Aramis
Das weiß ich auch nicht. Thomaschristen heißen sie, weil der Apostel Thomas die Gemeinden gegründet hat. Zu dem Zeitpunkt gab es den Begriff der Gnostiker glaube ich noch gar nicht. Erst im Konzil von Nicäa wurde doch festgelegt, welche Texte in die Bibel aufgenommen werden und welche nicht. Das würde ich als Beginn der Apokryphen bezeichnen, denn vorher dürften alle Texte mehr oder weniger gleichberechtigt gewesen sein.
Tja, Weihnachten ist rum, gehört aber zu den höchsten Festen des Kirchenjahres, sollte darum nicht vergessen werden.
In Deutschland bringt das Christkind am heiligen Abend die Geschenke, aber bei vielen Familien muß der Weihnachtsmann eine Sonderschicht einlegen . Traditionell ist am 24.12. abends die Christmette (früher mal wirklich an Mitternacht), die eigentlich immer mit dem wohl bekanntesten Weihnachtslied endet: Stille Nacht, heilige Nacht (entstanden in Österreich, wegen einer kaputten Orgel?). Das eigentliche Hochfest ist am 25.12. meist mit dem Kirchenchor. Am 26.12. ist nochmal ein Gottesdienst, häufig kürzer, da dann die Predigt gerne ausgelassen wird. Der 26.12. weicht von der Freude über Jesu Geburt insofern ab, da es der Gedenktag des hl. Stephanus ist, des ersten Märtyrers, dessen Geschichte in der Bibel nachzulesen ist. Insofern auch eine Gelegenheit, sich daran zu erinnern, dass auch heute Christen in zu vielen Ländern verfolgt werden.
Der 2. Weihnachtsfeiertag ist in England der Boxing-Day. Woher das kommt, weiß ich nicht, jedenfalls ist es wohl kein Feiertag, sondern der Beginn des Winter-Schluß-Verkaufs. Die dazugehörigen Bilder liefern auch eine Erklärung für die Bezeichnung.
Die nächsten beiden Feste sind eigentlich nicht Bestandteil des Kirchenjahres, ich erwähne sie aber dennoch. Zunächst Silvester , immerhin der Gedenktag des Papstes Silvester I. Seit 1582 der letzte Tag des Jahres. Der Gottesdienst an Silvester endet häufig mit dem Lied von Dietrich Bonhoefer: Von guten Mächten. Der Text ist im KZ entstanden und Dietrich Bonhoefer ist im KZ ermordet worden. Der vollständige Liedtext ist hier nachzulesen.
Es folgt der Neujahrstag zu dem ich keine kirchlichen Bräuche kenne. Es ist aber der 8. Tag nach Jesu Geburt und damit der Tag seiner Beschneidung.
Und da die Festlegung von Silvester und Neujahr durch die gregorianische Kalenderreform bedingt ist, hat's irgendwie doch was mit der Kirche zu tun. (Papst Gregor)
Und weil wir jetzt dann Urlaub machen, noch ein Feiertag hinterdrein, der markiert in weiten Teilen Deutschlands auch das Ende der Schulferien: Heilige-Drei-Könige oder Epiphanias. Zwischen Neujahr und Drei-Könige sind in Deutschland die Sternsinger unterwegs, Kinder und Jugendliche gekleidet als Könige und Sternträger, die von Haus zu Haus ziehen, Lieder singen, das Haus segnen und Spenden für Projekte für Kinder in aller Welt sammeln. (und meist auch Süßigkeiten als Dankeschön erhalten)
Zum Segen: 20 C*M*B 13 wird dieses Jahr auf die Türen geschrieben (oder 20 C-M-B 13). Das deuten manche als: Caspar Melchior Balthasar, es bedeutet aber: Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus. Der Dreikönigstag ist damit auch der Abschluß des Sternsingens und oft sind die Sternsinger dann auch im Bestandteil des Gottesdienstes. Es gibt auch Aussendungs-Gottesdienste, meist am 1. oder 2.Januar und meist gesammelt für alle Sternsinger z.B. einer ganzen Stadt.