Geld & Währung

  • Da sich einige von euch mit französischer Geschichte ja sehr gut auszukennen scheinen (Respekt und Neid!), wollte ich hier eine Frage loswerden, die mich schon eine Weile beschäftigt.... wie sah das eigentlich damals mit der Währung aus? Im Buch verwenden die Musketiere ja von Ecu, Livres, Louisd'or über Dukaten bis Sou alles, was zu kriegen ist... wie genau sind diese Währungen einzusortieren? Waren die alle französisch und existierten nebeneinander? Oder gab es gar keine feste Währung?


    In der Hoffnung, aufgeklärt zu werden ~ unwissende Amber

    Never going to get to France
    Mary, Queen of Chance, will they find you?
    Never going to get to France
    Could a new romance ever bind you?


    ~ Mike Oldfield & Maggie Reilly

  • Soviel ich weiss, gab es damals schon feste Währungen! Dukaten und Sou gab es aber auch ausserhalb (zumindest in der Schweiz *g*).
    Man müsste hierzu mal im Google nach jenem Thema suchen! Wird bestimmt etliche Geld-Geschichten haben :-)


    Liebe Grüsse Maron

    In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie niergends gefunden, ausser in einer Ecke mit einem Buch.

  • Hi


    habe gerade in google danach gesucht und hauptsaechlich einen Haufen Muenzhaendler, Kataloge, etc gefunden. Leider keine wuenschenswerte tabellarische Uebersicht zu franzoesischen Muenzen :-( Zu englischen und flaemischen gab es sehr uebersichtliche Tabellen, wieviel die Muenzen in Relation zu einander Wert waren. Ein franz. Ecu muss recht viel wert gewesen sein, da ein Viertelecu 1625 fuer 1Shilling (Silbermuenze) und 7p in England gehandelt wurde.


    cu
    Astrid

  • Mh, ich will ja nicht noch mehr Verwirrung stiften, aber ich habe auch mal was von Pistolen gehört ?-(

    Ich wünsch dir einen Regenbogen, der Hoffnung gibt und Brücken schlägt. Der dich mit sanften Farben durch den grauen Alltag trägt!

  • Zitat:
    "Mit Écu wurden französische Gold- und Silbermünzen vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert bezeichnet."


    Unter Livre zu finden:
    "Die (teilweise auch "das") Livre, eigentlich franz. für Pfund (von gleichbedeutend lat. libra) war vom 9. bis zum 18.Jahrhundert eine französische Einheit der Silberwährung."

  • Da ich mich gerade wieder mit Währungsfragen beschäftige, greife ich diesen Thread mal auf.
    In dem Buch "Paris. The Secret History" von Andrew Hussey steht, dass 1709 die Brotpreise auf 2 Sous pro Laib stiegen, und dass das unglaublich teuer gewesen wäre -
    Was war dann günstig? 1 Sou? Gab es da womöglich eine noch kleinere Währung? Muss ja wohl irgendwie....


    Falls jemand Lust hat, mizudiskutieren, nur zu.

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  • Das ist wirklich interessant und passt zu der Stelle in "Twenty Years After", über die ich vor kurzem gestolpert bin: Kapitel XLIV Again a queen who asks aid.



    D'Artagnan stellt Athos und Aramis für ihre Reise 50 Louis (ich denke, das sind Louis d'Or) zu Verfügung.


    Porthos seinerseits gibt Aramis und Athos 200 Pistolen (mit dem Hinweis, er hätte daheim auf seinem Schloss noch die bescheidene Summe von 20.000 Livres in Gold - war schon immer bescheiden, unser Monsieur du Vallon de Bracieux de Pierrefonds :rolleyes: ).



    Nun die Umrechnung (ich führe oben gesagtes zusammen 1 Louis d'Or = 2 Pistolen; 1 Pistole = 10 Livres; 1 Livres = 30 Euro in heutiger Zeit):


    1.) D'Artagnan gibt 50 Louis d'Or = 100 Pistolen = 1000 Livres. Umgerechnet in Euro sind das 30.000 Euro. (Schockschwerenot!)


    Diesen Betrag bekam er übrigens auch am Anfang des Romans von Mazarin um seine Reise zum Auffinden seiner Freunde zu finanzieren und bewertete die Summe als gering verglichen mit der Freigebigkeit von Richelieu.


    2.) Porthos gibt 200 Pistolen = 2000 Livres. Umgerechnet in Euro = 60.000!!! (Und hat noch 600.000 Euro zu Hause rumliegen..... 8|


    Athos und Aramis haben also Reisegeld von 90.000 Euro zur Hand!!! Um Himmels Willen!!!



    Kann das sein??? Reiste man damals sooo teuer?


    Gut, ich kann nachvollziehen, daß D'Artagnans Marotte, Pferde zu Tode zu reiten, ein wenig kostspielig ist, besonders, wenn man Wert auf ein hochwertiges Reittier legt... :D



    Also, wenn ich so viel Geld zur Verfügung hätte und es meinen Freunden in bar mitgeben könnte..... Ich bin mittlerweile überzeugt davon, daß unsere Herren Musketiere sogar noch schlechter mit Geld umgehen können als ich. (Besonders ein gewisser Monsieur D'Artagnan. Porthos ist ja durch seine Heirat mittlerweile finanziell fein raus.)



    Bin gespannt, was ihr dazu sagt. Ob die Rechnung so korrekt ist?



    Grüße



    Percy

  • Percy


    Also ich glaube schon, dass man damals so teuer reiste, denn man brauchte ja auch sehr lange für eine Reise, weil man nicht einfach auf Auto oder Flugzeug zurückgreifen konnte...man musste ja jede Nacht in einem Gasthaus absteigen, und nicht nur Zimmer sondern auch Essen und Getränke bezahlen...und ich vermute, dass Lebensmittel damals viel teurer waren als heute, weil es noch keine Massenproduktion war.


    Und dann musste man(beispielsweise bei der Reise nach England) die Kosten für die Überfahrt über den Ärmelkanal (Hin und Rückfahrt) einrechnen, da kam sicherlich schnell einiges zusammen.


    Aber bist du dir sicher, dass deine Rechnung mit den 100 Pistolen =30.000 Euro stimmt?


    Denn Dartagnan hat von der Königin im Roman ein Schmuckstück (einen Ring) bekommen, das 1000 Pistolen wert war(das wären ja demnach 300.000 Euro)


    Kann mir irgendwie nicht vorstellen dass es damals Ringe im Wert von 30.000 Euro gab.


    Aber so eine Reise, die wird wohl ohne Zweifel um einiges teurer gewesen sein als heute.

  • 90.000 Euro? Wofür? Athos trinkt nicht mehr und Aramis lebt asketisch ;) ? Und um danach hinter einem Zelt auf dem Boden zu schlafen? Gut, den Henker mussten sie bestechen - na, und mit Geld konnten sie noch nie umgehen, Zitat Athos: ´Ich habe nur das, was ich ausgebe und ich gebe nur das aus, was ich habe´ :P , ja doch, mache ich auch so, aber 90.000 Euro hätt ich nicht so einfach ausgegeben ... aber stimmt denn der Vergleich? 1 Livre = 30 Euro?
    Dafür hätten sie sich ja gleich die ganze Flotte kaufen können - na, wenigstens den Kutter ;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

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