Ich habe keinen Thread zu diesem Thema gefunden, und dachte mir ich mache einmal einen auf.
In meiner Ausgabe der drei Musketiere ist eine Biographie von Dumas am Ende des Romans, und da ist zu lesen, dass er mit fünfzehn Jahren als dritter Schreiber, als Laufbursche für einen Notar arbeitete.
Da musste ich wieder an das Kapitel denken, über den geizigen Anwalt Coquenard, in dessen Haus der jüngste Schreiber, seine Mahlzeiten in der Küche einnehmen musste, und fragte ich, ob das Kapitel mit dem Essen im Hause Coquenard womöglich Erinnerungen an Dumas Zeit bei dem Notar enthält, womöglich diente der Notar Menesson, bei dem er in die Lehre ging, ihm als Vorlage für Monsieur Coquenard.
Sehr interessant finde ich auch folgenden Auszug aus der Beschreibung von Dumas Lebenslauf:
Diesmal hatte ihn zudem sein Hauslehrer, der Abbé als Begleiter und Tänzer seiner Nichte und deren Freundin ausersehen. Selbstverständlich verliebte sich Alexandre auf der Stelle in die Nichte seines Lehrers, eine große und schlanke Blondine, die ihren Ritter bald spöttisch, bald gütig behandelte.
Es folgt eine längere Schilderung, wie er diese junge Frau zu beeindrucken versuchte, indem er über einen Graben sprang, und hineinfiel, wobei sein Hosenboden riss, und er beschämt nach Hause flüchtete.
Womöglich diente diese junge Nichte des Abbé ihm ja später als Vorlage für Mylady, denn die junge Frau trieb noch so einige Scherze mit ihm, die durchaus an Mylady erinnern.
Und wer weiss..vielleicht war jener Abbé, sein Hauslehrer, ja die Vorlage für Aramis.
Dumas hatte in jener Zeit drei enge Freunde, den Vicomte Adolf Ribbing de Leuven, den 27 jährigen Husarenführer de La Ponce und einen Freund aus dem Notarsbüro, dessen Namen leider nicht genannt wird. Womöglich dienten diese drei Freunde, zu denen er ein enges Verhältnis hatte, ja als Vorlage für Athos, Porthos und Aramis.
Zur gleichen Zeit hatte Dumas ein Verhältnis mit einer blonden Modistin...womöglich die Vorlage für Constance im Roman?
Vorlage für Constance könnte aber auch die Näherin Catherine Labay gewesen sein, mit der er einen Sohn, Alexandre Dumas der Jüngere hatte.
Ich bin ja der Meinung, dass Dumas viel aus seinem eigenen Leben in die Musketierromane eingebracht hat, und wer dafür ein paar Beispiele hat, kann diese gerne hier reinstellen.