Liebe Forumsmitglieder,
es würde mich interessieren, ob sich hier heimlich Fechter (Sport und/oder historisch) herumtreiben - Musketiere und Fechten haben ja,hm, gewisse Bezüge zueinander. Außerdem bin ich in den Beiträgen im FF-Fiction-Bereich auf Fechtszenen gestoßen - wär also interessant, zu wissen, ob die reine fiction sind oder sich auf praktische Erfahrung gründen -
Beiträge von Aramis
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@Alienor
Ja, das ist mir bei Kim Catrall auch aufgefallen, die spulte das sogleichförmig runter, als ob sie dabei ständig auf die Uhr schauen würde, wie lang das denn noch dauern soll, mit Raoul oder was eben gerade anfiel Aber für Sex and the City passt sie sicher!
Was D`Artagnan, betrifft, so traue ich seinen olympischen Fechtkünsten ganz und gar nicht. Da hat Dumas wieder mal ordentlich geflunkert.
Ah ja, noch ein Hassobjekt: Bonacieux in der Diamant-Berger-Verfilmung - den halt ich auch nicht aus. Ich überspring seine Szenen immer, beim Filmgucken.
Und bevor ichs vergess: Planchet in der "Drei Musketiere"- Verfilmung von A. Hunebelle anno 1954, von Bourvil gespielt - ich könnt ihm eine knallen! Aber Bourvil ist ein französisches Nationalheiligtum, ich geh wohl jetzt besser in Deckung -! -
@Alienor
Weil du da grad das Buch "Der Mensch des Barock" erwähnst: Es gibt da noch ein sehr interessantes von Gabriele Praschl-Bichler, "Alltag im Barock" mit den Themen barockes Leben, soziale Klassen, Stellung der Frau, Babypflege und Kinderalltag, Körperpflege und Hygiene, Kleidung, Essen, Möbel und Einrichtung. -
@Alienor
Bei Louise de La Vallière geb ich dir unbedingt recht! So eine blöde Kuh - sich in Louis XIV, diesen Schwerenöter, zu verknallen, bringt auch nur sie fertig.
La reine Anne ist wankelmütig und unbeständig, die Chevreuse detto - mag ich auch nicht so sehr. Da ist mir Mylady viel lieber, die ist wenigstens konsequent!
D`Artagnan ist mir im Musketiere-Roman schon beim ersten Mal Lesen auf die Nerven gegangen, kann ich mich erinnern. Vor allem in der Szene, wo er Athos und dessen Sekundanten Porthos und Aramis zum Duell trifft, von Dumas quasi eine Gloriole um den Kopf gelegt kriegt und das große Wort führt, bevor er gegen die Kardinalisten loslegt und angeblich besser fechten kann, mit seinen 19 Jahren, als alle Top-Fechter von Paris zusammen - da steigts mir auf!
Deswegen nervt mich auch Ketty, weil sie sich in diesen Lümmel (der noch dazu ihre Dienstgeberin amourös betrügt, anstatt auf Kettys Avancen einzugehen) so dämlich verliebt. In der Borderie-Verfilmung ist sie auch ganz schrecklich.
kaloubet
Das blonde Gift Justine (anstatt Mordaunt ) im 3. Lesterfilm heißt Kim Catrall, und ich find sie echt nervig. Absoluter Tiefstand, im Vergleich zu Lana Turner oder Faye Dunaway - die hatten Stil! Die Szene, in der sie den König köpft, find ich besonders widerlich. -
kaloubet
Vielen Dank für die Info! Den Namen Heinrich Zille werd ich mir merken. Erstaunlich, was man alles bisher so versäumt hat, im Leben!
