Öffentliche Geburten und Kindererziehung

  • Jaa ... das lässt einige Möglichkeiten offen :P - auch wenn Athos ein zu gewissenhafter Gastgeber wäre, um von der Situation zu profitieren. Aber da sich die Seite, die ich meinte, inzwischen geöffnet hat, konnte ich nachlesen, dass die Familie der Montmorency das Schloss 1643 gar nicht mehr besaß. Denn: ´Les Montmorency restèrent
    maîtres des lieux jusqu'à la disgrâce de
    Henri II de Montmorency, décapité sur ordre
    de Louis XIII (ou plus exactement de Richelieu). Fère-en-Tardenois
    fut aussitôt concédé à Henri II
    de Bourbon, prince de Condé.´ Das heißt, dass die Familie nach der Enthauptung von Henri II de Montmorency auf Order von Richelieu - also vor 1643 - das Schloss an den Prince de Condé verlor. Athos hätte es also gar nicht mehr besitzen können, was ´Bragelonne´ wieder ziemlich logisch macht. (Auch wenn Dumas im VdB immer von la Fère redet.)
    Die Seiten sind die und die , die erste lädt sich sehr langsam.
    Das neuere Schloss scheint ein nobles Hotel zu sein ... tja, da würde ich auch gerne mal übernachten ^^ .

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Das Schloß sah mal echt interessant aus.


    Ich habe mich auch schon gefragt, wie ein Graf quasi in der Versenkung verschwinden konnte?


    Klar hat er Verwalter, aber was ist wenn der Herr sang- und klanglos verschwindet? Das geht doch meist nur eine gewisse Zeit gut?
    Hatte ein Graf nicht auch Verpflichtungen gegenüber dem König?


    Und mußte nicht auch ein ererbter Titel vom König bestätigt werden?


    Was ist, wenn da ein adliger Speichellecker daherkommt und die verwaiste Grafschaft dem König abschwatzt?


    Wäre auch Stoff für 'ne FF.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • Ich mach schnell mal einen neuen Thread auf, denn wir sind fürchterlich off topic ;) - und das Thema ist ziemlich interessant! Bitte hier weiterlesen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

    Einmal editiert, zuletzt von kaloubet ()

  • Hier ein paar weitere Infos zu den öffentlichen Geburten.


    Bei der Geburt Ludwigs XIV war der gesamte Hof anwesend.Jedenfalls im Vorzimmer aber im direkten Gemach der König Anna von Österreich duften nur die Prinzen, die Minister, der Kanzler, der König und die Hebamme.
    Üblich war es im Bett liegend zu gebären aber schon Maria von Medici entschied für ein Gebärstuhl um ihr Schamgefühl einigermaßen zu wahren. Anna von Österreich ließ sich ein Gebärbett herstellen.
    Zitat:"ein kurzes Bett, das aus zwei Matratzen bestand, zwischen denen man ein Brett hindurch schob. Man konnte die Beine fest gegen ein weiteres Brett am Fußende stemmen. An jeder Seite befand sich ein Zapfen, der etwa einen Fuß lang war. Die Gebärende konnte sie anfassen und sich an ihnen festhalten. Schließlich legte man ans Kopfende des Bettes ein doppeltes Kissen, um Kopf und Schultern anzuheben und so zu erleichtern, dass die Gebärende eine nicht ganz sitzende und auch nicht vollständig liegende Haltung einnahm." aus Königinnen auf Zeit von Anka Muhlstein Insel Verlag 2005.
    Über dieses Bett wurde ein Zelt überspannt und dort waren dann nur die Hebamme, ihre Gehilfen und der König anwesend.Anna trug ein langes und weites Hemd.Bedeckt wurde sie mit ein Betttuch und die Hebamme musste die Untersuchung sehr geschickt anstellen damit das Tuch solange wie möglich am Platz blieb.
    Die Geburt dauerte über 12 Stunden und Ludwig XIII. aß gerade zu Mittag als die Geburt stattfand.Eine Hofdame unterrichtet ihm das es ein Junge war. Als der König das Geburtszimmer betrat hatte die Hebamme, Frau Péronne die Nabelschnur schon durchgeschnitten und dem Kanzler das Kind gezeigt.Während sich die Frauen um das Neugeborene kümmerten wurde Anna von der Hebamme versorgt. Von der Hebamme erfuhr sie das Geschlecht des Kindes da man Angst hatte das die Freude zu Krämpfen führen könnten. Nachdem die Königin gewaschen wurde brachte man sie in ihr großes Bett, wo sie dann die Glückwünsche der Menge entgegen nahm.


