Beiträge von kaloubet

    Hallo an alle,
    wer weiß etwas über französische Kolonien im 17. Jahrhundert - unter Richelieu bzw. Mazarin und der Régence, also noch vor Louis XIV? Ich weiß, dass die Spanier und Portugiesen da sehr aktiv waren und auch in Afrika Kolonien hatten, aber das Frankreich Richelieus und Louis XIII bzw. das darauffolgende F. Mazarins?
    Und wenn sie Kolonien besaßen, waren sie dann auch schon in den Sklavenhandel verwickelt? Spanien exportierte die Skalven auf die Besitzungen in Amerika, aber Frankreich?
    Danke für eure Hilfe!
    Grüße
    Kalou

    Oh, danke, das klingt gut. Hat die Dame was mit Coppola zu tun, der Nosferatu verfilmte? Mit fällt grade der richtige Titel nicht, ein, ich nehme an, du weißt, welchen Film ich meine ... *grübel* - nein, es war nicht Frankenstein .... der Vampirfilm halt ... Oh Gott, mein Gedächtnis .... welches? ;-)

    HAllo Constance,
    ein guter Rat: Tu´s dir nicht an ;-)
    Schau lieber d´Artagnans Tochter, das ist ein echt guter Film .... Aber wenn du dich nicht abschrecken lassen willst: Man kann ihn in der Boutique von TF1 kaufen.
    Grüße
    Kalou

    Stimmt, das ist interessant. Aber was genau bedeutet eigentlich Edelmut? Sich für anderre selbstlos opfern? Wer käme dann in Frage? Athos und Porthos alleine scheint mir - und eigentlich gehört ja auch eine gewaltige Portion Naivität dazu. Die in meinen Augen auch beide besitzen.

    Ist nicht genau das schade? Dumas scheint sich in der Triologie zu fragen, ob Freundschaft, die Freundschaft der Jugend tatsächlich auch mit dem Alter Bestand haben kann und kommt meiner ANsicht nach zu dem Schluss, dass es nicht geht. Dass Freundschaft zwar weiterhin bestehen kann, aber realistischer werden muss, die Fehler der anderen sehen und einbeziehen muss. Und auch durch Verrat und Enttäuschungen eingeschränkt wird, wenn jeder nur sich selbst der nächste ist. Aber das ist menschlich und macht den Reiz der Romane aus. Helden, die keine sind, wenn man näher hinschaut. Diese ganzen Verfilmungen, die auf Teufel komm raus aus ihnen die edlen Helden machen wollen, gehen dermaßen am Roman vorbei ...

    Hallo - also, ich muss jetzt mal Maike voll und ganz zustimmen, der Film ist einfach klasse. Wenn ich einen Lieblingsfilm benennen müsste, dann wäre er sicher ganz weit oben in der Rangliste, wenn nicht gar ganz oben.
    Die Pferdeszenen sind übrigens vom Allerfeinsten, natürlich von Luraschi, der macht fast alle Kaskaden in französischen Filmen, aber selbst Luraschi macht selten so gelungene Kaskaden. So springen die Musketiere z.B. von einem Steg auf ein Boot, das schon abgelegt hat! Zu Pferd versteht sich. Oder d´Artagnans Tochter (Sophie Marceau) springt durch eine Fensterscheibe. Das ist wirklich sehenswert. Und die Sprüche sind auch toll. Z.B. d´Artagnan, der auf Athos´Grab sitzt und sich beklagt, sagt im Aufstehen ´oh, entschuldigt, jetzt saß ich womöglich auf Eurem Gesicht´- frei übersetzt. Oder Porthos´ das Gute am Rheumatismus ist, dass man die Hämorroiden nicht so sehr spürt´ oder umgekehrt, nach einem langen Ritt. Wenn irgend möglich sollte man ihn aber auf Französisch sehen ...
    Auf Priceminister gibt´s ihn als K7.
    Grüße

    Also, ich brauche dem langen Bericht von Silvia nicht viel hinzufügen, es war so, wie sie sagte, einfach klasse! Wenn mir auch die Hinrichtung bitter fehlte, aber schon so dauerte die Aufführung drei Stunden. Gut, wir hätten auch länger zugeschaut ;-). Witzig fand ich noch einen Spruch von Planchet, den ich aber leider nicht mehr ganz zusammenbekomme ... aber er ist sehr bekannt und von Morgenstern glaube ich ... bin mir aber nicht sicher.
    Es sprach die Gans im Adlerhorst betroffen: Mein lieber Schwan, bin ich besoffen.
    Übrigens sangen die drei, beziehungsweise dann vier auch ... und sogar richtig gut, obwohlich solchen Gesangskünsten immer skeptisch gegenüberstehe.

