Schreckgespenster

  • Dieser Thread soll quasi das Gegenstück zu der "Lieblingscharaktere"-Diskussion darstellen.


    Wenn euch also in den Musketier-Romanen bestimmte Figuren ganz besonders unsympathisch sind, könnt ihr das hier kundtun und am besten auch gleich begründen, warum, wieso und weshalb.


    Ich bin mal sehr gespannt... vielleicht können wir ja bezüglich einiger Charaktere einhellige Abneigungen feststellen... :rolleyes:

  • Coooool!!!! :-))


    Also hier mal meine kleine Liste:
    -d'Artagnan
    -Kitty
    -Constance
    -König Louis


    So, das wären sie! :evil:

    8-) Ich habe mein ganzes Genie in mein Leben getan; in mein Werk nur mein Talent. 8-) Oscar Wilde

  • Mein persönliches Schreckgespenst in den "Drei Musketieren" ist ganz eindeutig Felton.
    So ein Schrumpfkopf, das war doch von vornherein sonnenklar, dass er sich von Mylady weichkochen lässt! Männer!!
    Ich finde ihn einfach furchtbar; er ist wirklich eine von den Figuren, die es in Büchern manchmal gibt, und deren einzige Existenzberechtigung es ist, doof zu sein. Grrr! Grrrrrr!

  • Nee' ich find ih n irgendwie lustig! (Das muss jetzt wohl ziemlich doof klingen! :-O)
    Gerade wie er sich von Mylady um den Finger wickeln lässt! Ist doch einfach witzig! :-))

    8-) Ich habe mein ganzes Genie in mein Leben getan; in mein Werk nur mein Talent. 8-) Oscar Wilde

  • Och, gegen Ketty habe ich gar nicht unbedingt was. Sie tut mir eher ein bisschen leid... aus dem gleichen Grund wie Constance.


    Bei Felton frage ich mich immer, wie Männer ihn finden... er wirft ja doch ein ziemlich schlechtes Licht auf seine Geschlechtsgenossen. Weichei! :evil: Kaum hat Mylady ihn mal zwei Sekunden angeguckt, ist er auch schon völlig hinüber. Wäre das Verhältnis umgekehrt - wäre er der Gefangene und sie die Aufseherin - IHR wäre das nicht passiert! Ich bin kein Mylady-Fan, aber in der Situation war sie mir fast sympathisch, wie sie diesen Schlaffi auseinandernimmt. Ha!

  • Tja, Felton kann auch nichts dafür, dass er ein Mann ist....


    Wen ich ganz klar nicht mag, ist auch Bonacieux. Und irgendwie ist mir Bazin nicht ganz sympathisch, obwohl ich die anderen Lakaien so klasse finde.Ich finde, er ist für einen Diener zu sehr an seinen eigenen Interessen interessiert.

    Ohne Blumen, ohne Träume,
    ohne schöne Purzelbäume,
    ohne Käse, ohne Speck
    hätt' das Leben wenig zweck!

  • Tja, Monsieur Bonacieux ist meines Erachtens einfach ein bisschen schlicht gestrickt ;-) Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn er nicht versuchen würde, sich ganz besonders schlau zu geben, und dabei aber nicht merkt, dass alle ihn durchschauen... Jeder merkt, dass Bonacieux doof ist, nur er selbst nicht.


    Bazin finde ich persönlich gar nicht so schlimm, sondern sogar ziemlich unterhaltsam, vor allem, wenn er jammert... der Arme ist mit Aramis als Herrn ja auch schwer geschlagen. Trotzdem ergänzen die beiden sich prima, finde ich. Bazin ist so etwas wie Aramis' "Alter Ego"... wobei Aramis ja ohnehin immer mindestens drei Rollen gleichzeitig spielt.

  • Genau das meine ich! Arrogant sein ist leicht verzeihbar, aber wenn man nicht den geringsten Grund dazu hat!!! :rolleyes:

    8-) Ich habe mein ganzes Genie in mein Leben getan; in mein Werk nur mein Talent. 8-) Oscar Wilde

  • Ach ja, und noch so ein Kandidat, der mich immer wieder in der Küche nach dem großen, langen, scharfen Messer suchen lässt, ist Mazarin in "Vingt ans après". Eine furchtbare Person. Er ist mir schon als reale, historische Figur nicht besonders sympathisch, aber im Roman schlägt er sämtliche fiesen Engländer um Längen.


    Mazarin ist einfach ein ganz, ganz schlechter Richelieu-Verschnitt, er ist ein arroganter Heuchler, geldgierig, egoistisch, schmierig und gemein *schüttel*

  • Naja, siehe oben ;-) Aber ich finde ihn nicht soo schlecht, er ist in all seiner Knausrigkeit und in seinen politischen Ränkespielen doch einfach gut getroffen. Könnte man doch glatt als Spiegel für heutige Politiker nehmen. Nach oben buckelnd, nach unten tretend, Schwäche ausnutzend, wo es nur geht. Und sein Mantel auf dem Lager der Königinmutter sieht fast königlich aus - das finde ich derart treffend - man schläft sich hoch ;-)
    Aber Dumas mochte ihn nicht, ebensowenig wie Richelieu, deswegen ist sein Urteil sicher mit Vorsicht zu genießen. Er war ja selber ein großer Verschwender und Lebemann, also musste ihm ja alles, was nach Politik roch, unsymphatisch sein - was ihn mir wieder sympathisch macht.


