Beiträge von Alienor de La Fére

    @Engel


    Bei uns ist der Federweiße trüblich weißlich, das Wort Federweißer kommt garantiert von der weißlichen Farbe, die das Getränk hat. Später, wenn er etwas länger gegärt hat, erinnert die Farbe schon eher an Wein.
    Das stimmt, Traminier und Käse sind eine gute Kombination...was besonders gut zu fast jedem Wein passt ist Karamellkäse aus Norwegen :thumbup:

    Aramis


    Ja, da hast du schon Recht, im Roman haben die Frauen keinem der vier Freunde wirklich Glück gebracht, sondern sie eher ins Unglück gestürzt. Athos kann nach der Sache mit Mylady nie wieder eine Frau lieben und ihr vertrauen, der Gascogner kommt nie über Constances Tod hinweg, und Raoul wird von seiner unglücklichen Liebe zu Louise in den Tod getrieben. Und für Aramis muss die Chevreuse eine große Enttäuschung gewesen sein. Was Porthos betrifft, auch ihm bringt seine Ehe mit der Coquenard kein Glück, da sie ihn beim Adel der Umgebung ins soziale Aus katapultiert. Und Königin Anne hat es den vier Freunden nicht gedankt, dass sie sie damals aus der Misere mit den Diamanten gerettet haben, sie lässt die Freunde im VAA einsperren, bezeichnet sie als lästiges Überbleibsel des alten Regimes.
    Dumas hat den Frauen da in den Romanen keine positive Rolle zugedacht...einzig und alleine die Tatsache, dass auch die Männer im Roman ihre Fehler haben und auch ihre dunklen Geheimnisse stimmt einen beim Lesen wieder versöhnlich...Dumas hatte es wohl nicht darauf abgesehen, die Frauen bewusst in einem schlechten Licht darzustellen.
    Was mir aber im VdB auffällt ist die Tatsache, dass d´Artagnan zu Louise bei der Beerdigung von Athos und Raoul sagt, sie hätte die beiden auf dem Gewissen. Das fand ich schon sehr hart von dem Gascogner...Louise hat Raoul gegenüber sicherlich nicht sehr fair gehandelt, indem sie ihm nicht offen sagte, dass sie nichts für ihn empfindet. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie sich in den König verliebte, niemand kann ja entscheiden in wen er sich verliebt. Und letztendlich war es Raouls eigene Entscheidung aus dem Leben zu treten, er hätte auch einen anderen Weg wählen können.
    Aber im Roman machen auch die Männer ihre Fehler, deswegen nehme ich Dumas die negative Darstellung der weiblichen Protagonistinnen auch nicht so übel. Wären die vier Freunde im Roman Heldenfiguren ohen Fehler, hätte ich ihm die Darstellung der Frauen dagegen sehr übel genommen. Und man muss ja auch bedenken, dass zu der Zeit als Dumas die Romane schrieb, ein ganz anderes Frauenbild herrschte als heute, was sich sicherlich auch auf die Charaktere der Frauen im Roman ausgewirkt hat.
    Und immerhin sind die weiblichen Bösewichter bei Dumas intelligenter....Mylady ist um einiges raffinierter als ihr Sohn, der einfach nur impulsiv und rachsüchtig handelt ohne zu überlegen und zu planen.
    Mir ist beim Lesen auch schon aufgefallen, dass keiner der vier Freunde mit einer Frau dauerhaft glücklich werden konnte....ob das wohl daran liegt, dass das auch Dumas selbst nicht gelungen ist?
    Ich frage mich ja beim Lesen oft, wie viel von ihm selbst in den vier Musketieren steckt, ob er auch eigene Charakterzüge mit eingebaut hat.
    Mich regen eher die Romane heutiger Autoren auf, mir fällt vor allem bei Romanen von männlichen Autoren der heutigen Zeit auf, dass deren weibliche Protagonistinnen in Romanen oft nur darüber nachdenken, wie sie dem Mann ihrer Träume näherkommen können :cursing:
    Und zwar sogar bei historischen Romanen und nicht bei Liebesromanen.
    Dann frage ich mich doch, was diese männlichen Autoren für ein Frauenbild haben X(

    @Engel


    Staubiger? Ein witziger Name für den neuen Wein...weißt du, wieso der so genannt wird?


