Was charakterisiert die `Helden` in den Romanen?

  • Ich mach hier mal einen neuen Thread auf, einmal, um ein wenig Leben in das Forum zu bringen, aber auch, weil ich gerade den Charakterthread nochmal gelesen haben (von 2008) und fand, dass da noch mehr drinsteckt - vor allem, weil eigentlich keiner der vier beschrieben wurde. Tja, und auch, weil ich es immer hilfreich finde, wenn man Facetten derer erörtert, die man dann in den eigenen Geschichten ´verbrät`. Da tun sich ja immer Seiten auf, an die man so nicht gedacht hätte. ;)
    Ich hatte da mal die Frage gestellt - oder sogar behauptet, dass zu Athos eine ziemlich große Portion Naivität gehöre, und ich behaupte das immer noch. Wer zu seinem König rennt, um ihn anzuklagen, er habe dem Sohn die Geliebte ausgespannt, der muss mit einem gewissen naiven Gottvertrauen oder zumindest Vertrauen in die menschliche Einsicht ausgestattet sein. Interessanterweise hat Louis ja tatsächlich so etwas wie ein schlechtes Gewissen und lässt Athos dann wieder frei, aber an Athos´ Grundhaltung ändert das nichts. Und auch sein Verhalten in England, weiter an der Befreiung Charles festzuhalten, obwohl er sieht, dass das ganze Unternehmen chancenlos ist, spricht für eine gewisse Naivität. Oder zumindest für einen Glauben an Werte, die in der Welt nicht gelten.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Athos dient ja einem unsichtbaren Prinzip, das er über alles stellt. Er hält das Königtum für einen unsterblichen göttlichen Funken.
    Vielleicht bedarf diese Überzeugung eines kindlichen Glaubens!
    Es heißt ja auch so schön:"Ein großer Mensch ist der, der sein Kinderherz nicht verloren hat!" :)

  • "Unsterblicher göttlicher Funke" :D wie ein Illuminierter? :D Aber das mit dem kindlichen Glauben hat was - so ein kindlicher Glaube in die Gerechtigkeit. Und der sich damit aber immer wieder durchsetzt, seine Freunde sind schon mit einer großen Toleranz ausgestattet. Vor allem Aramis, denn er ist in dieser Hinsicht ja so etwas wie das genaue Gegenteil ;) .

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  • Interessante Frage.


    Betreffend Athos Naivität und Vertrauen kann ich nur zustimmen.


    Dazu muß ich jetzt etwas weiter ausholen:



    Was mich besonders fasziniert an den Musketieren ist das Prinzip der Vier, das "Kleeblatt". Vier scheint eine Art magische Zahl zu sein (4 Elemente, 4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten...), Symbolik zu Hauf.


    Ich meine, es gibt sogar ein Buch, das diese Symbolik untersucht (D'Artagnan und die Urteilstafel). Ich habe es noch nicht gelesen, der Kontext handelt ungefähr davon, daß drei durch einen dazukommenden vierten erst vollständig werden.


    In dem Unternehmen, bei dem ich arbeite, wird mit "Insights" bei der Mitarbeiterführung gearbeitet.


    Mich fasziniert dieser Ansatz bis heute.


    Mittels "Insights"-Analyse lassen sich die Persönlichkeiten in verschiedene Typen einordnen.


    Hier eine grobe Gliederung (wohlgemerkt nur grob!):


    Es wird unterschieden in extrovertierte und introvertierte Typen, in kopfgesteuerte und bauchgesteuerte Typen.


    Stellt euch einen Kreis vor, der senkrecht und waagerecht unterteilt wird. Man erhält vier Quadranten:


    Oben links: der introvertierte Kopftyp (Blau) Oben rechts: der extrovertierte Kopftyp (Rot)


    Unten links: der introvertierte Bauchtyp (Grün) Unten rechts: der extrovertierte Bauchtyp (Gelb)



    Das Prinzip basiert darauf, herauszufinden, welchem Typus die Mitarbeiter zuzuordnen sind, um sie bestmöglich zu fördern und ihre Potentiale optimal zu nutzen. Jeder Typ hat Stärken und Schwächen, keiner ist besser als der andere, ein funktionierendes Team benötigt alle vier Typen, um zur optimalen Entfaltung zu gelangen.


