Kardinal Richelieu war Katzenliebhaber, wenn man der Fama glauben darf, und Athos hatte ein Pferd namens Bajazet, wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe - lebt ihr auch mit Haustieren? Oder besser gesagt, gibt es Haustiere, die euch als Partner, Futterlieferant, Dosenöffner usw. ausgewählt und engagiert haben? Also ich bin so ein Fall.
Mein Dackelmischling Mini hat bei unserem ersten rencontre beschlossen "Mit der will ich leben!" und sofort alles daran gesetzt, das auch zu kriegen, mit umwerfendem Charme und unwiderstehlichem Augenaufschlag. Er stammt von einem (mittlerweile ziemlich umfangreichen)Tierschutzverein, der in der Slowakei Hunde aus der Tötungsstation freikauft und nach Österreich vermittelt, und bei einer Dame, die Mitglied dieses Vereins ist und eine Pflegestelle für solche zu vermittelnden Hunde betreibt, hab ich ihn kennengelernt. Laut Internetfoto schien er kein besonderer Ausbund an Schönheit zu sein - ich dachte da an eine eher unförmige Corgi-Walze, aber weit gefehlt! Er war vielmehr ein Strich auf vier kurzen Beinen mit langem Dackelschwanz und riesigen Fledermausohren, gerade ein Jahr alt. Als mir die besagte Pflegedame bei meinem Besuch einen Stuhl anbot, sprang er sofort wie ein Gummiball auf meinen Schoß, so schnell konnte ich gar nicht schauen, und fixierte mich mit seinen großen, braunen Augen, als wollte er mich hypnotisieren: Gelt, du nimmst mich mit, ja?! Das ist ausgemacht, okay?! Ja?! Ja?! Daneben stibitzte er mir einen Keks vom Teller und versuchte, an meine Kaffeetasse zu kommen. Klauen war sein Lebensunterhalt und seine Leidenschaft. Er hatte das wohl im Hunde-Auffanglager gelernt, und betrieb es auch weiterhin erfolgreich hier bei seiner Pflegefrau, weil das Futter infolge massiver Konkurrenz durch 6 andere zu vermittelnde Hunde entsprechend knapp bewessen war. Dieses vergnügliche Laster seinerseits hat mich dann auch zu Hause noch eine Weile beschäftigt.
Habt ihr Haustiere?
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Ich bin wie Richelieu, ich bin Katzenliebhaberin. Ich habe eine Katze, einen alten, liebenswerten, anspruchsvollen Kater, wie alt genau er ist, weiss ich nicht, aber ich tippe auf mindestens fünfzehn bis achtzehn Jahre. Umwerfenden Charme und diesen unwiderstehlichen Augenaufschlag hat mein Katzensenior auch zu bieten, wenn er fressen will, hat er diesen unwiderstehlich liebenswerten Blick aus großen blauen Katzenaugen, und dann kann man gar nicht anders, als ihn mit ein paar Leckerbissen zu verwöhnen.
Was mir an Katzen so gut gefällt, ist, dass sie so eigenwillig sind, jedes Tier hat ja seinen ganz eigenen Charakter. Und Katzen sind so schön verschmust, die können gar nicht genug Streicheleinheiten kriegen.
