Hallo,
da muß ich doch gleich antworten, wenn meine Idee aufgegriffen worden ist... :wink:
Wie nicht schwer zu erraten, ist Monsieur de Tréville
mein Liebling in den "Drei Musketieren". Abgesehen davon, daß seine Beschreibung in Kapitel II schon ausgereicht hätte, mich zu überzeugen, daß der gute Mann es verdient hätte, sich in einem eigenen Roman als Hauptperson austoben zu dürfen, schätze ich an ihm besonders sein Repertoire an schönen Flüchen (da lernt man doch mal nützliches Französisch), seinen Einfallsreichtum an rabulistischen Argumenten - und die Tatsache, daß er sich von Königen und Kardinälen nicht einschüchtern läßt... :wink: Nun, genug des Lobes, Monsieur le capitaine - ich bin sicher, Ihr wißt selbst, was Ihr von Euch zu halten habt.
Den zweiten Platz belegt unangefochten Athos
, vor allem in den beiden späteren Büchern - was an ihm so schätzenswert ist, hat Silvia ja schon deutlich gemacht (und sie hat ihn mir auch noch ein wenig liebenswerter gemacht, vor allem mit ihrer "Rue Férou").
Die übrigen Herrschaften, für die ich etwas übrig habe, in Kurzform:
Platz 3) Rochefort & d'Artagnan (die Herren werden sich ihn doch wohl brüderlich teilen können? Denn was wäre das Buch ohne einen sympathischen Schurken und einen fehlbaren Helden?)
4.) Jussac (kleiner Auftritt - große Wirkung...)
5.) Mylady (besonders für ihr "Man tut, was man kann..." anläßlich der Vergiftung Constances... :twisted: Madame, manchmal habt Ihr ja so recht!)
6.) Seine Eminenz (einer muß die Dinge doch am Laufen halten)
7.) Porthos & Mme Coquenard (man sollte Ehepaare doch nicht außeinanderreißen... - Porthos besonders für sein Testament und seine spätestens bei der Flucht aus Rueil bewiesene Genialität)
8.) Aramis (eher im ersten Band als in den späteren - für seine These sei ihm hiermit die Ehrendoktorwürde verliehen...)
9.) Monsieur de la Porte (für seine geniale Erklärung, was denn ein Alibi ist - womit er d'Artagnans umso genialere Sorge für ein solches gefördert haben dürfte)
10.) General Monk (zur Entschädigung für die etwas rauhe Behandlung durch d'Artagnan...)
Parallel dazu meine Liste von Charakteren, auf die ich gut und gern hätte verzichten können (und zwar in jedem Band auf einen):
1.) Constance Bonacieux (seien wir ehrlich - d'Artagnan hat besseres verdient!)
2.) Mordaunt (wenn das der Sohn einer solch genialen Schurkin sein soll, wirft das ein bedenkliches Licht auf das Erbmaterial, das von Winter'scher Seite eingeflossen sein muß...)
3.) Last but not least: Louise de la Vallière (OH GRAUS! Mag sie noch so historisch sein - das hat der arme Raoul nicht verdient, und noch nicht einmal Ludwig, von dem ich nicht übermäßig viel halte, ist so etwas zu gönnen...)
In der Hoffnung, keine zu großen Ungerechtigkeiten begangen zu haben (und ohne Garantie, daß sich an den Plätzen 4-10 nicht noch einmal etwas verschiebt...)...
Viele Grüße
Maike