    Anna von Österreich wurde eine fürsorgliche Mutter, die aus Angst von ihren Söhne getrennt zu werden sogar ihre Abneigung gegen Richelieu überwand und ihn Informationen gab. Dafür half er das sie sich weiterhin um ihre Söhne kümmern konnte.

  • @Tessia


    Danke für die INfos, das kommt mir für die FF, an der ich gerade arbeite, genau richtig. Ich denke, ich werde die Hebamme einbauen.
    Der Kanzler..war das zu jener Zeit nicht der Kardinal? Hatte der nicht auch den Posten als königlicher Kanzler inne?
    So eine GEburt war ja damals schon hart, heute würde man keine 12 Stunden mehr warten sondern einfach einen Kaiserschnitt machen. Und Anna von Österreich war ja vom Alter her damals schon das, was man heute als Spätgebärende mit Risikoschwangerschaft bezeichnen würde.

  • Deswegen war auch Ludwig XIII. auch egal was mit Anna geschieht solange das Kind überlebt, es gäbe genügend Hofdamen die das Kind trösten könnte. Er war eh schon leicht verärgert da die Geburt ewig auf sich warten ließ über 2 Wochen musste er warten, wo er lieber an der Front im Krieg wäre. Das sie überhaupt Schwanger wurde grenzt wirklich an ein Wunder aber ein Geliebter war nie im Spiel, den Anna von Österreich war die bestens bewachtest Gefangene des Königs und Kardinal.

  • @Tessia


    Ich bin sicher, dass sie gut bewacht wurde. Meine Theorie wäre ja, dass der König, der ja homosexuell gewesen sein soll, selbst einen Liebhaber für sie besorgte, womöglich seinen eigenen Liebhaber, und dass sie zu dritt das Lager teilten, denn in diesem Falle hätte der König ja durchaus davon ausgehen können, dass er im Falle einer Schwangerschaft der natürliche Vater des Thronfolgers sein könnte. Und Louis XIII hatte ja einen jüngeren Brüder, der begierig auf den Thron war, und eines Tages König geworden wäre, wenn Louis gestorben wäre. Und ich vermute mal, dass der König damals bereits gesundheitliche Probleme hatte, und auf keinen Fall seinem verhassten Bruder den Thron hinterlassen wollte. Das ist nur meine Theorie, kann natürlich auch ganz anders gewesen sein.
    Eine weitere MÖglichkeit wäre natürlich, dass er sie in den 23 Jahren vorher kaum das Lager mit ihr geteilt hat, und es deswegen zu keiner Schwangerschaft kam.


    Es ist schon traurig, dass Frauen damals so wenig zählten, dass sie nur als Gebärmaschinen dienten, man sie aber selten als Frau und mutter würdigten.
    Aus dem Mittelalter, mit dem ich mich schon viel beschäftigt habe, ist überliefert, dass König Philippe Auguste sich 1190 auf einen Kreuzzug begab, und auf dem Weg ins heilige Land die Nachricht erhielt, dass seine Frau bei der Geburt von Zwillingen mitsamt den Kindern gestorben sei. Philippes einziger Kommentar soll gewesen sein "Was solls..ich habe ja schon einen Thronfolger..und eine neue Gattin wird sich auch bald finden..." (zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits den dreijährigen Dauphin, den späteren Louis VIII).
    Und in dieser Hinsicht war man im 17. Jahrhundert wohl noch genau wie im Mittelalter, das Leben einer Frau zählte nicht allzu viel.

