Strickmuster, das immer wieder vorkommt. Mir ist in Bezug darauf jedenfalls nur dieser eine Roman bisher untergekommen. Ja, im Prinzip geht es darum, wie gut die typischen Themen von den jeweiligen Autoren umgesetzt werden - und irgendwie hab ich auch den Eindruck, dass manche davon ihren Lesern so gut wie gar nichts zutrauen, an historischem Wissen und Lesevermögen. Andererseits gibt es aber auch große Literatur, darunter, wie Virginia Woolfs "Orlando" - aber der fällt wohl überhaupt in eine eigene Kategorie - -
Ja, das ist ja das Dumme, dass man immer schon weiss, wie die Romane enden, weil das Muster fast immer gleich ist...ich erahne immer sofort, welche zwei Figuren am Ende eines Romans ein Paar werden, weil es einfach so leicht vorherzusehen ist. Das stimmt, die meisten Autoren recherchieren so schlecht, scheinen ihren Lesern wirklich nichts zuzutrauen.
Genau das Gleiche gilt für Filmproduzenten, auch da wird die Historie oft verwurstelt...in "Die Tore der Welt" lässt man einfach mal so eben die Pest im Jahre 1341/42 anstatt wie in Wirklichkeit 1348 ausbrechen...und die Produzenten glauben anscheinend, dass niemandem auffällt, dass die Tochter des Königs zwischen 1327 und 1341 immer etwa zwölf Jahre alt ist....nicht gerade geschickt gemacht. Zudem im Roman die Königsfamilie überhaupt nicht vorkam, und der König auch nicht als Mönch im Kloster war. Die Ken Folett Romane sind wirklich gut und entsprechen nicht dem allgemeinen vorhersehbaren Muster, aber in den Verfilmungen wird aus normalen Todesfällen Mord gemacht, das war schon in "Die Säulen der Erde" so....die Produzenten fanden wohl, dass es für die Zuschauer nur dann interessant ist, wenn es alle fünf Minuten eine Vergewaltigung, einen Giftmord oder eine Hinrichtung gibt
Das hat mich wirklich gestört, die Filme wären an sich sehr gut gewesen, wenn man nicht so viele Morde und Vergewaltigungen die im Buch so gar nicht vorkamen, eingebaut hätte. In den ersten zwei Folgen gab es unter anderem eine Massenhinrichtung, die Hinrichtung einer Hexe, eine Vergewaltigung, zwei Giftmorde, einen Mord durch Ertränken...einen Mord, bei dem der Graf seine schwangere Frau, die ihn mit seinem Sohn betrogen hatte, die Treppe hinunterstieß.
Solche Verfilmungen zeigen, dass man Menschen heute wohl nicht mehr zutraut, auch mal einen gut gemachten Dialog zu verfolgen......man macht auch historische Filme viel zu spektakulär und ohne viele Dialoge. Ich hab die ganzen Folgen auf spanisch Internet mit sehr vagen, durch betaübersetzung vermurksten deutschen Untertiteln gesehen, und trotzdem die ganze Handlung verstanden, weil sie eben fast nur aus Morden und Hinrichtungen usw. bestand.
"Orlando", gabs da nicht mal einen Film dazu, ging es da nicht um eine Frau oder einen Mann, der oder die durch alle Jahrhunderte hindurch wiedergeboren wird? Ich hab den Film nicht gesehen, aber laut deiner Beschreibung scheint das Buch ja sehr gut zu sein, du hast mich neugierig gemacht. -
@Alienor
Ja, Virginia Woolfs Roman "Orlando" handelt von einem jungen Adeligen aus der Zeit Elizabeths I., der nicht sterben kann und letzendlich im 20.Jh. landet. Auf dieser Zeitreise mutiert er irgendwann im 18.Jh. zur Frau. Das Ganze ist also nicht nur ein historischer Roman, sondern beschäftigt sich auch mit Genderproblematik, und das macht diese Geschichte so ungewöhnlich - ebenso wie der faszinierende, dichterische Sprachstil der Autorin. Das lebende Vorbild für Orlando war Virginia Woolfs Freundin Vita Sackville-West, eine sehr schöne, androgyne Frau, in die Virginia verliebt gewesen sein soll .
