Beiträge von Percy

    Hallo,


    am 26. August (gestern!!!) sollen die Dreharbeiten in Bamberg begonnen haben. Na, vielleicht finden sich in ein paar Tagen einige interessante Set-Fotos.


    Bin schon gespannt.


    Gruß


    Percy :thumbup:

    Endlich, endlich habe ich das Musical gesehen!


    Tecklenburg war wirklich einen Besuch wert! Allein das Ambiente in dieser Burgruine. Wir saßen ziemlich nah an der Bühne, Reihe 6. So sah man auch noch was von den Gesichtern.


    Passend zur immer düsterer werdenden Geschichte dunkelte dann auch der Abend.


    Die Besetzung gefiel mir sehr gut.


    D’Artagnan und die Musketiere paßten wunderbar! Selbst Porthos rote Locken (echt?) waren passend.


    Mylady ... wow .... hier mal rothaarig. Absolut scharfes Gerät, um das mal so zu sagen. Kein Wunder, daß selbst der Kardinal nach ihr lechzt.


    Und der Kardinal wurde genau mit der richtigen Mischung aus Genie und Wahnsinn gespielt.


    Meine Lieblingsszenen:


    - Athos’ Lied „Engel aus Kristall“ – Faszinierend, wie er in einem Lied alles sagen kann, wofür Dumas ein ganzes Buch braucht. Ich höre das Lied ständig.


    - Porthos und Aramis helfen D’Artagnan, einen Reim auf „Constance“ zu finden. Ich hab gebrüllt vor Lachen!


    - Porthos (in Mönchskutte): „Toll, so viel Schlag hatte ich noch nie bei den Weibern!“ Aramis: „Was glaubst du, warum ich aus dem Convent geflogen bin?“


    - Der ständig mit Hingabe Brötchen futternde Porthos mit Aramis als Übersetzer, sobald er mit vollem Mund spricht


    - Die Gaukler zu Beginn des ersten und zweiten Aktes


    - Athos und Mylady in ihrer letzten Szene (schnief...)


    Etwas sonderbares bemerkte ich, als Athos vor seinem Lied „Engel aus Kristall“ erzählte, daß „ihre Haut samtweich war und nach Lavendel duftete“. Tatsächlich bemerkte ich, daß irgendwo in der Nähe eine Frau ein Lavendelparfüm trug.... Eigentlich mag ich den Geruch von Lavendel nicht, aber in dieser Situation fand ich ihn passend. So konnte man sich gut in Athos hineinversetzen.


    Insgesamt ein wirklich tolles Erlebnis. So was sollte man sich einfach häufiger gönnen!


    Grüße


    Percy

    So, habe fertig.... (grins).


    Meine Filmkritik zu "The Musketeer" ist eingefügt. (Unter Musketier-Verfilmungen, neuer Thread, da die Software / das Board / wasauchimmer meinte, der Thread wäre schon über 1000 Tage alt, ich sollte einen neuen anfangen.


    Nicht ganz ernst zu nehmen, aber doch sarkastisch genug. Himmel, ich habe den Film jetzt das zweite Mal gesehen und frage mich, wie kann man damit Geld verdienen! Schade um die vertane Zeit!

    Filmkritik „The Musketeer“
    Sehr veehrte Damen und Herren, hier nun Percy’s Filmkritik zu “The Musketeer”.In der Hauptrolle: DER HUT.Nachdem er bereits erfolgreich in Harry Potter – Verfilmungen als „Der sprechende Hut“ zu sehen war, schmückt er nun, allerdings nach einem leichten Facelifting, diesen Film.Der Hut ist ein absolutes Must-Have, denn nur mit ihm ist der vermeintliche Hauptdarsteller des Films in der Lage, schmollend darunter hervor zu lugen. Diesem kann man nur raten: „You can leave your hat on!“ Denn wie die Schlußszene beweist, ist der Darsteller kaum halb so gut aussehend ohne Hut – entsprechend wenig Damen fielen ringsum in Ohnmacht.Entbehrlich für die Handlung, jedoch aus unerfindlichen Gründen trotzdem im Film: Gewisse Personen mit Namen Porthos, Aramis und Athos.Kurz charakterisiert werden können sie wie folgt:Porthos: Das Resultat einer 6-wöchigen Mastkur im „Gasthaus zur Goldenen Möwe“ (Mc D....). Aramis: Das Resultat, nachdem obiger Herr ihm 6 Wochen alles weggefuttert hat. Stellenweise große Ähnlichkeit mit überdimensionierter Spitzmaus, keinesfalls gutaussehend, aber – und das versöhnt wieder – er hat ein Herz für Tiere.Athos: Das wandelnde Alkoholproblem, absolut überflüssig für die Handlung.Nebenbei gibt es noch einen geilen Onkel, der auch noch D’Artagnans Vermieter ist, eine den Musketier kuhäugig anschmachtende Nichte namens Francesca, die offenbar die Urlaubsvertretung für Constance sein soll, ein einäugiges Ungetüm mit leicht schwulem Touch namens Febre, in diesem Fall Krankheitsvertretung, nachdem der Comte de Rochefort bei den Dreharbeiten zum Film aufgrund des ihn umgebenden Dilettantismus einen Nervenzusammenbruch erlitten hat.Dann ein Planchet, der ein bis zwei Generationen übersprungen hat.Außerdem einen unscheinbaren, schwächlichen Greis, zu dessen Befreiung das Verlies mit Armagnac und (Finger weg, Athos) anderen alkoholischen Flüssigkeiten in die Luft gesprengt wird. Unwillkürlich stellt man sich bei der Betrachtung des schmächtigen Männleins die Frage: Hat sich das wirklich gelohnt oder hätten wir besser zurück in die Kneipe gehen sollen (ja, Athos, wir kommen gleich!). Nach Feststellung, daß es sich bei dem Männlein nicht um Rumpelstilzchen handelt, folgt die Erleuchtung: Es ist Monsieur de Treville. Oh Graus. Während er in den Romanen seine Musketiere verteidigt wie die Löwin ihre Jungen, rühmt er hier lediglich D’Artagnans Manieren, vor Betreten des Raumes anzuklopfen, verrät Febre Dinge über den Jungen, die er nicht wissen sollte und wird schließlich, bzw. „das, was von ihm übrig ist“ (Zitat Aramis) in durchgegartem Zustand entsorgt. War nicht schade drum.Die Handlung schleppt sich mühsam von Kampfszene zu Kampfszene, vergeichbar nur mit einem schlechten Pornofilm, der vorgibt, Handlung zu haben. Auch hier kann darauf gut verzichtet werden.Immerhin erfährt der Zuschauer, um die Bildung nicht ganz zu vernachlässigen, so fundamentale Dinge, wie beispielsweise, daß der holden Damenwelt, sobald D’Artagnan nackt aus dem Bett steigt, die Worte fehlen und die Augen aus dem Kopf fallen und er (! Ausgerechnet ER!!!) sie zur Ordnung rufen muß: „Dafür haben wir jetzt aber keine Zeit!“ So ein Weichei! Dafür wäre bei dem Tempo des Films auch noch Zeit gewesen!Schließlich überlegt der gequälte Zuschauer, daß eigentlich die Königin die toughste Person im ganzen Film ist, und dazu noch nicht einmal schwerkraftverleugnende Martial Arts braucht. Eine Kneipenschlägerei bekommt sie auch so angezettelt.Als sich gegen Ende die holde Francesca eine für die Königin bestimmte Kugel „einverleibt“, hofft der Zuschauer, unterstützt durch schwermütige Filmmusik und einen entsetzt herbeieilenden Hauptdarsteller, daß nun endlich die erhoffte „Constance-ich-liebe-dich“ Sterbeszene inszeniert wird und tatsächlich mal jemand um einen anderen eine Träne vergießt, aber: Nichts da: Kaum hat der Darsteller mit Hut seine Lippen zu einem letzten Kuß denen der vermeintlich Sterbenden genähert, flüstert sie ihm doch tatsächlich zu: „Ich werde überleben! Tötet ihn doch endlich!“ Na bravo, Stimmung weg, Hauptdarsteller erleichtert aufgesprungen und sich klar gemacht zum Show-Down. Feinde töten macht eh mehr Spaß als flennend den Tod der Geliebten zu beweinen.Insgesamt muß ich sagen, daß dieser Film mich nur irritiert. Die Interviews mit Darstellern und Regisseur sind ebenfalls sehr aufschlußreich. So meint der D’Artagnan-Darsteller, daß er mit dem Gascogner eigentlich nichts gemeinsam hat (Bitte??? Warum nimmt er so eine Rolle an?), der Febre-Darsteller verzieht sein Gesicht und meint, der Film wäre „...interesting to look at“. (Ja, in der Tat!) und der Regisseur ergeht sich in langweiligen Ausflüchten, daß schon sein Vater ihm gesagt hat, etwas besser zu versuchen als sein zu lassen. Daß bei einem gestarteten Versuch aber zumindest Herzblut mit dabei sein sollte, hat sein Vater ihm wohl vergessen, mit auf den Weg zu geben.Es gibt Filme, die kann ich immer wieder gucken. Dieser gehört definitiv nicht dazu!

    Na, zum Beispiel:



    Ich stelle hiermit zur Diskussion:



    Nach dem Genuß (...?...) des Films "The Musketeer" habe ich eine kleine, nicht ganz ernstzunehmende Filmkritik geschrieben. Wo soll ich sie einfügen? Hier im Forum bei dem entsprechenden Thread zum Film oder besser als Kurzgeschichte im Bereich Fanfiction? Ich tendiere eher zum Forum.



    Percy

    Hallo,



    da ich beruflich in den nächsten Monaten zahlreiche längere Autofahrten unternehmen werde, habe ich mir überlegt, unterwegs statt der üblichen Mainstream-Unterhaltung via Radio Hörbücher zu hören.


    Was mir vorschwebt, ist zum einen eine Hörbuch-Version der Drei Musketiere in Deutsch, ungekürzt (ganz wichtig, um die Feinheiten zu genießen), nicht zwingend ein Hörspiel und um Himmels Willen kein Kinder-Hörbuch.


    Zum anderen bietet sich mit einem Buch, das ich kenne, die gute Gelegenheit, meine Englischkenntnisse auch in gesprochener Sprache aufzumöbeln. Der Hit wäre ein englisches Audiobook, unabridged (ungekürzt), und natürlich auch keine Kinder-Version.


    Jetzt meine Frage: Hat einer von euch schon Erfahrung mit derartigen Hörbüchern? Könnt ihr bestimmte Ausgaben empfehlen, bzw. von anderen abraten?


    Wichtig finde ich persönlich auch die Stimme des Vorlesers, sie sollte schon zur Geschichte passen.


    Grüße



    Percy

    Du fragst, welche Ausgabe?



    Wenn du gerne English liest, dürfte die Ausgabe im Verlag der "Oxford World's Classics" mit über 1000 Seiten bestimmt recht originalgetreu sein. Ich selbst habe den Grafen von Monte Christo bisher nur in einer deutschen Ausgabe vom Bertelsmann-Verlag gelesen (offenbar gekürzt, da nur 600 Seiten), aber was ich bisher in Twenty Years After gesehen habe, sind die Übersetzer sehr nah am Original.



    Übrigens, falls du gerne nach antiquarischen Büchern stöberst, empfiehlt sich folgende Seite:



    www.abebooks.de



    Viel Spaß



    Percy

    Hahaha! Zum Baden!?!


    Das erinnerte mich spontan an eine amüsante Geschichte im Fanfiction-Archiv (ich glaube, da war sie), über die ich unlängst gestolpert bin.... Athos beim Baden, während seine drei Freunde durchgefroren vom Wachdienst bei ihm einfallen. Schließlich probiert D'Artagnan ebenfalls das Bad (im gleichen Badewasser wie Athos, allerdings ohne denselben ^^ ). Aramis findet die ganze Angelegenheit "unschicklich", woraufhin er von Porthos voll bekleidet zu D'Artagnan in den Zuber geschmissen wird. Herrlich, hab ich gelacht. :thumbsup:

    Meine Empfehlung: Unbedingt eine andere Übersetzung kaufen.



    Mir ging es bei "Zwanzig Jahre später" genauso. In der deutschen Übersetzung aus den 1930ern war mir D'Artagnan so unsympathisch, obwohl er mein Lieblingscharakter ist, daß ich beschlossen habe, die Oxford Classic-Ausgabe zu kaufen und ihm eine zweite Chance zu geben. Und siehe da: So unsympathisch war er plötzlich gar nicht mehr. Hier wurden seine Gefühlswallungen und Temperamentsausbrüche mitübersetzt (offenbar war so was in den 30ern für einen Mann zu "unmännlich"), was ihn gleich dem Leser näher brachte.


    Das grausigste an Übersetzung waren die Passagen, in denen D'Artagnan Aramis wiedersieht. In der Übersetzung wird Aramis total weibisch dargestellt. Er hätte "zarte Weiberhände" (in der englischen Übersetzung "lady's hands, wesentlich treffender und nicht herabsetzend) und seine Sprache...... einfach furchtbar plump, ohne Eleganz und eines Aramis unwürdig.



    Also: Neues Buch, neues Glück! ;)


    Wäre doch schade um den Graf von Monte Christo, so ein toller Roman!

    So, nachdem ich mir endlich "Der Mann in der eisernen Maske" auf DVD bei e-bay ergattert habe, nun auch mein Kommentar zum Film:


    - Musik: spitze!


    - Kostüme: Wo, bitte, kann man so eine tolle, schwarze (! wichtig, denn die wurde bekanntlich noch von richtigen Männern getragen, während die blaue...... Zitat D'Artagnan im Gespräch mit Athos... 8) ) Musketieruniform kaufen?


    - Besetzung:


    Jetzt kommts.


    - Porthos: Gerard Depardieu erinnerte mich darin ein bißchen an Obelix.... aber mal ehrlich: Obelix ist auch Franzose / Gallier, korpulent, gutmütig, für jede Prügelei zu haben und ein Freund für alle Lebenslagen. Passt zu Porthos. Die beiden könnten eigentlich zusammen ausgehen. :thumbsup:


    - Athos: Hm. Eigentlich dachte ich, zumindest nach der Beschreibung in "Twenty Years after", daß Athos schönes, langes Haar hat, vielleicht graumeliert, aber doch nicht soooo spärlich.... Na gut, Äußerlichkeiten. Dann habe ich den beherrschten, souveränen "Edelmann in jeder Lebenslage" vermißt. Athos hat es nicht nötig, laut zu werden. Er beherrscht brenzlige Situationen allein durch seine noble Präsenz. Dementsprechend war es unpassend, daß Athos D'Artagnan regelrecht anschrie, nur weil dieser seine eigene Meinung vertrat (das ist bei D'Artagnan ja nichts neues). Und die Todesdrohung.... naja, wenn Athos D'Artagnan wie einen Sohn liebt, wird er ihn wohl kaum mit dem Tode bedrohen. Aber Athos ist offenbar eine ausgesprochen schwer zu besetzende Rolle. Optisch gut fand ich den "Stummfilm"-Athos in der Verfilmung mit Douglas Fairbanks als D'Artagnan. Grausig und gewöhnlich war für mich Kiefer Sutherland (blond, kleine, verquollene Augen, zotteliges Haupthaar und ebensolcher Bart, mehr der Typ, der eine Kneipenschlägerei anzettelt....... sorry an alle Fans des Schauspielers). Ich möchte wirklich mal einen Athos sehen, dem man den Edelmann auf zweihundert Schritt ansieht, der geheimnisvoll-introvertiert ist, trotzdem Herzenswärme besitzt und dem selbst ein Besäufnis nichts von seiner Würde nimmt. Zusätzlich müßte er eine gewisse, "düstere" Aura besitzen, ohne direkt das Leid der Welt zu tragen.


    - Aramis: Jeremy Irons gefiel mir sehr gut in dieser Rolle. Selbst in diesem Alter sieht man bei ihm noch etwas von dem "mädchenhaft hübschen Aussehen" des jungen Aramis. Und besonders nett kontrastierend dazu seine Rauhbeinigkeit, seine stürmische Begeisterung bei der Umsetzung seines Plans (cool: Sein Aufspringen auf die fahrende Kutsche und lässige Unterhaltung mit Athos, während die Kutsche um diesen herum fährt.). Beide Seiten - der Kirchenmann und der Musketier - wurden überzeugend dargestellt. Auch Aramis' heftiges Temperament und seine Arroganz, das Geheimnisvolle, wurden gut dargestellt. ABER: Gemüse schneiden kann der Mann nicht!!! Wollte er die Möhren streicheln, kitzeln oder schälen.....? :rolleyes:


    - D'Artagnan: Gabriel Byrne ist der Beweis daß selbst ein Mann mit gebogener Nase verdammt gut aussehen kann. Und: Himmel - sind die Haare echt gewesen? Da kann die Damenwelt ja neidisch werden. Sein D'Artagnan gefiel mir gut, allerdings hätte ich mir noch etwas mehr "Gascogner" gewünscht: Also sein wohlbekanntes hitziges Temperament, seine kurze Zündschnur, sein vorlautes Mundwerk, das ihn gelegentlich in brenzlige Situationen bringt. ;) Ihr wißt, was ich meine! Solche Funken würden auch bei dem reiferen D'Artagnan den jungen Mann durchschimmern lassen. Würde ihm gut stehen und ihn noch sympathischer machen. Stellenweise ist er mir in diesem Film etwas zu "zahm".



    Tja - und seine Liebe zu Anna von Österreich..... nicht, daß ich es ihm nicht gönnen würde, aber ich muß doch lachen:


    "D'Artagnan hat seine Ergebenheit!" (O-Ton seiner Freunde)



    Yep, seine Ergebenheit geht sogar so weit, daß er seinem König Hörner aufsetzt!!! 8) :thumbsup: :P


    Glücklicherweise ist dieser König mittlerweile verstorben, wenn der rausbekommen hätte, daß D'Artagnan die Königin geschwängert hat..... oh, oh.... Allerdings finde ich es bemerkenswert, daß bei zwei eher dunklen Typen als Eltern zwei gold-blonde Kinder ohne jegliche Ähnlichkeit mit Vater oder Mutter das Licht der Welt erblicken. Sorry, nicht daß ich an deiner Zeugungsfähigkeit zweifeln würde, D'Artagnan, aber vielleicht gab es im Palast auch einen Milchmann oder Postboten.... :D



    - Louis / Philippe: Klasse Rolle, Leonardo spielt beide gut, aber für mich ist und bleibt er ein Milchbubi. Keine Ahnung, was manche Mädels an ihm toll finden... :sleeping: Aber man muß sich ja nicht mit ihm aufhalten. ;)



    Insgesamt ein unterhaltsamer Film, der das ewige Lied auf Ehre, Freundschaft und Heldenmut besingt. Das kommt nie aus der Mode und unsere Zeit braucht davon mehr denn je, wie ich finde!



    Percy



    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst, deine Bibliothek ist der beste Keller!"

    Das ist wirklich interessant und passt zu der Stelle in "Twenty Years After", über die ich vor kurzem gestolpert bin: Kapitel XLIV Again a queen who asks aid.



    D'Artagnan stellt Athos und Aramis für ihre Reise 50 Louis (ich denke, das sind Louis d'Or) zu Verfügung.


    Porthos seinerseits gibt Aramis und Athos 200 Pistolen (mit dem Hinweis, er hätte daheim auf seinem Schloss noch die bescheidene Summe von 20.000 Livres in Gold - war schon immer bescheiden, unser Monsieur du Vallon de Bracieux de Pierrefonds :rolleyes: ).



    Nun die Umrechnung (ich führe oben gesagtes zusammen 1 Louis d'Or = 2 Pistolen; 1 Pistole = 10 Livres; 1 Livres = 30 Euro in heutiger Zeit):


    1.) D'Artagnan gibt 50 Louis d'Or = 100 Pistolen = 1000 Livres. Umgerechnet in Euro sind das 30.000 Euro. (Schockschwerenot!)


    Diesen Betrag bekam er übrigens auch am Anfang des Romans von Mazarin um seine Reise zum Auffinden seiner Freunde zu finanzieren und bewertete die Summe als gering verglichen mit der Freigebigkeit von Richelieu.


    2.) Porthos gibt 200 Pistolen = 2000 Livres. Umgerechnet in Euro = 60.000!!! (Und hat noch 600.000 Euro zu Hause rumliegen..... 8|


    Athos und Aramis haben also Reisegeld von 90.000 Euro zur Hand!!! Um Himmels Willen!!!



    Kann das sein??? Reiste man damals sooo teuer?


    Gut, ich kann nachvollziehen, daß D'Artagnans Marotte, Pferde zu Tode zu reiten, ein wenig kostspielig ist, besonders, wenn man Wert auf ein hochwertiges Reittier legt... :D



    Also, wenn ich so viel Geld zur Verfügung hätte und es meinen Freunden in bar mitgeben könnte..... Ich bin mittlerweile überzeugt davon, daß unsere Herren Musketiere sogar noch schlechter mit Geld umgehen können als ich. (Besonders ein gewisser Monsieur D'Artagnan. Porthos ist ja durch seine Heirat mittlerweile finanziell fein raus.)



    Bin gespannt, was ihr dazu sagt. Ob die Rechnung so korrekt ist?



    Grüße



    Percy

    Na, das ist ja interessant:


    Besagte Bertelsmann-Ausgabe (Datum unbekannt, Illustrationen von Gerhart Kraaz) zensiert die Stelle.


    Mittlerweile ist mir eine wesentlich ältere Ausgabe aus dem Axel-Juncker-Verlag Berlin mit Gravüren von Huyot nach Bildern von Maurice Leloir (Datum ebenfalls unbekannt, alte Schrift) in die Hände gefallen: da steht die Stelle drin:


    D'Artagnan wird von Grimaud sogar als freche Dirne angesprochen :D ;(


    Grüße



    Percy

    Als Neuling in diesem Forum reizt es mich bei diesem schönen Thread sofort, auch etwas beizutragen.


    Meine Lieblingsstellen sind folgende:



    1.) "Die drei Musketiere":



    - D'Artagnan handelt sich die drei Duelle mit Athos, Porthos und Aramis ein. Besonders herrlich ist sein vorlautes Mundwerk gegenüber Porthos. (Wie der Altlateiner sagt: Si tacuisses..... Wenn du geschwiegen hättest....) :rolleyes:



    - Die leider in meiner deutschen Ausgabe nicht mitübersetzte Stelle, die beschreibt, wie D'Artagnan in Frauenkleidern durch Paris hastet und bei Athos "einfällt", was sogar diesen zum Lachen bringt. Ich frage mich, warum so was nicht mitübersetzt wird. Ob die Übersetzer Angst haben, man könnte den Helden weniger männlich finden? ?( Habe diese Lücke jedenfalls mit einem englischen Online-Text geschlossen.



    - Die Freunde schreiben den Brief, der Buckingham das Leben retten soll. D'Artagnan weigert sich schließlich, "unter Zensur" seiner Freunde zu schreiben, weil sie ihn dauernd wohlmeinend verbessern. Schließlich übernimmt Aramis den Part mit wunderbarer Rafinesse.



    2.) "Twenty Years After" (ja, ich habe eine schreckliche deutsche Übersetzung weggelegt und lese gerade die Ausgabe im Oxford Verlag, wirklich schön geschrieben):



    - D'Artagnan eskortiert Rochefort aus der Bastille zu Mazarin und fällt ihm, allein mit ihm in der Kutsche, tatsächlich um den Hals vor lauter Wiedersehensfreude. Im Laufe des Gesprächs fragt er dann:


    "You know we are good friends?"


    "Egad! I bear the marks of your friendship - three cuts of your sword!"



    - Die Szene, als der eher kleine D'Artagnan den riesenhaften Schweizer Freund seiner Vermieterin hinauswirft. Heiraten wollte er sie nicht, aber einem anderen überlassen, verletzt wohl seine Eitelkeit! 8)



    - Athos' Abenteuer mit Marie Michon....



    - D'Artagnans "Überredungskunst", als der Sergeant am Gefängnis ihm keine Auskunft über die Fluchtrichtung von Monsieur de Beaufort geben will. Getoppt wird dies ein paar Zeilen weiter, als sie von einem verschlossenen Tor aufgehalten werden, durch den simplen, trockenen Satz: But now the duke had escaped, the concierge had thought it proper to double-lock the gate. He had to be obliged to open it as the sergeant had been forced, and that caused a loss of ten minutes more."



    - Kurz bevor D'Artagnan und Porthos Beaufort einholen können, bricht D'Artagnans Pferd tot zusammen:


    D'Artagnan uttered a terrible oath.


    "Does Monsieur wish for a horse?" said Mousqueton.


    "Pardieu! Do I wish for one! cried D'Artagnan.


    "How the devil come you to have two led horses?"


    "Their masters are dead; I thought they might be useful, and took them."



    - Das erste nächtliche Aufeinandertreffen der vier Freunde.



    - Das Treffen auf der Place Royale.



    So, und weiter muß ich jetzt erst mal schmökern.



    Percy