Beiträge von kaloubet

    Naja, siehe oben ;-) Aber ich finde ihn nicht soo schlecht, er ist in all seiner Knausrigkeit und in seinen politischen Ränkespielen doch einfach gut getroffen. Könnte man doch glatt als Spiegel für heutige Politiker nehmen. Nach oben buckelnd, nach unten tretend, Schwäche ausnutzend, wo es nur geht. Und sein Mantel auf dem Lager der Königinmutter sieht fast königlich aus - das finde ich derart treffend - man schläft sich hoch ;-)
    Aber Dumas mochte ihn nicht, ebensowenig wie Richelieu, deswegen ist sein Urteil sicher mit Vorsicht zu genießen. Er war ja selber ein großer Verschwender und Lebemann, also musste ihm ja alles, was nach Politik roch, unsymphatisch sein - was ihn mir wieder sympathisch macht.


    Aber um zumindest halbwegs im Threat zu bleiben - mein absolutes Schreckgespenst ist die Frau, die Mordaunts Rolle im Film von Lester einnimmt, ich hab den Namen grad vergessen. Arrogant und dumm verführt sie sofort Raoul - brrrrr. Sie passt so gar nicht in die Rolle - oder vielleicht doch grad wieder, als weibliche Mordaunt. Der selbst auch nicht grad zu den Sympathieträgern gehört, auch wenn ich ihn bei der Szene im Meer fast schon erhaben finde. Sich selbst derart seinen Rachschwüren zu opfern, das hat was. Und dieses ständige Wiederholen ´sie war meine Mutter´, als die vier Freunde - bzw. drei, Athos sagt ja nix - sie anklagen, auch das ist nachvollziehbar und hat Größe.

    *gggg* Das mit den Jungfrauen ist klasse - naja, es gibt irgendwie immer EINEN Grund dafür, nicht? Wäre dem als Geist abzuhelfen? ;-) Aber ich gerate auf Irrwege ...
    Bei d´Artagnan/Marlowe seh ich richtig den Staub im Sonnenlicht glitzern und höre die Whiskeyflasche klirren. Erst dachte ich ja, da käme Mylady - ´mein Mann hat mich ermordet, helft Ihr mir, ihn zu finden?` ;-)

    Genau, Athos ist nicht tot, aber er hat ein Grab und seltsamerweise glaubt d´Artagnan, er läge wirklich da drin. Das hat was mit der Umwandlung seines Charakters zu tun, er tritt nämlich in Mazarins Dienste- Athos meine ich. Aber viel mehr darf nicht verraten werden, sonst braucht ihr ja den Film nicht mehr anzuschauen. Und ich kann nur nochmal sagen, es ist echt einer der besten!!!!

    Constance: *händeschüttel* da sind wir uns einig!!!
    wamann: oh, auch der französische war nicht tiefer! Nur eben noch ein bisschen mehr Schwachsinn, zeitlich gesehen. Wobei ich den deutschen nicht gesehen habe, mir hat der französische gereicht. So ein Käse. Und anscheinend war die Produktion noch recht teuer. Da hat´s am Ende nicht mehr für das Buch gereicht.

    Nein, Hitler nicht. Sie kämpfen auch nicht direkt gegen Hitler. Es ist aber schon etwas her, dass ich das Ganze gelesen habe, mir fällt gerade der Name ihres Gegenspielers nicht mehr ein. Mylady gibt es jedenfalls, sie war/ist mit Breval verheiratet, wird aber am Ende nicht von ihm getötet. Die Geschichte selbst hat Lestienne nicht wirklich kopiert, nur die Charaktere - und dass sie jede Menge Abenteuer bestehen müssen, unter anderem gegen Engländer alias les gardistes ... und die Ähnlichkeiten sind derart frappierend, dass man nichts vermuten muss. Er zitiert an manchen Stellen fast Dumas.
    Übrigens hab ich mich vertan, das erste Buch heißt Furioso und ist klasse, das zweite Fracasso. Was ich daran mag, ist, dass die vier etwas härter gezeichnet werden, als im Original, sozusagen richtige Soldaten. Denn so sehr ich Dumas mag, er stellt den Krieg selbst und das Leben im 17. Jh. ziemlich harmlos dar - sehr 19. Jh. halt. Merle ist da auch realistischer - schade, dass das 19. Jh. so prüde war *seufz*. Denn Dumas selbst war es sicher nicht ;-)

