Beiträge von Aramis

    Ja, die "3 Musketiere" gäben in der Tat eine schöne Oper ab! Wenn sie sogar als Musical und Operette funktionieren? :P
    Also, als Besetzung hätten ja die damaligen "3 Großen Tenöre" wunderbar gepasst: Placido Domingo als Athos, Luciano Pavarotti als Porthos und José Carreras als Aramis - ein absoluter Traum! ;)
    Als Mylady müsste ein Koloratursopran her, à la "Königin der Nacht" aus Mozarts "Zauberflöte"; Rolando Villazón wär ein optimaler D´Artagnan, und Anna Netrebko kann dann die Constance singen - die beiden stecken ja eh dauern zusammen, auf der Bühne! Richelieu? Hm, da fällt mir jetzt keiner ein, müsste irgend ein hinterhältiger Bariton Marke "Jago" im "Othello" sein, und für Rochefort bräuchte man einen drohenden Bass à la "Kaspar" im "Freischütz" - :thumbup:

    Wie gesagt, Richard Wagners "Fliegender Holländer" wär für mich auch eine Option - der Fliegende Holländer ist ein verwunschener Seefahrer, zu ewiger Fahrt über die Meere verdammt, der bloß alle 7 Jahre Land betreten darf - nur die reine, selbstlose Liebe einer Frau kann ihn von seinem Fluch erlösen. Na, wenn das nicht zu Athos passt?!

    @Alienor
    Als direkte Vorlage glaub ich eher nicht, aber man weiß ja nie, welche Assoziationen da im Geheimen ihre Macht ausüben -
    Wenn du mal Zeit hast, hör dir Beethovens fünfte Sinfonie auf youtube an - sie "heißt übrigens "Schicksalssinfonie", und Beethoven könnte sie direkt für Athos, der ja auch ein vom Schicksal Verfolgter ist geschrieben haben - Beethoven ist für mich ein Athos-Charakter: dunkelhaarig, unverheiratet, voller Probleme, zerfallen mit sich und der Welt, von Schicksalsschlägen heimgesucht (er war bekanntlich taub), von heftigen Gefühlen gepeinigt und süchtig nach wahrer Liebe -

    Heute beim Klavierspielen ists mir plötzlich durchs Hirn geschossen:
    Die optimal passende Musik für Aramis wäre eindeutig die Klaviermusik von Frédéric Chopin - vor allem dessen Ballade in g-moll, die liefert ja direkt ein entsprechendes Charakterbild! Oder auch Chopins Nocturnes - Chopin hat überhaupt was an sich, dass mich an Aramis denken lässt: zarte Gesichtszüge, übersensibel, eigenbrötlerisch, und künstlerisch veranlagt. George Sand, die resolute Schriftstellerin und zeitweilige Lebensgefährtin Chopins, wäre mit der Chevreuse vergleichbar, denn auch George Sand trug gerne Männerkleider. Dumas muss die beiden übrigens gut gekannt haben -


    Was Athos betrifft, so kommt mir sofort Beethovens Fünfte oder Richard Wagner, Der Fliegende Holländer, in den Sinn -

    @Alienor
    Ich meine, es würde doch durchaus genügen, wenn sich die Filmemacher einfach mal ans Buch hielten, ohne ihre Pseudokreativität dabei zu verspritzen - es ist schon schwierig genug, glaub ich, den Roman von Dumas in intelligente Dialoge (obwohl er da ja auch schon vieles vorgegeben hat) und ordentliche Szenen umzusetzen. Das sollte doch Herausforderung genug sein. (Gilt natürlich für jede Literaturverfilmung)

    @Alienor
    O Graus!!! Das schlägt ja wirklich dem Fass den Boden aus! Und wozu der ganze Müll? Weil mal wieder der amerikanische Präsident vor einem Attentat geretten werden muss - gähn! Wie oft hatten wir das nun schon, seit Abraham Lincoln?! Athos als karatekämpfenderJapaner, das ist ja wohl das Letzte, und dass D`Artagnan und Aramis zur Frau mutieren, ist wohl einzig und allein wegen der Gendergerechtigkeit so angesagt- die üblichen Quotenfrauen halt, die jetzt überall drin sein müssen - abermals gähn! Es ist echt so öde, wenn man schon beim bloßen Vorbeigehen genau weiß, anhand des Filmplakats, was da drin sein wird, an üblichen, öden Klischees und Actionspäßen -

