Dora Duncker: Die Geliebte des Sonnenkönigs

  • @Alienor
    Schiller: Kabale und Liebe mußte ich in jeder Klassenstufe lesen, aber das ist eigentlich gar nicht so schlecht, außer dass es halt kein Roman ist. Siegfried Lenz: Die Deutschstunde und Goethe: Die Leiden des jungen Werther bzw. Faust fand ich nicht so toll zum lesen.
    Generell würde ich das Projekt Gutenberg nicht so negativ sehen. Wie wir mitgekriegt haben, werden Werke veröffentlicht, auf denen kein Urheberrecht mehr liegt, d.h. der Autor oder der Übersetzer muß seit mind. 70 Jahren tot sein. Es handelt sich also nicht um extra für das Projekt bearbeitete Werke. Nicht das Projekt Gutenberg war hier schlecht, sondern der damalige Übersetzer! Nur, die Werke von E.T.A. Hoffmann sind eher keine Übersetzungen. Für'n kindle gibt's Klassiker kostenlos als eBook, hier gilt das gleiche Kriterium wie beim Projekt Gutenberg und da habe ich jetzt Ivanhoe von Walter Scott gelesen und das war eine vollständigere deutsche Fassung als manche Bücher! Und ich vermute, dass die Bücher für kindle und Projekt Gutenberg weitgehend identisch sind. 20 Jahre danach für kindle ist nämlich leider auch die schlecht übersetzte Fassung.


    Der Hope-Diamant war doch erst Thema im Forum, nicht?

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Astrid


    Ivanhoe wollte ich auch schon immer mal lesen, weil ich mich gerade für das ausgehende 12. Jahrhundert (Alienor von Aquitanien und Richard Löwenherz) sehr interessiere.
    Lohnt sich das Buch denn? Ist es so ähnlich wie die Verfilmungen oder wieder ganz anders?
    Mir war nur beim Projekt Guttenberg aufgefallen, dass manche Sätze unvöllständig waren, bzw. der Satzbau keinen Sinn ergab, aber das kann ja dann auch wirklich an den damaligen Übersetzern gelegen haben.
    Ich hatte ja dort "20 Jahre später" gelesen, allerdings war der Roman bei Guttenberg höchstens 400 Seiten lang, während er in Wirklichkeit fast 800 hat.
    Ich habe gar kein eBook, weil ich irgendwie das gute alte Buch bevorzuge. Ich mag einfach den Geruch der Bücher und das Rascheln der Seiten beim Umblättern. Allerdings ist das eBook bestimmt praktisch, um an solche Klassiker, die es vielleicht in den Buchhandlungen gar nicht mehr gibt, zu kommen.
    Goethe hatten wir auch..das fand ich damals auch extrem trocken und langweilig, und habe nicht wirklich viel davon mitgenommen.
    Schiller hatten wir damals auch mal was, aber ich weiss nicht mehr, ob das Kabale und Liebe war.
    Echt, der Hope Diamant war hier schon Thema? Kann ich mich gar nicht erinnern...ich dachte, das wäre im Versailles Forum gewesen.

  • @Alienor


    Ich denke, beim Projekt Gutenberg liegts an den Übersetzern/Autoren wie gelungen das Werk ist, es handelt sich um urheberrechtsfreie Werke.


    Was eBook-Reader angeht: Das kindle habe ich jetzt mal gesehen und dafür gibts eine kostenlose PC-Version, letztere kann zwar nicht alles was das kindle kann, aber die kostenlosen Klassiker kannst du darauf lesen. Beeindruckt hat mich die Möglichkeit, darauf auch Wörterbücher herunterzuladen, dann kannst du z.B. in einem englischen Roman ein Wort markieren und kriegst die Übersetzungsvorschläge angezeigt. Kostenlos ist englisch-englisch und französisch-französisch (in der Schule durften irgendwann auch nur das Oxford advanced learners dictionary, das ist ein englisch-englisch Lexikon, nutzen)
    Außerdem kann man Notizen hinzufügen. Also für Schullektüre könnte das durchaus praktisch sein. Falls es erlaubt wird. Das werde ich ja erfahren, wenn meine Kinder so weit sind, ob's dann Reclam, oder eBook heißt. ;)