    Ich beschreibe jetzt die vier Typen, und ordne sie passend den vier Musketieren zu:



    Rot: "Der Direktor"


    "Wo ich bin ist vorne!", Anführer, dominant, pragmatisch, zupackend, ein "Macher", wird schnell ungeduldig, manchmal "die Axt im Walde", will Macht, Ehre, Geld



    Gelb: "Der Inspirator"


    "Das Leben ist eine große Party, ich bin everybodies darling!" lebenslustig, will viele Menschen kennenlernen, sympathisch, legt Wert auf das, was "in" / modisch ist, oft auf Äußerlichkeiten fixiert, "Sonnenschein" mit positiver Ausstrahlung, neigt zur Oberflächlichkeit und zum Materialismus



    Blau: "Der Beobachter"


    "Ich denke also bin ich." Forscher, analysiert jeden Sachverhalt, sehr sachlich, nüchtern, erscheint manchmal kalt und berechnend. Intellektuell, eher verschlossen, kalkuliert Risiken gründlich durch.



    Grün: "Der Unterstützer"


    "Ich baue auf Vertrauen." Zurückhaltende Persönlichkeit, öffnet sich erst, wenn er Vertrauen gefaßt hat - was lange dauern kann. Will nicht nur Argumente für den Verstand, sondern möchte fühlen, daß er jemandem etwas bedeutet (und umgekehrt) und er dadurch Vertrauen haben kann. Hat er jemanden ins Herz geschlossen, bleibt er ihm / ihr lange (immer?) treu. Ruhender Pol, neigt zur Langatmigkeit und Entschlußlosigkeit.



    Na, habt ihr sie erkannt?


    Klar:


    Rot = D'Artagnan


    Gelb = Porthos


    Blau = Aramis


    Grün = Athos



    Dieses Insights ist endlos interessant. So können sich beispielsweise gegenübergesetzte Typen ergänzen oder zur Weißglut treiben:


    Rot und Grün - D'Artagnan und Athos


    Gelb und Blau - Porthos und Aramis



    Ich selbst bin im Insights ein knallroter Typ (wer hätte das gedacht...), daher kann ich mich so gut mit D'Artagnan identifizieren. Grüne Typen machen mich manchmal wahnsinnig. Wenn ich sie etwas frage und sie noch über die passende Antwort nachdenken, frage ich bereits ungeduldig weiter. Allerdings sind sie, wenn man sie als Kunden gewonnen hat, die treuesten Kunden. Mit dem Gelben kann man sich herrlich amüsieren, der Blaue hilft bei analytischen Fragestellungen.



    Jeder hat übrigens kleine Anteile der anderen Farben in sich.



    So, schnell abschicken. Bin gespannt, was ihr dazu sagt.



    Percy

  • Zitat Percy: "So können sich beispielsweise gegenübergesetzte Typen ergänzen oder zur Weißglut treiben:


    Rot und Grün - D'Artagnan und Athos


    Gelb und Blau - Porthos und Aramis" - :D das mit dem ´zur Weißglut treiben´ kann man ja im VdB gut nachvollziehen, Athos, der d´Artagnans Pläne mit Monck durchkreuzt, Aramis, den Porthos´ Naivität auf die Palme bringt. Die Analyse find ich echt interessant und stimmig, sie passt wirklich auf die vier. Vor allem der gelbe Porthos, das ist eindeutig. Und dass Athos kein Kopfmensch ist, sagt er ja selbst des öfteren. Auch d´Artagnan als Chef passt gut - auch wenn er es lange nicht wirklich sein durfte und deswegen frustriert den Dienst quittierte. Schlechte Menschenführung von Seiten Louis´ ;) . Aramis agiert gerne im Verborgenen, siehe seine Rolle bei den Jesuiten. Er stellt sein Licht unter den Scheffel und zieht die Fäden aus dem Hintergrund. Aber Dumas scheint diese Seite seines Charakters nicht so zu mögen, denn er lässt ihn scheitern. Schlussendlich triumphiert ja die Gutherzigkeit Athos´ und die gutmütige Naivität Porthos´ über seine Ambitionen.
    Die Grünen machen dich rasend? :D Da hab ich grad mal d´Artagnans Gesicht vor Augen, als Athos auf das weitere Verbleiben in England pocht. :D