Wie du zu deinem Hund kamst, das klingt wirklich süss, er scheint ja eher dich ausgesucht zu haben als du ihn. Ein Hund, der Kekse vom Tisch stibitzt? Das klingt ja wirklich nach einem ausgefuchsten kleinen Kerlchen...hast du ihm das denn mittlerweile abgewöhnen können? -
@Alienor
Ah, du bist also Katzenfrau, das hab ich mir gedacht! Deine Postings und Geschichten klingen irgendwie so abgeklärt und überlegen! Wenn dein Kater blaue Augen hat, ist er dann etwa ein Siamese, Balinese oder Burma-Kater? Ich mag Katzen total gern, mein Bruder ist auch bekennender Katzenfan, aber mit unserem Dackel sind wir eh schon genug gefordert! Heute hat er beim Spaziergang mit meinem Bruder beschlossen, im Werkskanal schwimmen zu gehen - Gott sei Dank war ich da noch in der Schule und hab das nicht mitgekriegt! Ich hätte mich seinetwegen zu Tode gefürchtet! Achtzehn Jahre ist ja ein ordentliches Alter für eine Katze! Offenbar fühlt sich dein Kater bei dir pudelwohl, sonst würde er sein Alter sicher nicht so offenkundig genießen! Das stell ich mir herrlich vor: Ein bequemes Sofa, eine Tasse Tee und eine schnurrende Katze auf dem Schoß! Das geht mir mit Mini definitiv ab. Außerdem riechen Katzen total gut, find ich - was man von einem Hund nicht immer behaupten kann! Dafür haben Hunde wieder andere Qualitäten. Das Stehlen hab ich Mini quasi abgewöhnt : er klaut nicht mehr in meiner Gegenwart, sondern ausschließlich dann, wenn er sich absolut unbeobachtet fühlt. -
Ganz sicher bin ich mir nicht, welche RAsse der Kater hat, ich glaube, bis auf die blauen Augen sieht er wie eine normale Hauskatze aus, ich vermute mal, dass er irgendeine Kreuzung mit einer anderen Rasse und einer Hauskatze ist. Auf jeden Fall kann ich bei diesem süßen Katzenblick einfach nicht wiederstehen, und da gibts dann immer Streicheleinheiten oder Leckerlis.
Mir persönlich wäre ein Hund zu stressig, weil man ja dann immer, auch bei Regen mit ihm Gassi gehen müsste. Der Kater ist putzmunter, und flitzt die Treppe sogar noch schneller hoch als ich...das stimmt, so eine schnurrende Katze auf dem Sofa ist schon was Schönes.
Ganz schön raffiniert dein Mini, dass er so genau abpassen kann, wenn er nicht beobachtet wird und es dann wieder versucht...Hunde sind auch wirklich intelligente Tiere.
Ich hoffe auch, dass meinem Kater noch viele schöne, gesunde Jahre bleiben, ich hänge doch sehr an ihm, je länger man ein Tier hat(jetzt sinds 5 Jahre) umso mehr hängt man auch an ihm. -
@Alienor: 15-18 Jahre? Das ist beachtlich! Ja, der berühmte Katzenblick, schrecklich, nicht? Mein Kater - etwas jünger, grad mal zwei - oder drei?, weiß nicht mehr genau - manifestiert sich allerdings immer lautstark, und zwar, sobald man an den Kühlschrank geht. Die andere Katze, eine dünne Dame, die man dann sieht, wenn sie sich bewegt - sie ist ungefähr halb so dick wie der Kater - ist eine Mimose und möchte immer durch die Hunde durchgetragen werden. Sie setzt sich auf die Scheunentreppe und miaut. Und wer geht raus und trägt sie rein? Der Kater dressiert die Hunde - mit erhobener Pfote sitz er im Hof, kommt nur, kommt, und wenn sie alle drei auf ihn losstürmen, bleibt er ganz cool ... und die Hunde trollen sich. Wir haben drei, eine davon auch aus einer Tötungsstation, aus Ungarn, auch über so einen Verein vermittelt. Allerdings hat sie noch nie geklaut, nur darf niemand der anderen Hunde, ob groß, klein, dick oder dünn, an ihren Fressnapf, wenn sie am Fressen ist. Da wird geknurrt ohne Ende. Und wenn die anderen beiden im Hof schlafen, dann hat sie die Reste einer Maus (die bringt ihr der Kater), liegt damit auf dem Hundekanapee und lässt niemanden mehr rein
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@Kalou
Ja, das ist schon ein stattliches Alter, ich glaube, das entspricht in etwa 80 Menschenjahren.