    Ivanhoe: Das Buch ist einfach Klasse. Es überschneidet sich mit Robin Hood, wobei ich auch schon den Eindruck hatte, dass der Robin-Hood-Film mit Kevin Costner Elemente aus Ivanhoe enthält. Das Spannungsfeld zwischen den Normannen und Sachsen einerseits, aber auch zwischen Juden und Christen kommt einfach im Buch besser zur Geltung. Allerdings ist der Autor ein Kind seiner Zeit, d.h. gerade für das Spannungsfeld zwischen Judentum und Christentum fehlt eine gewisse unparteiische Distanz, was man aber da auch nicht erwarten kann. Also: Lese es!

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  • @Astrid


    DAs mit den Wörterbüchern ist bestimmt praktisch, gerade wenn man einen englischsprachigen Roman liest, bei "20 years after" musste ich immer extra nachschlagen, wenn mal ein Wort da war, das ich nicht kannte.
    Für Schulen wären eBooks sicher praktisch...da brauchen die Kinder sicherlich nicht mehr jeden Tag so viele Bücher mitzuschleppen.
    Aber ich denke auch, dass das herkömmliche Buch niemals ein Auslaufmodell sein wird, und dass die menschen auch in hundert Jahren noch zum guten alten Buch greifen werden.


    Ja, stimmt, in den Ivanhoe Filmen kam ja auch immer Robin Hood vor, ich glaube er verbündete sich mit Ivanhoe beim Angriff auf die Burg.
    Den Kostner Film habe ich auf DVD, meiner Meinung nach ist das einer der besten Robin Hood Filme die jemals gedreht wurden.
    Und die Ivanhoe Filme sind schon spannend, und da die meisten Verfilmungen noch besser sind als die Bücher, werde ich es auf jeden Fall lesen.
    Und ich bin gespannt, ob im Roman mehr zwischen Rebecca und Ivanhoe passiert als in den Verfilmungen. Ist das Ende denn im Roman dassselbe wie in den Filmen?
    Im Film kamen diese Spannungsfelder ja wirklich zu kurz, bin gespannt, wie das im Buch ist.

  • @Alienor


    ich lese auch lieber in Büchern, aber manchmal ist die elektronische Version einfach praktischer. Z.B. bei Flugreisen ;)
    Ich lese gerade ein englisches Buch und nehme das Online Lexikon dict.cc zu Hilfe. Das ist ein Mitmach-Lexikon (wie Wikipedia) und da habe ich bisher die meisten Wörter gefunden.


    Für die Schule ist die Notiz-Funktion praktisch, ohne dass dabei das ganze Buch vollgeschrieben werden muß (außerdem hast du mehr Platz)


    Was den Costner-Film angeht: Der Robin hat selbst Züge des Ivanhoe, denn Ivanhoe ist Abkömmlung einer sächsischen Adelsfamilie, vom Vater verstoßen und kehrt vom Kreuzzug zurück. Aber ich glaube, die ursprüngliche Robin Hood Überlieferung sind Lieder.

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  • @Astrid


    Wenn ich am PC englische Texte lese, benutze ich immer das Leo Wörterbuch, das ist ganz gut, da gibts auch noch ein paar zusätzliche Features wie verschiedene Übungen, und die Möglichkeiten, bestimmte Vokabeln abzuspeichern.
    Das finde ich auch praktisch, wenn ich auf You Tube Filme schaue, dann kann ich immer schnell ein Wort nachschlagen.