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  • Das ist ja hochinteressant!!!Und es passt wie die Faust aufs Auge... :thumbsup:
    Bei der Beschreibung des grünen Unterstützertyps der zur Langsamkeit und Unentschlossenheit neigt, musste ich sofort an Athos und die Jagd nach der Ausrüstung denken! Alle machen sich die größten Sorgen und Athos weigert sich , auch nur einen Schritt vor die Wohnungstür zu machen.Er tut einfach gar nichts und wartet darauf, dass die Dinge sich von selbst erledigen. Großartig! :D
    Kann man eigentlich auch zwei Typen gleichzeitig in sich vereinen? Sehe mich selbst eher so grün-blau oder blau-grün... ^^
    Hab auch mal was über die verschiedenen Temperamente und Charaktertypen gelesen. Da ging es aber um Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker. Auch da kann man unsere Freunde recht gut wieder finden... ;)

  • Ja, es gibt auch Mischtypen. Grün-Blau (oder blau-grün, je nachdem, was überwiegt) ist möglich. Mischtypen sind auch häufiger als monochromatische Typen. Zusätzlich gibt es noch den Basisstil und den adaptierten Stil.


    Der Basisstil ist das, was du wirklich bist. So gibst du dich in Gegenwart deiner Freunde und Vertrauten, denen du dich öffnen kannst.


    Der adaptierte Stil ist "anerzogen / gelernt". So gibt man sich in der Öffentlichkeit.



    So habe ich durchs Studium in meinem adaptierten Stil meine Blauanteile verstärkt, bin allerdings immer noch in beiden Stilen Knallrot, habe also nur ein Erscheinungsbild. Das kann gut sein, da man immer authentisch ist, aber auch schlecht, da man sich so schlechter auf Menschen mit anderen Farbtypen einstellen kann.


    Anstrengend sind auch Menschen, die im Basisstil und adaptierten Stil so weit auseinanderliegen, daß es an Schizophrenie grenzt.



    Ein weiteres interessantes Phänomen gibt es auch noch:


    Steht ein Farbtyp unter extremem Stress und Druck, "switcht" er in den gegenüberliegenden Typ. Mir ist das unter extremem Stress, als alles auf mich hereinbrach, auch schon passiert. Später, als ich "insights" kennenlernte, wußte ich dann auch, was da passiert war. Als Roter wird man Dunkelgrün, erscheint leidend, entschlußlos, wehleidig, wird passiv.



    Das gleiche passierte mit D'Artagnan auch, wie ich bei der Lektüre bemerkte:


    So befindet sich der sonst so agile Typ zu Beginn von "Zwanzig Jahre Später" in einer Alt Starre / Lethargie, sagt selbst zu Rochefort, er sei "ein tiefes Tal, zu dem keine Sonne vordringt".


    Auch der Punkt, daß er sich ohne seine Freunde einsam und schwach fühlt und sein Charakter sehr davon profitiert hätte, wenn ihn die drei Freunde länger begleitet hätten, wurde genannt.


    Im ersten Buch "Die drei Musketiere" bekommt er das große Zittern und resigniert während des Frühstücks in der Bastion St. Gervais, als die Sprache auf Milady und ihre Rachepläne kommt. Er sieht sich schon als toten Mann. In diesen Momenten war der sonst so draufgängerische D'Artagnan total neben der Spur.



    Aramis, sonst kühl und beherrscht (tiefblau LOL), wird von D'Artagnan nach der England-Reise derart unter Stress gesetzt (man erinnere sich: Die Szene mit den beiden Geistlichen und danach...), daß er, als sich die Spannung endlich löst - er endlich den Brief seiner Liebsten hat und den weltlichen Genüssen nicht länger entsagen muß - quittegelb wird und mit seinem Freund vor Freude im Zimmer herumtanzt.



    Ja, welche Beispiele gibt es da noch?


    Wo wird D'Artagnan grasgrün?


    Wo Aramis sonnengelb?


    Wo wird Athos dunkelrot?


    Wo Porthos tiefblau?



    Obwohl..... vorlauter Kommentar meinerseits: Bis Porthos genug Blauanteile herausgekramt hat, dürfte es einige Zeit dauern (duckunterPorthosMantelundweg..... :whistling: ).



    So, genug der vorlauten Kommentare, bevor ich mir noch ein Duell einhandele - erinnert mich daran, vorher meinen Degen zu suchen..... wo hab ich ihn doch gleich? Man sollte nie aufräumen....