    Aber um zumindest halbwegs im Threat zu bleiben - mein absolutes Schreckgespenst ist die Frau, die Mordaunts Rolle im Film von Lester einnimmt, ich hab den Namen grad vergessen. Arrogant und dumm verführt sie sofort Raoul - brrrrr. Sie passt so gar nicht in die Rolle - oder vielleicht doch grad wieder, als weibliche Mordaunt. Der selbst auch nicht grad zu den Sympathieträgern gehört, auch wenn ich ihn bei der Szene im Meer fast schon erhaben finde. Sich selbst derart seinen Rachschwüren zu opfern, das hat was. Und dieses ständige Wiederholen ´sie war meine Mutter´, als die vier Freunde - bzw. drei, Athos sagt ja nix - sie anklagen, auch das ist nachvollziehbar und hat Größe.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Gut getroffen ist Mazarin durchaus, das bestreite ich nicht. Aber sympathisch ist nun wirklich was anderes. Richelieu im ersten Teil hat irgendwie noch seine Reize, weil er so unberechenbar ist und immer zwischen Edelmut und hinterhältiger Intrigenspinnerei schwankt. Aber Mazarin ist ein ganz schwacher Abklatsch von Richelieu, ihm fehlt einfach genau dieses Etwas, das Richelieu trotz all seiner Fehler erträglich macht...


    Naja, und Mordaunt... der ist auch nicht gerade mein Liebling. Ich habe nicht unbedingt kategorisch etwas gegen die "Bösen", aber Mordaunt ist einfach NUR böse und insofern ein bisschen flach. Seine Frau Mama z. B. gehört ja auch zu den Schurken, aber sie hat ja auch ihre Gründe dafür und ist dabei auch noch recht genial. Beides geht Mordaunt ein bisschen ab. "Sie war meine Mutter" ist zwar schon ein plausibler Grund, aber etwas zu eindimensional.


    Auf der anderen Seite hat Mordaunt einen dicken Stein bei mir im Brett, und zwar wegen des Dialoges, den er mit Groslow auf dem Schiff führt, als sie es in die Luft sprengen.
    Mordaunt: "Mais j'ai mis le feu!"
    Groslow: "A quoi?"
    Mordaunt: "A la mèche!"
    Dieser kleine Wortwechsel nimmt mich doch sehr für Mordaunt ein *brüll* :lol:

  • Was haben eigentlich alle gegen Constance? Ich mochte sie irgendwie immer gern und war sehr überrascht, dass sie so verhasst ist. Ok, sie mag nicht der komplexeste Charakter sein und ist schon extrem naiv in der Kloster-Szene, aber ansonsten find ich sie doch ganz lieb..... mir tut's echt leid, dass sie so grausam stirbt.

    Never going to get to France
    Mary, Queen of Chance, will they find you?
    Never going to get to France
    Could a new romance ever bind you?


    ~ Mike Oldfield & Maggie Reilly

  • Zitat

    Original von Amber
    Was haben eigentlich alle gegen Constance? Ich mochte sie irgendwie immer gern und war sehr überrascht, dass sie so verhasst ist. Ok, sie mag nicht der komplexeste Charakter sein und ist schon extrem naiv in der Kloster-Szene, aber ansonsten find ich sie doch ganz lieb..... mir tut's echt leid, dass sie so grausam stirbt.



    DANKE!!!!!!!!!!!!!!!! Ich liebe dich dafür! Ich hab nichts gegen Constance, nein, ich mag sie wirklich!
    Amber: :-*

  • Constance: was an deinen Namen auch unschwer zu erkennen ist. :-P


    Ich muss zugeben, ich konnte sie nicht sonderlich gut leiden, aber Constance hat mir da die Augen geöffnet.


    Ich denke sie ist halt einfach zu einfaxch dargestellt, ihr Charakter scheint so simpel, mich hat es gar nie gereizt mich wirklich mit ihr zu beschäftigen.

    8-) Ich habe mein ganzes Genie in mein Leben getan; in mein Werk nur mein Talent. 8-) Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Constance



    DANKE!!!!!!!!!!!!!!!! Ich liebe dich dafür! Ich hab nichts gegen Constance, nein, ich mag sie wirklich!
    Amber: :-*



    Gern geschehen ^^ Ich mag sie auch. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer Dogtanian geguckt hab und das Buch auch schon sehr jung gelesen habe.... da mochte ich eben nur die Guten und fand die Liebesgeschichte von D'Artagnan und Constance/Juliette sooo schön romantisch. Die Guten mag ich jetzt immer noch, aber die 'Bösen' find ich mittlerweile auch sehr interessant.

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    Mary, Queen of Chance, will they find you?
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    ~ Mike Oldfield & Maggie Reilly

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