Was wäre, wenn...

  • Freut mich, daß es euch gefällt und Dankeschön für eure netten Kommentare.


    so offen sentimental stelle ich mir Aramis ja auch nicht vor, ich hab's halt passend gemacht.


    Astrid

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • So,


    zuerst eine Entschuldigung an Petalwing, da ich auch noch mal die Musketiere mit Terry Pratchett gekreuzt habe. Aber ich will deine Geschichte, die ganz toll ist, damit gar nicht toppen. Diese hier ist für Mylady de Winter, die noch nie Terry Pratchett gelesen hat:


    Zitat


    Da stand er nun. Das Gebäude vor ihm als Haus zu bezeichnen wäre eine unverdiente Ehre. Es wirkte ziemlich Heruntergekommen. Nichtsdestotrotz wiesen die vergitterten Fenster im Erdgeschoß es als Wachhaus aus. So hatte er sich seinen Eintritt in die Wache nicht vorgestellt. Erst hatte ihn ein Wächter am Tor laut gelacht und ihm mitgeteilt: „Niemand meldet sich freiwillig zur Wache.“ Dennoch hatte er ihn weitergeschickt zu einem Mann namens Rochefort. Dieser hatte seinen Brief, der ihm die Aufnahme zusicherte angesehen, und ihn hierher geschickt. Er solle sich bei Athos melden.


    Sein sehnlichster Wunsch war es nach wie vor, Wächter zu werden. Er betrat das Gebäude. Zu ebener Erde trat er in einen einzigen großen Raum. Der Raum wies keine weiteren Türen auf, lediglich eine schmale Treppe führte ins nächste Stockwerk. Der Raum war genauso schäbig wie das gesamte Gebäude. Er war spärlich möbliert, mit Möbeln, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hatten. Ein Kanonenofen in der Mitte des Raumes diente zur Heizung. An der Wand stand ein Schrank, der vielleicht früher mal die Waffen eingeschlossen hatte, jetzt aber Mühe hatte, seine Bestandteile zusammenzuhalten. Auf dem Schreibtisch, nahe am Ofen, lagen Füße deren Besitzer erst sichtbar wurde, als er halb um diesen Schreibtisch herumgegangen war. „Monsieur?!? Ich bin d’Artagnan, M. de Rochefort schickt mich zu Athos. Wo kann ich ihn finden?“ Eine tiefe, schläfrige Stimme antwortete d’Artagnan: „Sein Büro ist oben, wie spät ist es?“ Überrascht antwortet d’Artagnan: „Es ist fast Mittag.“ Der Eigentümer der Stimme richtete sich auf, so dass d’Artagnan ihn erstmals betrachten konnte. Er war groß und offensichtlich stark, aber etwas schäbig gekleidet. Auf der Straße hätte d’Artagnan ihn nicht als Wächter erkannt. „Um diese Zeit findet ihr ihn im Tannenzapfen, gleich um die Ecke.“ Der Mann blickte auf die Uhr über der Tür und rief nach oben: „Aramis, kommt es ist Essenszeit!“ „Porthos, Ihr denkt auch immer nur ans Essen.“ Die Stimme kam von oben und tatsächlich erschien an der Treppe ein weiterer Mann, er war eher zierlich gebaut, eleganter gekleidet als sein Partner mit fast weiblichen Gesichtszügen. Aramis, denn der war es wohl, steckte ein kleines Büchlein in seine Tasche und kam die Treppe herunter. Ohne d’Artagnan eines Blickes zu würdigen trat Aramis zu Porthos und gemeinsam verließen sie das Wachhaus. Sie ließen einen reichlich verdatterten d’Artagnan zurück.