    Bergfee: Lestienne hat FF geschrieben, hat die Musketiere in den zweiten Weltkrieg versetzt, richtig gut zu lesen, zumindest das erste Buch, Fracasso. Das zweite, Furioso, ist ein wenig abgehoben. Athos hei0t bei ihm Breval und wird richtig drastisch beschrieben - ein abgebrühter Frontkämpfer, im wahrsten Sinne des Wortes, weil seine Frau ihm ... wie heißt, das Zeug nochmal???? *grübel* .... das die Haut verätzt ... naja, so´n chemisches Zeug halt, ins Gesicht geschüttet hat. Auf der einen Seite ist er schön, auf der anderen weniger. In Romanen um die Jahrhundertwende schütten sich die Huren das immer ins GEsicht, aber mir will jetzt der Name einfach nicht einfallen. Nein, Absynth war´s nicht ;-)

    Frei nach Voldemar Lestienne:


    Biscarat, Jussac, Cahusac und ein vierter Gardist lehnten an der Bar, zwei Meter fünfzig von den drei Freunden weg.
    "Die sin´ jetzt vier?" wunderte sich Cahusac.
    "Tja ja, die sin´ vier", bstätigte Jussac.
    "Die hab´n den Kleinen unter ihre Fittiche genommen." grummelte Biscarat mit einem schiefen Blick den Musketieren.
    D´Artagnan fühlte, wie sich eine Hand unter dem Tisch auf seinen Schenkel legte: es war Athos. `Rühr dich nicht`sagten ihm seine Augen.
    "Wer macht die heute fertig?" fragte Cahusac, gerade laut genug, dass die Freunde es hören konnten. "Du, Jussac?"
    "Lass sie lieber mir," bat Biscarat. "Ich fühle mich nen bisschen vergrippt heut abend - du weißt schon, weiche Knie, laufende Nase und so. Das wird mich wieder senkrecht stellen."
    D´Artagnan fragte sich, warum Athos, Aramis und Porthos nicht reagierten. Athos saß da, seine Augen fixierten sein Glas, er schien zu träumen. Porthos, der seine großen Hände auf den Tisch gelegt hatte, betrachtete ihn, friedlich wartend ... wartend auf was?
    Die Bedienung brachte vier weitere Gläser Schnaps und vier Gläser Wasser. Die Gardisten schnappten sich den Schnaps, leerten ihn auf ex und griffen sich die Wassergläser. Dann näherten sie sich den Musketieren. "Ne Dusche habt ihr Saubande nötig, wohl bekomm´s," sagten sie und schütteten den Freunden das Wasser über den Kopf.
    "Jetzt, scheint mir, können wir loslegen", sagte Athos, wie aus einem Traum erwachend. Sie standen auf und gingen auf die Gardisten zu.

    *kicher* Athos, retten Sie zumindest den Burgunder! Jawoll, soll das Schiff doch hopps gehen, wenn nur der Wein gerettet ist. Und du schickst den Richtigen ...
    Großes Lob für die Storys *lach*! Erkan und Stefan fand ich klasse ... die macht die alle - ja, mit ein wenig poison muss er schon rechnen. Harry Potter? Neeee ... sorry an alle Potter-Fans, aber Musketiere in der Schule???? *uhhhh* - auch wenn der Zaubertrank explodiert.
    Rochefort und Athos ... oho - gespannt sei. Aber sooo arg älter ist Rochefort eigentlich nicht. Bin mal gespannt, wie du das legitimieren willst. Aber immerhin kämpfen sie ja später Seite an Seite, pour la bonne cause ;-)