    Aramis


    Wer weiß, vielleicht heißt er ja "Sturm" weil er für einen Sturm in den Gedärmen sorgt :P
    Traminer mag ich auch gerne, ich habe in Südtirol mal welchen getrunken, der hat sehr gut geschmeckt :thumbup:


    @Kalou


    Neuer Süßer? Also gibts den Federweißen in Frankreich auch, der scheint weltweit überall unter jeweils einem anderen Namen bekannt zu sein.
    Hobbits trinken Uhudler? Ich als ehemaliger Herr der Ringe Fan kenne den Begriff gar nicht...aber meine Herr der Ringe Zeiten liegen auch schon lange zurück :whistling:

    @Kalou


    Gibts in Frankreich keinen Federweißen? Federweißer wird auch als "neuer Wein" bezeichnet und ist meist aus weißen Rebsorten gepresster Traubenmost, der nicht filtriert wird. Es gibt ihn nur im Herbst, meistens von Ende September bis Mitte Oktober zu kaufen. Bei uns trinkt man ihn meistens zu Zwiebelkuchen. Man bekommt ihn im Herbst in fast jedem Supermarkt und auch auf den Wochenmärkten.
    Der Geschmack ist sehr süßlich und prickelt auf der Zunge, wenn man ihn ein paar Tage stehen lässt, gärt er weiter und wird säuerlich.

    @Kalou


    Ja, stimmt...darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht...dass der Gascogner ausgerechnet im Moment seines größten Triumphes, der Erfüllung seines langehegten Traumes sterben musste.
    Und es wurden tragischweise wirklich alle vier vom Schicksal überrollt, selbst Aramis, der als Einziger überlebt hat. Er hat hoch gepokert und nicht nur seine Freunde, sondern auch seinen Einfluss auf die politishcen Ereignisse verloren.
    Die meisten Musketierfilme(bis auf Diamant Berger) kann man echt vergessen, weil die vier Freunde da als Helden dargestellt werden, und überhaupt nichts mit den Musketieren im Roman gemeinsam haben. Und mir ist aufgefallen, dass die meisten der Verfilmungen immer ein Happy End haben, das mit dem Ende in den Romanen rein gar nichts gemeinsam hat. In fast allen Verfilmungen überlebt Constance und wird mit dem Gascogner glücklich :rolleyes:
    Ich bin froh, dass die Musketiere in den Romanen keine Helden sind, denn sonst wäre es langweilig, sie sind Dumas so authentisch gelungen, ich denke jeder der Millionen von Lesern, die die Romane im Laufe der Jahrzehnte verschlungen haben, wird sich mit den vier Freunden identifizieren können, weil sie eben in den Romanen wie reale Menschen ihre guten Eigenschaften aber auch ihre Ecken und Kanten haben.
    Und es gab ja eine weitere bittere Ironie des Schicksals..nach dem ersten Roman waren die vier Männer nicht nur durch ihre Freundschaft ein Leben lang verbunden, sondern auch durch ein gemeinsames dunkles Geheimnis, den Tod von Mylady.
    Am Ende konnten sie ihre schlimmste Feindin außer Gefecht setzen, doch sie zahlten dafür einen hohen Preis, wie sich später im VAA herausstellte.
    Und bei Porthos ist es eine bittere Ironie, dass er sich im ersten Roman nach Reichtum sehnte, aber dann doch nicht glücklich und zufrieden war, als er Reichtum und Titel besaß, fühlte er sich im VAA gelangweilt und einsam und war nur zu gerne bereit, d´Artagnan auf seiner Mission zu begleiten.
    Schon im VAA wird ja deutlich, dass die vier von der Königin als lästiges Überbleibsel eines alten Regimes betrachtet wurden.
    Und mit dem VdB wollte Dumas vielleicht auch deutlich machen, dass nach der Regentschaft von Louis XIII mit Louis XIV ein ganz neues Zeitalter begann. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass es damals, zur Zeit des Sonnenkönigs wirklich so war, dass die alternden Chevaliere aus der Zeit Louis XIII in dieser neuen Ära untergingen.