    Stimmt, Robin war ja in dem Film ein Sachse, und der Vater hatte ihn verstoßen, weil er sich dem Kreuzzug anschloss. Und Marian kannte er im Film schon seit Kindertagen, genau wie Ivanhoe seine Gwyn(hieß sie so?)
    Ich kenne mich ein wenig mit der Robin Hood Legende aus, weil ich mich seit Jahren sehr für das 12. Jahrhundert(Alienor von Aquitanien und Löwenherz) interessiere, und daher weiss ich, dass die Robin Hood Legende ursprünglich, genau wie du schreibst, über Lieder von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Ursprünglich spielte sie auch nicht im 12. Jahrhundert zur Zeit von König Richard, sondern war später, in der Zeit von König Henry III(Sohn von König John) angesiedelt.
    Und in alten Urkunden aus dieser Zeit wird auch irgendwo die Ächtung eines Mannes namens Robin of Locksley erwähnt, ist also gut möglich, dass zumindest kleine Teile der Legende zutreffen.
    Ich vermute, dass Locksley ein ganz normaler Räuber war, der vielleicht einmal den armen geholfen hat, und dass das dann zur Legende vom edlen Rächer verklärt wurde.
    Am Mittwoch startet auf Super RTL eine neue Robin Hood Serie von BBC, die finde ich auch sehr gut umgesetzt, da sind fast alle Elemente der Legende enthalten. Ich habe die Serie vor zwei Jahren bei You Tube geschaut und war begeistert. Es gibt sogar einen weiblichen Sheriff, was in anderen Serien und den Filmen nie der Fall war. Ein paar Fehler sind zwar drin(die 70 jährige Königinmutter sieht in der Serie aus wie fünfzig) aber ansonsten muss ich sagen, die SErie ist absolut empfehlenswert :thumbsup:

  • @Alienor
    Ich habe mich mit Robin Hood nie so intensiv beschäftigt, weil ich dachte, das sei rein fiktiv. Artus und die Gralslegende hat mich da mehr interessiert. Und die Geschichten sind so breit gestreut, dass König Artus dem biblischen Methusalem ernsthaft Konkurrenz machen könnte (zwecks Alter ;) )


    Bei dem Costner-Film (Robin Hood) kann ich mir gut vorstellen, dass der weniger bekannte Roman -ivanhoe mit dem bekannteren Robin Hood Stoff vermischt wurde, um ihn interessanter zu machen. Dadurch hebt er sich von den übrigen Verfilmungen ab. Aber als Film finde ich ihn schon gut.

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  • @Astrid


    Als ich vor etwa sieben Jahren angefangen habe mich mit dem 12. Jahrhundert und der Robin Hood Geschichte zu beschäftigen, dachte ich auch erst, das wäre alles erfunden.
    Aber nach und nach habe ich dann herausgefunden, dass die Legende einen wahren Kern hat. So sind ja vermutlich die meisten Legenden entstanden.
    So gings mir auch bei den Musketieren, da war ich sehr überrascht, als ich erfuhr, dass sie wirklich gelebt haben. Ich hätte immer geglaubt, Dumas hätte die erfunden, und es hätte keine historische Vorlage dafür gegeben.
    Ich finde es sehr schön, dass die meisten Legenden zumindest einen sehr entfernten historischen Kern haben, auch wenn der nicht ganz mit den Geschichten, so wie wir sie heute kennen, übereinstimmt.
    Die Arthussage hat mich auch sehr interessiert, ich hatte sogar früher mal ein eigenes Forum dazu (Priesterinnen und Druidenclan), das kam durch den Roman "Die Nebel von Avalon."
    Selbst für Athos soll es ein historisches Vorbild geben, einen römischen Feldherren namens Arthurios, der Britannien eroberte. Bestimmte Details wie die böse Schwester Morgaine oder Lancelot und Guinevere wurden erst später im Laufe der Jahrhunderte der Legende hinzugefügt.
    Ein Troubadour erfand die Liebe von Guinevere und Lancelot, weil Marie, eine Tochter von Alienor von Aquitanien und Louis XIV sich eine Romanze in der Arthussage wünschte. im 14. Jahrhundert fügte dann irgendein Autor, den Namen weiss ich nicht mehr, den bösen Sohn Mordred hinzu. Verschiedene Sänger und Autoren schufen somit über Jahrhunderte hinweg die Arthussage so wie wir sie heute kennen.
    Ich denke auch, dass man beim Costner Film beide Geschichten, die von Ivanhoe und die von Robin Hood miteinander vermischt hat. Interessant fand ich auch die erfundenen Figuren im Film, so wie Azeem, die Hexenmutter des Sheriffs oder Little Johns Familie, die waren in anderen Robin Hood Verfilmungen nicht dabei.
    Alan Rickman fand ich als Sheriff sehr passend, er ist der ideale Schauspieler um Bösewichte zu verkörpern, den würde ich mir auch mal als Kardinal Richelieu in einer Verfilmung der Musketiere wünschen :thumbsup:

  • @Alienor


    Für die Hexenmutter könnte die alte Ulrika aus Ivanhoe Patin gestanden haben, die Front-de-Boeufs Burg anzündet (auf der sie gefangen gehalten wurde). Und dann ist da noch der geheimnisvolle schwarze Ritter, der sich als Richard entpuppt und am Schluß bei der Hochzeit von Ivanhoe und Rowena ist König Richard dabei.


    Die Artus-Legende könnte auch eine Zusammenführung verschiedener Legenden auf eine Person sein. Das würde die zeitlich doch weit auseinanderliegenden Ereignisse erklären.


    Troja wurde auch für eine Erfindung gehalten, ... Schliemann hat's entdeckt.


    Irgendwann entdeckt auch jemand Atlantis.

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  • @Alienor


    immer wieder stoße ich auf Begriffe, die mir in Science fiction schon begegnet sind und denke dann: Aha, daher kommt das! Z.b. wird in Ivanhoe Rebecca einmal als Hexe von Endor bezeichnet. Endor? war da nicht was? Die Ewoks - Karawane der Tapferen, Star Wars - Rückkehr der Jedi-Ritter, Waldplanet Endor.

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  • @Astrid


    Stimmt, bei Star Wars gab es ein Endor, war da nicht Luke Skywalker mit diesem Jedimeister(weiss nicht mehr wieder hieß, ich glaube JarJarBis oder so ähnlich)
    Im den Verfilmungen wurde Rebecca nie als Hexe von Endor bezeichnet, sie wurde zwar der Hexerei beschuldigt, aber immer nur "Hexenweib" genannt oder "Ketzerin".
    Ich glaube, ich hab mal irgendwo gelesen, dass es in der Bibel einen Ort namens En Dor gab...vielleicht ist ja das im Ivanhoeroman gemeint? Wie die Star Wars Macher auf den Namen kamen, weiss ich leider auch nicht.

  • @Alienor
    En Dor stammt aus der Bibel, die Hexe von Endor scheints auch. Außerdem taucht Endor auch bei Tolkien auf. Und eben Ivanhoe.


    Bei Star Wars war das der Waldmond auf dem die Entscheidung am Ende des 6. (oder 3. Original-) Teils stattfindet. Der mit den kleinen Bären (oder auch Wookie, Anagramm: Ewok) weil anscheinend Mangel an ausreichenden großen Schauspielern herrschte.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
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  • Um nochmals zu Louise zurückzukommen:


    Ich kann mir gut vorstellen, dass historische Louise einige Klischees erfüllt, die sie zu einer geeigneten Romanheldin machen.
    Sie war zwar nicht die Jugendliebe von Ludwig XIV., sie hatte Vorgängerinnen, aber sie war seine erste offizielle Maitresse, und die Idee von einer ersten Liebe eines Königs spricht doch viele Leser/innen ein, zudem Herrscher am Beginn ihrer Regierungszeit gewöhnlich noch recht positiv wegkommen. (Ludwig XIV. war zwar schon seit vielen Jahren König, aber zuvor hatten andere für ihn die Regierungsgeschäfte geführt und inwieweit bzw. ab wann er da selbst die Fäden gezogen hat, ist nicht so offensichtlich.


    Louise war zudem zwar adelig, aber doch aus relativ einfachen Verhältnissen, und Aschenprödel-Geschichten ( "einfaches" Mädchen gewinnt Herz eines Königs) sind doch noch immer sehr beliebt.


    Angeblich soll Louise den König um seiner selbst willen geliebt haben, ebenfalls ein schöne Motiv für Leser/innen, die ein wenig Romantik mögen.


    Es gibt keine Hinweise darauf, dass Louise sich jemals für andere Männer als den König interessiert hat, und dazu passt auch, dass sie später ins Kloster gegangen ist. (Der Gang ins Kloster kann zudem als Sühneakt gesehen werden, womit sie ihre Beziehung zu Ludwig, die schließlich keine eheliche (legale) war, wieder gut gemacht hat.