    Das ist der unsägliche Film, bei dem sich Dumas im Grab rumdreht und Dynamo spielt. Er kam schon im französischen Fernsehen und muss wohl eine D-F Produktion sein, sonst hätten sie ihn sicher nicht übersetzt. Grauenvoll! Ist natürlich nur meine Privatmeinung, aber die Dialoge haben nichts mit dem Buch zu tun, die Geschichte eigentlich auch nicht viel. mylady hat übernatürliche Kräfte und bekommt immer ein seltsames Augenflimmern, mit welchem sie unter anderem ihren ehemaligen Gatten in Bann zieht - und den Kardinal auch. Anlässlich des Balles auf dem die Diamanten zurückgegeben werden müssen, sind die vier verkleidet wie Jahrmarktschreier - einfach ein bunter Turban auf, und man erkennt den darunter steckenden Mensch nicht mehr. Der Turban besteht übrigens aus den komischen Schals, die man in den 80er Jahren so liebte, die golddurchwirkten. Wer Freiburg kennt: Wie auf dem Kartoffelmarkt gekauft. Athos greift, mit Hilfe von Aramis, auf einen Mönch zurück, der Hexen austreiben kann und es kommt zu einer großen Zeremonie im Wald. Und anderer Ungereimtheiten mehr, es ist aber schon länger her, dass ich ihn gesehen habe. Das einzige, was ich dem Film zugute halte, ist, dass er Athos einen legitimen Grund gibt, seine Frau zu töten: Die beiden hatten ein Kind und eines Morgens ist die Wiege leer ... anscheinend, weil Mylady das Kind dem Teufel verkaufte *hüstel*. Vielleicht bekommen wir ja sogar einen zweiten Teil, am Ende schwimmt nämlich der Kopf des Henkers im Fluss ... nicht der der Dame. Als Kuriosität kann er dienen, aber ernst nehmen kann man ihn meiner Meinung nach nicht.

    Sind die Photos klasse geworden, bin auch ganz platt! Oder besser ich hab´s erwartet, weil deine Fotos ja immer so super sind ;-) Das muss ja Lust auf die Aufführung machen, oder? ALso, an alle, die noch nicht wissen, ob sie hinwollen: Ich gehe ein zweites Mal rein, weil´s mir so gut gefallen hat! Allerdings wird mir dann das ´klick - klick´ neben mir fehlen *g*. Es lohnt sich, ehrlich! Und danke für den ´Süden´ Silvia ;-).
    Die Schauspieler spielen auch wirklich sehr gut, nicht übertrieben und doch pointiert. Und sehen ungeschminkt ganz anders aus, mich hat´s fast vom Stuhl gehauen, als ich sie nach der Vorstellung sah (was nicht heißt, dass sie schlechter aussahen, nur ziemlich anders) - tja, und den Darsteller von Mazarin warf es seinerseits von der Bank - zumindest fast - als ich vage zu vermuten wagte, er könne der König gewesen sein. Was völliger Blödsinn war, der König war sichtlich einige Jahre jünger. Aber MAzarin auf der Bühne eben sichtlich einige Jahre älter ...
    Kurz und knapp: eine klasse Vorstellung!


    PS Ich merke grade, dass alle irgendwie platt sind ... und Nicolas liegt ziemlich viel rum ;-)

    hm, *hüstel*, ich hab jetzt nicht so viel Zeit, mich ganz durch die Seiten zu lesen, ihr redet vom Musical in Stuttgart, gelll? Von wann bis wann ist das denn? Oder kommt das Ganze auch nach Basel? Sorry für die dummen Fragen ...

    das ist wirklich nicht alt - ich bin ja der Meinung, dass die Feld- Wald- Wiesenpferde am robustesten sind. Mein älterer Herr ist so einer, er hat zwar Papiere, aber nicht vom Feinsten, eher unbekannt. Und klopf auf Holz, aber er hatte z.B. noch nie Kolik. Mein Jüngerer ist edlerer Abstammung - Linie von Baloubet du Rouet, also Pessoa - aber dafür auch eine Mimose. Ich darf ihn z.B. nicht auf die Weide lassen und danach reiten, sonst ist Kolik angesagt ...

