Nach längerer Zeit möchte ich heute mal wieder einen der historischen Abenteuerromane jenseits der Musketier-Romane von Dumas vorstellen. Diesmal handelt es sich um den Roman „Der Chevalier d’Harmental“, der etwas früher als „Die drei Musketiere“ entstanden ist und zu den ersten Werken seiner wohl bedeutendsten Schaffensphase gehört.
Eigentlich schulde ich an dieser Stelle ja noch eine Besprechung zum Roman „Die Fünfundvierzig“, aber da fällt es mir echt schwer, etwas zu schreiben, ohne gleich doch noch zu viel vom Inhalt der „Dame von Monsoreau“ zu verraten. Aber vielleicht finde ich ja da noch die richtige Wortwahl.
Dieses Mal geht es also um den „Chevalier d’Harmental“, einen Roman, der zur Zeit der sogenannten Regentschaft spielt. Ludwig XIV. ist tot und sein Sohn Ludwig XV. noch zu jung, um die Regierungsgeschäfte zu führen. Diese Geschäfte werden vom Regenten Philipp von Orléans ausgeführt, der damit dem Herzog von Maine vorgezogen wurde. Davon ist Letzterer wenig begeistert; noch weniger seine Frau, sodass man eine Verschwörung plant, die zum Ziel hat, den Regenten abzusetzen. In dieses Intrigenspiel gerät auch der Titelheld Raoul d’Harmental. Der sich aus alter Loyalität der Sache der Herzogin von Maine verschreibt. Er übernimmt die Aufgabe, den Regenten zu entführen, um ihn nach Spanien zu schaffen. Um ungestört den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, bezieht Raoul eine neue Wohnung, wo er schon bald von seiner Nachbarin, der schönen Bathilda kennen und lieben lernt.
In der Folge stellt sich ihm die Frage, wem gehört nun seine Loyalität? Den Verschwörern? Bathilda? Oder gibt es einen Zwischenweg?
Nun, das möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Ich kann den Roman natürlich nur empfehlen, der nach meiner Meinung zu den besten historischen Abenteuerromanen Dumas’ gezählt werden kann. Es gibt sogar ein kleines Aha-Erlebnis für Musketierfreunde. In einer kurzen Szene tritt ein Museketierkapitän mit sehr bekanntem Namen auf; ein Angehöriger einer Landadelsfamilie aus der Gascogne, deren Angehörige immer wieder bei den Museketieren dienten und die den Namen d’Artagnan tragen. Wir haben es hier also mit einem Nachkommen des Helden aus den „Drei Musketieren“ zu tun.