@Alienor
Ich, glaube, Christopher Lee ist immer noch aktiv im Geschäft, und singen tut er auch, wie ich gehört habe. Der Mann ist echt genial. Das stimmt, ich kann mich an den
1. Lester-Film erinnern, wo Aramis bloß eine unbedeutende Nebenfigur war. Wie gesagt, Chamberlain war im 3. Teil einer der wenigen Lichtblicke. Stirbt eigentlich Justine am Schluss oder nicht?? Ich hab das nicht so richtig mitgekriegt, weil ich einzelne Filmszenen beim Anschauen vorgespult habe, wenn sie gar zu nervig waren -
Beiträge von Aramis
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@Alienor
Ja, ich mag diese beiden Filme auch total gern - "Die Ritter der Kokosnuss" sind überhaupt genial, so ganz im Stil der Monty-Python-Serie. -
Ich kann der " Rückkehr der Musketiere" auch nichts abgewinnen, aus all den Gründen, die hier schon genannt worden sind; eins hat mir aber überraschenderweise doch gefallen, als ich mir den Film unlängst auf youtube reingezogen hab, nämlich Richard Chamberlains Verkörperung der
Aramis-Rolle- sein Gesichtsausdruck, als er bei der Konfrontation der 4 Musketiere nach der Befreiung des Duc de Beaufort vom wutentbrannten D`Artganan eine Ohrfeige kassiert und einen Degenhieb quer über den Handrücken abkriegt, aufgrund von Athos`Intervention aber dennoch seine eigene Degenklinge überm Knie zerbricht, anschließend total angefressen aufs Pferd steigt und Athos, Porthos und D`Artagnan beinhart auf der Straße stehen lässt, hat was Geniales. Ein Mann des Geistes verachtet unkontrollierte Wutausbrüche, und das kommt in dieser Szene voll rüber.(Im ersten und zweiten Lester-Film fand ich Chamberlain nicht so überzeugend in seiner Rolle)
2. Pluspunkt: Urgestein Christopher Lee als Rochefort und Philippe Noiret als Mazarin - Noirets Englisch ist sogar anhörbar gut. Wie alt ist Christopher Lee jetzt eigentlich? Der Mann muss ja mittlerweile an die 100 sein! -
Aus Zeitersparnis alles zusammenzumixen, wie Louis XIV., ist ja wohl ein übles Sakrileg an der Haute Cuisine - das erinnert mich jetzt an den Monty Python -Film "Der Sinn des Lebens", wo ein irrsinnig fetter Vielfraß sich in seinem bevorzugten Restaurant auch alle Speisen durcheinander in einem Kübel servieren lässt - und zu guter Letzt platzt der Kerl buchstäblich, weil das Pfefferminzblättchen, das ihm der Kellner hinterher heimtückisch aufdrängt, zuviel des Guten war -
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Ich lese gerne Romane in der Ich-Perspektive, weil man da die Handlung nicht von einem sozusagen neutralen, sicheren Standpunkt aus mitverfolgt, sondern von der oft sehr subjektiven und voreingenommenen Warte des Icherzählers aus, der zugleich handelne Person im Geschehen ist. Eine spannende Sache, in gewissen Krimis, wenn der Icherzähler sich plötzlich als der gesuchte Mörder oder Verbrecher entpuppt, mit dem man sich unwillkürlich die ganze Zeit über identifiziert hat - shocking!
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Der Chef des Hauses hat empfohlen, die Essmengen eher klein zu halten, wenn man bis zum Ende der 3. Tracht durchkommen wollte. Das war ein guter Rat, und ich hab ihn beherzigt.
Sonst wärs echt Schwerstarbeit geworden! Was einem bei sowas außerdem zu schaffen macht, ist die traurigeTatsache, dass die Geschmacksnerven irgendwann total ermüdet und überfordert sind, angesichts der uferlosen Menge an verschiedensten Genüssen -
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Im Barock hatte so ein Menü 200 Gänge, wenn man dem Herrn Vortragenden glauben darf - aber auf wieviel Tage aufgeteilt, weiß ich leider nicht.