    Dann kommt noch hinzu, dass Louise jahrelang noch als offizielle Maitresse fungiert hat, als der König bereits mit der Marquise de Montspan alliiert war, sei es, weil Ludwig auf Louise nicht verzichten wollte, sei es, weil es galt den offiziellen Schein zu wahren, da die Montspan verheiratet war und ihr Ehemann Ärger machte. Bei beiden Motivationen konnt positiv weg, entweder ist sie zu bedauern dafür, wie ihr Liebhaber mit ihr umgeht, nachdem er schon eine andere hat, oder sie ist sozusagen ihm eine gute Freundin und beweist ihre Loyalität.


    Alles Motive, die helfen, dass Louise sozusagen sehr sympathisch wirkt, und das wird gewöhnlich von der Heldin einer Geschichte erwartet. ;)

  • Erm


    Also was mich betrifft, mir war Louise vor etwa zwei Jahren, als ich zum ersten Mal "Der Mann in der Eisernen Maske" gelesen habe, eher unsympathisch, das änderte sich aber, als ich mich mit der historischen Louise, die mit der aus Dumas Roman längst nicht alles gemeinsam hat, beschäftigt habe.
    Dass sie den König wirklich geliebt hat, das macht sie durchaus sympathisch, denn damals scharwenzelten viele Frauen ja nur um den Sonnenkönig herum, weil sie durch ihn zu Ruhm, Reichtum und Macht gelangen wollten.
    Allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher, ob Louise wirklich am Ende freiwillig ins Kloster ging, oder ob der König, nachdem er sich der Montespan zugewandt hat, sie nicht dazu gezwungen hatte. Dass die Montespan später auch ins Kloster musste, das deutet für mich darauf hin, dass beide Frauen, als der König kein Interesse mehr an ihnen hatte, verstoßen wurden, indem man sie zwang, ins Kloster einzutreten.
    Was ich ja besonders schlimm finde, ist die Tatsache, dass der König sie jahrelang gedemütigt hat, indem er durch ihr Zimmer hindurchging, wenn er nachts zur Montespan wollte...es heisst, Louis XIV habe absichtlich die Zimmer so legen lassen, dass Louise diese Demütigung ertragen musste.
    Natürlich kann heute niemand mehr genau beurteilen was damals wirklich geschehen ist, aber man kann sagen, dass Louise das typische tragische Schicksal einer Mätresse traf...erst ein hoher Aufstieg und dann, Jahre später, ein tiefer Fall.

  • Soweit ich es beurteilen kann, gab es aber einen Unterschied, die Montspan zog sich ins Kloster zurück, oder musste das, Louise allerdings endete nicht nur im Kloster, sondern wurde im Gegensatz zur Montspan tatsächlich Nonne.


    Abgesehen davon aber ging es mir in meinem Statement eher um Überlegungen, warum eigentlich, abgesehen von Dumas', wo sie allerdings zumindest den König um seiner selbst liebt, meistens eher positiv wegkommt.

  • Erm


    Das wusste ich noch gar nicht, ich dachte immer, dass der König sie beide gezwungen hätte, ins Kloster zu gehen, als er von ihnen genug hatte.
    Möglicherweise hatte Louise ja wirklich einen besonderen Hang zum Religiösen..immerhin ist überliefert, dass sie sich am Anfang ihrer Affaire mit dem König auch dorthin zurückziehen wollte um Nonne zu werden, er sie jedoch wieder dort herausholte.
    Ja, das ist mir auch aufgefallen, dass sie in den meisten Fällen positiv wegkommt..wobei ich die letzte Mätresse des Königs, Madame de Maintenon am sympathischsten finde..von ihr heisst es auch, sie hätte den König wirklich geliebt. Und sie blieb sogar bis zum Tod des Königs an seiner Seite, es heisst, er hätte sie sogar geheiratet.
    Wobei Louise mir auch nicht unsympathisch ist, sie muss doch eine besondere Persönlichkeit gehabt haben.

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