Wein - das Lieblingsgetränk unserer Musketiere

Aramis

Vielleicht kennst du Federweißen ja auch unter einem anderen Namen, man nennt ihn auch "neuer Wein", es ist süßer, gäriger Traubenmost, der jedes Jahr bei der Traubenlese im Herbst in Flaschen abgefüllt und verkauft wird. In den ersten Tagen schmeckt es sehr süß, nach zwei bis drei Tagen beginnt es auf der Zunge zu prickeln, und entwickelt langsam eine leicht säuerliche Geschmacksnote. Ein wenig erinnert der Geschmack an Apfelmost. Ich weiss nicht, ob man das bei euch in Österreich trinkt, hier bei uns ist es im Herbst ein beliebtes Getränk, das es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, und in den Weingütern bietet man Zwiebelkuchen mit Federweißem an.
Weißwein mit Holundersaft, das klingt lecker, werde ich auch mal probieren. Johannisberger Schlosswein werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, falls ich den irgendwo sehe, danke für den Tipp.
Witzig, dass es ein Getränk gibt, das "Kardinal" heisst, ich werd das mal googeln und dann mal ausprobieren. Glühwein trinke ich auch gerne, am liebsten den schwedischen, "Glögg" genannt, kennst du den? Der hat so eine wunderbar fruchtige Note. Feuerzangenbowle habe ich erst einmal probiert, auf einem Weihnachtsmarkt, fand das sehr gut. Gab es da nicht auch mal einen Film, der was mit Feuerzangenbowle zu tun hatte?
Prima, ich bin auch noch ein halbes Stündchen online.

Aramis

Ja, den Film meine ich. Wenn der mal wieder im TV läuft, muss ich ihn auch mal schauen, hab den noch nie gesehen.
Ich mag diese alten Schwarz Weiß Filme auch, interessant sind auch die Stummfilme, die manchmal auf Arte laufen.
Das ist ja witzig, dass man den Federweißen bei euch "Sturm" nennt.....bei mir ist das noch so gut wie nie auf dem Darm geschlagen, meistens vertrage ich es gut. Im Herbst gibts das bei mir ein bis zweimal die Woche, die Saison ist ja auch nie so lange.
Most ist eines meiner Lieblingsgetränke, hast du den schonmal heiß mit Calvados gemischt probiert? Schmeckt wirklich gut.
Wein mit historischem Stammbaum..das klingt gut, den muss ich mal probieren. Werd mal schauen, ob es den bei uns gibt, oder ob man den irgendwo bestellen kann.
Glögg kann ich dir nur empfehlen, diese fruchtige Note ist einfach wunderbar, und dazu schmecken Zimtsterne oder schwedische Mandelplätzchen.
Bei diesem Thread läuft einem echt das Wasser zusammen, muss jetzt wirklich mal was Essen. Wünsch dir ein schönes Wochenende.

Aramis

Da kann ich Porthos nur voll und ganz zustimmen
Sekt trinke ich auch ab und zu...kennst du "Bernhard Massard"?
Das ist eine der bekanntesten Sektmarken bei uns in der Gegend, und durch deren Site kam ich auch auf die Idee, Sekt mit Monin Sirup zu mischen. Das solltest du mal probieren, es schmeckt einfach genial.
Bei uns gibt es auch ein Kloster, das gute Weine und Liköre verkauft, und auch in der Zeitung wird häufiger fürs Weintrinken geworben.
Bei mir wurde aber erst durch den Musketierroman das Interesse geweckt, einmal mehr Weinsorten auszuprobieren, vorher habe ich nur selten Wein getrunken.

