Lieblingsstelle in den Büchern

  • Um mal etwas Leben in dieses Forum zu bringen, meine Frage ;) Welches ist eure Lieblingsstelle in den drei Büchern? Wo habt ihr euch am meisten amüsiert, was hat euch am besten gefallen?


    Meine absolute Lieblingsstelle im ersten Band ist, als d'Artagnan Aramis den Brief seiner Geliebten mitbringt. Ich musste so herzhaft lachen, als Dumas so wunderbar beschreibt wie die beiden um den Tisch tanzen und Bazin dann mit dem Spinat und dem Eierkuchen kommt, Aramis ihm dann sein Käppchen anwirft und ruft: "Hebe dich weg, Unglückseliger", er solle auch seinen grässlichen Spinat und Eierkuchen mitnehmen und Bazin dann das ganze langsam aus der Hand rutscht. Was habe ich da gelacht :-D


    Oder ein Spruch von Porthos, als er bei Mme Coquenard eingeladen war... "Ich achte zwar das Alter, aber in gekochtem Zustand sagt es mir wenig zu"... einfach herrlich :)


    Oder im zweiten Band als Athos so wunderschön an die Freundschaft der vier appeliert... Da bekam ich doch fast feuchte Augen ;)

  • Der Thread ist eine gute Idee!:-)



    "Pour lui le cardinal était le serpent fascinateur et il était, lui, l'oiseau qui voltige de branche en branche sans pouvoir lui échapper." (1.Band, Kapitel weiß ich grad nicht)


    Auf Deutsch: Für ihn war der Kardinal die faszinierende Schlange und er war der Vogel, der von Ast zu Ast sprang ohne ihr entwischen zu können.

  • Zitat

    Original von Bergfee
    Der Thread ist eine gute Idee!:-)


    Find ich auch! ;-)


    Jenni, ich teile übrigens deine Begeisterung für dieses großartige Kapitel "La thèse d'Aramis", ich muss mich bei diesen theologischen Haarspaltereien auch jedesmal kringeln *roll* Und ich finde auch die ganze Episode zwischen Porthos und Madame Coquenard toll, vor allem, als sie ihm dann d'Artagnans alten Gaul andreht :-)) Mein absoluter Lieblingsdialog auf der komischen Seite stammt aber aus "Vingt ans après", und zwar der Dialog zwischen Mordaunt und Groslow, als sie das Schiff in die Luft sprengen (Band 2, Kapitel 77):


    Mordaunt: "Mais j'ai mis le feu!"
    Groslow: "A quoi?"
    Mordaunt: "A la mèche!"


    Das ist so doof, ich muss jedesmal prusten, wenn ich nur daran denke *wuhaha*


    Aber toll finde ich bei Dumas, dass er nicht nur irrsinnig komisch sein kann, sondern auch ernste und dramatische Szenen sehr gut gestalten kann. Eine solche Stelle, die ich sehr mag, ist das Gespräch zwischen Aramis und Madame de Chevreuse im "Vicomte de Bragelonne" (weiß leider gerade das Kapitel nicht). Man weiß als Leser nicht, ob sie sich nun lieben oder hassen, auf jeden Fall traut der eine dem anderen nicht einen Millimeter über den Weg, und dadurch ist das Gespräch so mit Emotionen geladen, dass man eine Gänsehaut bekommt. Großartig!

  • Lieblingsstellen? Also in "Die Drei Musketiere" ganz klar das Kapitel Der Rat der Musketiere, wie sie zu viert (plus Grimaud) gegen die La Rocheller die Bastion verteidigen, mal eben ein halbes Regiment niedermachen, nebenbei noch eine Wette einlösen und dazu natürlich ein herzhaftes Frühstück zu sich nehmen ist schon grenzwertig. So zwischen heroisch und böse-lustig, und trotzdem wichtig für die Geschichte, denn man hält ja wichtigen Kriegsrat ab und ganz nebenbei herrlich geschrieben. Lieblingszitat daraus:


    »Ihr hofft doch nicht,« sagte Porthos, »einem ganzen Regiment Trotz bieten zu können?«


