Beiträge von Maike

    Hallo Maren & Silvia!


    Ich teile Silvias Bedenken, daß, wenn wir alles unter "freies Thema" laufen lassen, eine Menge Dinge, die eigentlich nicht in ein öffentliches Forum gehören, gepostet werden. Die Grenzen sind doch eigentlich schon relativ weit gesteckt, wenn es allgemein "Handlungsorte" und "Illustrationen zu den Romanen UND zur Fanfiction" heißt. Was man unabhängig von spezifischen Szenen aber meiner Meinung nach durchaus aufnehmen könnte, sind Illustrationen zu Schauplätzen oder Portraits von handelnden Personen. D.h., ein Bild wie z.B. eins mit dem Titel "Portrait de M. le Comte de Rochefort" hätte in meinen Augen durchaus seine Berechtigung, weil das keine spezifische, bis dahin nur im Kopf des jeweiligen Illustrators vorhandene Situation voraussetzt, sondern einfach eine Darstellung einer handelnden Person des Romans wäre. Gleichermaßen in Ordnung fände ich Bilder meinetwegen mit dem Titel "Athos' Wohnung", "M. Coquenards schöner Schrank" oder was auch immer - sie zeigen zwar keine bestimmte Szene, halten sich aber an das im Roman vorgegebene, und das sollte legitim sein.


    Viele Grüße


    Maike

    Hallo Parbleu!,


    was den Erzählstil betrifft - es sollte in der 1. Person geschrieben werden, das hat bei unseren Rollenspielen gewissermaßen Tradition und sollte so bleiben. Es soll ja keine richtige "Geschichte" entstehen, sondern es geht gerade um die gegensätzlichen Perspektiven...


    Viele Grüße


    Maike

    Auf die Gefahr hin, daß mich jetzt alle für doof halten (ob zu recht oder zu unrecht sei einmal dahingestellt :lol: )... Wie war das mit den "realen" Wochentagen zu verstehen?
    Da wir ja vermutlich nur ein- oder zweimal pro Woche am Rollenspiel weiterschreiben und -spielen werden, wäre es doch seltsam, sich an dem Tag der immer gerade ist, zu orientieren....?
    Ich glaube, das Beste ist wirklich, wir setzen einen Anfangstermin und lassen es sich dann von selbst entwickeln.

    Bezüglich der Zeit innerhalb des Rollenspiels hätte ich, damit wir uns nicht völlig "auseinanderspielen" und Spieler A irgendwann plötzlich drei Tage weiter ist als Spieler B, folgenden Vorschlag zu machen:


    Wie wäre es, wenn man über den Anfang seines Beitrags immer das jeweilige "Tagesdatum" schreibt, also meinetwegen "Sonntag, 27.3.1622" oder entsprechendes? Dann hätten wir doch eine Orientierung.
    Wir müßten uns auf einen Starttermin einigen (ich kann gern im Grotefend den ersten Montag im April 1625 bestimmen :-D:-P), und wenn es von da an alle durchhalten, weiß jeder, wo die jeweils anderen gerade stehen.

    Monsieur - bzw. Monseigneur - bzw. Sire...


    Weder Seine Heiligkeit der Papst noch höhere Instanzen pflegen regelmäßig unser Forum zu besuchen (zumindest nicht erkanntermaßen), so daß ich mich ein wenig frage, an wen Ihr Eure Bewerbung um das Amt eines Kardinals richtet... :lol: Und Frankreich hat auch kein Wahlkönigtum, so daß noch nicht einmal Kurfürsten entscheiden könnten. :D
    Registriert Euch folglich - wenn jemand etwas dagegen einzuwenden haben sollte, wird er zu passender Zeit einen Staatsstreich zu unternehmen versuchen. :wink:


    Avec l'expression de mes meilleurs sentiments


    Maike

    Hallo an alle wackeren angehenden Rollenspieler!


    Mir sind noch zwei, drei Dinge eingefallen.


    1.) Wir sollten uns auf eine Ausgangssituation einigen, in der wir anfangen, am Besten - da das allen etwas sagen dürfte und schon einmal sehr gut geklappt hat - auf den Anfang des 1. Romans.