  • Es wird nur vermutet Beweise gibt es keine, in seiner Kindheit soll er ein aufgewecktes Kind gewesen sein was auch sehr viel Interesse an das andere Geschlecht hatte. Als er aber mit 9 Jahren an den Hof seiner Eltern kam wurde er mehr schüchtern und leicht Depressiv und seine Mutter Maria von Medici war keine liebende Mutter für ihn.
    Die Ehe mit Anna war mit vielen Schwierigkeiten versehen,die Sprache und dann das ihr kompletter spanischer Hofstatt mit nach Frankreich kam aber zeitweilig sollen sie ein glückliches Paar gewesen sein. Eine der großen Risse in der Ehe war die dritte Fehlgeburt die Anna erlitt, danach die Liebschaft mit Buckingham und der Versuch seiner Mutter ihn zu stürzen und Anna mit seinem Bruder zu verheiraten.
    Ludwig hatte auch viele Damen denen er den Hof machte.Eine davon war Louise de La Fayette.Als der König ihr anbot seine Geliebte im Jagdschloss Versailles zu werden, trat diese in ein Kloster und dort besuchte der König sie regelmäßig. Bei einen dieser Besuche blieb der König so lange das es wie verrückt regnete und die Rückkehr in sein übliches Schloss zu lange dauern würde und daher wurde er vom Hauptmann der Garden überredet im Louvre bei der König zu übernachten.

  • @Alienor


    12 Stunden sind für eine Erstgebärende glaub ich noch im Rahmen. Wann ein Kaiserschnitt empfohlen wird, hängt von der Klinik, dem Fortschritt der Geburt und davon, wann die Fruchtblase geplatzt ist, ab. Wenn die Fruchtblase geplatzt ist, dann besteht die Gefahr, dass bei einer zu langen Geburt das Kind eine bakterielle Infektion erleidet, das bedeutet Antibiotika in den ersten Lebenstagen!
    Kaiserschnitte werden wesentlich zurückhaltender gemacht. Das Einleiten der Geburt, damit Hebammen und Ärzte an Feiertagen weniger zu tun haben, ist auch nicht üblich.


    @Tessia


    2 Wochen ist aber eine lange Wartezeit! Also, womöglich hat sich da jemand verrechnet mit dem Termin. Obwohl das auch damals nicht so schwierig gewesen sein dürfte. Das wäre Heute eher ein Punkt, wo die Geburt eingeleitet wird.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @ AstridB


    Na Anscheinend ging der Hof davon aus das die Geburt eher wäre. Den die Zeugung war Anfang Dezember und am 5.September wurde Ludwig XIV. geboren, also perfekt in normalen Zeitraum. Aber der Hof war seit dem 18.August vollständig versammelt um bei der Geburt Zeuge zu sein.Daher ist eher anzunehmen das sich da jemand vollständig verrechnet hat.

  • @Tessia


    Na das erklärt dann vielleicht auch, wieso er seine Mutter verbannt hat. Ich war immer entsetzt, als ich das gelesen hatte, und dachte, wie kann man der eigenen Mutter sowas antun, aber vermutlich war sie dann wirklich gar nicht wie eine mutter, sondern eher wie eine Fremde für ihn. Das mit dieser Louise de La Fayette wusste ich noch gar nicht, ich dachte auch immer, er wäre eher homosexuell gewesen. Allerdings sagt man auch fast jedem zweiten französischen König homosexuelle Neigungungen nach..und bei so vielen war das sicher nicht immer zutreffend.


