Duell - Regeln im 17. Jahrhundert

  • Ich sag´s ja, das ist wie Prozessieren :whistling: - aber im 17. Jh. war das doch noch einfacher geregelt, deine Visage gefällt mir nicht und :pinch: . Sekundant oder nicht, ich glaub, da konnte der lange Halt rufen :whistling: - wär mal was für eine FF :D , der verzweifelte Sekundant ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • der verzweifelte Sekundant ...

    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Warum fällt mir da als Duellant bloß d`Artagnan ein? Aber der benimmt sich eigentlich eh sehr manierlich, bei seinem Duell versus Athos, immerhin sagt er J`attendais vos ordres. Bei Rochefort in Meung war er lange nicht so höflich, hat also mittlerweile schon dazugelernt :D .


    A propos unmanierliches Verhalten beim Duell (z.B. die Anweisungen der Sekundanten nicht beachten usw. ;) ): Der Ehrenrat konnte in solchem Falle beschließen, dem renitenten Duellanten die Satisfaktionsfähigkeit abzuerkennen. Aber im 17.Jh. wurde das wohl nicht so streng gehandhabt...

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

    Einmal editiert, zuletzt von Aramis ()

  • :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Tja, im 17.Jh. war man halt noch nicht so extrem verfeinert wie zu Gründerszeiten. :D *kicher*Ich stell mir grad d`Artagnan`s Gesicht vor, als Rochefort kühl erklärt, d`Artagnans Satisfaktionsfähigkeit wäre ihm angesichts seines ungebührlichen Verhaltens in Meung hiermit hochoffiziell aberkannt!

  • :D :D :D
    Schätze, die Antwort wäre ungefähr so gewesen: "Was bin ich nicht? Satisfaktionsfähig? Na, das werde ich Euch aber gleich zeigen, wie satisfaktionsfähig ich sein kann!" Sprachs, zog blank und . . .

  • Genau! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: Worauf die Garde du Cardinal auftaucht, um den Gascogner beim Duellieren zu verhaften, doch dieser erklärt sofort angesichts ihrer Übermacht: "Nicht mich, meine Herren Gardisten, man hat mir grad vorhin meine Satisfaktionsfähigkeit aberkannt! Haltet Euch also an Monsieur de Rochefort!" :D

  • :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: Hm, d´Artagnan, so ganz Novize und vom Land, hätt auch fragen können: ´Satisfa - was? Redet Gasconisch mit mir, wenn Ihr wollt, dass ich Euch verstehe, Ihr eingebildeter Trottel." :whistling:

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  • Interessanter Fall!
    Wer würde denn hier ziehen?
    D'Artagnan doch offenbar nicht? Und der andere, der ihm die Satisfaktionsfähigkeit abgesprochen hat, wird es ja auch nicht tun?


    ?(

  • Ein Freibrief!

    Na ja - nee - ganz so war das ja wohl nicht!
    Wenn man nicht "satisfaktionsfähig" war, dann stand einem einfach nur nicht das Recht zu, sich mit einem anderen (der s.-fähig war) nach den Regeln und standesgemäß zu duellieren.
    Vor einer kräftigen Tracht Prügel oder ähnlichen "Sanktionen" schützte das einen "Beleidiger" nicht! Nur vor Degen oder Pistole!

  • Ah, dem Halunken sei der Knüppel, nur das Eisen für die edlen Herren. Ja, das hatten wir im 17. Jh. ja auch schon mal ... ;)

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  • :D Tja, aus der Tatsache, dass sich Rochefort ja bekanntlich weigert, mit dem frechen jungen Gascogner die Klinge zu kreuzen und ihn lieber den schlagkräftigen Fäusten den Dorfbevölkerung überlässt, geht ja eine gewisse standesmäßige Einstufung d`Artagnans hervor...

  • 1768 verteidigte ein gewisser Monsieur Coustard de Massy, mousquetaire du Roi, in seiner Histoire du duel en France die im Abflauen begriffene Praxis des Duells mit folgenden Worten:


    ...dans un État monarchique, dont l`honneur est le seul mobile, je soutiens, qu`il serait dangereux de détruire la coutume de repousser un outrage par la voie des armes.
    Für de Massy ist das Duell ein wichtiger Faktor zur Regulierung der Sitten, der Erhaltung des Friedens innerhalb der Gesellschaft und damit der eigentliche Grund, warum man sich an die Regeln der Höflichkeit hält: Jamais on ne fut grossier qu`à présent. Jamais les airs, l`insolence et le persiflage n`ont plus régné que dans le siècle prétendument poli. Dans le temps, où une grossetière pouvait coûter la vie, on s`observait avec plus de soin, on mettait plus d`aménité dans la société.
    Höflichkeit beruht also seiner Ansicht nach nicht auf freiwilliger Übereinkunft, sondern auf der Bewusstheit der tödlichen Gefahr, die vom Duell ausgeht und die jedes Überschreiten der Höflichkeitsformen sofort bestraft.

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  • :D Das finde ich nun mal eine logische Argumentation. Wenn du nicht höflich zu mir bist, gibt´s auf die ... ;) ;) Nein, ehrlich, ich denke Höflichkeit hat mit Respekt der Person an sich zu tun, nicht damit, ob derjenige gut fechten kann. Im Umkehrschluss brauch ich ja dann zu einem Bauern nicht höflich sein.

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  • Wikipedia: Wer einem waffentragenden, satisfaktionsfähigen Stand angehört und ihm angehören will, etwa im Adel, im Offizierscorps, bei Studenten und Akademikern, ist nach dem gruppenspezifischen Ehrenkodex berechtigt, Satisfaktion zu fordern und auch zu leisten.


    Man konnte also nur von einem Mitglied eines satisfaktionsfähigen Standes rechtmäßig gefordert werden.


    "Grundscholle" ist mir klar, glaub ich - aber was bedeutet "Dimler"?? :huh:

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