    2.) Wir sollten eine Aufstellung machen, welche Rollen dringend besetzt werden müssen, damit wir zur Not mit Mehrfachbesetzungen arbeiten können. Ich meine damit, daß es z.B. wichtig sein könnte, einen Spieler für Kardinal Richelieu zu finden, während es eher von nachgeordneter Bedeutung sein dürfte, eine würdige Äbtissin von Béthune zu finden (es sei denn, die Dame ist irgend jemandes absolute Heldin).


    3.) Heike hat recht, daß es für manche Mitspieler (mich nicht ausgenommen) schwierig werden könnte, mehrfach in der Woche mitzumachen. Schön wäre es natürlich, wenn man - wie beim ersten Rollenspiel - etwa am Sonntag ein Online-Treffen hinbekommen könnte, aber das soll ja nicht für alle ein Muß werden, denn dann wird es auch keinen Spaß mehr machen... Dennoch wäre es gut, wenn wir ungefährt wüßten, wie es bei jedem Spieler um die zeitlichen Möglichkeiten bestellt ist (d.h., wenn ich z.B. den Spieler des Herzogs von Buckingham "anspreche", kann ich dann damit rechnen, daß er innerhalb einer Woche antwortet, ja oder nein?)


    Viele Grüße


    Maike

    Hallo Silvia,


    Du hast ganz recht - Tréville ist vergeben! :)


    Ich bin sehr dafür, eine Neuauflage des Rollenspiels zu versuchen! Eine Regel aus dem alten Rollenspiel sollten wir, denke ich, auch gleich übernehmen: Es sollte tabu sein, andere Charaktere umzubringen oder ihnen massive bleibende Schäden zuzufügen (es sei denn, die potentiellen Spieler von Rochefort - ich vermute hier einfach mal frech eine Identität :roll: - bestehen darauf, daß jemand sich erbarmt und ihn, wie seinem Alter Ego im 93er Film, um ein Auge bringt), denn wenn Spieler B den Beitrag von Spieler A schlicht mit den Worten "Ich erschoß ihn daraufhin" beantwortet, dann würde das wenig Vergnügen machen...


    Ich freue mich auf das Rollenspiel, das hoffentlich zustandekommt!


    Maike

    Hallo Silvia,


    kleine Anmerkung... *sachtaufdieschultertip*
    Das Aus-dem-Fenster-Werfen wird bei Raoul auch nicht mehr viel nützen - Du kämest seinen Wünschen damit, glaube ich, eher sehr entgegen. :lol:
    Red' besser ein sehr ernstes Wort mit ihm, damit er ein wenig an seinen armen Vater denkt?
    Was nun das "zu perfekt" betrifft, bin ich nach wie vor der Meinung, daß gerade diese Raoul-Episode zeigt, daß Athos doch nicht so perfekt ist... Gut, er ist vielleicht das Musterbild eines honnête homme , aber es ist ihm aus unerfindlichen Gründen (da ich Athos mag, schiebe ich es gern auf Mme de Chevreuses Gene :lol: :P ) nicht gelungen, auch aus seinem Sohn einen zu machen... Und wenn er in jeder Beziehung perfekt wäre, dann müßte er auch ein perfekter Erzieher sein, nicht wahr? Insofern halte ich ihn nicht für unrealistisch perfekt, er scheitert nämlich ganz schön :cry: :cry: :cry: , und das auch noch auf dem Gebiet, wo das Versagen für ihn am Schmerzhaftesten sein muß.