    »Warum nicht?« antwortete der Musketier. »Ich fühle mich jetzt im Zug, und könnte einer ganzen Armee Trotz bieten, hätten wir nur aus Vorsicht ein Dutzend Flaschen mehr mitgenommen.«
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    Ansonsten ist die ganze gen-England-hetz-Geschichte fantastisch, wie nach und nach immer wieder einer zurückbleiben muss, weil sich mal wieder ein Scherge in den Weg geworfen hat. Und am Ende muss D'Artagnan seine Kameraden natürlich wieder auflesen. Und wie das passiert! Der liebeskranke Aramis und der Spinat, Porthos, der sich (sehr zum Mißfallen seines Wirtes) einfach dort als mutmaßlich kranker eingenistet hat, wo man ihn zurücklassen musste und schließlich Athos, der zum noch größeren Mißfallen seines Wirtes sämtliche Vorräte im Keller gegessen und leergesoffen hat. [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/p020.gif]


    Aber da gibt's noch soviel mehr, ich glaub, ich muss die Bücher bald mal wieder lesen. Bis auf den Mann in der Eisernen Maske. Einmal hat mir gereicht, der ist mir fast schon zu tragisch.
     [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/traurig/d035.gif]

    "Ich möchte hier betonen, daß dieses Buch keiseswegs verrückt ist. Eine solche
    Bezeichnung trifft nur auf verkalkte Mathematiker zu, die Geometrie mit Lebensfreude
    verwechseln."
    -P.Terry-

  • Du hast recht, Athos und der Alkohol sind auch immer gute Zutaten für grandiose Szenen... mir fällt da z. B. die Situation ein, als d'Artagnan nach der Englandreise all seine Freunde wieder "einsammelt" und Athos aus dem Weinkeller befreien will. Erst das Wortgefecht, in dem d'Artagnan dem Wirt vorwirft, Athos im Keller gefangenzuhalten, und der Wirt ihm zu erklären versucht, dass ihm nichts lieber wäre, als wenn Athos wieder dort herauskäme... es ist einfach herrlich, wie die beiden aneinander vorbeireden. Und als Athos schließlich volltrunken dem Keller entsteigt, bringt er den Wirt endgültig zur Verzweiflung :lol:

  • Eigentlich liebe ich das ganze Buch, aber meine Lieblingsstellen sind wo d’Artagnan Porthos, Aramis, und ganz besonders Athos besucht, nach seiner Englandreise. Ich muss immer lachen wenn Porthos von seiner reichen Herzogin spricht, und ich LIEBE es wenn Athos aus dem Keller kommt, voll betrunken! :D :D :thumbsup: Ah, ich hab's ganz vergessen: die Geschichte von Athos und Mylady ^^

    Doch schöner waren Eure Tage,
    Dem Herzen süϐeren Gewinn
    Bot Dir- Ich will nicht Liebe sagen,
    Doch selber will’s die Königin


  • Ja, diese Szene ist genial!! Ich liebe es wenn d'Artagnan Porthos kennen lernt, ich lach jedesmal wenn ich's lese. Obwohl ich auch wegen Aramis und seinem Taschentuch lache :D

    Doch schöner waren Eure Tage,
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    Bot Dir- Ich will nicht Liebe sagen,
    Doch selber will’s die Königin


  • Meine Lieblingsstelle ist auch eindeutig die, als d'Artagnan Aramis von seinem Plan abhält, Priester zu werden.


    Toll finde ich auch die unglückliche Begegnung mit den Musketieren, da könnt ich mich jedesmal schieflachen.

  • Noch eine Stelle die ich mag ist die wo Lord Winter Mylady gefangen hält und wie sie Felton dazu bringt Buckhingham umzubringen. Diese Stelle ist zwar nicht lustig, aber sie ist interesant und spannend. Ich kenne das Buch fast auswendig, aber ich bin immer gespannt an dieser Stelle.

    Doch schöner waren Eure Tage,
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    Bot Dir- Ich will nicht Liebe sagen,
    Doch selber will’s die Königin


  • Als Neuling in diesem Forum reizt es mich bei diesem schönen Thread sofort, auch etwas beizutragen.