    Was diese Datumssache angeht....ich vermute mal, dass das bei jeder Geburt so gemacht wurde, dass der Hof sich schon Wochen vorher versammelte, ich glaube bei Henry VIII wars auch so, dass die Gebärende schon drei oder vier Wochen vor der Geburt in ein spezielles Gemach für die Geburt gebracht wurde, das scheint damals normal gewesen zu sein. Und in diesem FAll war man bei Hofe wohl besonders aufgeregt, da man 23 Jahre auf einen Thronfolger gewartet hatte.
    Dass Königin Anna mehrere Fehlgeburten hatte, das hatte ich noch gar nicht gewusst. Dann wärs doch möglich, dass der König der Vater von Louis XIV war, dann haben die beiden ja zumindest schon vorher bewiesen, dass sie Kinder zusammen zeugen konnten.


    @Astrid


    Dann wird das wohl nur bei Promis so gemacht, ich hab schon oft irgendwo gelesen, dass bei Madonna und Co. zum Geburtstermin ein Kaiserschnitt gemacht wurde.
    Also ich hab ja noch keine Kinder..aber ich muss sagen, ich würd auch nen Kaiserschnitt einer 12 stündigen Tortur vorziehen.
    Ich hab irgendwo mal gelesen, dass damals jede dritte Frau im Kindbett starb, eine schreckliche Vorstellung.

  • @Alienor
    Also, die Schmerzen einer Blinddarm-Entzündung sind viel gemeiner! Die 12 Stunden sind zwar nicht angenehm, aber man kanns aushalten. Die Wehen sind nicht alle gleich heftig und richtig heftig sind nur die Presswehen und das sind nicht so viele. Zwischen den Wehen gibt's kurze Pausen.


    Der Kaiserschnitt hat den Nachteil, dass du dich erst mal nicht so gut um dein Kind kümmern kannst. Das ist eine ziemlich große Naht, die noch etwas schmerzt, wo andere Mütter wieder munter herumhüpfen.


    Aber jede Frau kann das zum Glück selbst entscheiden und der Kaiserschnitt bleibt während der Geburt immer eine Option. Manchmal zeigt sich unter der Geburt, dass ein Kaiserschnitt sinnvoll wäre.


    Es kommen nur 4% der Kinder zum Termin zur Welt. Der überwiegende Anteil bewegt sich zwischen 10 Tage vorher und 10 Tage nach dem Termin. Vermutlich war da der Hofstaat "schwangerer" als die Schwangere. Tritt bei Männern gerne mal auf.


    Die Geburt ist ein natürlicher Vorgang! und geht daher in den meisten Fällen auch gut.


    Das andere ist das Kindbett, heute heißt es Wochenbett und dauert mehrere Wochen. Hier stürmt ziemlich viel auf die Mutter ein. Ihr Körper stellt sich um und produziert Milch für das Baby, muß den Flüssigkeitsverlust während der Geburt verkraften und eine großflächige Wunde in den Griff bekommen. Das ist viel, aber der Körper packt das eigentlich ziemlich gut. Es klappt nicht so gut, wenn du unterernährt bist oder anfällig für Krankheiten. Die Hygiene war auch nicht so gut und in ärmeren Haushalten auch nicht so gut möglich. Und die ärmere Gesellschaft hatte vermutlich keinen so guten Zugang zu Hebammen, die die Nachsorge übernehmen könnten. Wichtig ist auch Vitaminreiche Kost, die leider für etliche Mütter Luxus war.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Astrid


    Meine Mum hatte damals auch nen Kaiserschnitt, und die musste danach 14 Tage im Krankenhaus bleiben. Und nen Kaiserschnitt hatten sie auch nur gemacht, weil ich die Nabelschnur um den Hals hatte.
    Meinen Blinddarm hab ich noch, ich hatte erst in meinem Leben eine Operation, an den Mandeln, und daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
    Hast du denn alle deine Kinder auf natürlichem Weg bekommen?