    So - nun muß ich aber auch wieder an meine Magisterarbeit gehen, die Engelchen und Teufelchen warten schon! :D


    Maike

    Hallo Ihr,


    eine grundsätzliche Feststellung: Es spricht doch nichts gegen Veränderungen, solange sie gut und logisch sind!
    Und noch etwas: Monsieur Dumas ist - glücklicherweise! - nicht der Papst. Daran hat er sich selbst gehindert, indem er einen entscheidenden Fehler begangen hat :lol: :
    Er hat erstens über historische Personen geschrieben und dabei zweitens schon literarische Vorlagen - größtenteils von Courtilz :inlove: - verwendet! Ha! :D
    Das heißt - Dumas hat im Grunde selbst verändert und nur eine Version unter vielen geschrieben - nicht aber den Stoff geliefert. Das wiederum heißt: Meine Version ist genauso legitim wie seine, und ob er das sehr geschätzt hätte, darf mir gleichgültig sein. 8)8)
    In der Hoffnung, jetzt nicht aufgrund von Kritik an unserem "Papst" der Website verwiesen zu werden


    Maike

    Hallo Maron,


    Du hast recht - es ist derselbe Film. In Deutschland ist er nicht gelaufen, aber ich habe mir über Amazon.fr die DVD beschafft, wozu ich eigentlich nur mit gemischten Gefühlen raten kann, denn fast jede andere Verfilmung der "Musketiere" ist um Klassen besser...


    Viele Grüße


    Maike

    So... Da ich dieses Thema nun schon begonnen habe, kommt hier meine ideale Verfilmung.


    1.) Besetzung (erstmal ein Arbeitsvorschlag - noch veränderbar)


    d'Artagnan ......... der Herr, der in der Dépardieu-Verfilmung des "Grafen von Monte Christo" den Albert spielt (Silvia, geh' schon den Namen nachgucken....)


    Athos ......... Vincent Perez (endlich mal ein Athos, der nach einem Edelmann und nicht nur nach einem Trunkenbold aussieht)


    Aramis ......... James Frain


    Mylady ......... Dominique Blanc


    Constance ......... Toni Collette (eine sehr englische Constance, aber was soll's)


    Rochefort ......... Kenneth Branagh


    Ludwig XIII. ......... Joseph Fiennes


    Tréville ......... Olivier Martinez oder - vielleicht noch besser - Nils Tavernier? Hm... Oder aber Benjamin Sadler... (Seit seiner Spalatin-Darstellung in Luther bin ich recht überzeugt von dem Schauspieler)


    Mme Coquenard ......... Judi Dench (verzeih' mir, Silvia... :-D)



    Was Richelieu betrifft, bin ich noch etwas unentschlossen... Der aus der 73er Verfilmung war schon nicht übel, aber irgendwie fehlt noch ein wenig der letzte Pfiff... Ich suche noch. :-D Gleiches gilt für Anna von Österreich und für Porthos, für den ich hier schonmal Oliver Platt als Notbesetzung angebe, falls mir niemand sonst einfallen sollte...



    2.) Schauplätze


    Originalschauplätze schön und gut - aber das geht nicht in allen Fällen. In Paris hat Haussmann ziemlich gehaust, und spätestens in Calais dürfte der originale Hafen nicht mehr so leicht zu finden sein...
    Generell wäre ich aber doch dafür, in Frankreich zu drehen und durch den typischen Baustil und die Landschaft die nötige Atmosphäre zu schaffen.



    3.) Musik


    Auch, wenn das eine unpopuläre Entscheidung sein wird - statt typischer Filmmusik hätte ich gerne möglichst zeittypische Musik, wobei mich eine Abweichung um 50-60 Jahre nicht stören würde, d.h., zwischen Arbeau und Lully ist eigentlich alles drin.


    4.) Kostüme


    Endlich einmal historisch korrekte Kostüme! Besonders bei den Frauenkleidern scheint das in vielen bisherigen Verfilmungen ein Problem zu sein, die Damen sehen irgendwie immer aus wie über den nächsten Mittelaltermarkt strolchende Studentinnen... Die Kostüme sollen folglich nicht einfach solch einen Hauch von "alt" oder "früher" habe, wie das häufig der Fall ist, sondern sich wirklich an Vorbildern aus der Zeit, d.h., erhaltenen Kleider und/oder vor allem erhaltenen Abbildungen, orientieren.