    DArtagnan trat auf die Staße und machte sich auf die Suche nach dem Tannenzapfen. Dort fand er Athos tief über einen Becher Wein gebeugt. Athos sah ihn mit dem stieren Blick eines Betrunkenen an: „Kommt um acht ins Wachhaus, Ihr wisst wo das ist?“ war alles, was d’Artagnan als antwort bekam, nachdem er seinen Wunsch geäußert hatte, Wächter zu werden.


    frei nach Wachen, Wachen von Terry Pratchett



    Viele Grüße
    Astrid

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
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    Einmal editiert, zuletzt von AstridB ()

  • Mh...sagt mir ehrlich gesagt nichts, hab aber auch noch nie Terry Pratchett gelesen...Was oder viel mehr was ist das?
    Aber es klingt zumindestens gut ;)

  • Hallo Constance,


    also Terry Pratchett hat sich eine eigene Fantasie-Welt ausgedacht. Diese Welt ist eine Scheibe (Discworld), die von 4 Elefanten getragen wird, die wiederum auf dem Rücken einer Schildkröte stehen. Insgesamt entspricht's glaub ich dem mittelalterlichen Weltbild. Du kannst es dir vielleicht so vorstellen, daß alles an was die Menschen im Mittelalter glaubten, da Wirklichkeit ist. Ist ziemlich schräg.


    Auf dieser Scheibenwelt gibt es mehrere Protagonisten, die je nach Geschichte die Hauptrolle spielen: Ein Zauberer namens Rincewind, 3 Hexen, der Tod und eben auch die Stadtwache von Ankh-Morpork.


    Der Spaß daran ist eigentlich, daß nach-mittelalterliches ins Mittelalter versetzt wird, wie Foto-Apparate (da sitzt ein Kobold drin und malt das Bild), Film, Erfindung des Buchdrucks, Phantom der Oper, Rock'n'Roll und so weiter, aber alles mit mittelalterlichen Elementen.


    Eine dieser Geschichten heißt Wachen, Wachen.


    In dieser Geschichte geht es drum, daß ein junger Mann (bei den Zwergen aufgewachsen) aus den Bergen in die Stadt kommt um dort Wächter zu werden. In der Stadt trifft er auf die Realität, er landet bei der Nachtwache, einem ziemlich müden Haufen von 3 Leuten. Der Hauptmann ertränkt seinen Kummer in Alkohol und die beiden anderen bringen dem Neuankömmlingen die Wächtertugenden bei: Bei Anzeichen von Unruhe wegschauen und in die entgegengesetzte Richtung gehen.


    Wie du siehst, einer meiner Lieblingsautoren.


    Viele Grüße
    Astrid

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  • Oh, ihr habt weitergeschrieben, wie cool istd as denn? schade, dass ich das erst jetzt sehe.


    Also Dinner for One ist ne geile Idee und die Szene aus "Wachen Wachen" ist auch super. Die Szene hab ich sofort wiedererkannt, denn "Wachen Wachen" war das erste Buch von Pratchett, das ich gelesen hatte. Weiter so, Leute.


    Wo wir gerade bei Pratchett sind: Athos und "knurd" sein, das wäre tödlich...

  • Petalwing: Das du die Szene aus Wachwn, wachen sofort wiedererkannt hast, ist für mch ein tolles Lob! :D


    Ich fand's beim Schreiben nämlich gar nicht mehr so einfach, die Geschichten zusammenzubringen.


    lg
    Astrid

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  • Meinen Beitrag als Dinner for one-Crossing gibt's als Round Robin im FF-Bereich mit der herzlichen Einladung an euch: Laßt euch weitere Menügänge einfallen.


    Ich bin gespannt, was den beiden noch so alles so passiert!

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
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  • @Astrid


    Ich finde, dass es eine sehr interessante Idee ist, Dinner vor One mal mit den Musketieren, also mit Aramis und Bazin zu schreiben. Ich bin jetzt ab morgen ein paar Tage weg, werd aber nächste Woche deine Geschichte lesen und auch ein Review dazu schreiben.
    Kann man eigentlich immer noch solche Aufgaben im Fanfic Bereich stellen? Ich hätte da auch noch so ein paar Ideen.
    Könnte ich eigentlich auch noch eine Dinner for One Geschichte bei deiner Aufgabenstellung schreiben?

  • @Alienor


    Nachdem das hier im Thread eigentlich gut angekommen ist, habe ich Dinner for one als Round Robin angelegt, wie beim Weihnachtsgeschichten-Adventskalender kann eigentlich jeder was dazu beitragen. Mich freut's, wenn da weitere "Menü-Gänge" angefügt werden. Ursprünglich dachte ich, das könnte sich zu einer stimmigen Geschichte fügen, es können aber ruhig auch unterschiedliche Ansätze sein!