    @ Bergfee: Es gibt ja Leute, die bringen ihren Pferden sogar bei, rückwärts zu galoppieren. ist eine Übung, die heute leider verloren gegangen ist. Ich kenne nur einen, der das kann, das ist der, der die Reitschule in Versailles neu aufgemacht hat ... *arg*, mein Namensgedächtnis ... ah, hab´s, Bartabas.
    hier: http://www.acadequestre.fr/ind…rique=2&modele=couverture


    Wir haben übrigens vier, einen 24jährigen, einen 20jährigen, einen 8jähringen - mein derzeitiges Turnierpferd - und einen spinnerten 4jähringen.


    Grüße
    Kaloubet

    oh, es gab anscheinend auch selbst genähte ;-) Kondome, die besseren waren sogar innen gefüttert und außen mit Tierdarm oder ähnlichem abgedichtet. Wurden natürlich öfters verwendet ...Die gab´s aber mindestens seit der Römer, wenn nicht früher.
    Zur Abtreibung gabs auch bestimmte Kräuter, wie wirksam die waren, weiß ich nicht. Oder Nadeln ... und mit den Binden wars wohl wie mit den Windeln - Tücher und Waschen, was sonst? Moos? *Brrr* - plus diverser Tierchen? *schüttel* ;-)

    Naja, auch nicht mehr als in anderen Großstädten, es sei denn, sie liegen am Meer. Je nach Lage gibt es eben auch mehr oder weniger Durchzug, und ich denke, ein Grund für die schlechte Luft in innerländischen Großstädten ist auch, dass der Wind Gerüche weniger abtreiben kann. Obwohl es in Venedig ja auch nicht immer rosig riecht ;-) Dass Paris sich besonders hervortut, finde ich wirklich nicht ...gut, wenn man direkt am Périph steht vielleicht ;-)
    Übrigens gab es auch in Paris schon früh Kanalisation, aber anscheinend keine sehr funktionierende. Es gibt eine alte KLoake, die direkt unter oder neben dem Louvre durchführt, sie stammt mindestens aus dem Mittelalter, aber das genaue Datum weiß ich nicht mehr. Ich nehme an, dass die vorhandene Kanalistaion einfach schnell überlastet war ...

    Nein, der Baron steht unter dem Comte bzw. dem Vicomte. Und bei Porthos ist das eine Frage der Erreichbarkeit - er ist zunächst einfacher Chevalier, wenn überhaupt, meiner Erinnerung nach wird er nie irgendwo betitelt ... korrigiert mich ... und so kann er über den Rang als Baron schon mal froh sein.

    Eine interessante Seite! Da möchte man einfach nur kaufen - du wirst sagen, tu das ;-) Ich suche nun aber nicht nach Infos über Napoleon - zumindest nicht derzeit - aber über Hygiene, Körperlichkeit, Alltagsleben im 17. Jahrhundert in Frankreich. Kulturgeschichte, kurz gesagt, aber irgendwie gibts da nicht viel - und wenn, dann nur Bücher, die zwar Geistesideen beschreiben, was ja auch interessant ist, aber nicht, was man im 17. Jahrhundert zum Frühstück trank ... Ausgehendes 17. war glaube ich, Schokolade und KAffee schon ein Thema, aber davor?
    So, ich bin hier aber weg vom Thema, sorry. Aber deswegen einen eigenen Threat? Lohnt sich das?