• Oh ja! Der hat was, eindeutig! wobei ich MacFayden auch nicht so unterirdisch fand, wie ich erst befürchtete. Aber Robert Downey wäre sicher um Längen besser. Demnächst soll ja der neue Sherlock Holmes auch rauskommen. :thumbup:

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Das hier lief letzte Woche auf Pro 7, kann man im INternet noch schauen:


    http://www.prosieben.de/tv/gal…usketiermythen-1.2911287/


    Ist eine interessante SEndung, und dass die Musketiere hauptsächlich Fußsoldaten waren, hatte ich noch nicht gewusst.

  • Alienor de La Fére
    Ich habe mich in Wikipedia informiert, wegen der Porthos-Geschichte. Da bin ich darauf gestossen, dass die Musketiere für heutige Verhältnisse eine eigenartige Truppe darstellten. Zum einen war die Muskete wohl eine Art Panzerfaust. Stark genug, um Rüstungen zu durchschlagen. Als Großkalibrige Waffe mußte sie aufgestützt werden (wie manche Objektive bei Sportfotografen ;) ). Das halte ich vom Pferd aus für ziemlich schwierig. Zudem sind echte Schlachtrösser sehr teuer und waren das damals sicher auch. Daher waren die Musketiere wohl eher eine extrem bewegliche Fußtruppe und die Pferde dienten der schnellen Verlegung und nicht so sehr dem Kampf. Die Musketen waren damals das Beste vom Besten, daher waren sie wohl eine Elite-Truppe, vor allem natürlich die von Dumas beschriebenen. Echte Kavallerie, die auf dem Pferd kämpften, gab es wohl auch, das waren eher die Chevaulegers.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • Aus denen unsere Musketiere entstanden sind. Nicht zu verwechseln mit den Fußsoldaten, die unseren waren beritten. Aber sie hatten, als echte Elitetruppen, Musketen, die sie zu Fuß einsetzen konnten. Sie mussten den König schützen, waren also je nach Situation zu Pferd oder zu Fuß unterwegs. Denn eine Muskete kann man wirklich nicht zu Pferd abschießen, glaube ich zumindest nicht - bin da auch kein Experte, aber die Dinger waren lang und schwer.

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  • Als bewegliche Fußtruppe macht der Einsatz bei der Belagerung von La Rochelle mehr Sinn, als eine Kavallerie-Truppe, oder?

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  • Und was mich in der Doku auch wirklich überrascht hatte, war, dass sie ihre Degen so gut wie nie benutzten, nur im äußersten Notfall. In den Filmen und im Roman dagegen war der Degen mehr im Einsatz als die Muskete....weswegen viele Leute bis heute noch nicht wissen, woher der Name "Musketiere" kommt.

  • Alienor de La Fére
    Ich habe mal einen Bericht gesehen (war im Kika), da wurde erwähnt, dass das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit nur bestimmten Gruppen erlaubt war. Dieses Privileg genossen vor allem Adlige und Studenten. Das erklärt mir auch die Bedeutung schlagender Studentenverbindungen, was einem ja heute irgendwie anachronistisch anmutet. Die dritte Gruppe, waren Soldaten, wobei ich vermute, dass es bei den gemeinen Soldaten streng reglementiert war.


    Das Verbot der Duelle durch Kardinal Richelieu wurde als massiven Eingriff in die ureigensten Rechte und Privilegien des Adels empfunden.


    Ich denke, Dumas hat die Musketiere etwas verklärt. Aber er beschreibt ihr Leben hauptsächlich außerhalb des Dienstes und des Krieges. Wobei Dienst und Kriege den größeren Teil der Zeit eingenommen haben dürfte. Schließlich ist ein stehendes Heer zu kostspielig um die Soldaten Däumchendrehen zu lassen.

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  • Aus den Degen sind die Seitengewehre entstanden.

    Zitat

    Die Benennung der Waffengattung ist auf die südfranzösische Stadt Bayonne zurückzuführen. Einer Legende nach gehörten ihre Bürger irregulären Truppen bei verschiedenen Militärkonflikten in der Mitte des 17. Jahrhunderts an. Als bei einem Gefecht die Musketen heißgeschossen waren, sollen sie zum Weiterkämpfen ihre Jagdmesser in die Mündungen gesteckt haben. Bajonette wurden seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich verwendet und wurden allmählich in den meisten europäischen Armeen gebräuchlich. Anfangs wurden Bajonette mit dem Griff in den Gewehrlauf gesteckt (so genannte Spundbajonette), sodass die Muskete nicht feuern konnte. Bereits 1669 erfand Vauban Bajonette, die mit einer Tülle seitlich am Lauf befestigt wurden – sog. Tüllen- oder Dillenbajonette – und somit auch im aufgepflanzten Zustand das Abfeuern von Musketenkugeln nicht verhinderten. Mit diesen neuartigen Bajonetten wurde die französische Armee seit 1689 ausgestattet. Etwa um 1700 tauchten Bajonette auf, welche einen abgewinkelten Arm besaßen und so auch das Nachladen ermöglichten. Zur wichtigsten Klingenform entwickelte sich bald eine stabile, drei- oder vierkantige Form mit etwa 40 cm Länge. (bezieht sich auf den Namen Bajonett)

    Eine Muskete ist ja ein Vorderlader, ich glaube mehr als 2 Schüsse hast du da nicht, dann bist du im Nahkampf und da ist ein Degen praktischer. Ich meine, du kannst auch die Muskete jamandem an den Kopf hauen, das wirkt sicher auch, aber eine Hieb- und Stichwaffe ist effektiver.