Der Roman wurde mit Tilda Swinton verfilmt, allerdings gefällt sie mir in der Rolle des Orlando (vor allem in seiner männlichen Variante ) überhaupt nicht. Viel zu unmännlichA propos - obwohl Orlando beschriebenermaßen ein Schönling ist, nervt er mich nicht - wahrscheinlich deswegen, weil er ziemliche Probleme mit sich selbst und seiner jeweiligen Umwelt hat !
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Das klingt ja wirklich sehr interessant, wenn auch etwas ungewöhnlich. Aber ich mag ja Romane, die von der Norm abweichen, die einen schönen Sprachstil haben.
Eine Romanfigur kann ja durchaus ein Schönling sein, das nervt aber nicht, wenn sie dennoch auch tiefgründig gestaltet ist und auch ihre Fehler hat.
Ich denke, ich werde mir erst mal den Film anschauen, und dann mal das Buch lesen ich finde es ja auch immer interessant, Buch und Film miteinander zu vergleichen.
Ist das Film denn dem Buch sehr nahe, oder wurde da viel verändert? -
@Alienor
Der Film folgt dem Buch, soweit ich mich erinnere, aber es wurden nicht alle Szenen, die im Buch vorkommen, verfilmt. Der Film hat durchaus Qualitäten, schöne Schauplätze, schöne Kostüme, auch gute Darsteller, aber wie gesagt, Tilda Swinton mag ich nicht, in ihrer Rolle. Als sie dann zur Frau mutiert ist, passt sie besser in ihre Kostüme. Das Männliche steht ihr einfach nicht, find ich. -
Ja, in der Rolle hätten sie besser eine maskulinere Schauspielerin genommen, die Schauspielerin die in der Päpstin Verfilmung die Päpstin Johanna gespielt hat, hätte da bestimmt besser gepasst. Ich glaube, sie hieß Johanna Wokalek.
Stimmt, zu Tilda Swinton passen männliche Rollen nicht so gut. Vermutlich passte zu ihr wirklich der weibliche Part des Films besser. Ich verwechsele Tilda Swinton ja immer mit dieser Cate Blanchett, die Elizabeth I in zwei Verfilmungen gespielt hat, ich finde, dass beide Schauspielerinnen sich sehr ähnlich sehen. -
Tja, sie hätten nur eine Schauspielerin zu suchen brauchen, die Vita Sackville-West ein wenig ähnlich sieht -
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Ja, Vita Sackville-West gleicht Tilda Swinton ja wirklich überhaupt nicht. Und eine dunkelhaarige Schauspielerin die ihr ähnlich sieht, hätten sie sicherlich schnell gefunden.
Aber das ist leider oft so, dass bei Romanfiguren stark vom den Beschreibungen der Figuren abgewichen wird...bei den Musketieren und anderen Romanen erlebt man das auch oft. -
Außerdem ist der "Orlando" Vita Sackville-West sozusagen auf den Leib geschrieben, daher hätten sich die Filmemacher erst recht um ein entsprechendes optisches Pendant bemühen müssen. Aber die Optik ist ja offenbar egal, in ihren Augen, ganz zu schweigen von der Korrektheit der Charaktere. In der "Eisernen Maske"- Verfilmung mit Richard Chamberlain z.B. erdreistete man sich, Fouquet als Gegenspieler Colberts zum Bösling zu stempeln, was Dumas` VdB eindeutig zuwiderläuft -
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Ich vermute, dass es bei den Besetzungen gar nicht danach geht ob sie passen, traurigerweise werden entweder prominente Namen in Rollen engagiert, bei denen nur ihre Gage stimmt, obwohl sie gar nicht für die Figur passen.
Vielleicht kannten die Filmemacher von "Orlando" Vita Sackville-West gar nicht, und haben sich dementsprechend nicht um eine passende Besetzung bemüht. Ich denke, viele Filmproduzenten, die eine Romanverfilmung machen, haben das Buch nicht gelesen, und kennen dann traurigerweise dementsprechend gar nicht die BEschreibung der Romanfiguren.
Ja, das läuft wirklich dem VdB zuwider, aber das tun ja alle Eiserne Maske Verfilmungen an sich...weil man in allen Fällen die Geschichte des Vicomte de Bragélonne ganz weglässt..und sich nur auf die Zwillingsgeschichte beschränkt. Zudem wird in vielen Verfilmungen Louis zum bösen und Philippe zum guten Zwilling gemacht, obwohl die beiden im Film in ihrem Charakter in etwa gleich waren. Und Königin Anne war bei der 98er Verfilmung die besorgte, liebende Mutter, die nichts von Philippe musste, wobei sie im Roman ja selbst die Gefangenschaft des zweiten Sohnes veranlasst hatte.