Laut maunzen kann mein Senior auch, und Wurst essen, ohne dass er das mitbekommt ist umöglich bei der guten Nase. Mein Kater hat auch Angst vor Hunden, er versteckt sich schon, wenn er nur einen irgendwo bellen hört.
Das ist ja witzig...Hunde die sich vor dem Kater trollen...normalerweise ist es ja eher umgekehrt. Und die Katze, die sich durch die Hunde durchtragen lässt, scheint ja eine richtige kleine Diva zu sein.
Das der Hund aus dieser Tötungsstation einen Futternapf für sich alleine braucht, und kein anderes Tier dran lässt, wenn sie frisst, liegt wohl auch daran, dass in solchen Stationen das Futter sehr knapp bemessen ist, und die Tiere wohl auch untereinander darum balgen müssen.
Aber es ist schon schön, dass jedes Tier so seine Eigenheiten hat, einen ganz eigenen Charakter.
Ein Kater, der einem Hund die Reste einer Maus bringt, das habe ich ja noch nie gehört...was es nicht alles gibt. -
kaloubet
Eine Symbiose zwischen Hund und Katze - das ist ja süß! Mit den Tierschutzvereinshunden ist es so ne Sache - man muss die Hunde von dort meist von der Pike auf erziehen. Äh, das heißt, mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen. Mini war zum Beispiel von der Pflegestelle her gewohnt, ungeniert in die Ecke zu pinkeln und auf dem Esstisch Samba zu tanzen. Aber er hat sehr schnell kapiert, angesichts seiner entsetzen Reaktion auf mein Geschimpfe, dass solches Verhalten unerwünscht ist. Mich nimmt er auch relativ ernst, weil ich quasi sein Rettungsengel war - in den ersten Tagen wimmerte er hinter mir her, wenn ich aufs Klo musste oder mal vom Wohnzimmer in die Küche rübergegangen bin. Und den ersten Spaziergang mit meinem Sohn verweigerte er, wohl aus Furcht, von dem jungen Mann womöglich wieder woanders hin verschleppt zu werden. Ich musste mit den beiden mitgehen, um Mini zu zeigen, dass er nichts zu befürchten hatte -
Wir haben einen sehr hübschen schwarzen Kater. Mit gerade mal 2 Jahren ist er fast noch ein Teenager. Er ist nicht das erste Haustier und auch nicht die erste Katze. Wobei jede Katze bisher ihre eigenen liebenswerten Eigenheiten hatte. Unser Kater ist für eine Katze recht geschwätzig. Er ruft mich, wenn ich in seine Nähe komme. Das macht er auch, wenn er in Nachbar's Garten pennt, kaum laufe ich vorbei, miaut's und er kommt her. Nachgelaufen ist er mir auch schon, aber das hat er zum Glück, etwas abgelegt, denn über die Hauptstrasse ist es doch etwas gefährlich. Jedenfalls amüsiert sich die ganze Nachbarschaft.
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AstridB
Also, wenn dich dein Kater lautstark begrüßt und dir sogar hinterherläuft, dann muss er wohl eine ungewöhnlich enge Bindung zu dir haben! Ich glaube, Katzen zeigen ihr Interesse (oder Desinteresse) ziemlich unverblümt, im Gegensatz zu Hunden, die diese unbedingte Treue und dieses Vasallenartige an sich haben. -
Nicht alle Hunde haben das. Am meisten Probleme hatten wir mit unserem ersten und bisher einzigen Rassehund - er kannte bis zum Alter von vier Monaten nur den Keller (zumindest vermuteten wir das) und wenn man ihn rief, dann war die erste Reaktion: Flucht: so schnell und so weit wie möglich. Inzwischen hat mein Mann mehrere Kurse bei einem Hundetrainer besucht und sich auch dazu ausbilden lassen, jetzt hört er zum Glück auf´s Wort und man muss ihn nicht mehr einen ganzen Tag in gnadenloser Hitze und sengender Sonne suchen ...
