Beiträge von kaloubet

    @Tec: Na, hier haben wir halt dann den Held als Leiche ... vielleicht.


    Ein Zitat kann ich mir der Kürze wegen noch merken - mein Gedächtnis gleicht leider einem Sieb ;-) - und deswegen ist das Zitat auch höchst unvollständig, aber aus einer wunderbaren Passage, wie ich finde ;-)


    C´est un roc ... c´est un pic .... c´est un cap


    und geht so klasse weiter, aber da setzt dann mein Gedächtnis aus


    Que dis-je c´est un cap? .. C´est une péninsule
    Curieux: De quoi sert cette oblongue capsule?


    usw. aus Cyrano de Bergerac, die Tirade über die Nase ;-)

    Ich hätte eines aus dem Buch, das ich immer angenehm relativierend, wenn auch leicht zynisch fand - klar, es kommt von Athos ;-)


    "Allons nous faire tuer où l´on nous dit d´aller. La vie vaut-elle la peine de faire autant de questions?"


    Grobe Übersetzung: Gehen wir und lassen uns töten, dort, wo man uns hinschickt. Ist das Leben es wert, dass man so viele Fragen stellt?

    @ Maike: Muss ich lesen, werde es mir auf jeden Fall kaufen. Eine Theatertruppe? Erinnert mich jetzt ein bisschen an diesen Film über Molière, von dem ich natürlich nicht mehr weiß, wer ihn drehte, noch, wer mitspielte. Danke für den Tipp.
    Amber: Les Misérables mag ich auch sehr gern, allerdings ist es länger her, dass ich sie gelesen habe. Im Augenblick versuche ich mich gerade an Balzac, "Chouans", da mich das Thema fasziniert (Aufstand der Royalisten während der Revolution), aber Balzac und auch Hugo sind manchmal etwas langatmig. Das hat mir immer so an Dumas gefallen, das Menschliche und das schnelle Tempo. Mein absoluter Favorit, aber er war etwas später, wäre auch Zola, und vor allem Germinal. Als Film und Buch.

    Hallo,
    ich kenne ihn nur auf Französisch, aber das heißt nicht, dass es keine Übersetzung gibt. Nur weiß ich nicht, wo man die finden könnte. Es ist fast mein Lieblingsfilm, einmal vom Dimant-Berger abgesehen, er ist wirklich ganz klasse gemacht, nur das Ende ist ein wenig surrealistisch. Außerdem spielt Philippe Noiret mit, den mag ich eh sehr gern. Regisseur ist Philippe de Broca.

    Wie heißt denn der Regisseur? Ich kaufe mir solche Filme immer gerne über diese geniale Seite ´priceminister´ (ähnlich wie ebay, aber ohne steigern) - und da ich für jeden guten Filmtipp dankbar bin - kommt ja nix im Fernsehen - würde ich gerne mal nach ihm suchen. Ein anderer genialer Film ist ´les chouans´, falls ihn jemand kennt. Ist allerdings eine andere Zeit, Revolutionszeit. Ich habe ihn aufgenommen ... mordi ... ohne Ende ;-)

    Hallo Maike,
    danke für den Tipp - ich habe ihn tatsächlich gefunden, auf Priceminister, meiner liebsten Seite, wenn auch nur als VHS - aber immerhin.
    Wiso eigentlich gerade Würste? Wäre Paté en croute oder so nicht angebrachter? ;-)
    Grüße
    Kalou

    hallo,
    ich wollte den Film unbedingt aufnehmen, hab´s dann aber verpasst - wieso zeigt Arte ihn auch zu so einer gottlosen Zeit? *grummel*
    Weiß jemand, ob man ihn kaufen kann?

    Original französisch? Hm. à vomir gibt's (zum Kotzen), aber es wird selten verwendet ... élément de bombes vomissantes? *g* bombes élémentaires à vomir? élément nauséabond et explosif? Nein, ich wüsste nicht, wo das herkommen sollte ... bin aber nicht so bewandert, wie Maike :wink:

    @ Teclador: Hm, nix gelernt? Mir scheint, er hat in 'vingt ans après' doch eine sehr viel grössere Eigenständigkeit, als in den Musketieren ... wählt sich seine Partei und zettelt da doch sehr viel an (wären Athos und Aramis ohne ihn zur Fronde gestossen? Aramis vermutlich, durch Mme de Longueville, aber Athos? Ohne dass wir natürlich definitiv wissen, ob er wirklich d'Artagnan zuvor gekommen ist). Ich sehe sein Schicksal ein wenig parallel zu den vier Freunden, nur erreicht ihn sein Tod eben früher ... aber auch über ihn 'fährt' der neue König, ironischerweise beschützt von d'Artagnan. Hat er was gelernt? Das kann ich nicht beurteilen, das scheint mir aber auch nicht so wichtig, er hat sich jedenfalls verändert und sein Tod ist ein erstes Anzeichen der kommenden - ich sag jetzt mal - Tragödie.
    @ Maike und Teclador: 'Technisch' gesehen habt ihr natürlich recht und manche Patzer sind ärgerlich (z.B. der Ring, irgendwie fällt die Vergesslichkeit des Autors ja auf die Figuren zurück) ... aber 'oberflächlich', Doro, würde ich die Triologie dann doch nicht nennen wollen, zuviel Tiefe tut sich, trotz technischer Fehler, auf. Nein, denjenigen, die Dumas als billigen Zeitungsschreiber abtun, gehören alle seine Bücher um die Ohren geschlagen (ich sage jetzt nicht, dass du das behauptest!). Welch Lebendigkeit der Charaktere, welch grandiose Charakterisierungen in wenigen Worten! Und wenn man die Entwicklung der Personen in den drei Büchern betrachtet, welch tragische und gleichzeitig lebendige und auch wieder Lust am Leben weckende Schicksale. Porthos zum Beispiel - eigentlich ein bedauernswerter Mann, verwitwet, kinderlos, oberflächlich - aber welch herrlicher, liebenswerter Charakter. Nein, da können viele technisch gut geschriebenen Romane nicht mithalten - sie verbreiten Langeweile (ich denke jetzt z.B. an den Zauberberg), während uns Dumas die Menschen und das Leben lieben lässt - und das durchaus auf einem hohen Niveau - wäre er sonst im Panthéon? :wink:

    Ich gestehe, dass ich nicht ganz verstehe, wie es zu der Bezeichnung 'böse' im Hinblick auf Rochefort kommen kann - er ist ein Gegenspieler d'Artagnans, aber wirklich böse wird er nie dargestellt - etwas ungeschickt vielleicht, was den Hut anbelangt ;-) . Aber gerade zu Beginn von 'vingt ans après' ist er doch eine überaus positive, fast tragische Figur, durch den Aufenthalt in der Bastille 'geadelt', denn von Mazarin geschädigt. Und die ironische Art, wie er von Mazarin empfangen wird, der nur denkt, dass dieser Mann zu nichts mehr wert sein kann ... welch wunderbare Antwort, als er dann d'Artagnan zuruft, er sei nicht zu alt für einen Mann der Tat. Auch er bekommt keinen Lohn für seine Aufopferung für die Herrschenden, im Gegenteil, nach seiner verständlichen Weigerung nach Brüssel zu reisen, landet er als Dank in der Bastille - was ihn auf die gleiche Ebene setzt, wie unsere Freunde, die für ihre Dienste ja ebenfalls keine Anerkennung bekommen. Danke übrigens für die Übersetzung, aber da wurde nun schon so einiges dazu gesagt, dass ich mich eines Kommentars enthalte ... nur so viel, der Herr, der dies geschrieben hat, denkt da etwas oberflächlich, in meinen Augen.

    oh je, ich hab's versucht ... was heisst 'elude'? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dem Text nicht zustimme, aber ich versteh' ihn nicht genug, um das wirklich feststellen zu können ... könntest du ihn bitte übersetzen? Es würde mich nämlich interessieren ...

    Rochefort, ein eindimensionaler Charakter? Nun, im ersten Band ist er tatsächlich treuer Helfershelfer seiner Eminenz, aber selbst d'Artagnan verweigert ihm ja am Ende nicht seine Anerkennung. Und durch die nachträgliche Rehabilitierung ebendieser Eminenz in den Augen der Protagonisten erscheint er nicht als der Erzschurke, den mancher Film aus ihm macht. Rehabilitierung, die so weit geht, dass Athos ihm folgt, anstelle seinem ehemaligen (an dieser Stelle kann man, denke ich, 'ehemalig' verwenden) Freund. D'Artagnan selbst fragt sich ja, als er ihn aus der Bastille holt und Mazarin vorstellt, ob er nicht besser geworden sei, als er selbst ... eine Frage, die, siehe die Diskussion in dem anderen Thread, gar nicht so sehr zu Unrecht gestellt wird.

    Aramis glücklich? Ich denke schon, auch Opportunisten können glücklich sein. Am Ende klingt allerdings eine grosse Portion Melancholie mit, nach Porthos' Tod und als er d'Artagnan ein letztes Mal trifft. Aber er hatte doch ein recht erfülltes Leben und war einer derjenigen, die sich ein Ziel zu setzen wussten und daraufzumarschierten. In seinem Kloster und mit Mme de Longueville war er sicher recht nahe am Glück, später zählte dann die Macht umso mehr. Und im VdB, nun ja, da strebt er nach Höherem, ohne es tatsächlich zu erreichen ... denn das Ziel, den König zu ersetzen, hat er ja verfehlt. Ich wollte nur kurz noch etwas zu der 'dämlichen' La Vallière bemerken - nun, wäre Raoul etwas forscher gewesen, wäre vielleicht alles ganz anders gekommen. Ohne dieses Thema neu eröffnen zu wollen ;-)
    @Teclador: Mme de Chevreuse ein Unglücksfall? Na, aber! Ohne sie kein Raoul! Ohne sie kein Vergnügen - wenn auch nur kurzes ... das solltest du dem guten Comte aber doch gönnen ;-)

