Bon voyage - Der Reisethread

  • Ja, richtig. Es liegt halt strategisch recht günstig, auch wenn Calais näher an England ist. Die Verben? Naja, gehören halt dazu, aber im Französischen gibt es ja so viele verschiedene Zeiten, ich finde das ganz spannend, was man wann und wie benutzt. Wobei du Recht hast, die Franzosen machen selbst sehr viele Fehler - ich bekam mal eine Mail von meinem Banker, uhu, unterirdisch. Und ein guter Freund, übrigens ebenfalls Banker, wollte mir nicht glauben, dass ´il alla´ tatsächlich eine Zeitform ist :P
    Ich wäre ja gerne nach Armentières gegangen, aber eine ganze Familie auf rein hypothetische Spurensuche zu schicken ist irgendwie nicht so prickelnd - ´was soll´n wir da? Da sieht ma doch nix´ .... ;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Ich hab den Film jetzt gestern Abend gesehen, da lief er im deutschen Fernsehen.
    Der war wirklich zum Kaputtlachen, echt genial gemacht. :thumbsup:
    Vor allem, wie der Postdirektor seiner Frau immer erzählte, wie schlimm es angeblich im "Norden" ist, und wie sie die Frau bei ihrem Besuch dann in diese leerstehende Bergarbeitersiedlung brachten, und ihr den ultimativen Hinterwäldlerhorror vorspielten.
    Und nach dem Film kann ich mir jetzt auch etwas unter der Gegend vorstellen, dort sieht es wirklich aus wie an der belgischen Küste, dort sind die Häuser ähnlich, der Ort im Film sah genauso aus wie die Städchen an der belgischen Küste.
    Und witzig fand ich auch die Szene, als sie morgens den Stinkekäse und das Brot in den Kaffee tauchten, und die Szenen, als er auf der Autobahn anhalten musste, zuerst weil er zu langsam, und dann weil er zu schnell gefahren war.
    Wenn man in Armentíeres nichts sieht, dann lohnt das wohl wirklich nicht. Ich habs mal in Google eingegeben, sieht auch ein wenig aus wie in dem Sch´tis Film.
    Erinnert mich von den Bildern her an die belgische Stadt Veurne.

  • Die kenn ich nicht. In Bergues selbst waren wir nicht, das liegt unterhalb von Dunquerque und war nicht wirklich auf unserer Route. Aber man kann dort Führungen ´auf den Spuren des Films´ machen und das Städtchen selbst soll richtig schön sein. Übrigens gibt es vom selben Regisseur auch den Film ´Nichts zu verzollen ´. Der ist auch nicht schlecht, reicht aber nicht an die Ch´tis heran. P.S. Hab auch deine Weiterführung der FF gelesen, sehr gute Argumentation, aber ich antworte morgen ... bin soo müse ...müde ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    "Nichts zu verzollen" kenne ich, den hab ich mal vor einem Jahr oder so gesehen, ich finde auch, dass der nicht ganz so lustig und originell war wie der Sch´tis Film.
    Und ich fand das so genial gemacht, wenn sie immer redeten als ob sie eine heiße Kartoffel im Mund hätten.
    Ich wüsste ja mal gerne, wie die Einwohner von Bergues den Film fanden, aber die werden das wohl auch mit Humor nehmen.
    Lass dir mit dem Lesen und antworten der FF ruhig Zeit, ich bin erst Montagmittag wieder online, und bin dann gespannt zu lesen, wie Athos im Bordell erwacht. ^^