    Mich haben nicht die Ideen gestört, auch nicht die Unwahrscheinlichkeiten in den Fakten ... die habe ich unter ´dichterische Freiheit´ abgehakt ... sondern die Konstruiertheit. Ich fand, dass die Spannung vor allem dadurch zustande kam, dass das Buch einfach technisch gut konstruiert war. Cliffhänger - sagt man so? - am Ende jedes Kapitels ... und Rätsel, die ich zugegebenermaßen auch nicht gleich zu Beginn durchschaute :-O. Aber ich hatte während des ganzen Lesens immer das Gefühl, da hat sich einer hingesetzt mit dem Vorsatz ein spannendes Buch zu schreiben. Ohne Psychologie, ohne lebendige Menschen zu beschreiben. Die Personen agieren nur wie Schachfiguren. Und die geografischen Unzulänglichkeiten sind mir nicht aufgefallen ... Autos fanden sich in den Tuilerien jedenfalls keine. Kann ich aber auch überlesen haben.

    Kuckuck - wollte nur eine unbedarfte Meinung abgeben, zu den Büchern. Ich habe gerade Da Vinci Code verschlungen, dieser neue Beststeller von Dan Brown. Ich glaube, er heißt auch auf Deutsch so. Er hat mich sehr an die Sherlock Holmes Geschichten erinnert: Wie ein gut aufgebautes Puzzle, spannend bis zum Ende, aber sehr konstruiert und ... naja ... recht spröd. Was Sherlock Holmes immerhin noch durch seine grandiose Persönlichkeit kompensiert. Aber wie gesagt sehr sehr spannend.
    Und Tec, ich fand deinen vorherigen Avatar nicht eklig, er stand bei mir immer für Biscarat.
    Grüße
    Kalou

    Hallo Miramèe
    erstmal herzlich Willkommen! Du hast Recht, es ist schon interessant, wie ein doch eigentlich ´normaler´ Roman einen so in den Bann ziehen kann ... und dass die Anziehung auch heute noch funktioniert. Das liegt sicher an den globalen Themen, die Dumas da beschreibt, also auch der Freundschaft. Nur frage ich mich, ob sie wirklich am Ende triumphiert?

    Nicht zuletzt ja auch bei dem Thema der eisernen Maske. Die in der Revolution zu einem Sinnbild des Despotismus wurde ... Dazu auch ein schönes Zitat, das ich zufällig gerade gefunden habe: Als Aramis und Porthos sich von Athos das letzte Mal verabschieden, bitte Aramis um Athos´ Absolution (er, der Priester ...) für seinen Versuch, le masque de fer auf den Thron zu bringen (wodurch er ja Porthos ins Verderben stürzt). Alors, donnez moi deux choses, Athos : votre absolution ...
    - Oh ! je vous la donne, si vous avez réellement voulu venger le faible et l´opprimé contre l´oppresseur
    Wenn er wirklich den Unterdrückten und Schwachen rächen wollte ... wollte er das? Der arme General errötet ein wenig ;-)

    Stimmt, Athos als Revolutionnär zu bezeichnen war nicht sehr geschickt. Aber ich finde seine Haltung interessant in bezug auf Dumas´ Überzeugungen. Einerseits weiß er (Athos), dass er auf verlorenem Posten steht, aber er sieht nicht unbedingt negativ in die (weit entfernte) Zukunft, meine ich. Er erscheint mir ein wenig wie ein Mensch, dem der Boden unter den Füßen bröckelt, der merkt, dass er einem verlorenen Stand angehört, der versucht, den Prozeß aufzuhalten und es nicht schafft - und der dennoch erkennt, dass eben die Zeit sich ändert. Sind nicht allein sein Scheitern und sein Zerbrechen an dem absoluten Königtum Beweise für die Meinung Dumas´?

    Ah, ich hab´s gefunden. Im VdB, kurz vor dem Besuch von Aramis und Porthos, auf Bragelonne: ´quand, passant deux siècles avec la rapidité d´un oiseau qui traverse un détroit pour aller d´un monde à l´autre, Raoul en venait à prédire le temps où les rois sembleraient plus petits que les hommes, Athos lui dit de sa voix sereine et persuasive: Vous avez raison, Raoul ; tout ce que vous dites arrivera : les rois perdront leur prestige, comme perdent leurs clartés les étoiles qui ont fait leur temps.
    Raoul sagt, dass in späterer Zeit die Könige kleiner sein werden als die Menschen und sein Vater gibt ihm Recht ...