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@ Kaloubet
Oh, das ist jetzt bei deinem Hund offenbar die entgegengesetzte Reaktion - meiner hat sich an mich geklammert wie ein Schiffbrüchiger an seinen Rettungsring, dein vierbeiniger Gefährte suchte offenbar sein Heil in der Flucht! Es ist schon bemerkenswert und erstaunlich, welche individuellen Persönlichkeiten da zum Vorschein kommen. Dann hab ich die übertriebene Anhänglichkeit meines Dackelmix wohl als zu hundemäßig typisch empfunden -Ich muss generell sagen, die Partnerschaft eines Hundes war für mich die längste Zeit hindurch (sprich Kindheit) ein unerfüllter Traum - meine Eltern waren extrem tierfeindlich eingestellt, und mein kindlicher Wunsch nach einem Pony (!!) war in ihren Augen völlig undenkbar und total out of order. Daraufhin hab ich mein verzweifeltes Verlangen auf einen Hund reduziert - ein kleines Exemplar, ein Pudel, hätte mir durchaus genügt; doch auch dieser Wunsch war noch viel zu hoch gegriffen, und so bekam ich letztendlich, nachdem meine Altvorderen meiner Lamentationen überdrüssig geworden waren, einen Goldhamster namens Rosalinde, weiblich, cremefarben und mit schwarzen Ohren, der des Nachts rücksichtslos in seinem Laufrad ratterte, sodass ich nicht schlafen konnte, und tagsüber in seinem Häuschen vergraben pennte und mich ärgerlich in den Finger biss, wenn ich versuchte, ihn gewaltsam ans Licht zu ziehen. Alles in allem also keine sehr glückliche Konstellation. Nachbars Katze sorgte schließlich für die Endlösung dieses Problems, indem sie sich der im Garten unterm Käfiggittersturz hockenden Rosalinde annahm und sie auffraß. Meine Trauer währte nur kurz - irgendwie hat es das bissige Vieh nicht geschafft, sich einen Platz in meinem Herzen zu erobern.
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Mit Kleintieren ist das so ne Sache...ich würde nie wieder Kaninchen & Konsorten gegen Katzen und ähnlich höher entwickelte Wesen tauschen. Was bekommt man schon von einem Meerschwein an Liebe zurück? Es erstarrt beim Streicheln vor Anspannung und freut sich maximal beim Füttern über das Erscheinen des Besitzers.
Da ist mir die pelzige Kumpanin auf meinem Schoß viel lieber. Brummt gern wie ein Transformatorenwerk, gibt bei jeder Gelegenheit einen lautstarken Kommentar ab und leistet mir nachts im Bett Gesellschaft. Wir haben eine Thaikatze (Rassewunsch meiner Mutter), um die 4 Jahre alt, divenhaft, verspielt und perfekt darin, die menschlichen Mitbewohner verschiedenen Tätigkeitsfeldern zuzuordnen. Muttern füttert, Vatern darf beim Streicheln und Bürsten bisschen grober anpacken,ich schlussendlich bin Schlafpartner für das kleine/große Nickerchen, Spielfreund und Sanftstreichler.
Wie handhabt ihr das mit Tier im Bett?
PS: Nun klaut sie mir meinen Stuhl unterm Hintern weg, yay. Breitmachen und geduldig sein lautet das Rezept.