Hetschepetschen sind Hagebutten - das Ganze ist eine sämige, süß-säuerliche Hagebuttensoße, die sehr gut zu Fleisch vom Wild passt, als super Alternative zu den ewigen Preiselbeeren -
Worttechnisch interessant ist auch das Gericht "Bodin mit Schodo": Schodo ist die Eindeutschung vom französischen Chaudeau - also dieser Weinchaudeau aus Weißwein und Eischnee mit Zucker. -
@Alienor
Du hast da gestern in einem posting ein total gutes Bonmot geprägt: "Nach allen Regeln der Gunst" - war das Zufall, oder hattest du das beabsichtigt? Ich find diesen Spruch total klasse! -
Also, um die Speisenfolge des gestern absolvierten "Diner historique" zu zitieren:
Suppen:Topinambursuppe mit Zimmetschnitten
Eine Suppe vom Brüb mit gebackenem Petersil im Salbeyteiglein1. Tracht: Karpfen in einer schwarzen Soß
Kraut saures mit Wachteln gebraten
Linsen mit Schnitzel vom rehfleisch
Rindfleisch gewickeltes in der Umurkensoß
1.Tracht - Assietten: Einmarinierte Reinanken mit wälscher Salat
Paulanerwürst
Schnecken in der Limonisoß
Leber vom Schwarzwildbret gebacken
Gansleber mit ausgelösten Müscherln
Salat vom Rettig, Äpfeln und Zwiebeln
2.Tracht: Schiel gut zugericht in Kaprisoß
Enten in Bier gedünst in der Erbsensuppen
Karbonadeln lämmerne im Schlafrock
Schwarzwildbret in der Nagerlsoß
2.Tracht - Assietten: Milchrahmnocken mit Krebsschweifeln
Austern gebackene
Caprisalat
Schwämmenstrudel
Kästenkraut
Hetschepetschsalsen
3.Tracht: Contenent
Ein Aufgelaufenes von Obst
Apfelknödel mit Salsen
Bodin mit Schodo
Rumelsulz
RöselkrapfenDas war`s.
Das Diner dauerte von (inklusive halbstündigem historischem Küchen-Vortrag zur Einführung) von 19 Uhr bis Mitternacht; hinterher brauchte ich, im wahrsten Sinne des Wortes, einen doppelten Cognac, um das alles körperlich wie geistig zu verdauen. Die Speisenfolge stammt aus dem 18.Jh., und mit den Speisennamen könnte man direkt ein Ratequiz verabstalten, was mit diesen exotischen Bezeichnungen wohl gemeint sein könnte -
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Hihi, in puncto Athos könnte ich mir auch gut einen Yoga- oder einen dieser Selbstfindungskurse in einem esoterischen Hotel im Gebirge oder sonstwo vorstellen, um seine Frauenphobie plus Alkoholbedürfnis in den Griff zu kriegen - und angesichts der hübschen, blonden, dominanten Kursleiterin wird das Ganze zu einem Fiasko -!
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@Alienor
Dein Rezept klingt sehr verlockend! Das muss ich ausprobieren! Ich krieg schon wieder Hunger, wenn ich mir diesen kulinarischen Genuss vorstelle - dabei bin ich heute sowieso zu einem sogenannten "Diner historique" eingeladen, das in einem Wiener Nobelhotel stattfinden soll - bin ja schon gespannt, wie das läuft. Die Zeit ist um ca. 1790 herum, also nicht gerade hochbarock.
Die Wilderei war offenbar in früheren Zeiten in Österreich sowas wie ein Volkssport, vor allem in den gebirgigen Gegenden, wo es neben der Fleischbeschaffung auch eine männlichkeitsbeweisende Mutprobe darstellte - unsere alpenländischen Volkslieder wimmeln von Jäger- und Wilderer-Liedern - äußerst verdächtig! Und der berühmte, von einem Jäger ermordete bayrische Wilderer Jennerwein ist ja auch ein Kapitel für sich. -
Ja, sicher war das keine garantiert sichere Überlebensstrategie, sich für etwaige Notzeiten fett zu fressen - aber offenbar haben es die Leute, ebenso wie die Tiere, gemacht. Aus heutiger Sicht natürlich völlig unnötig und höchst ungesund. Außerdem waren regelmäßiger Fleischkonsum oder luxuriöse Speisen im Barock nur den Reichen vorbehalten und damit sicher für ärmere Leute umso verlockender. Wenn man die überwältigende Opulenz barocker Kunst und Kultur so betrachtet, dann wärs ja wohl ein Wunder, wenn man damals gerade auf kulinarischem Gebiet spartanische Enthaltsamkeit gepredigt hätte - wobei mir schon wieder eine Idee kommt: Mord mit Hilfe eines Menüs, das die Eingeweide so dermaßen strapaziert und überbeansprucht, dass die Gourmets reihenweise dran krepieren - eine düstere Verschwörung des auf Veranlassung des Hofes vom König entlassenen Chefkochs in Versailles, der sich nun bitter am königlichen Hofstaat rächt, indem er ihnen tödliche Menüs frei Haus liefert - blöde Idee, ich weiß!
