Beiträge von kaloubet

    Hallo,
    der Film ist furchtbar! Ich wiederhole mal, was ich schon Maike und Silvia darüber sagte: Es gibt da einen kleinen Dicken, der aussieht, wie Planchet im Lester-Film, aber es handelt sich hier um Porthos!. Der einzige, der vom Aussehen her in etwa in einen Musketierfilm passt, ist d´Artagnan, aber er trifft vom Spielen her den Gascogner aber überhaupt nicht, vor allem nicht in der Interpretation. Kein bisschen gewitzt, nur blöd überheblich. Aramis geht so, er ist klein und blond, nicht allzu häßlich, tja, und Athos sieht aus wie ein Bankangestellter oder so ein Softie aus
    irgendeinem Beziehungsfilm. Schrecklich! Mylady mit übernatürlicher Gewalt, naja, am Ende es ersten Teils bemächtigt sie sich dann auf Distanz Athos´,
    der daraufhin d´Artagnan töten will - possédé du démon - aber der Gascogner kann seinen Angriff abwehren und dank ihres Schwures ´einer für alle´ bannt er Myladies Kräfte. Die Dialoge sind absolut daneben - d´Artagnan zu Constance: ´Je vous aime´ (ich liebe Euch) - Constance: Je n´ai pas le temps (ich habe keine Zeit) (oder so ähnlich, der Sinn stimmt jedenfalls!). Tréville zu d´Artagnan ( er duzt ihn!) tu m´emmerdes (du sch.... mich an,
    gut man würde es mit du gehst mir auf die Nerven übersetzen). Hm. Constance zu Aramis und d´Artagnan, die sich auf der Suche nach einer Wohnung zu Bonacieux begeben haben, der aber noch nicht da ist (sie lässt sie rein): vous voulez boire quelque chose (wollt Ihr was trinken?), worauf man im Geiste gleich dazu setzt, klar, Kleine, was hast du im Kühlschrank? Der Kardinal gesteht der Königin in einer Kirche, in der sich beide allein!
    befinden, dass er mit ihr schlafen will! Und dass er ihr sicher eher ein Kind machen kann, als der König! Umindest leidet er nicht an Minderwertigkeitskomplexen. Und die beste Szene ist der Ball, auf dem d´Artagnan die Ferrets überbringt: Er findet in einem kleinen Nebenzimmer mit vielleicht mal fünfzig Gästen statt (waren´s die Staatsfinanzen?) und die vier Musketiere (d´Artagnan wurde gleich aufgenommen - ´kein Problem, Ihre Kandidatur wurde akzepiert, Ihr Gehalt beläuft sich auf ...`) sind
    als - tja, Orientalen? verkleidet. Sie haben so Turbane vom Alternativmarkt
    auf dem Kopf und d´Artagnan sieht aus wie eine Schwuchtel - wie aus dem Film, den ich übrigens klasse finde, ´la cage aux folles´. Naja, und bei so
    einem Ball klopf man an die Tür, geht durch und mischt sich unter die Gäste - ´ahh, vous êtes à l´apéro!´ Die Übergabe der Ferrets war dann nur
    eine kleine Aufgabe, man kann sie der Königin ja so nebenbei in die Hand drücken. Positiv: Sie hatten schöne Pferde und einen hübschen Greifvogel.
    Kurz, der letzte Mist!
    Aber auf der französischen Dumaspèrewebseite hat einer einen klasse Kommentar hinterlassen, ich kopier ihn auch mal rein und hoffe, ich verletzte kein Copyright:" J'espère que la mairie de paris avait prévu d'installer une dynamo sur le tombeau de dumas, parce que là Dumas a du se retourner tellement de fois dans son cercueil qu'il y avait de quoi illuminer toute la montagne sainte
    geneviève. " Was soviel heißt wie: "Ich hoffe, dass die Stadtverwaltung von Paris daran gedacht hat, einen Dynamo auf dem Grab von Dumas zu installieren, denn er hatte Grund, sich so oft in seinem Sarg umzudrehen, dass es für die Beleuchtung vom ganzen Berg St. Geneviève gereicht hätte."


    Das Ganze läuft auf TF1, der zweite Teil ist für Montag, 20.50 vorgesehen. Ich weiß noch nicht, ob ich ihn mir antue.
    Grüße
    Kalou

    Hallo,
    wenn es sich bei dem Buch um die drei Musketiere handelt, dann würde ich auch etwas über Frankreich reinnehmen, der Aufbau des Staates unterscheidet sich doch sehr von dem Deutschlands in dieser Zeit. Sehr interessant, aber vermutlich den Rahmen sprengend, wäre auch die Frage, wie sehr Dumas sein eigenes Zeitalter in dem Roman abbildet ... Na, aber es soll ja sicher keine Doktorarbeit werden?
    Grüße
    Kalou

    Hallo Bergfee,
    ich erinnere mich daran, mals einen Film mit so einem titel gesehen zu haben, und erinnere mich auch ganz vage, dass ich ihn nett, aber nicht umwerfend fand. Er hieß aber nur Scaramouche ... und es ist arg lange her ...