    Wenn ich die drei Musketierromane lese, und ich habe sie schon häufig gelesen, denke ich oft darüber nach, welch bittere Ironie des Schicksals doch den vier Freunden widerfährt.
    Im ersten Roman bewahren sie die Königin vor einem handfesten Skandal und Verbannung, indem sie alles daran setzen, die Diamanten der Königin, die diese Buckingham mit nach England gab, zurückzuholen, was dem Gascogner schließlich auch gelingt.
    Wenn es ihm nicht gelungen wäre, hätte der König die Königin womöglich verstoßen, und Louis XIV wäre niemals gezeugt worden.
    Genau hier sehe ich die bittere Ironie des Schicksals, denn eben jener König ist es, der später in gewisser Weise, wenn auch indirekt, für den Tod von Athos und Porthos verantwortlich ist. Somit hatten sie im ersten Roman, indem sie der Königin aus ihrer Misere halfen, ohne es zu ahnen, den Grundstein zu ihrem eigenen Untergang gelegt, denn mit eben jenem König, den Anna später zur Welt brachte, brach eine neue Epoche an, die sie nach und nach ins Unglück stürzte.
    Natürlich hatte Dumas keine andere Möglichkeit, er musste es so schreiben, da es geschichtliche Fakten sind, aber ich frage mich, ob er die bittere Ironie des Schicksals für die Freunde beabsichtigt hatte, oder ob es ihm womöglich gar nicht so bewusst war.
    Wenn sie im ersten Roman die Möglichkeit gehabt hätten, fünfunddreißig Jahre in die Zukunft zu blicken, hätten sie der Königin womöglich nicht geholfen, da sie dann erkannt hätten, dass die Rettung der Königin ihnen Jahrzehnte später nichts Gutes bringen wird. Ich meine, wenn der König nie geboren worden wäre, hätte Louise de La Valiére vielleicht Raoul geheiratet, und Porthos wäre nicht auf so tragische Weise ums Leben gekommen, und womöglich hätte es die Schlacht, in der später der Gascogner starb, gar nicht gegeben.
    Das sind natürlich nur Gedankenspiele von mir, denn die historische Wirklichkeit ließ ja solche Möglichkeiten gar nicht zu. Aber ich frage mich schon, ob Dumas das so beabsichtigt hatte, dass die Freunde, ohne es zu ahnen, mit der Rettung der Königin, ihr eigenes späteres Unglück herbeiführen, oder ob ihm das beim Schreiben vielleicht gar nicht so bewusst war.
    Als ich "Die drei Musketiere" zum ersten Mal las, hatte ich den VdB schon gelesen, und dachte beim Lesen deswegen gleich "die Rettung der Köngin wird ihnen nichts Gutes bringen."

    Nun, Monsieur, der Kardinal scheint Euch und Euren Freunden einerseits nicht besonders wohlgesonnen zu sein, doch man munkelt andererseits, dass er euren Kampfgeist und euren Mut bewundert, und gesagt haben soll, dass er noch nie so ebenbürtige Gegner gehabt hat wie Euch und Eure drei Freunde.

    Ja, Monsieur, womöglich liegt das ja in der menschlichen Natur, etwas zu unterstellen. Womöglich hatte der Mann ja wirklich kein dunkles Geheimnis, sondern war ein ganz normaler unglücklicher Gefangener, der dort für irgendeine Tat büßen musste. Müsst ihr als Musketiere eigentlich häufiger in die Bastille oder die Conciergerie?

    Nein, Monsieur, ich habe keine schlechte Meinung von Euch, da habt Ihr mich wohl falsch verstanden. Ich denke, dass Ihr irgendwie anders seid als viele dieser Abbés, sympathischer, weil Ihr Euch auch tiefergehende Gedanken macht. Und ich bin nicht speziell an den Gefängnissen von Paris interessiert, ich bin nur neugierig, wenn ich irgendwo ein dunkles Geheimnis wittere.

    @Engel


    Was ist denn Schilchersturm und Uhudlersturm? Habe ich noch nie gehört, sind das bestimmte Weinsorten?
    Grünen Veltliner habe ich übrigens auch schon probiert und fand ihn sehr gut. :thumbup:
    Und was den Federweißen betrifft, das ist wirklich Gechmackssache..ich persönlich schätze ihn sehr wegen seines süßen, prickelnden Geschmacks.

    blickt den Musketier neugierig an *die Conciergerie, Monsieur? Das ist doch das Gefängnis der Stadt Paris, und manche sagen, es wäre dort sogar noch schlimmer als in der Bastille. Das glaube ich Euch gerne, dass Ihr in den Tiefen der Conciergerie keine Frau und keine Königin getroffen habt, denn dort finden sich nur bedauernswerte, auf ewig verlorene Seelen, die dort auf ihre Hinrichtung warten.