    Die Königinnen hatten es im 17. Jahrhundert wohl noch leichter als andere Frauen, weil zumindest die Hygiene besser war. WEnn man jedoch in einer ärmlichen Hütte ein Kind zur Welt bringen musste, dann sah das schon ganz anders aus, und viele starben wohl an einer Infektion. Kennst du den Film "Die Hebamme". Der spielt im Bayern des frühen 19. Jahrhunderts, und ich vermute mal, dass die Zustände im 17. Jahrhundert etwa genauso waren wie in diesem Film. Falls du den Film nicht kennst, kann ich ihn nur empfehlen, er zeigt sehr gut, wie hart das Leben der Frauen damals gewesen ist.
    Und bei uns wars ja noch bis MItte des letzten Jahrhunderts so, dass Frauen sieben bis acht Kinder zur Welt bringen mussten, oft ohne ärztliche HIlfe und nur mit einer Hebamme an der Seite. Meine Oma hat Anfang der 50 er Jahre ihr erstes Kind zu Hause geboren, und das Kind starb schon nach 2 Tagen, zur nächstne Geburt ein Jahr später ging sie dann ins Krankenhaus in die Stadt.


    Was ich etwas kurios fand..ich erinnere mich noch daran, wie als Kind eine Freundin besuchte, und sah, wie ihre Mutter ihren kleinen Bruder stillte, und ich sie fragte, was sie da machen würde, und sie erklärte mir, dass Kinder, die von ihren Müttern an der Brust genährt werden, schlauer wären als andere.
    Aus heutiger Sicht finde ich diese Ansicht doch sehr merkwürdig, da ja sonst damals nur kluge Menschen gelebt hätten.


    Was ich gerade überlege...hatte Königin Anna eigentlich eine Amme, oder hat sie ihre beidne Söhne selber gestillt?

  • @Alienor
    dann sei Dankbar für den Kaiserschnitt.


    Bis zur 1. Schwangerschaft, hatte ich gar keine Operationen, dafür während der Schwangerschaft den Blinddarm. Der war vielleicht noch gemeiner, weil das Baby gerade in diese Richtung getreten hat, aber da habe ich keinen Vergleich.


    Ich hatte drei Kaiserschnitte, zwei Notkaiserschnitte und beim dritten Mal war mir das Risiko mit den zwei Narben zu groß.


    Im Krankenhaus bleibst du heute allgemein nicht mehr so lange. Beim Kaiserschnitt sinds glaub ich 6 Tage und die Mutter entscheidet mit.


    Und das mit dem Stillen ist quatsch, ich wurde nicht gestillt und aus mir ist trotzdem was geworden! Ich konnte aber alle drei Stillen und das ist sehr praktisch, denn du hast Essen und Trinken jederzeit wohltemperiert zur Verfügung. Aber das klappt nicht bei jedem und ist auch kein Beinbruch wenn's nicht geht.


    Bei Königin Anna weiß ich nicht, wie sie es gehandhabt hat, allerdings würde ich auf Amme tippen. Ich weiß nicht, ob die damals dem Schönheitswahn verfallen war, aber wenn du stillst, kriegst du eine enorme Oberweite, die hinterher gern zu schlafen Brüsten führt.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Alienor: Uh, das ist gefährlich - die Nabelschnur um den Hals zu haben, meine ich. Zum Glück haben sie das gesehen! Und zum Glück gab´s die Option Kaiserschnitt. Da hättest du früher wenig Chancen gehabt.
    Ich denke, auch Königinnen hatten es nicht einfach. Welche Möglichkeiten hatte man denn, wenn das Kind z.B. zu groß war oder falsch lag? Umdrehen ist schwierig, es zieht sich ... *schauder*. Kein Wunder, dass so viele Frauen während der Geburt gestorben sind. Das mit den Kindbettfieber ist ja auch nocht ohne, auch wenn es vor allem mit dem Aufkommen der Krankenhäuser als Epidemie auftrat, weil sich dort die Herren Doktoren die Hände nicht wuschen und von einer Frau zur anderen gingen. Aber es gab es natürlich schon vorher und da war man wirklich machtlos.
    Ich glaube auch, dass sie eine Amme hatte - müsste aber nachzulesen sein.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Astrid