Korrektheit der Charaktere scheint nicht wichtig zu sein,die Produzenten gehen wohl davon aus, dass die meisten Zuschauer die entsprechenden Romane gar nicht gelesen haben und diese groben Fehler nicht bemerken. -
Das ist genau das, was mich so nervt: Dass man als Leser oder Zuseher nicht für voll genommen wird! Die Autoren oder Filmemacher erdreisten sich, irgendwelche abstrusen Dinge unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit zusammenzukleistern und scheren sich einen Dreck darum, ob es autentisch ist oder nicht. Hauptsache, sie glauben, dem dummen Publikum wieder ungestraft was reindrücken zu können, auf die Schnelle, und dafür auch noch Applaus zu kriegen, siehe die 2011er Musketiere-Verfilmung. Für wen ist die gemacht?! Doch wohl ausschließlich für Leute, die das Buch nicht gelesen haben, oder?! Und dasselbe kann man über beinah sämtliche historische Romane und Filme sagen: Sie zielen auf ein Publikum hin, das absolut ignorant ist und von nichts eine Ahnung hat.
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Das stimmt leider, heute werden dem Leser oder Zuschauer oft Werke vorgesetzt, denen jedes Niveau fehlt, oft wurden da die absurdesten Dinge zusammengeschustert. Man traut dem Publikum wohl nicht mehr zu, anspruchsvollen Szenen und Texten zu folgen.
Was den 2011 er Musketierfilm angeht, da frage ich mich auch, für wen der eigentlich gemacht wurde, ganz sicher nicht für begeisterte Leser des Romans.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor einem Jahr zufällig in einem Kaufhaus mitbekam, wie ein Mädchen von ca. 15 Jahren zu einem anderen sagte:
"Guck mal, hier ist ein Buch zu dem Musketierfilm."
Darauf antwortete die andere: "Cool, ich wusste gar nicht, dass jemand ein Buch zum Film rausgebracht hat..sind da auch Bilder aus dem Film drin..?"
Ich denke, das sagt ja schon alles...
Dieser Film war wohl wirklich nur für Leute gedacht, die wenig oder gar nicht lesen und das Buch gar nicht kannten, nicht mal wussten, dass es eines gibt.
Vor allem fand ichs voll daneben, Luftschiffe in die Geschichte einzubauen, die erst 200 Jahre später erfunden wurden. -
@Alienor
Ja, dein Erlebnis mit diesen beiden Mädchen spricht wohl Bände - und offenbar gehen die Autoren zunehmend davon aus, dass das heutige Lese- und sonstige Publikum nur noch aus solchen Leuten besteht. Der Seichtheit muss Genüge getan werden, glauben sie, und aus Sorge, dass sonst keiner mehr ihre Bücher liest oder ihre Filme anschaut, wird das Niveau dementsprechend ins Bodenlose runtergeschraubt. Dass man aber mit dieser Methode die Leute erst recht vergrault, checken sie offenbar nicht. Ich hätt gern mal die gesamte immense Kohle, die sinnloserweise in die Herstellung mieser Bücher und Filme reingeflossen ist und immer noch fließt - -
Ja, es ist schon traurig, die Filmproduzenten vergraulen mit solchen Filmen vor allem anspruchsvollere Zuschauer, die gerne eine richtige Handlung und nicht nur zwei Stunden voller übertriebener Actionszenen sehen wollen. Ich fand es schon erschreckend, dass diese Mädels nicht mal wussten, dass der Film nur ein sehr schlecht gemachter Abklatsch eines der besten Romanklassiker aller Zeiten ist. Ich gehe gar nicht gerne ins Kino, weil ich den Eindruck habe, dass die Filme in den letzten zehn Jahren immer niveauloser wurden, immer mehr mit unzähligen Actionszenen gefüllt, wobei die Handlung leider oft zu kurz kommt, oder in vielen Fällen gar nicht mehr vorhanden ist. Selbst bei Historienfilmen wird immer häufiger auf Actionelemente gesetzt, die gar nicht in die jeweilige Epoche passen.
