• Kennt ihr das auch?


    Ihr habt vor längerer Zeit einen Film im Fernsehen gesehen, und wisst noch vieles von der Handlung, aber leider nicht den Titel des Filmes. Ich suche nach einem bestimmten Film, den ich gerne bei Weltbild bestellen würde, weiss aber leider nicht mehr wie er heisst.


    In dem Film (er spielt in etwa zur Zeit der Musketiere in Frankreich) kommt ein junges Mädchen, das mehrere Schwestern hat, und die jüngste Tochter einer reichen Adels oder Kaufmannsfamilie ist, ins Kloster, ihre Mutter zwingt sie dort einzutreten obwohl sie nicht will, und sie wird von den NOnnen betrunken gemacht, weil sie sich weigert, das Gelübde abzulegen, nachdem sie das Noviziat im Kloster verbracht hat. im betrunkenen Zustand führen die Nonnen die Zeremonie durch, so dass sie das Gelübde ablegt ohne es zu wollen. Sie weigert sich dem Leben im Kloster anzupassen und rebelliert, und schon bald wird sie im strengen Kloster von allen Nonnen mit Verachtung gestraft und muss immer wieder harte Strafen über sich ergehen lassen.
    Das Mädchen zieht schliesslich vor Gericht, und will gegen die Willkür im Kloster klagen, und dafür geht sie mit Hilfe ihres Beichtvaters, der regelmässig das kloster aufsucht, vor Gericht. Sie will erreichen, dass ihr Gelübde rückgängig gemacht wird, doch der Bischof (oder war es doch ein Kardinal) verweigert ihr das, und gestattet ihr lediglich, das Kloster zu verlassen, um in ein anders einzutreten.
    Und so kommt sie gegen ihren Willen in ein anderes Kloster, und stellt rasch fest, dass dort nicht so ein hartes Regiment herrscht wie in dem anderen Klöster. Anstatt zu beten singen, schlemmen und tanzen die Nonnen, die lockere Äbtissin, die ebenfalls nicht ins Kloster wollte, nimmt es mit den Messen nicht so genau. Zunächst gewöhnt das Mädchen sich an das Leben dort, weil es so viele Freiheiten hat, doch dann wird es von der lesbischen Äbtissin, die ein Auge auf sie geworfen hat, bedrängt, und die Nötigungen werden immer schlimmer.
    Nach einer Weile flieht das Mädchen mit der Hilfe ihres Beichtvaters, eines MÖnches aus dem Kloster, und die beiden werden auf der Flucht getrennt, der Mönch gefasst und verurteilt (entweder Kerker oder Tod, weiss nicht mehr so genau). Das Mädchen findet eine Anstellung als Magd, doch sie muss fliehen, als sie dort aufgespürt wird, und es verschlägt sie in eine grosse STadt (ich vermute es war Paris, es ist aber schon ca. vier Jahre her, dass ich den Film gesehen hab, deswegen bin ich nicht sicher. )
    Dort wird sie auf der Straße hungernd und frierend von einer freundlichen Frau, die ihr eine leichte Arbeit für viel Geld anbietet mitgenommen, und muss schon bald feststellen, dass es sich bei der freundlichen Frau um eine Bordellbesitzerin handelt.
    Soweit ich mich erinnre, endete der Film mit einer Szene, in der ein paar in vornehme Kleider gehüllte und mit aufwändigen Perücken frisierte DAmen (darunter auch das Mädchen) mit einigen Herren schäkern, und sich nach und nach mit ihnen auf die Zimmer zurückziehen. In der Schlussszene sieht man dann das Mädchen, wie es am Fenster dieses RAumes steht und traurig hinausblickt und anschliessend springt.


    Das war das Ende des Filmes...


    Kennt den vielleicht jemand hier, und kann mir sagen, wie er hieß? Ich fand ihn sehr gut, und hätte ihn gerne in meiner DVD Sammlung, aber um ihn bestellen zu können, muss ich wissen wie er heisst.

  • Klingt gut, kenn ich leider nicht. Zuerst dachte ich, du meinst diesen hier, aber da bringt sich die Heldin nicht um. Obwohl das Ende auch tragisch ist. Kennt jemand ´la putain du roi´? Die Hure des Königs? Der ist auch genial, nur zu empfehlen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Den Film mit der Marquise habe ich gesehen, war das nicht der, in der ein junges Mädchen mit einer Schauspieltruppe von Moliere an den Hof des Sonnenkönigs kam? Der lief vor einiger Zeit mal im Fernsehen. Ich glaube, der andere Film, den ich suche, wurde etwa in den 60ern oder 70ern gedreht. Ich hab mir mal eine DVD "GEschichte einer Nonne" gekauft, weil ich erst dachte, das wäre der von mir gesuchte Film, doch das war ein anderer.
    Empfehlen könnte ich den Film, wenn ich wüsste wie er heisst jedem, denn er zeigt sehr berührend, wie tragisch ein Frauenschicksal zu der Zeit aussehen konnte.
    Ich fand es total traurig, wie die Protagonistin am Anfang des Filmes weinend ihre Mutter anflehte, sie nicht ins Kloster zu geben.

  • Ja, das war der. Lohnt der sich? Ich hab mal einen Ausschnitt gesehen, fand ihn eigentlich ganz gut. Solltest du den anderen finden, würde mich die Geschichte interessieren, das klingt nämlich spannend.

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  • @Kalou


    "Geschichte einer Nonne" war auch ein sehr guter Film, der spielte allerdings schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aber im Prinzip war es ähnlich wie bei dem anderen Film, dass eine junge Frau gegen ihren Willen ins kloster gegeben wurde, soweit ich das noch in Erinnerung habe.