    5.) Handlung


    Da es natürlich schön wäre, die Handlung ausführlich darzustellen, spräche einiges dafür, gleich einen Mehrteiler zu drehen.
    Allerdings hätte ich einige signifikante Änderungen gegenüber dem Buch vorzuschlagen:



    a) Mylady & Athos versöhnen sich. Wenn Edmond Dantès in jeder neueren Monte-Christo-Verfilmung wieder mit seiner Mercedes vereint wird, warum kann man das nicht auch in den "Musketieren" anständig hinbekommen?
    Um dieses Ziel zu erreichen, müssen einige kleine Unterpunkte geändert werden:


    a1) Buckingham ist ein übler Unsympath. Ziemlich nahe an seinem historischen Vorbild angelegt, handelt er absolut verantwortungslos, und es wird deutlich, daß er bereit ist, England, über das er als Günstling Karls I. quasi herrscht, für seine persönlichen Interessen ins Unglück zu stürzen.


    a2) Die Musketiere erkennen dies auch, zumindest d'Artagnan, der nach England reist.


    a3) Die Schuld an Buckinghams Tod liegt trotz allem eher bei Felton, er hegt - wiederum historisch korrekt - aus persönlichen Gründen schon längst Mordgedanken, Myladys Geschichte liefert ihm nur den letzten Anstoß.


    a4) Lord Winter ist wenig angetan, daß seine ungeliebte Schwägerin von seinem Bruder beträchtliche Summen geerbt hat; daher rührt sein Verdacht, sie habe diesen ermordet, bzw. ermorden lassen, oder er schiebt diesen Verdacht nur vor, um sich Myladys entledigen zu können und an das Erbe zu gelangen.


    a5) Mordaunt wird ersatzlos gestrichen.


    a6) Constance Bonacieux stirbt nicht; ihr Schwächeanfall, der ja im Buch auslösend dafür ist, daß sie das Gift zu sich nimmt, wird nur ein wenig ausgebaut, so daß schön klar erkennbar wird, was für eine jämmerliche Gestalt sie eigentlich ist (siehe auch b).


    b) Constance Bonacieux und ihre Rolle


    Constance ist eine ziemlich jämmerliche Person - und das sollte in dieser Verfilmung endlich einmal zum Ausdruck kommen, statt sie wie so oft als gutes Frauchen in den Himmel zu heben. Zu schwach und gewöhnlich, um etwas anderes als eine Handlangerin zu sein, ist sie doch gerissen genug, d'Artagnans Naivität schamlos auszunutzen und ihn unbedenklich in Gefahr zu bringen.



    c) D'Artagnan oder die Gesamtaussage der Geschichte


    c1) Die Handlung verläuft im Großen und Ganzen - bis auf die skizzierten Änderungen - ja wie im Buch, d.h., wir haben es mit einem netten und vor allem ein wenig unerfahrenen jungen Mann aus der Gascogne zu tun, der nach Paris kommt, um sein Glück zu machen, etc...
    In der Ausgangssituation haben wir es also mit vielen sehr unrealistischen Erwartungen und Träumen und einem gehörigen Schuß Naivität zu tun. Das erklärt auch, weshalb d'Artagnan so leicht auf die nicht gerade als Idealfigur angelegte Constance hereinfällt (siehe oben) und sich auf ein Abenteuer einläßt, das im Prinzip nur unsympathischen und wenig vorbildhaften Gestalten (Buckingham und der dummen Königin) dient.


    c2) Im Laufe dieses Abenteuers beweisen d'Artagnan und seine Freunde zwar ihre Qualitäten, aber sie dürften und sollten auch erkennen, daß erstens besagte Qualitäten, die ohne Zweifel hoch zu bewerten ist, und der Zweck, zu dem sie eingesetzt werden - eine richtig schön dumme galante Geschichte, durch die Verantwortungslosigkeit Buckinghams und die Dummheit der Königin provoziert - sehr auseinanderklaffen und das zweitens nicht alles sich so leicht erklären läßt, wie es zu Anfang scheint (Rochefort z.B. ist kein Bösewicht - und Mylady ist auch nicht von Grund auf böse).


    c3) D'Artagnans Kummer am Ende - der, wie im Buch, bestehenbleibt - bezieht sich nicht auf ganz "materielle" Verluste von Freunden und Geliebter, sondern gilt eher dem Zusammenbrechen einer geistigen Welt, dem Verlust naiver Vorstellungen von gut und böse.
    Das Ende soll also kein bittersüßer Sieg sein, wie im Buch - sondern eher eine Reifung der Charaktere (die bei Dumas erst in "Vingt ans après" ein bißchen einsetzt).