    Percy

  • Porthos als verschlossener, sachlicher Denker! :thumbsup: Sorry Porthos... :whistling:
    Na und Athos wurde ja eindeutig dunkelrot, nachdem er die Lilie entdeckt hat...was durchaus verständlich ist. ^^
    Witzig ist auch die Vorstellung, wie ein sonst eher verschlossener Typ auf einmal total auch sich rausgeht und auf den Putz haut. Da kann man schon Angst bekommen... ;) Was ist denn in den gefahren??? :D

  • Also Percy, ich frag mich jetzt, wie man das rauskriegt? Ich meine, du verfärbst dich ja nicht wirklich :D ? Das müssen interessante Tests sein, und vor allem musst du sie ja schon öfter gemacht haben? Sonst könntest du das mit dem Verfärben ;) nicht wissen. Oder ist das ´einfach´ Selbstanalyse?


    Als Roter wird man Dunkelgrün bei Stress? Aha! Von wegen kompetenten Managertypen, bei Stress sucht mich auf Mallorca? Wir sitzens aus? Ja, kommt mir bekannt vor ;) . Und der grüne Typ zeigt dann seine Führungsqualitäten? Mal überlegen, ja, Athos zum Beispiel bei der BAstion St. Gervais. Er muss seinen Freunden unbedingt etwas Wichtiges mitteilen und in der Herberge werden sie dann andauernd von Bekannten unterbrochen, die ihnen ihrerseits was gaaaanz Wichtiges sagen müssen. Ihn nervt´s, das ist schon so was wie Stress. Folgt dann die selbstmörderische Frühstücksaktion, bei der er von vorn bis hinten das Manöver leitet. Dumas sagt ja auch irgendwo, dass man sich wundert, dass er einen einfachen Degen und keinen Marschallszepter - heißt das so?- in den Händen hält. Aber das ist wohl seine grüne Seite - nicht in den Vordergrund drängen. Sonst hätte er vielleicht das Leutnantspatent angenommen, das d´Artagnan ihm geben wollte.


    Und mit d´Artagnan hast du Recht. Er ist wirklich nicht sehr ... aktiv am Anfang von VAA. Und als er sich dann mal endlich aufmacht, seine Freunde zu suchen, kriegt er noch dazu von zweien eine Abfuhr. Das Leben kann ziemlich ungerecht sein ;) .


    Porthos tiefblau? Oh je ... am ehesten gegen Ende des VdB, als er Aramis fragt - ich zitier das jetzt aus dem Gedächtnis, hoffentlich stimmt´s ;) - ob er das, was er tat, in dem Glauben tat, ihm, d.h. Porthos, etwas Gutes zu tun. Oder zumindest, ihm nicht zu schaden. Und als Aramis bejaht, verzeiht er ihm. Ich finde das ziemlich gut überlegt und menschlich richtig klasse. Immerhin hat er alles verloren ... Aber ob das als blau durchgehen kann? Himmelblau vielleicht ;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Also Percy, ich frag mich jetzt, wie man das rauskriegt? Ich meine, du verfärbst dich ja nicht wirklich :D ? Das müssen interessante Tests sein, und vor allem musst du sie ja schon öfter gemacht haben? Sonst könntest du das mit dem Verfärben ;) nicht wissen. Oder ist das ´einfach´ Selbstanalyse?



    Diesen Test macht man in der Regel nur einmal. Ich habe ihn, wie meine Kollegen einmal gemacht. Und habe entsprechend herausgefunden, daß ich "ein Roter" bin. Das "Umswitchen" unter Stress bedeutet nicht, daß man plötzlich zum Grünen wird, man bleibt rot. Allerdings verhält man sich wie ein Grüner, was natürlich überhaupt nicht zum eigenen Typ paßt, wodurch man noch mehr mit sich in Konflikt gerät, weil man sich selbst nicht versteht. D'Artagnan bleibt ja auch immer ein Gascogner, obwohl er sich ab und zu nicht wie einer verhält. :D



    Kleine Anekdote am Rande: Eine neue Kollegin zweifelte ihr Testergebnis vehement an und bestand darauf, daß sie den Test erneut machen kann. Gesagt, getan. Ratet, was herauskam? Genau: Sie war genau der gleiche Typ wie beim ersten Mal.


    Offenbar sind diese Fragen "fälschungssicher", so daß man sie intuitiv korrekt ankreuzt.


    Aber normalerweise haben die meisten Menschen ein gutes Gespür dafür, zu welchem Typ sie gehören könnten und identifizieren sich spontan damit (hey, Dogtanianette! Grün-Blau? Blau-Grün? Bin mir sicher, da ist was dran!).