    Hallo alle und vor allem Silke,
    Lokalpatriotismus liegt mir eigentlich nicht, vor allem nicht bei Äußerlichkeiten, du kannst gerne vom Mulhouse oder Colmar - die nehm ich jetzt einfach, da ich in einem kleinen unbekannten Nest daneben wohne - behaupten, du fändest sie nicht schön ;-) Mulhouse ist es auch nicht ... es hat andere Qualitäten, wie Berlin sicher auch. Tut mir leid, wenn ich dir auf die Zehen getreten bin, ich finde die Stadt halt nunmal von der Bausubstanz, den Straßen, einfach vom Äußerlichen her, nicht schön. Isso. Und ich war echt schon oft da und meine Kusine wohnt auch dort ... habe also mehr als nur einen Bezugspunkt.
    Aber genau das gefällt mir nun mal an Paris, die Schönheit der Gebäude, die vielen kleinen wunderbaren Ecken, die vielen ruhigen Nischen mitten in der Hektik der Stadt, der Charme. Kleine Restaurants lassen sich auch in der Cité finden, klar sind die Preise höher, als auf dem Land, aber man findet doch das eine oder andere recht moderate. Wobei man sagen muss, dass in Frankreich die Preise generell etwas höher sind, als in Deutschland ... *hüstel*, noch ein bisschen Patriotismus, aber ich bin ja schon eine gehenkte Leiche, also macht das nix *g* - das Essen ist dafür auch besser ;-)

    hu - Berlin ... schöner? Was ist denn das für eine seltsame Wortverbindung, Berlin und schön? Brrr - keine Stadt fand ich so furchtbar häßlich ... und so schlechtes Essen ... und nix zu trinken ... ah ne. In Paris kann man fast überall aus der Metro steigen und es ist schön ... übrigens hat auch la Défense was für sich. Und als Vorort oder fast Außenort, na, noch nicht ganz Banlieue sei Belleville empfohlen. Fast wie Montmartre früher und ein ´regard´auf eine alte Wsserleitung aus den Zeiten Henri IV. Ich entschuldige mich schonmal bei allen Berlinliebhabern ;-)

    Oh je ... ähm, ich nehme mal an, die Grammatik ist original? Na, zumindest originell. Und was soll das ´Bekanntschaften mit alten Frauen´? *Grübel* - meinen die uns???? ;-)

    Meine PC´s spinnen derzeit, deswegen bin ich nur sporadisch hier ... und deswegen mit Verspätung sorry
    Bergfee: Kurz vor der Abreise nach England im ersten Band, als d´Artagnan mit den Urlaubsscheinen kommt und Porthos fragt, wenn sie sich schon töten lassen sollen, dann wüsste er gerne, warum.


    Und was den Glauben anbelangt, denke ich, dass in den USA viel Pomp und Schein anstelle eines echten Glaubens herrschen. Ich stimme da mit Xalibur überein, dass die Tendenz derzeit leider eher in Richtung Fanatismus und Hexenverfolgung geht - bzw. Kommunistenverfolgung, denn das hatten sie in den USA ja schon mal. Ein Zitat dazu fällt mir nu aber leider nicht ein ... ;-)

    @Tec: Na, hier haben wir halt dann den Held als Leiche ... vielleicht.


    Ein Zitat kann ich mir der Kürze wegen noch merken - mein Gedächtnis gleicht leider einem Sieb ;-) - und deswegen ist das Zitat auch höchst unvollständig, aber aus einer wunderbaren Passage, wie ich finde ;-)


    C´est un roc ... c´est un pic .... c´est un cap


    und geht so klasse weiter, aber da setzt dann mein Gedächtnis aus


    Que dis-je c´est un cap? .. C´est une péninsule
    Curieux: De quoi sert cette oblongue capsule?


    usw. aus Cyrano de Bergerac, die Tirade über die Nase ;-)

    Ich hätte eines aus dem Buch, das ich immer angenehm relativierend, wenn auch leicht zynisch fand - klar, es kommt von Athos ;-)


    "Allons nous faire tuer où l´on nous dit d´aller. La vie vaut-elle la peine de faire autant de questions?"


    Grobe Übersetzung: Gehen wir und lassen uns töten, dort, wo man uns hinschickt. Ist das Leben es wert, dass man so viele Fragen stellt?