    P.S.: Privat an Mlle B. : Was meine Ideen zum 93er betrifft: Es sollte ein Sequel werden, kein Prequel!

    Hallo,


    ich greife einfach mal Marens & Kathis Idee aus dem Lieblingsfilm-Forum auf, wo es schon um die ideale Besetzung ging, und richte eine Frage an alle:
    Wie hätte für Euch die ideale Verfilmung der "Drei Musketiere" (bzw. der Folgebände, je nachdem) auszusehen?
    Welche Besetzung, welche Drehorte? Welche Handlungselemente sind unverzichtbar, wo könnte variiert werden?
    Ich bin auf Vorschläge gespannt! :lol: :lol:


    Viele Grüße


    Maike

    :-D Da sollte "Mir'Liana", alias "Kathi", stehen....
    Es liegt an Gabriel Byrne. :lol: :lol: Wenn der mich irgendwo anguckt, denke ich spontan immer "Maren", so mußt Du da reingerutscht sein... Ich bitte alle Betroffenen, den Fehler zu entschuldigen.

    Wenn er Tréville spielt, werde ich den Film boykottieren... :-D


    Aber um noch einmal ein paar Forenbeiträge zurückzuspringen und noch einmal auf Marens ursprüngliche Frage zu kommen:
    Ich habe beide Bücher gelesen, aber meine Meinung zu ihnen ist recht unterschiedlich.
    Die "Zwölf Musen" sind eigentlich nicht schlecht, wenn sie mich auch - rein subjektiv - nicht voll und ganz begeistert haben, doch der locker-essayistische Stil liest sich ganz gemütlich weg und man kann über die vertretenen Standpunkte durchaus nachdenken und vielleicht diskutieren.
    Was dagegen dieses Machwerk von Tanja Kinkel angeht, könnte man eigentlich kaum weniger angetan sein, als ich es bin. Silke hat sehr recht - das Buch stimmt depressiv. Bis ich die "Schatten von La Rochelle" in die Hand bekam, hatte ich eigentlich angenommen, Alfred de Vigny hätte in "Cinq-Mars" genugsam ausgelotet, was es an Düsterem in der Epoche zu entdecken gibt, von politisch bedingten Festnahmen bis hin zum Prozeß von Loudun. Dennoch ist "Cinq-Mars" auf seine Art ein gutes Buch, was man von den "Schatten" ja wohl kaum behaupten kann.
    Es spricht eigentlich für sich, daß ich erstens keine Erinnerung mehr daran habe, daß Tréville überhaupt auftrat (sehr eindrucksvoll kann er nicht gewesen sein...)und zweitens das Buch nach der Lektüre im hohen Bogen in den Mülleimer befördert habe (was ich ansonsten weder mit Büchern, noch mit Geburtstagsgeschenken jemals tue).
    Fangen wir beim kleinsten Problem an, dem Nachwort. Was so hübsches darin stand, verriet entweder einen Mangel an gesundem Nachdenken bei der Autorin - oder (und ich weiß nicht, was schlimmer wäre) eine schon zum Himmel schreiende Unvertrautheit mit der behandelten Epoche (ich denke da an das "Lilien-Problem" im Falle Mylady).
    Vielleicht ist das kein großes Wunder, da Frau Kinkel ja bekanntermaßen in allen möglichen historischen Epochen wildert, was so gut wie niemals gutgeht (bzw., nur in zwei Fällen gutgehen kann - entweder darf der historische Hintergrund nur schmückendes Beiwerk sein, oder bei dem Autor muß es sich wirklich um ein Genie mit profunden Kenntnissen in allen behandelten Epochen handeln) und sich dabei auch noch (was noch viel weniger häufig gutgeht) stets irgendwelche bekannten Persönlichkeiten als Aufhänger schnappt, um deren Privatleben auf dem Niveau einer Vorabendserie zu schildern.
    Genau das tut sie im Grunde auch in den "Schatten", abgesehen davon, daß sie es da noch abstoßender und reißerischer zugehen läßt, als man es für möglich gehalten hätte. An manchen Stellen wußte ich nicht, ob ich lachen oder lieber Kopfschmerzen bekommen sollte; das Gleiche gilt für meine Reaktion auf die absolute Unfähigkeit der Autorin, aus einem Anagramm von "Armand du Plessis" einen vernünftigen französischen Namen zu basteln...
    Ich könnte jetzt noch eine halbe Seite weiterschimpfen - aber dafür ist ja letztlich das Forum nun auch nicht da... ;-)
    Aber mit den "Schatten" hat Maren wirklich das eine Buch aufs Tapet gebracht, das ich für grauslich genug halte, um es als mahnendes Beispiel für das Thema "Wie schreibe ich KEINEN historischen Roman" zu verwenden - bzw., es gar nicht zu verwenden, sondern in den Müll zu befördern, siehe oben... Wenn es eine Liste mit "Bloß-nicht-lesen!"-Empfehlungen auf dieser Website gäbe, würden die "Schatten" an die erste Stelle gehören!