    Mein Chef, der jahrelange Erfahrung damit hat und selbst ein Gelb-Roter ist, hat uns erklärt, daß sich ein Typ zwar über die Jahre etwas verändern kann, aber daß es sich nur lohnt, diesen Test alle 10 Jahre zu machen. Peinlicherweise hat er ganz stolz erzählt, er habe es geschafft, in seiner Führungsposition seine Rot-Anteile zu verstärken, so daß er jetzt ein Rot-Gelber ist. Tja, und dann sah er meinen Test, mit sämtlichen Präferenzen im dunkelroten Bereich..... Birgt "ein wenig" Konfliktpotential, wenn der Untergebene ein derartiges Profil hat.... :cursing:


    Ich hab schon immer gesagt, ich bin ein schlechter Untergebener...... 8) :thumbsup:



    Dieses Wissen über die Farbtypen wenden wir im Beruf täglich an (Verkaufspsychologie), außerdem ist es ein Instrument zur Mitarbeiterführung. Mir hat es auch sehr geholfen, denn jetzt weiß ich, daß manche Leute einfach so sind, wie sie sind..... die können einfach nicht anders!!! 8o


    Darüber haben wir sogar Schulungen gemacht. Hochinteressant! Und als wir den Test gerade absolviert hatten, waren wir so "farbinfiziert", daß wir in unserer Freizeit harmlose Filmchen wie "Fluch der Karibik" auf vorkommende Typen analysiert haben.



    Ein Kollege hat mich mal "Der Rote Korsar" genannt - ich nehms als Kompliment! :)


    Percy

  • Hey Percy! :) Ja, ich glaub auch, da ist was dran. Ein sonnengelber Porthos bin ich jedenfalls nicht... ;) :D
    Ich finde übrigens die Reaktion von Porthos auf die Beichte von Aramis auch total genial! Das ist wirklich ganz groß von ihm! :thumbup: Ich glaube, nicht viele Leute hätten so reagiert....
    "Der Rote Korsar" ist immer noch besser als "Der Rote Herzog"!!! :thumbsup:

  • Percy, das klingt ja echt interessant. Würd mich jetzt natürlich reizen, das auch mal auszuprobieren. Ich würde bei mir auf ziemlich viel Grünanteile tippen, aber bei den anderen weiß ich nicht so recht. Ich glaub, ich bin bunt :D . Aber Grün dürfte dominieren, wenn ich eine wichtige Entscheidung treffen muss, frag ich immer erst meinen Bauch :P . Witzigerweise ist der sich immer sicher, auch wenn mein Verstand noch zweifelt.


    Und Aramis sonnengelb ist ja nicht schwierig - ich verweise auf das Handhochhalten und Öhrchenzupfen. Blau ist das nicht :D ! Und die Haare will er sich auch nicht abschneiden lassen ... und knöpft sich nie das Wams auf ... selten zumindest ... Oh, er ist nicht sooo blau, wie er gern wäre ;) .

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  • Dass Aramis sich nicht die Haare abschneiden lassen will, finde ich sehr löblich von ihm!! :thumbup: Der Gute weiß eben,was ihm steht.
    Wusste gar nicht, dass er sich nie das Wams aufknöpft! Wo hast du denn das gelesen??? Immer diese gekürzten Ausgaben...grumpf :thumbdown:


    Hab übrigens noch nie jemand gesehen, der sich die Ohren zupft. Ein echtes Unikat der Aramis... :thumbsup: Und ganz so blau ist er wirklich nicht.... ^^
    Den Test würd ich auch gern mal machen!

  • Das mit dem Wams ist ein Rückkehrschluss - in VAA bei dem Souper, das die vier zum ersten Mal wieder an einem Tisch vereint, knöpft sich Aramis nach einiger Zeit und mehreren Flaschen Wein zwei Knöpfe seines Wamses auf - und Dumas betont, "chose énorme". Daraus schließe ich, dass er normalerweise eher zugeknöpft bleibt :D . Übrigens öffnet Porthos ja daraufhin alle Knöpfe seines Wamses :P . Ich liebe dieses Kapitel, zum Beispiel auch die Stelle, an der Aramis die Geschichte mit dem Prinzen erzählt, der Mazarin fünfzigtausend Ecus anbietet, wenn er ihm nicht mehr schreibt und nochmal zwanzigtausend, wenn er nicht mehr mit ihm spricht. Die Reaktion der drei Freunde ist typisch:
    Que fit Mazarin?
    Il se fâcha ? dit Athos.
    Il fit bâtonner le messager ? dit Porthos.
    Il accepta la somme ? dit d´Artagnan.
    Vous avez deviné, d´Artagnan, dit Aramis.
    Auch eine eindeutig farbige Stelle ;) . Vor allem d´Artagnan und Athos finde ich so typisch - der Materialist und der Romantiker ;) .

