The fifth Musketeer

  • Aramis


    Ich hab mal reingeschaut...von diesem Film hatte ich noch nie gehört. Die blonde Schauspielerin erinnert mich irgendwie an Glenn Close.
    Da mein Französisch nicht so gut ist, verstehe ich nicht alles...weisst du vielleicht, wer mit diesem fünften Musketier gemeint ist?
    Ich hab mir jetzt einen Teil angesehen, die anderen werde ich mir in den nächsten Tagen auch noch anschauen. Danke für den Link, ich schaue mir immer gerne Filme und Serien zu den Musketieren an, die ich noch nicht kenne. Scheint wieder so eine Verfilmung zu sein, die sich nicht an die Romanvorlage hält.

  • Ich hab noch nicht rausgekriegt, ob dieser Film ernst gemeint oder eine Persiflage darstellen soll - die Kostüme sind jedenfalls 1A Villacher Fasching oder Mainzer Karneval! Vor allem die eleganten Dreispitze (!!) - :pinch:
    Die Blonde ist Ursula Andress, und sie hat natürlich eine Nacktszene. Dafür sieht die Eiserne Maske aus wie Lord Helmchen bei Mel Brooks -
    Was mich schockiert, ist , dass das Ganze offenkundig u.a. in Wien gedreht wurde - man erkennt deutlich Schloss Schönbrunn und die Gloriette - wie peinlich, ich muss mich direkt genieren! ;( Und dass Jose Ferrer sich für diesen Klamauk hergibt - nicht zu fassen! 8|

  • Ich denk mal, das ist ernst gemeint. Es klingt zumindest so, die Dialoge sind ernsthaft und irgendwie gar nicht mal so schlecht, scheint mir. Aber ich hab noch nicht viel geguckt. Die Kostüme sind typisch für so Historienschinken, finde ich, haben nicht viel gekostet und sehen aus wie aus´m Faschingsverleih. Aber das haben ja viele alte - und leider auch neuere - Filme ... ich werde mal weitergucken, wenn ich Zeit habe, der Anfang macht doch neugierig.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Aramis


    Ja...es kommt durchaus eher wie eine Persiflage rüber..auch wie der König gekleidet ist...rotweiss gestreifte Blusen...ich glaube kaum, dass der Sonnenkönig wirklich sowas trug. Echt, das wurde in Wien gedreht?
    Hm...ich glaube, Dreispitze trug man erst Anfang des 18. Jahrhunderts, liege ich da richtig?
    Also meine Lieblingssendung wird das nicht...aber glaub mir, es geht noch viel schlimmer..gib mal bei You Tube "Young Blades" ein...das ist das Schlimmste, was jemals aus den Musketieren gemacht wurde, und kommt auch wie eine Parodie rüber.

  • Ja, es ist eindeutig Schloss Schönbrunn, das bekannte Wiener Aushängeschild - und die Kostüme wirken in ihrer seltsamen Auswahl, als hätte man vom Mittelalter bis ins 18. Jh. hinein alles, was zufällig da war im Kostümverleih, ohne jeden Hirneinsatz zusammengewürfelt.
    "Young blades" hab ich mal auf youtube ein bissl angeschaut, aber nicht lange ausgehalten - das ist doch der, wo sie sich nicht mal Kostüme aus dem Verleih leisten konnten, oder?
    kaloubet
    Anscheinend sind die französischen Dialoge nachträglich drübersynchronisiert worden - hat man sich dabei vielleicht ein wenig Mühe gegeben, das Ganze aufzubessern, und haben sie deswegen mehr Qualität?

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

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  • Aramis


    Ja..das ist die Serie in der die Schauspieler so schlecht ausstaffiert waren, und in der Paris aussah wie eine Westernstadt, und es ging um d´Artagnans Sohn, der auszog ein Musketier zu werden...ich hab auch nicht mehr als eine Folge ausgehalten, weils mir echt zu grausig war.
    Ja...die Kostüme sehen wirklich zum Teil nicht nach 17. Jahrhundert aus, da wurde wohl wirklich alles, was günstig zu haben war, einfach zusammengewürfelt.
    *Grummels* Hat denn Henri Diamant Berger keine Nachfahren, die Musketierfans sind, und Interesse haben, die Musketiere genau wie ihr Vorfahre zu einem Filmprojekt zu machen?
    Alles, was in den letzten zwanzig Jahren zum Thema Musketiere gedreht wurde, ist überhaupt nicht gelungen und oft weit am Roman vorbei.

  • @Alienor
    Könnte es sein, dass "D´Artagnan`s Tochter" von B.Tavernier aus den 90ern die definitiv letzte brauchbare Verfilmung des Musketier-Themas war? Ich hab den Film noch nicht gesehen, aber ihn mir mal bestellt, weil er hier im Forum ziemlich gut bewertet wurde - im Gegensatz zu seinem fürchterlichen Remake mit Michael York als alter D´Artagnan.
    Schön langsam hab ich das Gefühl, diese Drehbuchschreiber und Regisseure verfälschen die Musketiere deswegen so gerne in ihrem Sinne, weil sie insgeheim genau wissen, dass sie eh unfähig sind, das Original würdig und getreu der Vorlage umzusetzen -

  • Aramis


    Ja, das stimmt...d´Artagnans Tochter war wirklich der letzte gute Film zum Thema Musketiere, der Humor in diesem Film war echt genial umgesetzt, da hätte das Drehbuch auch von Dumas stammen können :thumbsup:
    Vor zwei Tagen lief der Film noch im Fernsehen, da habe ich ihn mir natürlich angeschaut. Leider bin auch auch erst beim Zappen darauf gestoßen, sonst hätte ich sicherlich hier im Forum noch darauf hingewiesen.
    Leider ist ausgerechnet dieser Film niemals auf DVD erschienen, während andere Filme wie der schlechtere mit York, auf DVD erschienen sind.
    Ja...und außerdem sind diese Drehbuchautoren nicht wirklich begeistert von den Romanen, und wer die Romane nicht gelesen hat, und nicht begeistert davon war, der kann auch eine Verfilmung nicht dem Roman gemäß umsetzen. Aber anstatt es ganz bleiben zu lassen, denken sie dann immer noch, dass sich ja mit den Musketieren vielleicht etwas Geld verdienen lässt.

  • Genau, die Musketiere sind offenbar sowas wie ein Geheimrezept, mit dem sich auch im untersten cineastischen Stadium immer noch Kohle verdienen lässt. Es ist nicht zu glauben, welche Anziehungskraft das Klirren von Degenklingen aufs Publikum ausübt - ich seh das immer wieder bei unseren historischen Fechtvorführungen. Sobald Eisen auf Eisen scheppert, glotzen die Leute zu, wie gebannt - da könnte man daneben einen Striptease hinlegen, und keiner würd`s bemerken. 8) Auf den ominösen "Fifth Musketeer" bin ich übrigens durch meine Dumas-Biografie gestoßen, dort wurde dieser Film erwähnt.

  • Aramis


    Das ist ja wirklich erstaunlich, dass so ein Machwerk in einer Dumasbiographie erwähnt wurde...denn er würde sich bestimmt im Grab umdrehen wenn er das sehen könnte.
    *Grins* Ich stell mir grad vor, wie jemand einen Striptease hinlegt, aber keiner siehts, weil alle fasziniert auf die klirrenden Degen starren. :P
    Ja, das Mantel-und Degengenre scheint auch noch heute eine gewisse Fasizination auf die Menschen auszuüben, selbst auf jene, die sich nicht für die Musketiere interessieren. Und das wissen eben wahrscheinlich auch die Filmproduzenten und versuchen Kapital daraus zu schlagen. Viele vergessen dabei, dass die Musketierromane ja nicht nur aus Degengefechten bestanden, sondern auch die Dialoge ein sehr wichtiger Bestandteil der Handlung sind.

  • Besagte Dialoge - es könnte gut sein, dass die Dialoge ein bisschen aufgebessert wurden, mir fällt das immer bei dem York-Film auf. Da finde ich die deutschen Dialoge unterirdisch, echt daneben, wohingegen die französischen sich doch teilweise wirklich am Buch orientieren - da wo´s geht. Klar, auf Französisch hat man das Original und nicht nur schlechte Übersetzungen, da ist es schwieriger zu schludern ...

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  • @Kalou


    In der deutschen Version dieses Films gab es wirklich keine guten Dialoge, und meistens auch nur sehr kurze...die Handlung des Filmes bestand doch zum größten Teil aus Degenduellen.
    Ich werde mal sehen, ob auf der DVD auch die französische Variante drauf ist, damit ich die Dialoge mal vergleichen kann.
    Ich bezweifele allerdings, dass die Produzenten dieses Films überhaupt mal in den Roman reingeschaut haben, da nichts mit den Musketieren aus dem Roman übereinstimmt..alle vier sind verheiratet, haben Söhne, und drei von ihnen tingeln im Film als Jahrmarktsmusketiere durch Frankreich. :thumbdown:

  • @Kalou


    Dann hab ich das wohl verwechselt...denn York spielt ja in beiden Filmen mit, in denen von Lester den jungen, und in dem anderen von 2004 den alten d´Artagnan.
    Was die Lesterfilme betrifft...da gibt es auch etliche Szenen, die meiner Meinung nach totaler Unsinn sind, beispielsweise die, wie d´Artagnan sein Pferd eine massive Steinmauer mit den Hinterhufen eintreten lässt..zwei bis drei Tritte, und die Mauer ist kaputt. Davon, dass York keinesweges der Beschreibung des d´Artagnans im Roman entspricht, brauche ich hier gar nicht zu reden, das weiss jeder, der die Filme gesehen hat, selbst. Und was mich auch sehr gestört hat, ist die Tatsache, dass der Gascogner in den Lesterfilmen als eine Art Dorftrottel, der nicht einmal lesen kann, dargestellt wurde. Was Athos Besetzung betrifft...meiner Meinung hat Reed auch gar nichts mit dem Athos im Roman gemeinsam...also ich hätte ihn niemals als Athos genommen, weil er einfach Athos besondere geheimnisvolle Ausstrahlung und Melancholie nicht gut rüberbrachte.

  • Das kommt auf die Mauer an ;) . Theoretisch ist das durchaus möglich, wenn die Mauer sowieso grad am Einstürzen war ... Naja, wie auch immer, ich finde den Film - wohlgemerkt auf Französisch - nicht mal sooo schlecht. Manche Kampfszenen, z.B. die auf dem Eis, sind schon witzig gemacht. Und dass d´Artagnan nicht lesen kann, nun, warum nicht, es hätte ja durchaus sein können. Nicht viele Adlige setzten auf umfangreiche Schulbildung ... die Szene, in der der Leutnant oder Sergeant oder was auch immer er ist, seinen Brief nach Hause diktiert, ist klasse, so richtig aus dem leben: Wie kritisier ich meine Vorgesetzten? (Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe ...)

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  • @Kalou


    Naja, das ist wohl Geschmackssache, die einen mögen den Film, die anderen nicht. Meine DVD ist in vier Sprachen..ich werd mir mal die französischsprachige Variante anzusehen, um zu vergleichen, ob sie sich wirklich von der deutschen unterscheidet. Das mit d´Artagnan hat mich sehr gestört, weil er im Roman eben ganz anders dargestellt wurde. Ich hab die Szene auch lange nicht mehr gesehen, deswegen erinnere ich mich nicht an den genauen Wortlaut...ich weiss nur noch, dass der Leutnant seinem Schreiber diktierte und der dann manche Stellen falsch wiedergab, was durchaus ganz witzig war.
    Humor war in den Filmen durchaus enthalten, für meinen persönlichen Geschmack unterschieden die vier Musketiere sich zu sehr von denen im Roman.

  • Aramis


    Ich habe gerade noch einen Ausschnitt aus der russichen Variante von "20 Jahre später" gefunden...ist recht amüsant anzuschauen und wirkt eher wie eine Parodie...beispielsweise der übertrieben cholerisch wirkende, hysterische Mazarin.
    Die Szene mit Mordaunt und Athos auf hoher See hat man in diesem Film beinahe wie in einem Musical gestaltet..durch Mordaunts Singerei wirkt sie Szene eher amüsant als tragisch.


    http://www.youtube.com/watch?v=x-oyux4rt8Y


    Und Mordaunt taucht auf mysteriöse weise wieder auf, nachdem er im Meer versunken ist, und überlebt später auch noch als er in einer Mühle erhängt wird. Er stirbt dann erst, als einer der Musketiere ihn im Kampf tötet.


    http://www.youtube.com/watch?v=vv67k8RLwyc


    Also irgendwie erinnert er er mich da in manchen Szenen richtig an Gollum aus den Herr der Ringe Filmen. :whistling:

  • @Alienor
    Danke für die beiden links! Ich wusste nicht, dass außer den "3 Musketieren" auch die VAA mit dieser gewissen russischen Besetzung verfilmt wurden - die 4 Musketiere find ich optisch ziemlich überzeugend, muss ich sagen, und Mordaunt wirkt auch, was sein Äußeres angeht, schön bösartig! :thumbup:
    Ja, Mazarin stellt wohl hier den obligaten Comedy-Charakter dar - :D ein bissl zu dick sieht er aus, für meinen Geschmack -

  • Aramis


    Stimmt, optisch waren die vier recht überzeugend, ich fand nur diese musicalartige Umsetzung etwas merkwürdig.
    Mordaunt wirkte wirklich bösartig..ich fand es nur etwas übertrieben, dass er einfach nicht zu töten war, und bis zum Ende fast alles überlebte.
    Stimmt, Mazarin war wirklich etwas zu dick...und wie er immer aus der Haut fuhr...das würde eine gute Comedyshow abgeben. :thumbup:

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