Lesenswerte Bücher und sehenswerte Filme

  • :D Und außerdem so erfrischend ironisch! Ich liebe Tristan l´Hermites Stil - in seinem Vorwort, dem sogenannten Prélude ( :thumbsup: ) schreibt er an seinen (fingierten) Freund Thirinte: Je n`écris pas un poème illustre, où je me veuille introduire comme un héros; je trace une histoire déplorable, où je ne parais que comme un objet de pitié, et comme un jouet des passions, des astres et de la Fortune. La fable ne fera point éclater ici ses ornements avec pompre; la vérité s`y présentera seulement si mal habillée qu`on pourra dire qu`elle est toute nue...

    Außerdem weist der Autor drauf hin, dass er seinen Roman vorsorglich in handliche, kleine Kapitel unterteilt habe, um seinen Freund nicht mit elendslangen Diskursen zu langweilen. :thumbsup: Äußerst vorbildhaft! Ich kann mir nicht helfen, ich muss bei der ganzen Geschichte irgendwie an Aramis denken - ;)

  • Muss ich glatt mal lesen, das klingt sehr leserfreundlich :thumbup: - Aramis? In den Fängen einer solchen Engländerin mit ebendiesen Folgen? *kicher* - ich möchte Athos´ Gesicht sehen, wenn er derart übergossen an seine Tür klopft. *Entsetzt*: Mein Freund, man trinkt den Wein, man schüttet ihn sich nicht über!

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Absolut! Wobei man nie weiß ;) - von wegen lesenswerte Bücher: Kennst du Black Out? Ein absolut lesenswertes Buch über einen Stromausfall. Das klingt jetzt so spannend wie das Telefonbuch, aber es ist wirklich faszinierend und erschreckend. Der Autor hat die ganzen Vernetzungen der modernen Energieindustrie recherchiert, da hängt ja alles mit allem zusammen und wenn der Strom ausfällt, kann das katastrophale Folgen haben - sehr zu empfehlen, aber ziemlich heftig.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Huch!! Es handelt sich also um ein in der Realität absolut mögliches Horrorszenario globalen Ausmaßes?! *schauder* Gut, auf E-Gitarren und Verstärker kann ich verzichten ;) , aber wenn kein einziges Haushaltsgerät mehr funktioniert, bin ich aufgeschmissen! :pinch: O Gott -

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

    Einmal editiert, zuletzt von Aramis ()

  • Wenn´s nur das wäre - Bärte wachsen, Haare werden schmuddelig, Duschen geht nicht mehr :| - aber da sind noch so nette Kleinigkeiten wie Kernkraftwerke, die gekühlt werden wollen und deren Notstromaggregate nur für zwei bis drei Tage Strom liefern können (der Autor erfindet das nicht!!), Nahrungsmittel, die vergammeln und rar werden, weil kein Nachschub mehr geliefert werden kann, Tiere in den Mastbetrieben, die elend verecken - man kriegt das kalte Grausen!

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • ;( O Gott!! Gibt`s denn nicht irgendwo ein paar Notstromaggregate, für den Ernstfall? Private Solarzellen am Dach, Wasserräder, Windräder oder so? Puh, wenn diese verflixten Hollywoodproduzenten das spitzkriegen, dann wimmelt es bald von Filmen, in denen mutige Kids die Welt retten, indem sie die Laufräder ihrer Goldhamster mit einem Stromgenerator verkabeln :pinch:

  • Oje, das ist ja wirklich ein wahres Horrorszenario...alleine bei dem Gedanken läuft es mir kalt über den Rücken.
    Aber eintreten könnte so etwas wirklich irgendwann, ich hab mal eine Doku zu dem Thema gesehen, da wurde das gesamte Stromnetz der Welt lahmgelegt und nichts ging mehr.
    Ich muss ja zugeben, dass ich ohne Strom nicht auskommen könnte...
    In der Sendung die ich gesehen habe wurde auch erklärt wie man im notfall überleben könnte, aber ich glaube nicht, dass ich das so umsetzen könnte. Und der Gedanke, mangels Strom bei Einbruch der Dunkelheit schlafen gehen zu müssen...einfach grauenhaft.
    Und kochen ohne Strom...wenn man in einer Mietwohnung lebt und keinen Holzofen hat, dann ist das undenkbar.