    @Engel


    Die Panemtrilogie habe ich auch verschlungen, ich hatte die Romane in der Bücherei ausgeliehen, nachdem ich den ersten Teil im Fernsehen gesehen hatte, und wurde dann so davon in den Bann gezogen, dass ich alle drei Bände gelesen habe.
    Im Moment schaue ich die dritte Staffel von "Game of Thrones" und habe mir vorgenommen, die Romane bald einmal zu lesen.
    Jugendbücher kann man auch als Erwachsene lesen wenn sie gut geschrieben sind. :)
    Mir ist solche Fantasy auch lieber als diese ganzen Vampir und Werwolfsromanzen, die man im Moment massenhaft im Buchhandel findet.

    @Engel


    Danke für den Tipp, das Hörbuch werde ich mir auch mal besorgen. Ich habe das Silmarillion als Buch nie ganz ausgelesen, weil es mir zu langatmig war, da wird die Hörbuchversion genau das Richtige für mich sein.
    Und dann auch noch mit der deutschen Stimme von Gandalf, die mir schon in den Verfilmungen gut gefallen aht :thumbup:

    Wahrscheinlich war der Kampf gegen Hass und Gewalt im damaligen Afrika der Apartheit auch extrem schwierig, und man musste schon eine enorme innere Kraft haben um dafür einzustehen. Wer dafür kämpfte musste ja einen bitteren Preis bezahlen, wie man an Nelson Mandelas langer Gefangenschaft sieht. Über seine Frau weiß ich jetzt nicht so viel, die Doku die ich angeschaut habe, beschäftigte sich vor allem mit der Zeit von Nelson Mandelas Gefangenschaft.

    @Engel


    Danke für den Filmtipp, wenn der mal im Fernsehen läuft, werde ich ihn auf jeden Fall anschauen.
    Ich finde auch, dass Nelson Mandela eine sehr beeindruckende Persönlichkeit war. Ich finde es sehr bewundernswert, dass nicht einmal die lange Gefangenschaft ihn brechen konnte und er weiterhin für seine Überzeugungen kämpfte. Ich habe mal eine Doku gesehen, in dem das Gefängnis gezeigt wurde, in dem er viele Jahre gesessen hat, und wer da nicht verrückt oder depressiv wird, muss wirklich eine sehr starke Persönlichkeit sein.

    Ihr befürchtet, dass es Euch so gehen könnte, wie diesem Abbé in Loudon? Also da sehe ich keine Gefahr, Ihr seid gewiss nicht so leichtsinnig wie dieser Mann, der die Schwärmerei seiner weiblichen Pfarrkinder in dem kleinen Ort sogar noch anfachte, weil er sich so geschmeichelt fühlte. Was dieser Abbé da machte, das war wie ein Spiel mit dem Feuer.

    *lächelt* Nun, ein schöner junger Abbé wie Ihr findet immer ein neues Aufgabenfeld...es gibt viele Frauen in Frankreich und anderen Ländern, die einen Beichtvater brauchen können. Und gewiss werdet Ihr auch manchmal Eurem Freund als Beichtvater beistehen müssen. Ihr werdet immer genug zu tun haben, da bin ich mir sicher ;)
    Ihr braucht nicht zu verzweifeln, wenn die Kirche auch nicht euer Leben ist, so wird sie es Euch doch ermöglichen, zu leben. Und Ihr seid in guter Gesellschaft, die meisten Abbés entscheiden sich nicht aus Berufung für Ihre geistliche Laufbahn, sondern um ein gesichertes Alter zu haben. Niemand wird Euch dafür verurteilen, denn jeder weiß, dass Soldaten, selbst wenn sie königliche Musketiere sind, im Alter keine hohe Rente beziehen.

    *schmunzelt* Man erzählt sich, dass die Königin nach einem neuen Beichtvater sucht, nachdem ihr letzter im Alter von siebzig Jahren verstarb..womöglich wäre das ja etwas für Euch? ;)
    Nun, für die Königin wäre es fatal, wenn der König von ihren Affairen erfährt, aber ich glaube, Ihr würde dann nicht das Schafott, sondern lebenslange Klosterhaft drohen. Der fromme Louis XIII würde wohl eher so eine Strafe verhängen, anstatt mit einer Hinrichtung sein Gewissen zu belasten. Und für die Königin wäre Klosterhaft die schlimmste Strafe.