    Du weißt hoffentlich auch, daß meine Kritik nicht persönlich gemeint war, oder? Ich wollte weder Dich beleidigen, noch Dich irgendwie in Angst und Schrecken versetzen!
    Nur, weil Deine eine Geschichte mir nicht gefallen hat, muß das nicht heißen, daß es nicht schade wäre, wenn Du uns nicht erhalten bleiben würdest. ;-)

    Hallo Kathi,


    um Deine Kritik zu beantworten - wenn ich nicht wüßte, daß Du besser kannst, dann hätte ich nicht so einen bissigen Satz losgelassen.
    Den Vergleich mit "fanfiction.net" fand ich durchaus angebracht, denn dort wimmelt es ja nun erwiesenermaßen zwar nicht von Alexandre-Dumas-Fanfiction in der Art Deines Beispiels, aber doch von witzig gemeinten Texten, die erstens mit derartigen Kombinationen (eine moderne Fernsehsendung - der Protagonist/die Protagonisten eines bestimmten Buches) aufwarten und zweitens auch weniger daraus machen, als sich aus dem Thema herausholen ließe.
    Daß ich den Ansatz etwas albern finde, ist eine Sache und sicherlich auch Geschmackssache; daß man eine solche parodistisch-humoristische Geschichte besser hätte machen können, eine andere.
    Erster Punkt - die Pointe. Worin bestand sie eigentlich? Nun gut, ich kann mir schon denken, daß es irgendwie an dem Anjou-Wein hing, aber Monsieur d'Artagnan sollte eigentlich schlau genug sein, um zu wissen, daß Gift eine Sache ist, Anjouwein aber eine andere.
    Zweitens - das Ausnutzen der Situationskomik. Natürlich kann man (in begrenztem Maße) eine Geschichte von dem Gegensatz 17. Jh. - Moderne leben lassen, aber das Ganze nur auf Dingen wie "Was ist eine Mikrowelle" basieren zu lassen, ist ein wenig platt. Wenn man das besser ausgespielt hätte, hätte es vielleicht seinen Reiz gehabt.


    In der Hoffnung, Dich nun etwas mit meiner unbarmherzigen Kritik versöhnt und mich deutlicher erklärt zu haben


    Maike

    Ich muß sagen, ich bin beeindruckt.
    Ich hätte - selbst nach solchen Höhenflügen wie "Spiel mir das Lied vom Tod" - nicht zu hoffen gewagt, daß wir das Fanfiction-Forum von Artagnan.de doch noch auf das... nun, doch sehr bodenständige Niveau von Fanfiction.net herunterbekommen würden, aber das ist ja nun wirklich mit Auszeichnung gelungen.
    Kleine Frage am Rande: Stammt die Autorin aus Norddeutschland? "Edikett".... Oder sollte das nur Wein von Edeka signalisieren?
    Ansonsten - no comment, irgendwo hört es auf.