Die drei Musketiere könnte man doch im Stil von Diamant Berger verfilmen, und sich mehr ans Buch halten, aber dieses Wagnis geht leider kein Produzent mehr ein, weil er von vorneherein davon ausgeht, damit vor allem das junge Popcorn-Publikum im Alter zwischen 12 und 15 zu vergraulen. Das ist das Problem, Filmproduzenten setzen heute vor allem auf diese junge Zielgruppe, und machen dementsprechend fast nur noch solche tumben Actionszenen.
Und vor ein paar Wochen war im Fernsehen auch so ein schlechter Musketierfilm, den man ganz dreist "Die drei Musketiere" nannte, und der in der GEgenwart spielte, da waren die Musketiere karatekämpfende Agenten, die einen Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten verhindern mussten..ich habs gar nicht zu Ende geschaut, weil es so grottenschlecht war...und ich hab bis zum Schluss nicht verstanden, wieso dieses Machwerk "Die drei Musketiere" hieß.Hier da dürfte schon das Bild zum Film abschrecken. Ich fand das Movie noch schlechter als den 2011 er Film und das will was heißen. Das war der erste und einzige Musketierfilm, den ich nicht bis zum Ende angeschaut habe.
http://sphotos-a.xx.fbcdn.net/…93970675_1577511618_n.jpg
http://www.moviepilot.de/movies/3-musketeers#
Außer einigen Namen hatte dieser Film mit dem Buch nichts gemeinsam..und zwei der vier Musketiere (im Film waren sie keine Musketiere sondern Geheimagenten) waren Frauen, und die abwechselnden Maschinengewehrschüsse und Degenkämpfe wirkten irgendwie total lächerlich. Schon mies, wofür der Name dieses genialen Romans herhalten muss
Das ganze nannte man dann "Die drei Musketiere -Alle für einen und Waffen für alle"
Und aus d´Artagnan wurde Alexandra, und Athos war ein karatekämpfender Japaner.
Und Aramis war eine Frau, hieß aber trotzdem Aramis, und aus dem schön klingenden Namen Rochefort machte man Rockford
Also ich kann jedem Musketierbegeisterten nur vom Anschauen dieses Filmes abraten, wenn er sich nicht ärgern will.
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@Alienor
O Graus!!! Das schlägt ja wirklich dem Fass den Boden aus! Und wozu der ganze Müll? Weil mal wieder der amerikanische Präsident vor einem Attentat geretten werden muss - gähn! Wie oft hatten wir das nun schon, seit Abraham Lincoln?! Athos als karatekämpfenderJapaner, das ist ja wohl das Letzte, und dass D`Artagnan und Aramis zur Frau mutieren, ist wohl einzig und allein wegen der Gendergerechtigkeit so angesagt- die üblichen Quotenfrauen halt, die jetzt überall drin sein müssen - abermals gähn! Es ist echt so öde, wenn man schon beim bloßen Vorbeigehen genau weiß, anhand des Filmplakats, was da drin sein wird, an üblichen, öden Klischees und Actionspäßen - -
Ja, das ganze war so ein Graus, dass ich nach einer dreiviertel Stunde umgeschaltet habe, weil ich es einfach nicht länger ertragen konnte...das schlug wirklich dem Fass den Boden aus, war noch weitaus schlimmer als der 2011 er Film.
Dieser Film ist wirklich fade und überhaupt nicht sehenswert. Es ist schon schade, wofür dieser wunderbare Roman herhalten muss...
Das stimmt, oft schrecken schon die Filmplakate ab und nehmen einem die Lust, sich bestimmte Filme anzusehen, weil es doch immer dasselbe ist, Action untermalt mit dumpfen Gags und Erotik.
Ich fände es wirklich schön, wenn mal wieder ein richtiger Musketierfilm gedreht werden würde, und nicht so ein Murks.
Deine Fanfic hat schließlich auch gezeigt, dass man die Musketiere auch auf witzige und originelle Art und Weise in die Gegenwart übertragen kann. Leider ist den Produzenten das im Falle dieses Musketierfilmes nicht gelungen, was wohl auch daran lag dass sie sich gar keine Mühe gegeben haben.
Ich fände, es wäre in diesem Falle besser, gar keinen Film zu drehen, als einen solchen Film. Und du hast Recht, es gibt unzählige amerikanische filme, in denen es um ein Attentat auf den Präsidenten geht, nicht gerade spannend, weil das so häufig vorkommt und fast immer genau gleich endet -
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