Also, um auf das Thema "Weiblicher Musketier - möglich oder nicht?" zurückzukommen: Ich hab vor geraumer Zeit mal eine Reihe von Büchern zum Thema Frauen in Männerkleidern gewälzt (dieses Interesse beruht, ich gebs zu, auf eigenen Bedürfnissen in dieser Richtung - verschämt grins!) und was ich da gefunden hab, an historischen Recherchen, lässt den Schluss zu, dass es im Verlauf der Jahrhunderte von weiblichen Soldaten, die als Männer verkleidet waren, nur so gewimmelt haben muss - allerdings waren diese Frauen bez. Transvestitinnen meist aus ärmeren Schichten, die oft als weibliche Arbeitskraft keinen Job fanden oder so unterbezahlt waren, dass sie von ihrem Lohn als Spinnerin, Näherin etc. nicht leben konnten; oft waren es auch Waisenmädchen, die vor einem prügelnden Vormund, aus dem Waisenhaus etc. flohen, oder Mädchen, die einem Schicksal als Prostituierte entgehen wollten. (Kommt ja auch als Anspielung in einer Episode der engl. TVSerie "Blackadder"vor, die in der Renaissance spielt)
Ein interessantes Buch zu diesem Thema ist beispielsweise "Frauen in Männerkleidern" von Rudolf Dekker /Lotte van der Pol, oder "Les guerrières" von Armand Charmain alias Colonel Romain, vollgestopft mit kriegerischen Frauen in Männerkleidern quer durch die Jahrhunderte, das aber sicher nur mehr antiquarisch erhältlich ist, wenn überhaupt. Dass es zu jeder Epoche Frauen gab, die reiten, schießen und fechten konnten, steht außer Zweifel, und dass sie dies auch oft unerkannt und in Männerkleidern taten, ist eine ebensolche Tatsache. Ich frag mich nur, was sie machten, wenn sie die Regel hatten - laut Tallement des Réaux täuschte Madame de Chevreuse, als sie in Männerkleidern nach Spaniern floh und "von ihrem Monatsfluss überrascht wurde", eine Duellverletzung vor -