    Ich gehöre wohl zu den Menschen, die das morderne Leben total verweichlicht hat...ohne Strom wäre ich unfähig zu überleben :whistling:
    Wie umständlich das dann wäre, eine Mahlzeit auf den Tisch zu bringen: Erstmal Holz hacken, Ofen anheizen, dann erst kann man kochen...meine Oma hat das noch so gemacht in ihrer Jugend...eine mühsame Angelegenheit.
    Ohne Strom gäbs ja auch kein Internet und kein artagnan mehr....und auch meine Heizung würde nicht funktionieren...


    Ja...so einen Film gibts sogar schon, der lief mal irgendwann im Fernsehen...war echt übel. :rolleyes:


    Hier in Deutschland kommt ja bald der meiste Strom von alternativen Energiequellen wie Windkraft...da wäre ein Stromausfall wahrscheinlich sehr unwahrscheinlich.


    Eigentlich ists bedenklich, wie lebensuntauglich uns der Strom macht...wir sind ihn von klein auf gewöhnt und wüssten ohne gar nicht mehr wie wir überleben sollen...ist schon merkwürdig...wir könnten heute gar nicht mehr so leben wie beispielsweise die Menschen im 17. Jahrhundert.
    Ich würde auch nicht auf Kühlschrank, Heizung und Herd verzichten wollen. :whistling:


    Wie gut, dass das Horrorszenario aus diesem Buch niemals eintreten wird. Sonst wären wir echt alle total am A**** :whistling:

  • :D *kicher* Eine höchst lesenswerte Szene in Tristan l`Hermites Le page disgracié, einem autobiografischen Roman aus dem Jahr 1643:
    Der junge, aufmüpfige Page sieht sich infolge eines Duells gezwungen, nach England abzuhauen und stößt dort auf eine höchst gefährliche Engländerin, die ihn sowohl zum exzessiven Weingenuss als auch zur Liebe animieren will:


    ...mais j`avais si peu d`amour pour cette liqueur que je ne me pouvais résoudre à boire le reste. Et comme j`étais en cette peine, et que j`avais déjà la tasse à la bouche pour prendre à contrecoeur cette médecine, je m`aperçus d`une belle occasion pour m`en exempter; c`est que l`Anglaise tourna la tête du côté qu`était son mari, pour voir s`il dormait profondément. Je pris ce temps avec adresse pour verser doucement le vin sur mon épaule, aimant mieux que ma chemise en fût tachée que mon estomac en fût offensé. Ma bacchante ne s`aperçut pas de cette ruse et, comme transportée de je ne sais quelle fureur, me mit les deux mains dans les cheveux et, m`approchant la tête de son visage, me fit un hoquet au nez, qui ne me fut point agréable. Je m`efforçai de m`en dépêtrer, mais elle me tenait si fort qu`il ne me fut pas possible, et là-dessus, il lui prit un certain mal de coeur, qui déshonora toute ma tête; tout le vin, qu`elle avait bu lui sortit tout à coup de la bouche, et je ne pus faire autre chose que baisser un peu le front pour sauver mon visage de ce déluge. J´eus les cheveux tout trempés de cet orage, et l`horreur que cet accident m`apporta me fit faire un si grand effort pour me sauver des mains de cette insensée qu`elle fit contrainte de quitter prise. Le souvenir de cette vilaine action me fit le lendemain tenir sur mes gardes, pour éviter les occasions de me rencontrer seul avec cette belle impudente...


    :D *kicher* Eine höchst lesenswerte Szene in Tristan l`Hermites Le page disgracié, einem autobiografischen Roman aus dem Jahr 1643:
    Der junge, aufmüpfige Page sieht sich infolge eines Duells gezwungen, nach England abzuhauen und stößt dort auf eine höchst gefährliche Engländerin, die ihn sowohl zum exzessiven Weingenuss als auch zur Liebe animieren will:


    ...mais j`avais si peu d`amour pour cette liqueur que je ne me pouvais résoudre à boire le reste. Et comme j`étais en cette peine, et que j`avais déjà la tasse à la bouche pour prendre à contrecoeur cette médecine, je m`aperçus d`une belle occasion pour m`en exempter; c`est que l`Anglaise tourna la tête du côté qu`était son mari, pour voir s`il dormait profondément. Je pris ce temps avec adresse pour verser doucement le vin sur mon épaule, aimant mieux que ma chemise en fût tachée que mon estomac en fût offensé. Ma bacchante ne s`aperçut pas de cette ruse et, comme transportée de je ne sais quelle fureur, me mit les deux mains dans les cheveux et, m`approchant la tête de son visage, me fit un hoquet au nez, qui ne me fut point agréable. Je m`efforçai de m`en dépêtrer, mais elle me tenait si fort qu`il ne me fut pas possible, et là-dessus, il lui prit un certain mal de coeur, qui déshonora toute ma tête; tout le vin, qu`elle avait bu lui sortit tout à coup de la bouche, et je ne pus faire autre chose que baisser un peu le front pour sauver mon visage de ce déluge. J´eus les cheveux tout trempés de cet orage, et l`horreur que cet accident m`apporta me fit faire un si grand effort pour me sauver des mains de cette insensée qu`elle fit contrainte de quitter prise. Le souvenir de cette vilaine action me fit le lendemain tenir sur mes gardes, pour éviter les occasions de me rencontrer seul avec cette belle impudente...


    Den Roman würde ich echt auch gerne mal lesen :thumbup:
    Weißt du vielleicht, wo man den noch bekommen kann? Woher hast du den denn? Einen Roman, der im 17. Jahrhundert geschrieben wurde, ist ja sicherlich nicht in jeder Buchhandlung zu finden.

  • Aramis


    Danke für den Link, ich werde mal sehen, ob ich mir das auch da bestellen kann. :)
    Da erfährt man ja bestimmt viel über das Leben im 17. Jahrhundert, wenn es von jemandem geschrieben wurde, der damals gelebt hat.

  • Hm, nochmal kurz zu dem Roman über den Stromausfall: Das kann durchaus passieren, auch mit alternativen Energien, weil das Stromnetz ausfallen kann. Da können die Zulieferer durchaus noch funktionieren, aber das Netz funktioniert nicht mehr - dann isses auch nix mit dem Strom :S So ganz banal gesagt.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Darüber sollte man wohl wirklich nicht zuviel nachdenken, weil dann wirklich weltweit gar nichts mehr ginge...das totale Chaos würde ausbrechen.
    Bei uns gabs mal einen halbtägigen Stromausfall in der ganzen Stadt und Umgebung vor zehn Jahren, waren sieben oder acht Stunden, und das abends zur besten Essenszeit...mehr als Chips aus der Tüte war da nicht drin. Aber selbst bei so einem Supergau würde die Menschheit wohl Mittel und Wege finden, wieder zu Strom zu kommen.

  • Aber selbst bei so einem Supergau würde die Menschheit wohl Mittel und Wege finden, wieder zu Strom zu kommen.

    X( Vermutlich auf dem sofort etablierten und rege betriebenen Schwarzmarkt. Ein Stromschmuggler zu einem interessierten Passanten: "Sehen Sie, der Herr, hier hab ich 2 sehr kräftige Goldhamster samt Käfig und Laufrad, Stromgeneratoranschluss inklusive - nur 500 Euro!"

  • Aramis


    Stimmt, in so einem Fall wäre Strom bestimmt sehr teuer und für die meisten gar nicht mehr zu bezahlen :thumbdown:
    Man kann wirklich nur hoffen, dass es niemals soweit kommt.

  • Damit hast du Recht, da würden bestimmt genug korrupte Leute versuchen, Profit daraus zu schlagen. :thumbdown:
    Wie gut, dass die Wahrscheinlichkeit eines solchen Totalausfalles sehr gering ist.

  • Ich liebe die Goldhamster :thumbsup: - aber was macht man, wenn man ein besonders faules Exemplar erwischt?? Kleiner Stromschlag geht ja nicht ;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Na dann könnte man immer noch Hamsterragout machen :P


    WAr natürlich nur ein Scherz....könnte so ein süßes Tier niemals essen.


    Aber es gab im Mittelalter solche Hamsterräder auch für Menschen.....nur so konnten die schweren Steine auf dem Baustellen der Kathedralen mit einem Flaschenzug nach oben transportiert werden.

  • Aber es gab im Mittelalter solche Hamsterräder auch für Menschen

    :evil: Na, dann wissen die Profisportler, Langstreckenläufer und sonstigen Jogger ja, wo sie sich in Zukunft betätigen dürfen! Mal eine vernünftigere Anwendung sportlicher Muskelkraft, als bloß bei Weltmeisterschaften und Olympia-Wettkämpfen Medaillen einzuheimsen! :D

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