    Da hattest du, und auch deine Kinder ja unheimliches Glück, ihr hättet ohne den Kaiserschnitt auch keine Chancen gehabt.
    Und dann auch noch Blinddarm während der Schwangerschaft, also das stelle ich mir echt schlimm vor. Blinddarm, das bedeutete bis etwa Anfang des 20. Jahrhunderts ja auch noch den sicheren Tod. Da kann man schon froh sein, dass die Medizin solche Fortschritte gemacht hat.
    Ich selbst war auch ein Flaschenkind, und mir hats auch nicht geschadet, letztendlich ist das ja auch alles hochwertige Nahrung, die die gleichen Nährstoffe wie Muttermilch enthält.
    Im Fernsehen hab ich gesehen, dass es in der Schweiz ab nächstes Jahr Pads für Milchfläschchen geben soll, mit einem extra Automat, und man dann die Milch fürs Fläschchen mit Pads wie beim Kaffee und Espresso kochen könnte. Also das find ich dann doch etwas übertrieben, da tuts dann doch auch die gute alte Flasche.
    Ich vermute ja auch, dass sie eine Amme hatte, denn die meisten adeligen Frauen wollten oder durften ihre Kinder ja selbst nicht stillen.


    @Kalou


    Ich bin auch froh, dass ich nicht hundert oder zweihundert Jahre früher auf die Welt gekommen bin, damals hätte man keine Chance gehabt das zu überleben.
    Und die Geburten damals im Mittelalter und im 17. Jahrhundert müssen wirklich die Hölle gewesen sein, die Frau wusste nie, ob sie überlebte, und fragte sich bestimmt während ihrer Schwangerschaft schon häufiger, wie die SAche ausgehen würde. Im Film "Die Hebamme" wird ja auch die schlechte Hygiene in den Krankenhäusern ein Thema, und die Spritze mit Weihwasser, die man den Gebärenden in den BAuch gibt, damit das Kind, falls es tot zur Welt kam, nicht ungetauft starb...aber wahrscheinlich führte genau diese Spritze oft zum Tod. Ob es solche Spritzen damals wirklich gab, weiss ich nicht, da es ein fiktiver Film war.
    Ich vermute ja auch, dass sie eine Amme hatte, denn als Königin durfte man bestimmt nicht selbst stillen, damals galt Stillen unter den adeligen Frauen wohl als nicht schicklich.

  • Die Kinder von Anna von Österreich hatten eine Amme. Königinnen hatten keine Zeit zum Stillen da sie sobald alles wieder Überstanden war an wichtigen Anlässen teilnehmen mussten.
    Beste Beispiel war dafür Maria Theresias.Bei ihrer 15. Entbindung ließ sie sich nebenbei noch einen kranken Zahn ziehen und danach hat sie noch wichtige Stadtsandgelegenheiten geregelt bevor sie sich ausruhte.



    Oh ich hatte auch die Nabelschnur um den Hals gewicktelt ,weswegen ich mit einer Zange auf die Welt geholt wurde.Ein Hoch auf die Erfindung des Ultraschals.

  • @Tessia


    Wahnsinn...diese Frau hatte 15 Geburten überlebt? Da hatte sie aber unwahrscheinliches Glück, denn in ihrer Zeit standen die Chancen, 15 mal eine Geburt lebend zu überstehen ja nicht gerade gut. Vermutlich hatte sie ein breites Becken, ich hab mal gelesen, dass Frauen mit breiteren Becken es damals leichter hatten zu gebären.


    Ja, wir können wirklich froh sein, dass es Ultraschall gibt, sonst wären wir beide schonmal gar nicht lebend auf die WElt gekommen, und viele andere auch nicht.

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.