    Flacher Charakter? Nein, das wollte ich mit meinen Argumenten auch nicht sagen, im Gegenteil. Ein flacher Charakter wäre für mich einer, der sich erstens nicht ändert und zweitens keine eigene Meinung hat - und das trifft ja zum Glück auf unseren Gascogner nicht zu. Er ist, finde ich, sogar sehr interessant, denn in ihm kämpfen Opportunismus und Widersspruchsgeist (esprit rebelle), Materialismus und Idealismus einen fortwährenden Kampf. Sehr bezeichnend und amüsant finde ich die Stelle im VdB, als er mit Athos über seine Belohnung in der Monck-Affäre spricht. Athos, der zuerst selbst meint, vergessen zu werden, das aber nicht wichtig nimmt, da er seine Pflicht erfüllt hat (Charles II zu helfen) und d'Artagnan, der bei dem Abenteuer ja von vornerein auf Bereicherung spekuliert hat - und nun anscheinend leer ausgeht. Der Zwispalt am Ende, als er doch vorgeladen wird, die Prätention, den nobleren Athos zu studieren, um zu wissen, wie er sich verhalten soll und gleichzeitig die Erleichterung Planchet gegenüber - nein, ein flacher Charakter ist das nicht.
    @Teclador: ich möchte Athos nicht auf das Scheitern reduzieren, ich glaube auch, dass er in Bragelonne glückliche Jahre erleben darf. Und wie heiter ist die Affäre mit der Chevreuse ;-) Aber die tragische Dimension ist da, auch wenn er selbst diese wohl gar nicht so sehr empfindet - er trauert um seinen Sohn, so sehr, Gott zu verleugnen (diese Stelle finde ich grossartig!) , aber er ist in seiner Haltung durchaus stark - im Gegensatz zu Raoul ...

    Na, vielleicht liest dies hier ja eh niemand mehr, aber nachdem es mich schon mehrfach rausgehauen hat - PC *grrrr* - bleibe ich hartnäckig und versuche noch einmal eine Antwort zu posten ;-)
    Sacayawea: Ich stimme dir uneingeschränkt zu, dass Aramis ein sehr interessanter und faszinierender Charakter ist - ein Opportunist, ganz bestimmt, aber vielleicht der einzige moderne Charakter?
    @Teclador: Ich sehe d'Artagnans Tod nicht als Heldentod, sondern eher als das Ende einer gescheiterten Karriere. Auch wenn er den Marschallstab erlangt, aber wofür hat er ihn den letztendlich bekommen? Er hat sich und seine Ideale verraten, er hat seine Freunde nicht schützen können. Im Prinzip verhöhnt ihn doch diese letzte Anerkennung, denn er hat seine Ideale aufgegeben als er seinen ergrauten Kopf vor dem König beugte. Was ist aus dem stolzen und zu Beginn idealistischen Gascogner geworden? Eine Krämerseele, ein Routinier. Das klingt hart, aber ich verachte ihn nicht dafür, denn das ist der Lauf der Welt, der Abschied von den jugendlichen Idealen ... Und auch Athos' Leben sehe ich, auch in den beiden Folgebänden, nicht als ein gelungenes Leben an. Was bleibt ihm denn? Die Liebe zu seinem Sohn, der ihn enttäuscht? die Liebe zu Gott? Er erklärt, er habe ihn verloren. Das Königtum, zu dem er sich, in weiser Voraussicht einer kommenden Tragödie, bekennt? Er kündigt seinem König die Freundschaft und Gefolgschaft auf ... nein, ich finde auch in den Folgebänden ist sein Leben auch die Geschichte eines Scheiterns - oder die Geschichte eines Charakters, der in der merkantilen Zeit keinen Platz mehr hat - und genau das macht seine Person auch so faszinierend - in meinen Augen ;-) Im Gegensatz zu Aramis, der seinen Weg zu gehen versteht, aber dafür seine Seele verkauft.

    Salut,
    Mon dieu, was eine Diskussion, sacrédieu! Ventre? Ja, der Bauch - wieso der Bauch Gottes? Na, wir sind ja fast die ganze Anatomie durch ;-) Ich habe allerdings auch schon mal vertudieu gehört oder gelesen, vielleicht könnte es eine Verballhornung von vertu (Tugend) sein? Ce n'est qu'une supposition ...
    Kaloubet

    Hallo diggit,
    wirklich eine interessante Info, die Charaktere finde ich eigentlich recht gut getroffen, vor allem d'Artagnan. Bei Athos bin ich heikel, da lasse ich bis jetzt eigentlich nur Henri Rollan gelten, aus dem Diamant-Berger Film ;-) Kann man sich denn den Film besorgen, auch auf russisch? Die Handlung ist ja bekannt ;-) Und wurden nur die Musketiere oder auch die Fortsetzungen verfilmt?
    Grüsse
    Kaloubet