Hier noch eine Beherzigung fürs FFSchreiben (man muss sich das jetzt in raunzendem Wienerisch vorstellen):ZitatWenn ich nur die Dichter, die die Wiesen einen Blumenteppich, die den Rasen rasenderweise ein schwellendes, grünes Sammetkissen nennen, wenn ich nur die a drei Stund`lang barfuß herumjagen könnt, in der so vielfältig und zugleich so einfältig angeverselten Landnatur, ich gebet was drum! (Johann Nestroy)
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@Alienor,
Na, das Buch wär eine gute Pflichtlektüre für angehende und schon im Amt seiende Priester, damit einmal was weitergeht, in dieser stumpfsinnigen, schon ewige Zeiten dauernden Weiblichepriesterinnendiskussion! Danke jedenfalls für Deine ausführliche Info! Mit dem Mittelalter steh ich nicht so gut, daher ist mir diese ganze Geschichte mit der Päpstin auch nur am Rande bekannt. -
@Alienor
Ja, den Athos im Borderiefilm hab ich auch nicht als unangenehm empfunden, mich hat da eher Barray als d`Artagnan genervt, weil er sich so in den Vordergrund drängt - sogar die Szene mit Buckingham und dessen Flucht aus Paris, die ihn gar nichts angeht, musste er Aramis aus der Hand reißen! *grrr* Oh, Pardon, ich schweife schon wieder ab - -
@Alienor
Oh, vielen Dank für die Aufklärung! Das ist ja ganz grauslich! Ist der Tod der Päpstin in der Verfilmung auch so rübergekommen? Das war ja praktisch eine Steinigung!
Diese Idioten, die jemanden umbringen, nur weil dieser Mensch nicht ins dumme, zumeist von den männlichen Schwachköpfen auf diesem Planeten erzeugten Genderschema passt! Das kann mich echt aufregen! -
@Alienor
Wie ist die Päpstin gestorben? Bitte entschuldige meine Ignoranz, was dieses Thema angeht!
Es freut mich, dich auf eine Idee gebracht zu haben, was Maribel betrifft! In Bezug auf katholische Kirche kann ich nur sagen, dass ich diesen Verein mittlerweile bloß mitleidig belächle - ein Haufen maskuliner Popanze, die da glauben, sie wären immer noch im finsteren Mittelalter. Äh, Pardon, falls ich da jetzt deiner Meinung nach über die Stränge geschlagen habe - -
q Kaloubet
Moment, wie war das??? Oh, der ist guuut -! Aber Der Name sagt mir nichts wer ist das??
Ja, der Nestroy repräsentiert die schwärzesten Abgründe der Wiener Seele. Deshalb mag ich ihn so gern.Aber Mark Twain war auch ein Aas:
Zitat
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente.Die Wahrheit ist das Kostbarste, was wir haben. Gehen wir sparsam damit um.
Jeder schimpft auf das Wetter, aber keiner tut was dagegen.
Sei vorsichtig beim Lesen von Gesundheitsbüchern! Der kleinste Druckfehler kann Deinen Tod bedeuten.
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kaloubet
Die Titelbilder gefallen mir nicht, aber innen find ich das Ganze gar nicht so schlecht. Den Louis XIII find ich überhaupt amüsant, und Tréville auch, mit seiner Frisur. Nur Mylady mag ich gar nicht, die ist mir zu vampmäßig. Dieser Jussac im 1. Band muss eine Karikatur von jemandem sein (eventuell ein französischer Schauspieler? Ich kenn mich da nicht aus) und seine Kardinalisten schauen auch so aus, zeichnerisch, als ob sie jemand Bestimmten persiflieren wollen - ich war eher positiv überrascht, weil die Zeichnungen doch sehr individuell gestaltet sind; ich hatte mir, den Titelbildern nach, zeichnerisch was total 0815--Mäßiges erwartet. -
kaloubet
Ah ja, du bist ja Kunsterzieherin! Pardon - wieder eine indiskrete Frage: Zeichnest du auch, was die Musketiere angeht, ober schreibst du ausschließlich? -
@Alienor
ja, du hast ganz recht, eine Verwundung im Kampf oder Krankheit waren die häufigste Ursache einer Enttarnung. Was die Vorgesetzen betraf, waren die Reaktionen sehr verschieden: von Verhaftung, Rausschmiss über Belobigung für besondere Tapferkeit und Beförderung bis zur (sozusagen) Zwangsverheiratung reichte die Palette, wenn man den historischen Recherchen glauben darf. Manchmal wurden einzelne Frauen auch hingerichtet, aber nicht wegen Transvestitentums, sondern weil sie Verbrechen begangen hatten, z.B. eine andere Frau geheiratet, damit schweren Betrug begangen und das Ehesakrament entweiht hatten, oder Räuberinnen, Piratinnen etc. waren. Oft sagten sie dann vor Gericht, sie wären schwanger, um einem Todesurteil zu entgehen (ich glaub, die Piratinnen Anne Bonney und Mary Read waren solche Fälle - da muss ich gleich an Deine Geschichte "Athos`Dämonen" denken!) Dass es die Päpstin wirklich gegeben hat, denke ich auch - das ist einfach zu gut, um erfunden zu sein!