    Ich mag die Galileo-Berichte nicht so sehr, weil sie meiner Ansicht nach mehr Fragen aufwerfen, als beantworten.

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  • Ich habe versucht mir den Bericht anzuschauen, aber da war derart viel Werbung drin, dass ich abgebrochen habe. Ging er denn über die Musketiere des französischen Königshauses, sprich die unseren, oder Musketiere allgemein? Denn der Unterschied ist groß, die ´normalen´ Musketiere der Armee waren nicht adlig, sondern normale Fußsoldaten, für die andere Bedingungen galten. Ich meine, sie durften keinen Degen tragen, wenn sie nicht von Adel waren.In den Straßen Paris´ wurde die Muskete kaum eingesetzt, da gebrauchte man, wenn man von Adel war, den Degen. Deswegen fochten unsere Herren ja auch ständig. Mich würde dazu eh interessieren, ob sie die Muskete immer bei sich hatten, sprich zu Hause, oder ob sie nur in Kriegszeiten ausgegeben wurde. Ich nehme aber an, dass die königlichen Musketiere sie zu Hause hatten.

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  • kaloubet
    Also eigentlich gings darum, ob best. Szenen aus the Musketeer realistisch sind oder nicht. Dazu wurden die Szenen mit Stuntmen nachgestellt. Der Hintergrund ist eher, was ist Hollywood-Fiktion und getrickst, was wäre möglich. Das erste war ein Kampf auf einem Kutschendach bei dem d'Artagnan einmal über einen Ast hüpft und einmal sich dran festhält. Beim zweiten Teil ging es um eine Szene, in der Porthos seinen Degen wirft, bzw. darum, ob man mit einem Besenstiel gegen Degen kämpfen kann.


    Erstens, Porthos wirft im Kampf seinen Degen und durchbohrt gleich 2 Leute. Realistisch, oder nicht? Zweitens, Besenstiel als Fechtwaffe gegen Degen. Realistisch oder nicht?


    Die Antworten auf diese wesentlichen Fragen waren natürlich im Film drin, aber wer den Film nicht gesehen hat, ist jetzt mal eingeladen, seine Einschätzung dazu mitzuteilen.


    Deshalb mag ich die Galileo-Sendungen nicht so arg. Die gehen mir nicht tief genug in die Materie. Sie haben auch nicht zwischen Musketieren und Dumas' Musketieren bzw. denen des M. de Tréville unterschieden. Geschweige denn, was über den Alltag von Musketieren gebracht. Es ging nur darum, ob die Stunt-Szenen möglich gewesen wären, oder nicht.

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  • Ach so. Klingt zwar auch ganz interessant, aber the musketeer ist eh ein besondrs bescheuerter Film grad auch im Hinblick auf die Action. Da wird ja extrem viel durch die Luft gefolgen, Quiditch - oder wie auch immer man das schreibt - im 17. Jh. Lass mich raten. Dem Besenstiel würde ich eine Chance geben, Degen waren keine Zweihandschwerter, der Degen, der zwei Mann durchbohrt eher nicht. Außer sie waren klapperdürr und der Degen trifft glatt durch weiches Gewebe. Und sie sollten so stehen, wie die beiden Piraten bei FdK 1, ganz dicht aneinander. Vielleicht guck ich mir das doch noch an, leider kann man bei dieser blöden Werbung ja nicht vorscrollen. Und ich bin extrem allergisch auf Werbung ...

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  • kaloubet
    Also ich habe vorgescrollt, der Musketier-Teil ist nämlich ziemlich weit hinten und ich wollte auch nicht alle restlichen Beiträge ansehen.


    Die Flug-Tauglichkeit eines modernen Degens ist miserabel, Rapiere sind etwas besser ausbalanciert, fliegen aber auch nicht wirklich gut (Im zweiten Lester-Film ist doch die Szene, wo porthos den Degen wirft und Aramis durch parieren zeigt, dass das keine gute Idee war?). Die zwei Opfer stehen zwar direkt hintereinander, aber du kriegst nicht genug Energie auf den Degen, aber einen ernsthaft verwunden geht. So 4-5 cm dringt der Degen ein, wie gesagt geworfen, auf relativ kurze Entfernung.


    wie du richtig vermutest, der Besen ist ganz tauglich, er ist erst nach 20 Treffern zerbrochen. Gegen ein scharfes Rapier. Ich finde, der Besen hat sogar einen Vorteil, da man ihn beidhändig verwenden kann. Das kann das Handgelenk des Degenkämpfers glaub ich ganz schön belasten.