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@Alienor
Ich werds versuchen - das ist immer das Dumme mit diesen Ideen: Sie kommen einem leicht, wenn man so in Gedanken damit rumspielt, aber sie ordentlich und lesbar auszuformulieren, das steht dann leider auf einem anderen Blatt! *rummurks, tüftel, stöhn!*
Ja, Agatha Christie war eine sehr beeindruckende, emazipierte Frau - allein ihr Ideenreichtum und ihre Erzählkunst! Total genial, diese Frau! Und sie hatte diese gewisse ironische Ader, die mir so gefällt - -
Diese Einstellung hatte auch meine Großmutter noch: Alles aufessen, was auf dem Teller liegt, wer weiß, wanns wieder was Anständiges zu essen gibt! Das dürfte früher so eine latente, unterschwellige Angst gewesen sein. Naja, wenn man bedenkt, dass ein Unwetter damals wie heute die ganze Ernte zerstören konnte, aber. i.U. zu heute, kein Ersatz dafür aufgetrieben werden konnte, dann kann ich das auch irgendwie verstehen - heute findet man im Supermarkt ja Lebensmittel aus aller Welt, und verhungern tut man wahrscheinlich heute nicht so leicht wie damals, wenn die Ernte schlecht ausfiel oder Seuchen wüteten. Man aß also praktisch auch auf "Vorrat" für schlechte Zeiten. Wie meine Isländer!
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"Tod auf dem Nil" kann ich nur empfehlen - sowohl das Buch als auch die Verfilmung mit Peter Ustinov, David Niven und Bette Davis (!) als Mrs. van Schuyler. Die und Porthos - das würde ein Gespann abgeben!
Ich stell mir grad vor, wie D´Artagnan völlig bestaubt und abgerissen im Jeep durch Afghanistan oder die Wüste Gobi trampt und Aramis derweil in Venedig am Canale Grande hervorragenden italienischen Espresso schlürft, Campanile und Dogenpalast als Hintergrundkulisse! Und dann eine SMS von Porthos: Geschafft!! Sie hat angebissen!! Lg von Porthos auf der SS Croesus auf Kreuzfahrt durch die Ägäis!
Athos liegt derweil vor seiner Almhütte in den Hohen Tauern oder am Silser See im duftenden Alpengras und lässt die misanthropische Seele baumeln - -
Ich glaube, ein Roman in der Ich-Perspektive zu schreiben, verlangt vom Autor mehr an Einfühlungsvermögen, zumindest was seinen Protagonisten anbelangt. Wenn man in der
3. Person erzählt, herrscht irgendwie mehr Distanz zur Handlung, und alles wirkt entsprechend kälter. Ich vermute mal, die 3. Person bevorzugen Autoren, die da nicht so tief eintauchen und sich selbst eher raushalten wollen, aus dem Geschehen - auch vom historischen Standpunkt aus, denke ich. Sie bleiben wohl eher der Gegenwart verhaftet, als der geschichtlichen Epoche, in der sich das Ganze abspielt. Vielleicht ist das jetzt eine zu harsche Ansicht meinerseits, aber es kommt mir so vor - -
Ich hab da grad zufällig eine ganz interessante Seite erwischt:
http://www.trimalchios-fest.de/barock.html -
@Alienor
Äh, wo waren wir grad ?? Ah ja, in der Toskana - ja, die würde sicher zu Aramis passen! Leider bin ich mit meinen Isländern und meinem Dackelmix ein wenig eingeschränkt, reisemäßig. Und für solche Aufenthalte braucht man eindeutig Zeit - auf jeden Fall länger als ein Wochenende. Das ist der Nachteil an Haustieren - und andere Leute mit der Aufsicht betrauen ist nicht leicht für mich (ich hab dann selber totale Gewissensbisse, weil ich fort bin, und ich kann den Urlaub dementsprechend gar nicht richtig genießen)
Porthos als berufsmäßiger Reichewitwenfreibeuter auf Luxusdampfern hat was für sich, nicht wahr?Ich kann ihn mir so richtig vorstellen, wie er Mrs. van Schuyler (die schwerreiche amerikanische Dame in Agatha Christie`s "Tod auf dem Nil") ansteigt -
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@Alienor
Nein, wir sind leider an Prag bloß auf der Autobahn vorbeigefahren - das Schloss heißt Zbiroh http://www.tschechienentdecken…urant/schloss-zbiroh_3367
naja, ich persönlich würde kein zweites Mal dort hinfahren. Das Schloss war übrigens im oder nach dem 2.Weltkrieg ein Spionagestützpunkt wegen des Jaspisfelsens, auf dem es gebaut ist - der leitet die Funkwellen besonders gut oder so ähnlich - ich kenn mich da nicht aus. Außerdem beherbergt es ein Templermuseum - passt irgendwie zur düsteren Atmosphäre. Ich habs, wie gesagt, gerne ein wenig freundlicher, vom Ambiente her - http://www.burg-oberranna.at/
Auf dieser Burg in der Wachau (= österreichisches Weltkulturerbe an der Donau) war ich unmittelbar vorher mit Cornelia /Rochefort und Lukas /Richelieu - es war wirklich toll, sehr schönes, familiäres Ambiente. -
Ja, natürlich! Es ist ein sehr fetter, umfangreicher Wälzer, mal sehen, wie lange ich dafür brauch. "Die Farbe blau" ging sehr schnell, dafür hab ich einen Tag plus Abend gebraucht. "Secretum" scheint, soweit ich gelesen habe, auch sehr gut geschrieben zu sein, wieder mit einem Icherzähler als Perspektive der Handlung.