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  • Diese Szene gibt es bei mir gar nicht!! ;( Kein Souper, keine Prinzengeschichte! :thumbdown: X(
    Findet das Souper vielleicht in der Zeit statt, als sie den Mazarin in Pierrefonds gefangen halten? Oder schon kurz nach der Rückkehr aus England???


    Die Reaktion der Freunde ist aber wirklich typisch! :D Ich glaub, ich hätte mich zuerst geärgert und dann das Geld eingesteckt. ^^
    "Bâtonner" bedeutet verprügeln, oder? Der arme Bote.....

  • Wie, die Szene gibt es bei dir nicht? Kann das sein? Das ist doch ein Schlüsselkapitel des Romans?? Es heißt: un dîner d´autrefois und folgt der Auseinandersetzung in der Place Royale. Dazwischen liegen zwar noch einige Kapitel, aber die gehen um Raoul, dem falschen Mönch und Grimaud. Ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass das ein Verlag weggestrichen hat? :?:

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  • Ja, irgendwie komisch! Aber ich kann es wirklich nicht finden... ^^
    Nach der Place Royale folgt die Fähre über die Oise, als Raoul de Guiche rettet.Dann kommen der Mönch und Grimaud etc.


    Darauf folgt das Kapitel in dem Raoul Athos von seinen Heldentaten erzählt , worauf dann Lord Winter eintrifft.
    Nun kommt schon das Kapitel in dem die Königin Athos und Aramis bittet,nach England zu reisen.


    Dann schreiben alle noch Briefe und schon brechen Athos und Aramis auf Richtung Insel. Sie treffen nach der Place Royale gar nicht mehr alle aufeinander.... ?(

  • Das gibt´s doch gar nicht! X( Sowas ist unmöglich - was´n das für ne Ausgabe? Da müssen aber noch mehr Kapitel fehlen, denn nach dem Dîner d´autrefois stehen bei mir noch 5 Kapitel, bevor Raoul Athos die Schlacht erzählt ?( . Guck mal hier: http://www.dumaspere.com/pages…eque/sommaire.php?lid=r42, da sind alle Kapitel drin ;) .

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  • Wow, alles auf Französisch! :D Danke für den Tipp! :thumbsup:
    Ich hab diesen Schuber vom Aufbau Taschenbuch Verlag. Das sind 3 Bände. "Die drei Musketiere" ist nicht gekürzt aber "Zwanzig Jahre später" scheint mir arg zusammengeschrumpft zu sein! ;) Hab mal die Kapitel verglichen von der"Place Royal" bis zu "Vaterschaft". Es ist eigentlich alles vorhanden bis auf dieses "Un diner d'autrefois". Das haben die bei mir definitiv weggelassen! :thumbdown: Ausgerechnet.....grumpf


    Hat eigentlich Madame de Longueville einen Vornamen? Ich meine, wird der irgendwo erwähnt?

  • Naja, das war ja auch eine historische Person. Sie hieß Anne-Geneviève de Bourbon Condé, Duchesse de Longueville. (Zum Glück hab ich meine ausführliche Ausgabe von Bouquins ;) - da werden alle Personen vorgestellt...). Angeblich soll Aramis am Ende von VAA auch vorhaben, zu ihr in die Normandie zu gehen. Ist mir grad nicht so präsent, ich erinnere mich nur daran, dass sich Marie Michon bei Athos eingeladen hat ;) .
    Und dass die ausgerechnet dieses Kapitel weggelassen haben, ist eine Frechheit! Da sind so schöne Stellen drin:
    [...] le repas lui -même commenca (sorry, hab in dem Modus kein C-cédille) avec une espèce de raideur. On voyait que d´Artagnan se forcait pour rire, Athos pour boire ;) , Aramis pour conter et Porthos pour se taire ^^ .
    Wie war das mit den Farben? ^^

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