    @ Doro: Oh, tschudlige, ich dachte, du hättest den Chevalier schon gelesen - Die Namen sind einfach die der Protagonisten in dem Roman, Lorin und Lindot sind Freunde, Revolutionnäre, Geneviève ist die Frau eines Mannes, der den Chevalier de Maison Rouge unterstützt, also Royalistin. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, ist sie auch eine ´ci-devant´.
    @ Maike: Stimmt, im Prinzip sehe ich Athos auch eher als Grandseigneur, der das Prinzip des Königtums gutheißt, aber nicht die Unterwerfung unter einen absoluten Herrscher. Trotzdem meine ich, es gebe irgendwo eine Stelle, in der er über spätere Zeiten spricht, in der all das nicht mehr gelten wird. Nur finde ich sie nicht. Aber du hast Recht, die Lossagung von Louis entspricht mehr dem Selbstverständnis eines Grandseigneurs. Wie ja auch die Rede von d´Artagnan, der sich dann unterwirft ... Aber ich suche weiter ;-)

    Stimmt, blöderweise habe ich das Buch gerade jemandem ausgeliehen - und noch dummer ist, dass ich nicht mehr weiß wem - aber ich meine, Lorin (der Freund von Lindot, dem Revolutionnär, der sich in Geneviève verliebt) ist der einzige, der übrig bleibt. Aber das Thema ist ja an sich auch interessant, denn Dumas schreibt da immer ein wenig ambivalent, finde ich. Im Prinzip war er, glaube ich, nicht royalistisch eingestellt, aber seine Protagoisten sind sehr oft Adlige, die das Prinzip der Royauté hochhalten. Liegt das an seinem illustren adligen Vorfahren? ;-) Der im Widerstreit liegt mit dem schwarzen Anteil?
    Doro, im VdB zum Beispiel gibt es ja auch die Passage, in der Athos - Athos! - sich schlichtweg revolutionnär äußert, obgleich er ja immer royalistisch war. Er kündigt ja seinem König die Treue auf und mit welchen geharnischten Worten. Irgendwo gibt es dann noch eine Stelle, in der er von der Zukunft spricht, eine Zukunft, in der die Menschen gleich sein werden, wenn ich mich nicht täusche ... leider finde ich sie gerade nicht mehr, werde aber mal suchen.

    Da gibt es ein klasse Buch, den Chevalier de Maison Rouge, übrigens auch als Film von Barma, fast textgetreu. Er schildert allerdings weniger die Hinrichtung Louis XVI, als die Liebe besagten Chevaliers zu Marie-Antoinette und einem Komplott, ihr zu Hilfe zu kommen. Pikant wird das Ganze, weil sich ein junger Revolutionnär in die Frau des Mannes verliebt, der dem Komplott die Deckung gibt. Ich erinnere mich jetzt nicht mehr an die Namen der Protagonisten, aber es ist ganz sicher eines der besten Bücher Dumas´. Und der Film ist wirklich empfehlenswert!

    Hallo,
    ich wollte nur nochmal kurz was zur `Ehrenrettung´ von Dumas sagen ... ich habe den Eindruck, dass sich in der letzten Zeit da doch einiges getan hat, vor allem, seit er die Ehre hat, im Pantheon zu liegen. Er ist damit als Autor durchaus anerkannt. Und wenn man rumfragt, nach ´klassischen´ Autoren, dann wird er meistens mitgenannt. Seine Bücher haben ja inzwischen die zweifelhafte Ehre, Schullektüre zu sein ...
    Leider haben sich damit die Musketierverfilmungen nicht verbessert ... Ich rede hier von Frankreich, wie es in Deutschland aussieht, weiß ich nicht, da bin ich nicht genügend im Literaturbetrieb informiert. Verziehen Romanisten beim Namen ´Dumas´ immer noch das Gesicht?

    Hallo,
    Maquet hat tatsächlich einiges für Dumas recherchiert und Teile der Musketiere z.B. schon ´vorgeschrieben´. Dumas brauchte sie eigentlich nur noch umschreiben, das ist doch praktisch... In der Edition ´Bouquins´ sind hinten Beispiele für die Vorlagen Maquets - was Dumas dann draus gemacht hat, kennen wir ja. Maquets Stil war hölzern, ohne Schwung - finde ich. Dumas´ Verdienst liegt darin, aus der Vorlage gute Romane gemacht zu haben, das halte ich durchaus für legitim. Maquet hat das Holz gesucht und Dumas das Haus daraus gebaut, der wirkliche Architekt bleibt er dadurch. Wieso sollte man es ihm anlasten? Die Sache mit den Zeilen stimmt, er brauchte ja auch Geld für Monte-Christo. ;-)
    Aber dadurch werden andererseits auch die Dialoge lebendiger ...