    @ Maike: Muss ich lesen, werde es mir auf jeden Fall kaufen. Eine Theatertruppe? Erinnert mich jetzt ein bisschen an diesen Film über Molière, von dem ich natürlich nicht mehr weiß, wer ihn drehte, noch, wer mitspielte. Danke für den Tipp.
    Amber: Les Misérables mag ich auch sehr gern, allerdings ist es länger her, dass ich sie gelesen habe. Im Augenblick versuche ich mich gerade an Balzac, "Chouans", da mich das Thema fasziniert (Aufstand der Royalisten während der Revolution), aber Balzac und auch Hugo sind manchmal etwas langatmig. Das hat mir immer so an Dumas gefallen, das Menschliche und das schnelle Tempo. Mein absoluter Favorit, aber er war etwas später, wäre auch Zola, und vor allem Germinal. Als Film und Buch.

    Hallo,
    ich kenne ihn nur auf Französisch, aber das heißt nicht, dass es keine Übersetzung gibt. Nur weiß ich nicht, wo man die finden könnte. Es ist fast mein Lieblingsfilm, einmal vom Dimant-Berger abgesehen, er ist wirklich ganz klasse gemacht, nur das Ende ist ein wenig surrealistisch. Außerdem spielt Philippe Noiret mit, den mag ich eh sehr gern. Regisseur ist Philippe de Broca.

    Wie heißt denn der Regisseur? Ich kaufe mir solche Filme immer gerne über diese geniale Seite ´priceminister´ (ähnlich wie ebay, aber ohne steigern) - und da ich für jeden guten Filmtipp dankbar bin - kommt ja nix im Fernsehen - würde ich gerne mal nach ihm suchen. Ein anderer genialer Film ist ´les chouans´, falls ihn jemand kennt. Ist allerdings eine andere Zeit, Revolutionszeit. Ich habe ihn aufgenommen ... mordi ... ohne Ende ;-)

    Hallo Maike,
    danke für den Tipp - ich habe ihn tatsächlich gefunden, auf Priceminister, meiner liebsten Seite, wenn auch nur als VHS - aber immerhin.
    Wiso eigentlich gerade Würste? Wäre Paté en croute oder so nicht angebrachter? ;-)
    Grüße
    Kalou

    hallo,
    ich wollte den Film unbedingt aufnehmen, hab´s dann aber verpasst - wieso zeigt Arte ihn auch zu so einer gottlosen Zeit? *grummel*
    Weiß jemand, ob man ihn kaufen kann?

    Original französisch? Hm. à vomir gibt's (zum Kotzen), aber es wird selten verwendet ... élément de bombes vomissantes? *g* bombes élémentaires à vomir? élément nauséabond et explosif? Nein, ich wüsste nicht, wo das herkommen sollte ... bin aber nicht so bewandert, wie Maike :wink:

    @ Teclador: Hm, nix gelernt? Mir scheint, er hat in 'vingt ans après' doch eine sehr viel grössere Eigenständigkeit, als in den Musketieren ... wählt sich seine Partei und zettelt da doch sehr viel an (wären Athos und Aramis ohne ihn zur Fronde gestossen? Aramis vermutlich, durch Mme de Longueville, aber Athos? Ohne dass wir natürlich definitiv wissen, ob er wirklich d'Artagnan zuvor gekommen ist). Ich sehe sein Schicksal ein wenig parallel zu den vier Freunden, nur erreicht ihn sein Tod eben früher ... aber auch über ihn 'fährt' der neue König, ironischerweise beschützt von d'Artagnan. Hat er was gelernt? Das kann ich nicht beurteilen, das scheint mir aber auch nicht so wichtig, er hat sich jedenfalls verändert und sein Tod ist ein erstes Anzeichen der kommenden - ich sag jetzt mal - Tragödie.
    @ Maike und Teclador: 'Technisch' gesehen habt ihr natürlich recht und manche Patzer sind ärgerlich (z.B. der Ring, irgendwie fällt die Vergesslichkeit des Autors ja auf die Figuren zurück) ... aber 'oberflächlich', Doro, würde ich die Triologie dann doch nicht nennen wollen, zuviel Tiefe tut sich, trotz technischer Fehler, auf. Nein, denjenigen, die Dumas als billigen Zeitungsschreiber abtun, gehören alle seine Bücher um die Ohren geschlagen (ich sage jetzt nicht, dass du das behauptest!). Welch Lebendigkeit der Charaktere, welch grandiose Charakterisierungen in wenigen Worten! Und wenn man die Entwicklung der Personen in den drei Büchern betrachtet, welch tragische und gleichzeitig lebendige und auch wieder Lust am Leben weckende Schicksale. Porthos zum Beispiel - eigentlich ein bedauernswerter Mann, verwitwet, kinderlos, oberflächlich - aber welch herrlicher, liebenswerter Charakter. Nein, da können viele technisch gut geschriebenen Romane nicht mithalten - sie verbreiten Langeweile (ich denke jetzt z.B. an den Zauberberg), während uns Dumas die Menschen und das Leben lieben lässt - und das durchaus auf einem hohen Niveau - wäre er sonst im Panthéon? :wink: