Mit dem heute vorgestellten historischen Abenteuerroman von Dumas begeben wir uns auf deutschen Boden, und zwar gleichzeitig ins Mittelalter und an den Rhein. Der Roman „Otto der Schütz“ erschien 1840 in Frankreich unter dem Titel „Orthon l’Archer“ und wurde 1849 hierzulande von Wilhelm Ludwig Wesché ins Deutsche übersetzt im Kollmann-Verlag verlegt. Es ist eine Rittergeschichte mit einigen fantastischen Einlagen, die im Jahr 1340 beginnt und auch endet.
Auf dem Schloss Godesberg ist der Landgraf Ludwig der Godesberg der Verzweiflung nahe da er vermutet, dass seine Ehefrau Emma fremdgegangen ist, denn ihr gemeinsamer Sohn Otto – (ist Otto wirklich die korrekte Übersetzung des Namens Orthon?) – sieht einem alten Bekannten seiner Gattin so ähnlich, als wären sie Zwillingsbrüder, die sich nur durch das Alter unterscheiden. Weil der Landgraf diesen Gedanken nicht ertragen kann, verbannt er beide ins Kloster. Auf dem Transport dorthin gelingt Otto die Flucht und er beginnt ein Leben als Bogenschütze, was ihn in die Dienste des Fürsten Adolph von Kleve führt, dessen Tochter schon bald ein Auge auf den jungen, begabten Mann wirft. Sehr zum Leidwesen ihres verlobten, des Grafen von Ravenstein. Dies führt in der Folge zu einigen dramatischen Verwicklungen, bevor sich die Geschichte dem Ende entgegenneigt und … aber das möchte ich hier eigentlich gar nicht verraten, um eventuellen Lesern nicht die Spannung zu nehmen.
Ein typisches Dumas-Werk, das sich sehr gefällig lesen lässt, auch wenn es vielleicht kein großes schriftstellerisches Meisterwerk ist.