@Kalou

Ich denke, falls Dumas mit seinen Büchern für den Weingenuss werben wollte, ist ihm das bei mir auf jeden Fall gelungen.
Die Donna Leon Bücher kenne ich nicht, habe aber die Filme gesehen, und da gibts ja auch immer diese Szenen, in denen Brunette entweder daheim auf seinem Balkon oder in einem Lokal köstliche Pastagerichte isst...das das in den Büchern auch so war, wusste ich gar nicht.
Ab und zu koche ich auch Rezepte aus Romanen nach, als ich "der Bierzauberer" gelesen habe, habe ich gleich das Rezept für Biersuppe ausprobiert.
Im Moment lese ich "Die Spucke des Teufels"; einen Roman in dem Rezepte aus einem Kochbuch von 1802 enthalten sind, davon habe ich auch schon eines nachgekocht.

@Kalou

Monin ist schon ein wenig süss, aber das ist im Sekt gerade gut.
Am besten sind die Sorten Johannisbeere und Himbeere, die haben noch eine leicht säuerliche Note.
Das Buch ist schon gut, es geht um die Einführung der Kartoffel in Deutschland, und im Buch gibt es Rezepte für Kartoffelsuppe, Mohnauflauf und einiges andere...

Aramis

Das Buch heisst so, weil die Menschen damals die Kartoffel als Nahrungsmittel nicht akzeptierten und glaubten, sie wäre aus der Spucke des Teufels gemacht.
Das Buch spielt zu Zeiten des Alten Fritz, also um 1755, und handelt von einer Wirtin, bei der sich preußische Soldaten einquartieren und von ihr verlangen mit Kartoffeln verköstigt zu werden, und lehnt die Kartoffel zunächst ab, erkennt aber dann, was man alles daraus machen kann, und ihr Gasthaus wird für die Kartoffel bekannt.
Ich kann dir das Buch nur empfehlen, ist sehr gut geschrieben, und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Aramis

Monin ist ein französischer Sirup, den es in vielen fruchtigen und süssen Sorten gibt...von Himbeere bis Schokolade ist da alles dabei.
Hier mal der Link zu einer Site der Firma, da kannst du ein paar Produkte sehen:

http://www.monin.ch/main/p_id/…av/0/nav2/480/lang/2.html

Bei uns in Deutschland gibt es den Sirup in fast jedem Supermarkt, und Tschibo verkauft ihn manchmal als Sechserpack.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt..über Pfannkuchen und Waffeln schmeckt er total lecker, man kann damit auch Cocktails mixen oder es zum Kochen verwenden. Mittlerweile gibt es 90 verschiedene Sorten.
Creme de Menthe ist ein süsses, alkoholisches Getränk mit Pfefferminz geschmack, probiert hab ich das auch noch nicht, und Creme de Cassis ist ein Likör aus schwarzen Johannesbeeren, den man in Wein oder Sekt mischen kann.
Da scheint Agatha Christie ja eine richtige Feinschmeckerin gewesen zu sein, wenn ihre Romanfiguren das trinken, dann mochte sie das bestimmt auch sehr gerne.
Bei mir ist es jedenfalls so, dass meine FF und Romanfiguren immer das essen und trinken, was ich auch gerne mag...ist das bei dir auch so?
Benedictine ist ein Kräuterlikör, den habe ich allerdings auch noch nie probiert.