    @Alienor
    Ja, dein Erlebnis mit diesen beiden Mädchen spricht wohl Bände - und offenbar gehen die Autoren zunehmend davon aus, dass das heutige Lese- und sonstige Publikum nur noch aus solchen Leuten besteht. Der Seichtheit muss Genüge getan werden, glauben sie, und aus Sorge, dass sonst keiner mehr ihre Bücher liest oder ihre Filme anschaut, wird das Niveau dementsprechend ins Bodenlose runtergeschraubt. Dass man aber mit dieser Methode die Leute erst recht vergrault, checken sie offenbar nicht. Ich hätt gern mal die gesamte immense Kohle, die sinnloserweise in die Herstellung mieser Bücher und Filme reingeflossen ist und immer noch fließt - X(

    Das ist genau das, was mich so nervt: Dass man als Leser oder Zuseher nicht für voll genommen wird! Die Autoren oder Filmemacher erdreisten sich, irgendwelche abstrusen Dinge unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit zusammenzukleistern und scheren sich einen Dreck darum, ob es autentisch ist oder nicht. Hauptsache, sie glauben, dem dummen Publikum wieder ungestraft was reindrücken zu können, auf die Schnelle, und dafür auch noch Applaus zu kriegen, siehe die 2011er Musketiere-Verfilmung. Für wen ist die gemacht?! Doch wohl ausschließlich für Leute, die das Buch nicht gelesen haben, oder?! Und dasselbe kann man über beinah sämtliche historische Romane und Filme sagen: Sie zielen auf ein Publikum hin, das absolut ignorant ist und von nichts eine Ahnung hat.

    Das "Paradeisl " hab ich als Kind mal bei einer Verwandten gesehen, ist aber heute, glaub ich, nicht so verbreitet -
    Der Sonntag "Gaudete" ist der 3. Adventsonntag, benannt nach einem Lesungstext http://www.kath.de/aktuell/3advent.htm
    Das "Freuet euch" soll durch die rosa Kerze ausgedrückt werden, wogegen die 3 übrigen violetten Kerzen der Adventsfastenzeit entsprechen. Violett ist im katholischen Ritus die Farbe der Buße.

    Außerdem ist der "Orlando" Vita Sackville-West sozusagen auf den Leib geschrieben, daher hätten sich die Filmemacher erst recht um ein entsprechendes optisches Pendant bemühen müssen. Aber die Optik ist ja offenbar egal, in ihren Augen, ganz zu schweigen von der Korrektheit der Charaktere. In der "Eisernen Maske"- Verfilmung mit Richard Chamberlain z.B. erdreistete man sich, Fouquet als Gegenspieler Colberts zum Bösling zu stempeln, was Dumas` VdB eindeutig zuwiderläuft -

    @Alienor
    Also, wenn die Monty Python-Truppe die "Drei Musketiere" spielen müsste, dann wären wohl:
    D`Artagnan: Michael Palin
    Athos: Graham Chapman
    Porthos: John Cleese
    Aramis: Eric Idle
    Richelieu: Graham Chapman
    Rochefort: John Cleese
    Constance: Terry Jones
    Mylady: Eric Idle
    Ketty: Michael Palin
    Treville: John Cleese oder Graham Chapman
    Königin Anne: Terry Jones
    König Louis XIII: Graham Chapman oder John Cleese
    Die 4 Diener: Michael Palin, Terry Jones, Eric Idle, John Cleese

    Ah, also gekeimtes Getreide, alles klar! In Österreich ist das eher unüblich - zumindest hab ichs bei uns noch nicht gesehen. A propos - woher stammt eigentlich unser Adventkranz mit den 4 Kerzen? In Österreich ist es üblich, 3 violette und eine rosafarbene Kerze (diese am 3. Adventsonntag, dem "Gaudete"- Sonntag) zu entzünden - hat das was mit dem Lichterkranz zu tun, der zum schwedischen Lucia-Fest http://de.wikipedia.org/wiki/Luciafest getragen wird?

    @Alienor
    Der Film folgt dem Buch, soweit ich mich erinnere, aber es wurden nicht alle Szenen, die im Buch vorkommen, verfilmt. Der Film hat durchaus Qualitäten, schöne Schauplätze, schöne Kostüme, auch gute Darsteller, aber wie gesagt, Tilda Swinton mag ich nicht, in ihrer Rolle. Als sie dann zur Frau mutiert ist, passt sie besser in ihre Kostüme. Das Männliche steht ihr einfach nicht, find ich.