Die medizinische Untersuchung beim Militär sollte sicher auch klarstellen, dass mit dem Rekruten alles "stimmte". -
@Alienor
Ja, klar, in einem Eliteregiment, wo auch Protektion viel zählt, war es sicher kaum möglich, als Frau unerkannt unterzukommen; aber wie gesagt, die Möglichkeit Soldat oder Matrose (z.B.bei der holländischen OOC) zu werden, scheinen viele Frauen genutzt zu haben. Wobei die Akten und Berichte sich ja schließlich nur auf die beziehen, die man entdeckt hat -
In der 2. Hälfte des 19.Jh. scheint sich das mit verkleideten Frauen in der Armee aufgehört zu haben, weil man die Rekruten da schon routinemäßig ärztlich untersuchte. -
Ich wollte nur mal fragen, ob eventuell jemand hier den 4bändigen französischen Comic "Les Trois Mousquetaires" von Morvan/Dufranne/Rubén gelesen hat?
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kaloubet
Haha, der ist gut, der Morgenstern! Da wird mir gleich wieder wohler! Hier mal was Wienerisches von Nestroy:Zitat
Ich liebe die öffentlichen Orte nicht; ich geh daher auch für gewöhnlich immer nur in die Wirtshäuser, wo ich zu Haus`bin.Grundsätze sind enge Kleider, die einen bei jeder freien Bewegung genieren.
Armut ist ohne Zweifel das Schrecklichste. Mir dürft` einer 10 Millionen herlegen und sagen, ich soll arm sein dafür, ich nehmet`s nicht.
An einer fremden Hochzeit hab ich nie was Widerliches gefunden.
Ein roher Mann, wird er auch noch so sehr am Feuer der Liebe gebraten, es wird nie was Genießbares draus.
Wenn man das Notwendigste auf Borg nimmt und die Luxusgegenstände schuldig bleibt, dann kann man mit Wenigem leben.
Es gibt noch viele, die ganz stolz den Selbstmord eine Feigheit nennen - sie solln`s erst probieren, nachher können`s reden.
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kaloubet
Ich bin ganz deiner Meinung, was das melancholische Element betrifft - am meisten hat mich beim erstmaligen Lesen die Figur von Athos frappiert: so zurückhaltend, schlicht und blond - aber er ist absolut passend gezeichnet, er überzeugt total. Richelieu und seine Katzen, Madame Coquenard, die Belagerung von La Rochelle, Myladys Verurteilung - es ist mir schlicht ein Rätsel, wie man all diese Eindrücke mit so wenigen Strichen so intensiv rüberbringen kann. -
Ja, stimmt, in den meisten Verfilmungen kommt diese Ohnmacht-Szene nicht sehr zum Tragen, ich nähre mich da wohl eher von meinen inneren Vorstellungen. Die VAA muss ich leider erst genauer studieren, bevor ich da einen persönlichen Favoriten auswählen könnte. Deinen Worten zufolge reagieren die vier in deiner Lieblingsstelle in den VAA mal wieder ihrem ureigensten Naturell gemäß, wie`s scheint?
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Ah ja, Danke! Ich habs mir gedacht, dass diese Aussage von Athos kam, aber ich war mich nicht sicher -
Was Spinoza betrifft: Sein "Theologisch-politischer Traktat" ist ein einziges Plädoyer für Säkularisierung, Vernunft und Gedankenfreiheit - das klingt jetzt vielleicht ein bissl altbacken und schillermäßig, aber in Zeiten des Mohammed-Karikaturenstreits und ähnlicher unliebsamer Vorfälle scheinen mir seine Ansichten aktueller denn je; zu schade, dass er für unsere Musketiere zeitmäßig zu spät dran war - -
Was ich ganz witzig gefunden hab, waren "Guards!Guards!" von Terry Pratchett. Die 3 Musketiere und D`Artagnan kommen zwar nicht namentlich vor, aber es wird sofort klar, dass sie bei den Hauptprotagonisten Pate gestanden haben. Vor allem Karotte (=D´Artagnan) ist für mich zum Brüllen. Ich bin sonst überhaupt kein Fan von Fantasy, aber ich mag Romane, die ihr eigenes Genre persiflieren. Die Charaktere, Namensgebung und die spitzen, sarkastischen Formulierungen find ich einfach klasse, angefangen bei Kleindrachen-Züchterin Lady Käsedick (=quasi Mylady)