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  • Ist zwar nicht Musketier und spielt auch noch in Rom, wer sich aber für die Intrigen rund um den heiligen Stuhl interessiert, wird hieran Freude haben:


    ZDF Borgia (6-Teile, 1+2 bereits gesendet)
    20.10.2011
    24.10.2011
    26.10.2011
    27.10.2011


    Pro Sieben Die Borgias - Sex.Macht.Mord.Amen.
    9.11.2011


    jeweils ab 20:15

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  • @Astrid


    Ich hab den ersten Teil der Reihe gesehen, und fand es echt gut (wenn man von ein paar historischen Fehlern absieht)
    Die Borgias haben mich immer schon interessiert, habe schon einige Romane und Sachbücher darüber gelesen.
    Aber übrigens ist bisher nur Teil 1 gesendet worden, Teil 2 kommt morgen abend. Hast du den Film gestern auch gesehen?

  • @Alienor
    Hi, sorry dass ich mich erst jetzt melde. Ich habe beide Teile bisher gesehen.
    Welche historischen Fehler hast du bemerkt? Mit den Borgias habe ich mich bisher nicht so befasst. Aber interessant sind die Filme.

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  • @Astrid


    Also im ersten Teil war das mit dem Fieber schon ein Fehler, dieses Fieber gab es im Wahljahr des Borgiapapstes gar nicht..Lorenzo di Medici starb nicht am Fieber, sondern an der Gicht, wie viele in seiner Familie. Und der kleine Ottavio, Cesares Halbbruder starb in Wirklichkeit bereits 1486, und nicht wie in der Serie, 1492.
    Im zweiten Teil Lucrezias Besessenheit von der heiligen Petronilla, auch das hat so niemals stattgefunden.
    Dann der Sohn, den Cesare mit Fiametta hatte..auch das war ein Fehler, in Wirklichkeit hatte er mit dieser Frau gar kein Kind. Und diese Frau, die im Film verheiratet in Pisa war, war in Wirklichkeit eine berüchtigte Kurtisane in Roman, der eine Affaire mit Cesare nachgesagt wird.
    Ich vermute aber mal, dass sie mit diesem Sohn in einem der letzten Teile noch irgendetwas vorhaben..es werden ja in der Serie noch sechzehn Jahre vergehen, ich persönlich bin mal gespannt. Cesare Borgia hatte auf jeden Fall keinen Sohn namens Cesare, den er Gott opfern wollte..weiss nicht, was die Macher sich dabei gedacht haben.


    Ansonsten finde ich die Serie aber ganz gut, ich liebe solche historischen Serien, davon könnte ruhig viel mehr im Fernsehen laufen.

  • Dieses Kind von Cesare taucht auch nicht in Wikipedia auf.


    Es ist echt interessant, was zu dieser Zeit alles passiert ist. Die Aufteilung der Welt in portugisisch und spanisch, steht auch in wikipedia drin. Von Planungen Alexanders VI zum Neubau des Petersdoms aber nicht. Da das aber kurz nach dessen Tod begann, muß Alexander VI irgendwie schon damit zu tun haben.

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  • @Astrid


    Deswegen hat mich das mit dem Kind auch etwas gestört, weil man so ein völlig falsches Bild von Cesare bekommt. Verrückt wurde er erst in späteren Jahren, und Historiker sind der Meinung, dass er an Borderline oder Schizophrenie litt. Aber sein eigenes Kind zu opfern, das hätte kein Borgia gemacht...


    Ich finde auch, dass die Ranaissance eine sehr interessante Zeit ist. Das Mittelalter neigte sich dem Ende zu, und die Welt veränderte sich, der Ritterstand ging unter, weil sie sich mit Schwert und Rüstung nicht gegen die neuen Feuerwaffen behaupten konnten, und mit Amerika wurde eine völlig neue WElt entdeckt.
    Alexander VI hat übrigens nichts mit dem Neubau des Petersdomes zu tun, er hatte überhaupt kein großes Interesse daran, den Petersdom neu zu bauen, er war eher daran interessiert, die päpstlichen Gemächer prunkvoll auszustatten, und mit seiner Familie eine Dynastie zu begründen, es heisst sogar, er hätte geplant, das Papsttum erblich zu machen, wie es bei den Monarchien ist. Mit dem Bau des Petersdom begann dann erst der Nachnachfolger von Alexander, Julius II, der übrigens auch in der Serie vorkommt (della Rovere), desssen Vorgänger Pius III nur 26 Tage im Amt gewesen war, bevor er unter nie geklärten Umständen starb. Julius wurde nach nur eintägigem Konklave im Alter von fast 60 Jahren zum Papst gewählt.

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