    Jetzt hab ich endlich, dank eines Hinweises in einem anderen Forum auch den gesuchten Film gefunden (er heisst "Die Nonne" und ist von 1965):


    http://www.cinema.de/film/die-nonne,1308708.html

  • Denis Diderot? Das Buch habe ich gelesen, allerdings ist es lange her. Das war klasse, ergreifend! Sieht nach einem interessanten Film aus, aber ob man den noch bekommt?

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  • @Kalou


    Bei WEltbild gibts den Film leider nicht, ich werd ihn wohl bei Amazon.de bestellen. Ich wusste gar nicht, dass es auch ein Buch dazu gibt.
    Heisst das Buch denn genau wie der Film, und ist dieser Diderot der Autor? Das Buch würde ich mir auf jeden Fall bestellen, weil ich gespannt bin, ob es genau wie der Film ist, denn meistens weichen die Verfilmungen ja doch etwas vom Roman ab.

  • Ja, Diderot ist der Autor. Ich muss mal das Buch rauskramen und wieder reinschauen, es ist lange her, dass ich es gelesen habe. Aber ich meine, es wäre dieselbe Handlung.

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  • @Kalou


    Prima, dann werd ich mir das mal in der Bücherei besorgen, bin mal gespannt, ob es mir genauso gut gefällt wie der Film.
    Und ich glaube, dass es damals wirklich viele solcher Frauenschicksale gab, in einem Sachbuch habe ich sogar mal darüber gelesen, dass es im Mittelalter in manchen Klöstern üblich war, entlaufene Nonnen lebendig einzumauern, im 17. Jahrhundert gab es in Spanien mal eine Nonne, die wurde 13 Jahre lang eingemauert, und man reichte ihr das ESsen durch eine kleine Lücke hinein.

  • *Schauder* - und die hat wirklich 13 Jahre lang durchgehalten? Unglaublich, was so ein Mensch aushalten kann. Ich hab noch ne Buchempfehlung, wenn du in die Bibliothel gehst: Schau nach Batavia 1629 -das Schicksal eines Schiffes, das auf ein Riff auflief. Trotz des Titels gut geschrieben.

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  • @Kalou


    Ja, sie hat 13 Jahre durchgehalten, aber danach war sie eine gebrochen Frau und starb bald darauf. Nachlesen kann man das im Buch "Der Mensch des Barock" von Rosario Villari.
    Das kann ich nur empfehlen, es ist in viele Kapitel unterteilt, unter anderem "Der Soldat" , "die Nonne"; "Der Bürger, "Der Adel", "Das Leben bei Hofe".



    DAnke für den Tipp, ich werd mal in der Bücherei nachschauen, denn das klingt echt interessant. Den Namen des Schiffes habe ich auch irgendwo schon einmal gehört oder gelesen.

  • Danke für den Tipp. DAfür ein anderer: Kauf nicht ´hinter den Fassaden von Versailles´, das ist bis auf wenige Details ziemlich öde.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Danke für die Warnung, dann werd ich diesen Film lieber nicht kaufen. Kanns sein, dass das dieser Film mit Dokuelementen über den Bau von Versailles war?

  • @Alienor
    Weil du da grad das Buch "Der Mensch des Barock" erwähnst: Es gibt da noch ein sehr interessantes von Gabriele Praschl-Bichler, "Alltag im Barock" mit den Themen barockes Leben, soziale Klassen, Stellung der Frau, Babypflege und Kinderalltag, Körperpflege und Hygiene, Kleidung, Essen, Möbel und Einrichtung.

  • Aramis


    Danke für den Tipp, das klingt echt interessant. Ich werde mal sehen, ob ich das Buch irgendwo finde.
    Gerade die von dir genannten Themen werden in anderen Büchern oft zu wenig behandelt, und mich würde es wirklich interessieren, wie man in dieser Zeit lebte, wie die Körperpflege aussah, und was man aß. In einem anderen Buch habe ich ja zum Thema Körperpflege und Hygiene im Barock Sachen gelesen, die ich echt schlimm fand, da hieß es, die Menschen in dieser Zeit hätten geglaubt, Wasser auf ihrer Haut würde sie krank machen.

  • Ich hab mir auch den Titel aufgeschrieben - genau die Dinge sind spannend: Was aß man zum Frühstück? Ab wann gab es Kaffee? Ich bin da nämlich ein bisschen früh dran in meiner FF ... naja, was sind schon 20 Jahre ;) ? Welche Unterhosen hatte man an? Wie hielt die Hose? Genestelt? Geknöpft? ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Und das sind genau die Dinge, die in vielen anderen Büchern leider zu wenig behandelt werden.
    Ich glaube, Kaffee könnten die Musketiere durchaus schon getrunken haben aber vermutlich erst im VAA, das erste Kaffeehaus Europas in Venedig eröffnete 1645.
    Und Kaffee gab es in Europa vorher schon, seit Anfang des 17. Jahrhunderts brachte man die Kaffeebohnen als Souvenir nach Europa, und die ganz Reichen konnten es sich leisten. Es wäre also gut möglich, dass ein Comte wie Athos, als er noch auf seinem Schloss lebte, schon Kaffee getrunken hat.
    Was die Menschen damals frühstückten, das weiss ich auch nicht so genau, das kam wohl auch darauf an, welchem Stand sie angehörten. der Adel ließ sich bestimmt schon Brötchen und Kakao schmecken, bei den Armen gab es nur Brei.

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