    Hallo Maren,


    natürlich gibt es einen Schuldigen für das Ende des ersten Bandes - ich weiß nur nicht, ob er nun Alexandre Dumas oder Auguste Maquet heißt, oder ob es doch zwei Schuldige sind... :lol: :P Wir könnten ja mal ein neues Thema aufmachen, zwecks Diskussion, was Herr Dumas gegen glückliche Enden einzuwenden hatte - und weshalb er (oder einer seiner Mitarbeiter ;-)) immer den Drang verspürte, schön "aufzuräumen" und alle Helden mehr oder minder aus der Welt zu schaffen (zumindest in vielen Büchern, unbekanntere wie z.B. "Georges" jetzt mal nicht mitgerechnet):


    Viele Grüße


    Maike

    Hallo Maren,


    nun - daß Enden nicht gerade Dumas' Stärke sind, wissen wir alle, er scheint immer von so einem Drang besessen zu sein, ordentlich "Aufzuräumen" und möglichst viele Helden in die ewigen Jagdgründe zu schicken... :lol: :lol: :lol:
    Was nun das Verhalten dieser vier Herren, vulgo als "D'Artagnan und die drei Musketiere" bekannt, am Ende des ersten Bandes betrifft:
    Es ist zwar klar, daß Athos der hauptsächlich Handelnde ist - aber ob man deswegen die schweigende Mehrheit bewundern sollte, die ihn machen läßt? Überleg mal - da sind drei Herren, die zudem über drei treu ergebene Diener verfügen, das macht sechs Leute. Wenn sie wirklich etwas hätten unternehmen wollen, dann hätten sie es tun können. Daß Lord Winter kein Gegner für sie wäre, wissen wir von dem Duell mit den Engländern - blieben noch Athos, Grimaud und der Henker (sofern letzterer sich nicht sowieso in die Büsche schlagen würde, statt sich darauf einzulassen, Ärger mit drei Edelleuten zu bekommen). Ob Winter einen Diener dabeihatte, weiß ich aus dem Kopf jetzt nicht, aber letztlich ist es egal - Aramis, Porthos und d'Artagnan (samt Bediensteten) wären nicht absolut in der Minderheit gewesen. Was daraus folgt, ist, daß sie zumindest billigend in Kauf genommen haben, was Athos mit Mylady vorhatte, ganz abgesehen davon, daß sie ihr nicht nur bei der Hinrichtung nicht zur Hilfe geeilt sind, sondern relativ freiwillig bei dieser Farce von einer Gerichtsverhandlung mitgewirkt haben, die dem Ganzen zwar immer noch keine Legalität verleiht - aber eine Übereinkunft zwischen den Beteiligten signalisiert.
    Athos erklärt Porthos und Aramis zu "Richtern", das sollte man nicht vergessen, und spielt mit Winter und d'Artagnan Ankläger - und Porthos und Aramis nutzen diese Rolle nur, um dem Strafantrag dieser selbsternannten Staatsanwaltschaft stattzugeben. Sie hätten zumindest die Möglichkeit gehabt, sich zu weigern, mitzuspielen, sich für befangen zu erklären, was auch immer... Der Kardinal hat ganz recht, daß er ihr Verhalten als illegal brandmarkt.
    Beachtlich ist fernerhin, daß Athos der Einzige ist, der im 2. Band bereut, was sie da angestellt haben, bzw. eingesteht, daß die Vorgehensweise ziemlich unmöglich war. Wie d'Artagnan, der ja anscheinend ach so gern geholfen hätte, zwanzig Jahre später darüber hinweggeht, ist nicht gerade ein Beweis für eine große Seele. Und was seine Zwangslage betrifft - wenn Monsieur sich unfähig fühlt, ein Duell mit Athos auszufechten, selbst, wenn es um ein Menschenleben geht, dann kann ich ihm auch nicht helfen. Mir fällt gerade auf, daß der Disney-Film seinen Charakter besser trifft, als ich vielleicht dachte - seine Reaktion auf Athos' "Go, or I will shoot you myself" spiegelt letztlich seine Reaktion bei Myladys Hinrichtung im Buch. Scheut da jemand die Konfrontation? ;-)


    Viele Grüße


    Maike