Geld & Währung

  • In einem Sachbuch, das ich gerade lese, steht, dass 10 Pistolen umgerechnet in heutige Währung 500 Euro wären. Ich war überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass es so viel wäre.

  • Die Frage ist, wie wird "umgerechnet"?


    Interessant wäre doch, was konnten die sich von dem Geld leisten?


    Ich erinnere mal an Italien, wo es bis vor kurzem noch massenhaft :D Millionäre gegeben haben müßte, allerdings konnte man mit 1.000 Lire nicht wirklich viel kaufen.


    Viele Grüß
    Astrid

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Astrid


    Ja, wenn man zu DM-Zeiten in Italien war, war das schon ein seltsames Gefühl..wenn man dann plötzlich den Geldbeutel voller Tausender hatte.


    Ob die zehn Pistolen so viel wert waren wie heute 500 Euro, weiss ich nicht, denn in dem Buch steht, dass der Bruder von König Louis XIV in einer Nacht am Spieltisch schonmal bis zu 30.000 Pistolen verlor, und wenn man das umrechnet, wären das ja dann 1.500.000 Euro, und so viel Geld konnte wahrscheinlich selbst ein Mitglied der königlichen Familie damals nicht einfach verzocken.

  • wow, sehr interessantes Thema kann ich nur sagen und ich hatte davon keine Vorstellung, was wie viel Wert hatte. Jetzt weiß ich zumindest was ich als Zahlungsmittel in meinen Fanfictions nehmen kann...!

  • Ich lese gerade "Die Erde" von Emile Zola, das spielt im 2. Kaiserreich, also zwischen 1851 und 1871. Dort kostet eine Kuh auf dem Markt 40 Pistolen, ein Beutel Tabak 20 Sous, ein Bauer kann, wenn er in Rente geht, bescheiden von 400 Franc Jahreszinsen leben und ein reich möbliertes Herrenhaus kostet eine viertel Million Franc. Dann kann man sich die Relation etwa vorstellen.

  • Ich finde Geld immer total spannend. Ich bin immer gegen ein Umrechnen in modernes Geld. Im 17.Jh. haben wir das Problem, dass es das Postwesen wie im 18.Jh. noch garnicht gab und praktisch jeder privat auf dem eigenen Pferd, im eigenen Wagen, auf einem gemieteten Schiff (wie in den Briefen von Mme. de Sevigné) oder etwa zu Fuß reiste. Relevant für das Standesbewusstsein war offenbar sich wenigstens einen Dienstboten leisten zu können. Die Spanne vom reichen Adeligen zum Provinzadeligen, der kaum besser als ein Bauer lebt, war groß. Leider liegt die Zeit meiner Lektüre von Büchern über den Frühneuzeitlichen Adel schon etwas zurück.

  • Hey zusammen,

    ich konnte zu diesem recht spannenden Thema zu den alten französischen Währungen auch noch ein bisschen was herausfinden:


    Écu

    - rsprünglich im 13. Jahrhundert eingeführt, war der Écu (französisch für Schild) eine Silbermünze, die im 16. Jahrhundert auch in Gold geprägt wurde. Der Écu blieb bis zum späten 18. Jahrhundert im Umlauf und war eine der Hauptmünzen der französischen Monarchie.


    Livres

    Der Livre (abgeleitet vom lateinischen Libra) war über mehrere Jahrhunderte hinweg die zentrale Recheneinheit und Währung in Frankreich, bis zur Einführung des Franc im frühen 19. Jahrhundert. Ein Livre entsprach in etwa dem britischen Pfund in seiner Gewichtung und diente als Maßstab für andere Währungen wie Écu und Louis d’Or.


    Louis d’Or

    Die Goldmünze Louis d’Or wurde unter Ludwig XIII. eingeführt und erhielt ihren Namen von König Ludwig XIV., auf dessen Befehl hin sie weit verbreitet wurde. Der Louis d’Or repräsentierte Reichtum und galt als Symbol königlicher Macht und Pracht. Diese Münze war bis zur Französischen Revolution und den Anfangsjahren des Französischen Kaiserreichs im Umlauf


    Dukaten

    zwar ursprünglich aus Italien und im Heiligen Römischen Reich verbreitet, wurden auch in Frankreich gelegentlich Dukaten verwendet, besonders in Handelskreisen und von Adeligen, da sie aufgrund ihres Goldgehalts als stabil galten und einen hohen Wert repräsentierten.


    Sou

    Der Sou war eine Kleinmünze und entsprang ursprünglich einem Zwanzigstel eines Livres. In Alltagstransaktionen spielte der Sou eine wichtige Rolle, da er im täglichen Leben gebräuchlich war und bis ins 19. Jahrhundert als kleiner Wert im Umlauf blieb

  • Oh, super, vielen Dank 🙏 - entschuldige, dass ich dich bzw. deinen Beitrag erst spät freigeschaltet habe, ich war dieses WE unterwegs. Das mit dem Freischalten gibt sich aber nach den ersten paar Beiträgen, dann kannst du direkt schreiben. By the way, herzlich willkommen 🤗

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

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