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Solitaire
Ich kann mich deiner Meinung nur voll anschließen, was Kleintiere anbelangt! Ich hab während meiner tierhalterisch sehr unglücklichen Kindheit nach dem ersten fehlgeschlagenen Versuch mit dem bewussten Goldhamster noch 2 weitere Exemplare dieser Spezies, ein paar Meerschweinchen (die sich hemmungslos vermehrten, weil mein kleiner Bruder Männchen und Weibchen irrtümlich vereinigte), ein paar weiße Mäuse (von meinem kleinen Bruder irrtümlich ersäuft, weil er dachte, die könnten super schwimmen) und ein sehr bissiges und völlig unkooperatives Streifenhörnchen besessen - es war, von jetziger Warte aus bertrachtet, der reinste Alptraum - das ständige Ausmisten, die Geruchsbelästigung, und Futter brauchten sie auch nicht wenig - das hat sich alles wahrhaftig nicht rentiert, wenn man`s mit der Haltung eines Hundes oder einer Katze vergleicht. Das sind halt ordentliche Haustiere! An Katzen gefällt mir, neben vielen anderen Vorzügen, dass sie ihre Menschen so subtil dirigieren können. Hunde sind da ein bissl zu ungestüm, manchmal. Aber so ein Dackelhirn kann auch ganz schön intelligent und abgebrüht sein! -
Zitat
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Dosenöffner.
Kaninchen haben den Nachteil, dass man a) verhindern muß, dass sie ausbüxen (außer man beschränkt ihren Lebensraum auf 1x2m) oder b) dass es öfters keinen Empfang gibt, weil die Kabel durchgenagt sind. Seit ich Katzen hab', mag ich die aber nicht mehr missen.
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AstridB
Haha, also dein Zitat ist echt gut! Muss ich mir merken! Obwohl - bei meinem Dackelverschnitt kommen mir da jetzt unterschwellige Zweifel, ob er in mir wirklich das anzuhimmelnde Frauchen sieht - der Kerl ist sauintelligent - vielleicht spielt er mir den Unterwürfigen bloß vor! Zutrauen würde ich es ihm -
Ach ja, meine Tochter hatte auch mal ein Kaninchen - das lebte aber Gott sei Dank im Freigehege und stellte dementsprechen nix an, in der Wohnung. -
Den Spruch gibt's auch mit "Personal" statt "Dosenöffner" ^^.
Eine Bekannte von mir hält ihr Kaninchen in der Wohnung. Auslauf ist vorm Käfig über den Teppich und ausgelegte Decken. Das Langohr verursacht jedes Mal eine übelste Sauerei durch herumgetragene Einstreu. Selbst nach dem Durchsaugen/Putzen fliegen die kleineren Partikel noch durch die Luft. Meine allergische Nase freut sich bei jedem Besuch.Aramis
Wieso hat dein Bruder die Mäuse nicht aus dem Wasser geholt, als er merkte, dass sie nicht schwimmen können? Die armen Dinger. -
Solitaire
Ja, das hab ich mich damals auch gefragt! Allerdings war mein Bruder zu jener Zeit noch sehr klein und moralisch vollkommen ungebildet (= kindliche experimentelle Grausamkeit ), und ich war in der Schule, als es passierte. Nachdem die Mäuse in einem zum Mäusekäfig umfunktionierten Aquariumbecken hockten, dachte er wohl, da müsse mal Wasser rein. Oh, mon Dieu! Mein Aquarium! Das war auch so eine peinliche Katastrophe! Muss ich jetzt ganz schnell wieder verdrängen - -
Tja, mit ein bisschen Forscherglück hätte er die Gemeine Wassermaus entdecken können. Sollte eben nicht sein.