    Meine Lieblingsstellen sind folgende:



    1.) "Die drei Musketiere":



    - D'Artagnan handelt sich die drei Duelle mit Athos, Porthos und Aramis ein. Besonders herrlich ist sein vorlautes Mundwerk gegenüber Porthos. (Wie der Altlateiner sagt: Si tacuisses..... Wenn du geschwiegen hättest....) :rolleyes:



    - Die leider in meiner deutschen Ausgabe nicht mitübersetzte Stelle, die beschreibt, wie D'Artagnan in Frauenkleidern durch Paris hastet und bei Athos "einfällt", was sogar diesen zum Lachen bringt. Ich frage mich, warum so was nicht mitübersetzt wird. Ob die Übersetzer Angst haben, man könnte den Helden weniger männlich finden? ?( Habe diese Lücke jedenfalls mit einem englischen Online-Text geschlossen.



    - Die Freunde schreiben den Brief, der Buckingham das Leben retten soll. D'Artagnan weigert sich schließlich, "unter Zensur" seiner Freunde zu schreiben, weil sie ihn dauernd wohlmeinend verbessern. Schließlich übernimmt Aramis den Part mit wunderbarer Rafinesse.



    2.) "Twenty Years After" (ja, ich habe eine schreckliche deutsche Übersetzung weggelegt und lese gerade die Ausgabe im Oxford Verlag, wirklich schön geschrieben):



    - D'Artagnan eskortiert Rochefort aus der Bastille zu Mazarin und fällt ihm, allein mit ihm in der Kutsche, tatsächlich um den Hals vor lauter Wiedersehensfreude. Im Laufe des Gesprächs fragt er dann:


    "You know we are good friends?"


    "Egad! I bear the marks of your friendship - three cuts of your sword!"



    - Die Szene, als der eher kleine D'Artagnan den riesenhaften Schweizer Freund seiner Vermieterin hinauswirft. Heiraten wollte er sie nicht, aber einem anderen überlassen, verletzt wohl seine Eitelkeit! 8)



    - Athos' Abenteuer mit Marie Michon....



    - D'Artagnans "Überredungskunst", als der Sergeant am Gefängnis ihm keine Auskunft über die Fluchtrichtung von Monsieur de Beaufort geben will. Getoppt wird dies ein paar Zeilen weiter, als sie von einem verschlossenen Tor aufgehalten werden, durch den simplen, trockenen Satz: But now the duke had escaped, the concierge had thought it proper to double-lock the gate. He had to be obliged to open it as the sergeant had been forced, and that caused a loss of ten minutes more."



    - Kurz bevor D'Artagnan und Porthos Beaufort einholen können, bricht D'Artagnans Pferd tot zusammen:


    D'Artagnan uttered a terrible oath.


    "Does Monsieur wish for a horse?" said Mousqueton.


    "Pardieu! Do I wish for one! cried D'Artagnan.


    "How the devil come you to have two led horses?"


    "Their masters are dead; I thought they might be useful, and took them."



    - Das erste nächtliche Aufeinandertreffen der vier Freunde.



    - Das Treffen auf der Place Royale.



    So, und weiter muß ich jetzt erst mal schmökern.



    Percy

  • Hey Percy,

    Zitat

    Die leider in meiner deutschen Ausgabe nicht mitübersetzte Stelle, die beschreibt, wie D'Artagnan in Frauenkleidern durch Paris hastet und bei Athos "einfällt", was sogar diesen zum Lachen bringt. Ich frage mich, warum so was nicht mitübersetzt wird. Ob die Übersetzer Angst haben, man könnte den Helden weniger männlich finden? ?( Habe diese Lücke jedenfalls mit einem englischen Online-Text geschlossen

    Das kommt wohl darauf an, welche Ausgabe du hast. Ich ahb diese Stelle in meiner Fischer-Ausbabe aus den 90ern drin.

  • Na, das ist ja interessant:


    Besagte Bertelsmann-Ausgabe (Datum unbekannt, Illustrationen von Gerhart Kraaz) zensiert die Stelle.


    Mittlerweile ist mir eine wesentlich ältere Ausgabe aus dem Axel-Juncker-Verlag Berlin mit Gravüren von Huyot nach Bildern von Maurice Leloir (Datum ebenfalls unbekannt, alte Schrift) in die Hände gefallen: da steht die Stelle drin:


    D'Artagnan wird von Grimaud sogar als freche Dirne angesprochen :D ;(


    Grüße



    Percy

  • Meine Empfehlung: Unbedingt eine andere Übersetzung kaufen.