  • Bin wieder zurück aus Prag, und war, genau wie letztes Jahr wieder total begeistert von dieser fasznierenden Stadt.
    Letzes Jahr habe ich hier schon eine Zusammenfassung der Sehenswürdigkeiten die ich damals besucht habe reingestellt, deswegen brauche ich über den Hradschin diesmal nichts mehr zu schreiben, meiner Meinung nach sollte sich jeder Pragtourist dort unbedingt eine Karte kaufen und sich das goldene Gässchen, den St. Veitsdom und den alten Königspalast unbedingt anschauen, dann fühlt man sich wirklich in die Vergangenheit versetzt, da der Königspalast noch aus dem 10. bis 14. Jahrhundert stammt.
    Dieses Jahr waren wir auch auf dem jüdischen Friedhof, wozu wir letztes Jahr aus zeitlichen Gründen gar nicht kamen..in einer so großen Stadt sind drei Tage einfach zu wenig, um sich alles anschauen zu können.
    Die Karten für die Besichtigung muss man beim Ausgang des Friedhofs kaufen, und es kostet 310 Kronen, dafür kann man dann auch die Synagogen und das jüdische Museum besuchen. Dann muss man sich erst einmal den Eingang suchen, und dieser liegt versteckt in einer belebten Einkaufsstraße zwei Straßen weiter.
    Der Besuch der Synagogen ist eine sehr traurige Angelegenheit und geht einem echt nahe, denn dort stehen an den Wänden klein gedruckt die Namen aller 40.000 in Prag von den Nazis ermordeten Juden. In einem Raum der Synagoge werden Bilder, die von jüdischen Kindern aus Prag die in den KZs starben, ausgestellt, sehr bedrückend und traurig.
    Im jüdischen Museum waren wir nicht, wir sind dann gleich auf den Friedhof und waren überrascht wie groß dieser war. Über 100.000 Prager Juden wurden dort von ca. 1350 bis 1870 begraben, und später schichtete man aus Platzmangel die Leichen übereinander. Die Grabsteine sind teilweise verwittert und schief, und hohe Bäume stehen auf dem Friedhof, eine sehr besinnliche und beinahe mysthisch anmutenden Atmosphäre, ich war jedenfalls tief beeindruckt, dort wird einem die Vergänglichkeit des Menschen richtig bewusst. Den Prager Juden war es nicht möglich den Friedhof zu erweitern, da er mitten im Wohnviertel lag und direkt an die Häuser grenzte, und außerhalb des Viertels durften sie damals keinen Friedhof anlegen. Das jüdische Viertel beginnt direkt am Altstädter Ring(dem Platz mit der Aposteluhr) und man muss durch die Pariser Straße gehen, um zum Friedhof zu gelangen, ungefähr fünf Minuten zu Fuß. Als wir dort waren wurde gerade ein weiterer Weg zwischen den Gräbern hindurch angelegt.
    Um 1890 herum wurden im jüdischen Viertel die alten Häuser abgerissen, und die ganze Straße wurde neu bebaut, auf alten Bildern kann man aber noch die drangvolle Enge die im alten Viertel geherrscht haben muss deutlich sehen. Der Besuch dieses Friedhofs war jedenfalls den teuren Eintritt wirklich wert.
    Ich weiss nicht ob ich es letztes Jahr schon erwähnt hatte, aber zwischen 12 Uhr mittags und 21 Uhr abends versammeln sich zu jeder vollen Stunde die Touristen um die Aposteluhr und betrachten das Schauspiel der einmal herumwandernden Apostelfiguren, die 12 Apostel wandern durch und blicken durch die zwei kleinen Törchen, eine Skelettfigur läutet eine Glocke. Das ganze Schauspiel dauert nur etwa eine Minute, aber es lohnt sich es zu betrachten.
    Ich fand Prag im Oktober noch viel schöner als im Juli, auch wegen der vielen Märkte die es dort gibt. Auf diesen Märkten gab es dieselben Sachen zu essen wie bei uns auf dem Weihnachtsmarkt...von Langos über Prager Schinken bis hin zu süß und herzhaft gefüllten Teigtaschen. Der schönste und größte Markt befand sich auf dem Wenzelsplatz. Empfehlen kann ich jedem Tourist, der auf den Wenzelsplatz kommt, in einem Cafe, das aus zwei umgebauten alten Straßenbahnen besteht, einzukehren. Wegen des schönen Wetters konnten wir sogar draußen sitzen. Der Capuccino kostet dort zwar fast 5 Euro, aber der Blick über den WEnzelsplatz ist das wert. Ab dem zweiten Abend hatten wir fast nur noch Regenwetter, aber draußen sitzen kann man in Prag trotzdem, da fast alle Cafes draußen überdachte Anbauten mit dicken Glasscheiben und Heizöfen haben, außerdem liegen dicke Decken auf den Stühlen. Schlechtes Wetter ist dort also nicht so tragisch, da man sich dort gemütllich niederlassen kann.
    Empfehlen kann ich jedem, der auf dem Burgberg war, auch, über die Kleinseite wieder nach unten zu gehen, diese Gasse hat sich seit dem Mittelalter kaum verändert, wenn man von den vielen Souvenirläden und Touristen absieht...dort könnte man wirklich einen Historienfilm drehen, als Kulisse für einen Musketierfilm wäre diese Gasse perfekt. :thumbsup:
    ES gibt dort auch ein tolles Geschäft in dem man bunt bezuckerten Lebkuchen in jeder Form und Farbe kaufen kann und weiter unten mehrere gemütliche Cafes in einem Laubengang.
    Und in der Nähe des Wenzelsplatzes gibt es Läden, in denen man sich in historischen Kleidern aus verschiedenen Jahrhunderten fotografieren lassen kann(vom Mittelalter über Barock bis ins 19. Jahrhhundert war alles dabei), und das kostet ca. 350 Kronen (umgerechnet etwa 20 Euro). Leider konnten wir das aus zeitlichen Gründen nicht mehr machen, aber ich kann es jedem nur empfehlen.
    Überhaupt lohnt sich ein Bummel über den Wenzelsplatz, da es dort viele schöne Läden und Geschäfte und mehrere Einkaufspassagen gibt, man könnte sich dort wirklich stundenlang umschauen, unter anderem findet man dort auch Prags grösstes CD Geschäft und mehrere Süßigkeitenläden.
    Noch eines zum Thema Hradschin...ich kann jedem der dort zu einer Besichtigung des Burgbergs hinkommt einen Besuch des Restaurants Lobkowitz Palace Cafe empfehlen, wo man ein wirklich sensationell gutes tschechisches Gulasch bekommt und beim Essen einen herrlichen Blick auf die Stadt genießen kann. :thumbup:


    Nun noch einmal etwas zur Kleinseite:


    So sieht die Kleinseite übrigens aus:


    http://michael.philipp-online.…dac9c6d323a0a39cbabf8.jpg


    http://media-cdn.tripadvisor.c…r-quarter-mala-strana.jpg


    Und wenn man die Kleinseite nach einem Besuch des Burgbergs (Hradschin) hinuntergeht, kommt man an einem kleinen Lebkuchenladen vorbei, in dem man Lebkuchen mit buntem ZUckerguss in allen Farben und Formen kaufen kann, dort kann man auch Kaffee trinken, und ein Lebkuchenmuseum ist ebenfalls in dem Haus.


    So, das waren meine Tipps für Prag...alles andere hatte ich letztes Jahr ja schon ausführlich beschrieben. Es hat mir wieder so gut gefallen...ich weiss genau, dass das noch nicht mein letzter Urlaub in Prag war. :thumbsup:
    Ein Besuch in Prag ist wirklich wie eine Zeitreise in Mittelalter und Barock. Obwohl wir nicht immer schönes Wetter hatten, fand ich Prag genauso faszinierend wie im Sommer und es hat der Freude am Urlaub keinen Abbruch getan, diese Stadt ist wirklich bei jedem Wetter schön :thumbup:
    Und eines steht fest...Prag ist eine der wenigen Städte, in denen man einen Musketierfilm drehen könnte, ohne dafür Kulissen aufbauen zu müssen, da die Stadt selbst schon eine einzige perfekte Kulisse liefert. Es ist die einzige Stadt in Europa, die einen komplett erhaltenen Stadtkern aus dem Mittelalter besitzt :thumbup:

  • Danke für die detaillierte Beschreibung, das macht wirklich Lust, mal diese Stadt anzusehen! Der Friedhof erinnert mich an den Cimetière des Innocents, nur existiert der ja nicht mehr. Das klingt aber nach Mittelalter pur, ich muss unbedingt mal eine Reise nach Prag ins Auge fassen!

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Prag ist wirklich eine Reise wert, und wenn du historisch interessiert bist, wird es dir auf jeden Fall gefallen.
    Mich erinnerte dieser Friedhof auch an den Cemetiére des Innocents, weil ich gerade vorher einen Roman darüber gelesen hatte. Wer in Prag ist, sollte sich ihn unbedingt anschauen, man ist vom Zentrum schnell dort. Und Prag ist wirklich Mittelalter pur...es gibt auch einige Restaurants, die eingerichtet sind wie vor ein paar hundert Jahren, mit Holzbänken auf denen Felle liegen und Holztischen ohne Decken, Balkendecke und Holzböden...dort einzukehren lohnt sich....man fühlt sich wirklich in die Vergangenheit versetzt :thumbup:

  • Aramis


    Ja, ich kann dir echt nur empfehlen das zu machen, freut mich, dass die Beschreibung dir Lust auf diese tolle Stadt gemacht hat :)
    Ich bin bei meinen Urlauben in Prag begeistert gewesen, wie gut der mittelalterliche Kern der Stadt und der Burgberg erhalten sind, so etwas findet man heute nicht mehr oft.
    Aber Vorsicht, diese Stadt hat wirklich Suchtgefahr..wer einmal da war, der will immer wieder hin ;)

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