Fische hatten wir auch mal. Beobachten der Fischlein schön und gut, das Saubermachen mit dem komischen Saugrüssel war jedoch nervig. Unsere Guppys bekamen regelmäßig Nachwuchs, worüber sich der sonst friedliche Kampffisch sehr freute. Sozusagen eine lebende kulinarische Erweiterung des tristen Krümelfutterspeiseplans. Um seinen Raubzügen ein Schnippchen zu schlagen und Babies zu retten, setzten wir ein kleines Plastebecken für die Guppykinder ein, ne Art schwimmender Kindergarten. Eines Morgens dann schauten wir nicht schlecht. Der Kampffisch war wohl über Nacht in das Becken gehüpft und hatte sich reichlich an den Kleinen bedient. Paar größere lebten noch. Somit war das Unterfangen auch für die Katz und irgendwann ließen wir es dann mit der Fischhalterei bewenden. Sie durften alle bis zum Schluss ehrenvoll abtreten, danach kam uns lange Zeit kein Tier mehr ins Haus. -
Solitaire
Deine Schilderungen in puncto stolze Aquarienbesitzerin klingen offenbar auch ein wenig nach Frust und Ärger und bringen verdrängte Erlebnisse in mir wieder hoch! Ich kam damals zum Aquarium wie die Jungfrau zum Kind - ich hatte einen Wellensittich, mit dem ich mich ziemlich befasste, und als ich es endlich mit viel Geduld geschafft hatte, ihn handzahm zu machen, bekam mein kleiner Bruder eine galoppierende Lungenentzündung - der Arzt diagnostizierte, die in der häuslichen Atmosphäre herumschwirrenden Vogelfedern wären seiner baldigen Genesung höchst abträglich, also weg mit dem Wellensittich. Meine Altvorderen entsorgten ihn im Zoogeschäft und brachten, als Ersatz, ein Aquarium mit nach Hause, denn Fische haben bekanntlich keine Federn - sprich, sie kauften, sparsam und ökonomisch, wie sie waren, das winzigste Becken, das im Handel zu haben war, und erstanden als Besatzung 1 Segelflosser, 3 Schleierschwänze, noch ein Exemplar irgendeiner Spezies, die ich vergessen habe, ein mit langstieligen Blättern versehenes Unterwassergewächs und ein Büschel Federmoos, das den optisch nicht sehr kleidsamen Wasserfilter verdecken sollte. Natürlich weiß jeder versierte Aquarianer, dass die kleinsten Becken ökologisch auch die heikelsten sind, und so war das Desaster quasi vorprogrammiert. Schon das Wassereinfüllen geriet zur Schlammschlacht, weil wir natürlich nicht gescheit genug waren, den Bodengrund mit Zeitungspapier abzudecken, um ihn beim Wassereinlassen nicht aufzuwirbeln. Das Becken präsentierte sich daher geraume Zeit etwas trübe, bis zur allmählichen Klärung der Sichtverhältnisse. Irgendwann hatte ich dann die grandiose Idee, ein paar Turmdeckelschnecken als Fensterputzer ins Becken zu setzen - das Klima schien ihnen zu bekommen, sie vermehrten sich heftigst - den Fischen gefiel dieser rasante Zuwachs offensichtlich weniger, sie gingen alle ein, bis auf den großen Segelflosser, der dann im Zuge einer Wasserwechselaktion ins Gras beißen musste. Die Schnecken und das Büschel Federmoos hatten gesiegt, sie hatten als einzige überlebt und wanderten dann schlussendlich ins Klo runter, glaub ich - -
Schnecken ins Klo? Die armen Viecher. Aber vermutlich haben sie überlebt und säubern jetzt die Kanalisation . Ich musste grad echt grinsen, wusste nicht, dass in der Haustierhaltung - vor allem von Kleinsttieren - derartiges Comediepotential steckt. Hätt´s damals schon derartige Mitbewohner gegeben - also bewusst angeschaffte - könnte man ja grad ein Hauswesenkapitel draus machen .
Ich hatte nie Fische, aber unsere Katze leerte vor einigen Jahren den Goldfischteich unseres Nachbarn - plötzlich lagen so blässliche Glibberteile im Hof rum, Katze saß dabei und fand sie nicht mehr wirklich interessant, nachdem sie sich nicht mehr bewegten. Wir haben nix gesagt und sie auf den Misthaufen geworfen ... unser Nachbar meinte später mal so ganz nebenbei, er habe das mit den Goldfischen jetzt aufgegeben ... -
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