Aramis

Das stimmt, das wäre wirklich sehr interessant, sich mit den Ess-und Trinkgewohnheiten der Musketere zu beschäftigen.
Ich glaube, im Roman bevorzugte Athos Champagner, wen er den nicht hatte, trank er Burgunder, und wenn es keinen Burgunder gab, den Anjouwein.
Im Roman gibt es ja diese eine Stelle, wo er schimpft, weil der Wirt ihm und seinen Freunden statt Champagner "faden Anjou" eingepackt hat, und daraus schließe ich, dass Athos den Wein zwar manchmal gerne trank, es aber nicht sein Lieblingswein war.
Das stimmt, da gibt es im Roman diese Szene, in der Aramis Hühnerfrikassee isst...ob das Pferdefleisch ist, da bin ich mir nicht sicher, ich glaube, diese Szene war eher sympbolisch gemeint, Porthos hatte das Pferd verkauft, um das Essen besorgen zu können. Meine Version ist aber auch gekürzt, und deswegen kommt es da auch so rüber, als ob die vier Freunde Pferdefleisch gegessen hätten.
Kennst du auch noch die Szene, in der Aramis eigentlich fasten wollte, und d´Artagnan nur Spinat und Eier auftischen will? Als er dann aber von d´Artagnan den Brief der Chevreuse bekommt, ist er total happy, und befielt seinem Diener, Fleisch und Wein zu besorgen, ich glaube, es war gespickter Hase und ein fetter Kapaun, dazu eine saftige Hammelkeule mit viel Knoblauch. Und als d´Artagnan zu Porthos kam, ich glaube, da köchelte Kanincheneintopf und Fisch über dem Feuer. Von Porthos kann man sagen, dass er gerne reichlich und gut aß...da gab es doch im VdB auch diese Szene, in der er mit dem König um die Wette aß...´
Von d´Artagnan wird im Roman, was seine Essgewohnheiten betrifft, gar nichts erwähnt.
Ich vermute mal, dass die Musketiere damals vor allem viel Fleisch aßen, weil das der damaligen Zeit entpsrach.

Ich hatte mal ein Thema aufgemacht, "Essen im 17. Jahrhundert".

Essen im 17. Jahrhundert

Mir kam damals auch der Gedanke, was die Musketiere wohl gegessen haben könnten, wie die Ernährung im 17. Jahrhundert aussah.

Aramis

Ich denke auch, dass Dumas einen gesegneten Appetit hat, und dementsprechend auch seine Musketiere, vor allem Porthos, damit ausstattete. Gerade in seinen letzten Jahren legte Dumas ja einiges an Gewicht zu, weil er oft und gerne kochte, er hat sogar ein Kochbuch geschrieben.
Danke für die Info, in meiner Version vom VAA stand nicht drin, dass Aramis sich vom Fasten dispensieren ließ. Und es gab damals wirklich viele Menschen, die sich vom Fasten freikauften, womöglich hat der Dispenz Aramis so einiges gekostet.
Ich frage mich auch, wie er es schaffte, seine grazile Taille zu behalten, denn Fechtübungen hat er ja sicherlich nicht mehr sehr viele gemacht, nachdem er Geistlicher wurde. Vielleicht war er ja einer der glücklichen Menschen, die einen Stoffwechsel haben, der ihnen erlaubt, alles zu essen, was ihnen schmeckt, die aber trotzdem nicht zunehmen.
Ich hab dir die Stelle, wo steht, dass Athos am liebsten Champagner trinkt, rausgesucht, es war in dem Kapitel, in dem Mylady d´Artagnan den vergifteten Wein schickte.

"Gibt es auch noch einen trinkbaren Wein in diesem Loch?"; erkundigte sich Athos.
"Was für eine Frage, mein Lieber. Wir trinken natürlich Euern Wein!", antwortete d´Artagnan.
"Unsern Wein?", fragte Athos verwundert.
Ja, den Ihr mir geschickt habt."
"Wir haben Euch Wein geschickt?"
"Oh, Ihr wisst schon, diesen leckeren Tropfen von den Rebhügeln Anjous."
"Ja, ich weiss durchaus, was Ihr meint."
"Den Ihr am liebsten trinkt."
"Gewiss, wenn ich weder Champagner noch Burgunder habe."
"Nun, in Ermangelung von Champner und Burgunder werdet Ihr wohl damit vorliebnehmen."

Ich glaube, Champagner wurde erst um 1670 erfunden, also können die Musketiere ihn noch gar nicht getrunken haben...da ist Dumas wohl ein kleiner Fehler unterlaufen, aber da die Romane so gut sind, kann man ihm diesen kleinen Fehler nicht wirklich übelnehmen.
Aber du liegst richtig, Burgunder war neben Champagner Athos anderes Lieblingsgetränk.