    Mir ging es bei "Zwanzig Jahre später" genauso. In der deutschen Übersetzung aus den 1930ern war mir D'Artagnan so unsympathisch, obwohl er mein Lieblingscharakter ist, daß ich beschlossen habe, die Oxford Classic-Ausgabe zu kaufen und ihm eine zweite Chance zu geben. Und siehe da: So unsympathisch war er plötzlich gar nicht mehr. Hier wurden seine Gefühlswallungen und Temperamentsausbrüche mitübersetzt (offenbar war so was in den 30ern für einen Mann zu "unmännlich"), was ihn gleich dem Leser näher brachte.


    Das grausigste an Übersetzung waren die Passagen, in denen D'Artagnan Aramis wiedersieht. In der Übersetzung wird Aramis total weibisch dargestellt. Er hätte "zarte Weiberhände" (in der englischen Übersetzung "lady's hands, wesentlich treffender und nicht herabsetzend) und seine Sprache...... einfach furchtbar plump, ohne Eleganz und eines Aramis unwürdig.



    Also: Neues Buch, neues Glück! ;)


    Wäre doch schade um den Graf von Monte Christo, so ein toller Roman!

  • Tja, dann sag mir mal welche..? ich hab die von Insel-Verlag.


    Alleine schon dieses Herr Soundso... Die deutsche Anrede gefällt mir gar nicht.



    Bei den Musketieren war und ist mir D'Artagnan ebenfalls nicht positiv aufgefallen. Gerade in 20 Jahre danach ist es besonderes schlimm. Aber ich denke nicht, dass es an der Fischer Ausgabe liegt. Auf die lasse ich nichts kommen. :thumbsup:

  • Du fragst, welche Ausgabe?



    Wenn du gerne English liest, dürfte die Ausgabe im Verlag der "Oxford World's Classics" mit über 1000 Seiten bestimmt recht originalgetreu sein. Ich selbst habe den Grafen von Monte Christo bisher nur in einer deutschen Ausgabe vom Bertelsmann-Verlag gelesen (offenbar gekürzt, da nur 600 Seiten), aber was ich bisher in Twenty Years After gesehen habe, sind die Übersetzer sehr nah am Original.



    Übrigens, falls du gerne nach antiquarischen Büchern stöberst, empfiehlt sich folgende Seite:



    www.abebooks.de



    Viel Spaß



    Percy

  • Also meine Lieblingsstelle im Roman ist das Kapitel "Das Hauswesen der Musketiere, weil die vier da so schön von Dumas charakterisiert worden sind, und man etwas über ihre Wohnungen und ihre Diener erfährt.
    Ausserdem ist eine meiner Lieblingsstellen das Kapitel, in dem Athos sich mit Grimaud im Keller der Wirstleute "einquartiert" hat, und d´Artagnan dann von Mylady erzählt.
    Was mir auch gut gefällt, ist das Kapitel, in dem Athos, Porthos und Aramis sich erst mit d´Artagnan duellieren wollen, aber dann mit ihm gemeinsam gegen die Kardinalsgarde kämpfen.

  • Also. ICh glaube meine Lieblingsszene in die drei Musketiere ist, wie d'Artagnan Aramis den Brief seiner Geliebten übergibt.
    Aramis will wieder Priester werden und dann schmeißt er Bazin schlussendlich den Spinat um die Ohren :D
    Einfach genial.
    Ja und in der Vicomte de Brangelonne
    Die szene an der Königseiche, in der Louise ihre Liebe gesteht.
    Mit dem König im Gebüsch daneben.
    Ist nicht witzig aber eine sehr schön beschriebene Szene meines erachtens nach.
    Und und und...
    Ja und noch eine letzte :D
    Schon jetzt muss ich grinsen.
    Wie d'Artagnan in Frauenkleidern durch Paris rennt. :thumbsup:
    Einfach unbeschreiblich. Ich wünschte ihr könntet alle sehen wie ich mich heir vor meinem Laptop kaputtlache.
    Oh wie ich diese Bücher liebe.


    Lg fleur

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