    Vielleicht hat ja jemand eine zündende Idee für den Schluß? Der aus Dinner for one ist glaub' ich nicht so passend, oder was meinst du?


    Ich habe glaube ich auch dieses "The same procedure as every year?" weggelassen, das soll aber keine Festlegung sein. Das Element an sich in dinner for one finde ich gut! Nur ist mir da nix passendes eingefallen.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
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  • @Astrid


    Nein, der Schluss aus Dinner for One würde für Aramis und Bazin wohl nicht so passend sein...hm....da könnte man sich wirklich noch etwas Neues einfallen lassen.
    Irgendetwas Lustiges....ich werd mal sehen, ob mir da noch etwas einfällt.
    Respekt, ich finde, es ist sehr schwer, zu Dinner for One eine Musketiergeschichte zu schreiben, mir würde da spontan nichts einfallen, aber nach ein paar Tagen überlegen hab ich bestimmt noch eine Idee..
    Vielleicht könnte man es ja so machen, dass Bazin am Schluss noch einmal alle Musketiere imitiieren muss, und er und Aramis ihre Degen aneinanderhalten und "Einer für alle und alle für einen" sagen, aber das wäre wohl auch nicht wirklich eine lustige Pointe der Geschichte. Vielleicht fällt mir ja noch was besseres ein.

  • kaloubet


    Der Butler fragt doch immer wieder: Same procedure as last year?


    So auch am Schluß, wo Miss Sophie das Dinner aufhebt und ihr Butler sie nach oben begleiten möchte. Der Butler klingt beim letzten Mal fast begierig und Miss Sophie antwortet: Same procedure as every year! Mit Betonung auf every. Der Butler nimmt die Dame auf seine Arme und sagt: I'll do my very best!


    Der Rest des Abends bleibt eurer ("schmutzigen") Phantasie überlassen.

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  • Da fällt mir ein: Könnte Aramis nicht im Besitz von Andenken an seine Freunde gelangt sein? Athos' Degen z.B. könnte er ja "geerbt" haben. Von d'Artagnan vielleicht eine "Ernennungsurkunde" zum Marshall von Frankreich? Von Porthos?

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  • @Astrid


    Von Porthos könnte er doch den Gürtel geerbt haben, den den Porthos am Anfang des Musketierromans trug, der nur zur Hälfte vergoldet war...

  • @Alienor


    Gute Idee! Auf den bin ich gar nicht gekommen.

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  • @Astrid


    Wenn ich an Porthos denke, fällt mir immer zuerst dieser Gürtel ein, und ich fände es auch plausibel, wenn er den Aramis nach seiner Hochzeit mit der Coquenard geschenkt, und für sich selbst dann einen gekauft hätte der ganz mit Gold überzogen ist.
    Bin mal gespannt, was du dir wegen dieser Andenken, die Aramis von seinen Freunden besitzt, so ausgedacht hast.


    Mir kommt da auch gerade so eine Idee zur 90 Geburtstag Dinner for one Geschichte...man könnte doch dann im letzten Kapitel zum 91. Geburtstag übergehen, und Aramis könnte ja genau an seinem 91. Geburtstag versterben, und dann wieder mit seinen Freunden beim Dinner sitzen..also so in der Art, dass sie alle im Jenseits wieder vereint sind, und da konnte man versuchen, noch eine humoristische Note einzubringen, und etwas Lustiges zu schreiben, um jeden der drei Freunde zu charakterisieren.
    Das ist das Einzige, was mir gerade einfällt...aber vielleicht kommt mir ja noch eine andere Idee, wenn ich noch ein paar Tage überlege.
    Bin jedenfalls schon gespannt, was du so für Ideen hast, um die Geschichte abzuschließen.

  • Degengehänge, nicht Gürtel. Naja, wenn sie alle zusammensitzen, kann dann ja Porthos Aramis auf die Arme nehmen ;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

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