Beiträge von Aramis

    Hat jemand von euch mal "Vatel " (Uma Turmans Kleider würd ich ihr am liebsten sofort *lechz!* vom Leib reißen! 8o ) oder den "Kontrakt des Zeichners" (Ich will diese Kostüme samt Manorhouse und Garten haben!!) gesehen?

    @Alienor
    Du meinst sicher den Film mit Heinz Rühmann, "Die Feuerzangenbowle", wo er den "Pfeiffer mit drei f" mimt - ist ganz witzig, muss ich sagen. Ich steh auf Schwarz-Weiß-Filme aus den Dreißigern.
    Federweißer ist also das, was man in Österreich als "Sturm"bezeichnet, und das triffts auch genau - der Sturm im Darm ist unbeschreiblich! Und dazu noch Zwiebel! Du must ein wahrlich gesegnetes Verdauungssystem haben! Ich könnt das nicht aushalten. mich würds zerreißen! :pinch: Most ist bei uns ein beliebtes Heurigen- und Almhüttengetränk, Oberösterreich ist quasi das österreichische Mostparadies, Alleen von Mostbirnbäumen prägen das Landschaftsbild -
    Der Johannisberger Schlosswein ist ein Riesling mit quasi historischem Stammbaum. ^^ Von Glögg habe ich schon gehört und auch irgendwo ein Rezept daheim, aber ich habs noch nie probiert -

    Eine gewisse Vorliebe habe ich auch für Aramis` Fassadenkletterei in den VAA, um den Schergen des Duc de Marsillac zu entgehen - bloß, mit 43 Jahren noch des Nachts in Bäumen hocken?? Und dann auf Planchets Pferd runterspringen, wie einem Western, mit ordentlicher Grätsche - autsch!?! :pinch:
    Da spielt wohl wieder Dumas`dichterische Fantasie gehörig mit -

    @Alienor
    Ich hab hier zum ersten Mal davon gehört, dass man Wein mit Likör mischen kann!! Ich bin kulinarisch vollkommen unterentwickelt!! Was bitte ist Federweißer?!? 8o Kaiserspritzer ist Weißwein mit Holundersaft, gespritzt. Und ja, Rivaner aus Krems in der Wachau, der ist auch sehr gut! Ein Wein, den Eva alias Mylady alias Charlotte de Winter sehr gerne trinkt, ist Johannisberger Schlosswein aus dem Rheingau- den hat schon E.T.A.Hoffmann gern verdrückt! Ich hab mal versucht, seinen Getränkevorlieben auf die Spur zu kommen : Kardinal (Kalter Punsch mit Weißwein und Ananasssaft; ich kann das Rezept jetzt leider nicht komplett auswendig, ist tödlich gut) und Bischof (roter Glühwein), kommen ständig bei ihm vor - und ja, natürlich, Feuerzangenbowle! 8o 8o 8o Viel besser noch als Glühwein! Das passt so richtig zur Deutschen Romantik mit Zylinder, Frack und Pfeife! Ah, mein Herr Gemahl lässt mich noch ein wenig posten - !

    @alle
    Wenn ich mir eure Beiträge hier so durchlese, dann krieg ich gleich fürchterlich Hunger!! Äh -Appetit, wollte ich sagen. Lachsröllchen mit Meerrettichkäse! Dazu ein Kir mit leichtem Weißwein! Oder Engels Kaiserspritzer - seufz! Rosenlikör, Crémant DÁlsace, Kastanienliqueur in Wein - :rolleyes: !!! Ich denk schon wie Porthos - gutes Essen und Trinken halten eben doch Leib und Seele zusammen! Ich hätte wahrlich nicht gedacht, dass hier solche Feinspitze rumlaufen - also einer meiner persönlichen Weinfavoriten ist der Ruster Ausbruch (Weinbaugebiet Statuarstadt Rust, Burgenland, Österreich) - Rust hat, glaube ich irgendwo gelesen zu haben, dieses Weines wegen das Stadtrecht erhalten, anno ichweißnichtmehr. Eine Furmint-Spätlese, deren Anbaugebiet mittlerweile in Österreich auf wenige Hektar geschrumpft ist (keine Ahnung, warum). Wenn man Tokajer kennt, bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, aber der Ruster Ausbruch ist besser (zumindest der, den ich zu mir nahm). Außerdem schwärme ich für Grauburgunder / Pinot gris in jeder aufzutreibenden Form - gibts den auch in Frankreich und Deutschland?

    2Times
    also weil du gerade von Linie sprichst:ich erinnere mich noch an mein erstes Fechtseminar auf dem Gebiet der Verdadera Destreza, also spanische Schule - das war für mich voll extrem, weil hier nicht auf gerader Linie, sondern auf dem berühmten spanischen Zirkel, also auf einer Kreisbahn gefochten wird - zusätzlich zu vor-rück kommen noch die Seitwärtsbewegungen in Opposition oder Kontraposition hinzu, schon ein bissl sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man bloß an gerade Linie gewöhnt ist - meine Hirnzellen waren entsprechend geschlaucht!
    Die Tschechen sind meist sehr gut, schaukampfmäßig. Ich konnte da auch mal welche beobachten - meist verwenden sie auch korrekte historische Techniken, für ihre Zwecke adaptiert, au contraire zu bloßem Rumdreschen. Ich geb dir vollkommen recht, was unprofessionelles Bühnenfechten anbelangt - das hat wahrhaftig keinen Sinn, und dieses derzeit sehr angesagte historische Reenactment, wo sich ganze Armeen gegenseitig irgendwie verprügeln, ist mir persönlich zu gefährlich - wer weiß, welchem bierbeschwingten Barbaren man da plötzlich gegenübersteht und von dem womöglich noch brutalst eine aufs Dach kriegt! :pinch:

    2Times
    Also grundsätzlich geb ich dir recht, die Basisgrundlagen des Fechtens sind, analog zum menschl. Bewegungsapparat, sicher überall gleich.
    Aber in der historischen Entwicklung und Ausprägung der einzelnen Fechtstile und "Schulen" quer durch die Geschichte zeigen sich doch, auch bedingt durch die jeweiligen Waffenveränderungen, einige Unterschiede in Technik und Intention. Die Musketiere müssten demnach in die Zeit fallen. als italienischer ( Capo Ferro, Salvatore Fabris und Konsorten)und spanischer Rapierfechtstil (Narvaez, Thibaut) en vogue waren. Das heutige Sportfechten mit Florett und Sportdegen geht primär auf den französischen Stil (Liancour etc.) zurück, der ca. Mitte des 17.Jh. aufkam und mit dem Transitional Rapier/Smallsword /Hofdegen gefochten wurde (bei Molière gibt es da eine hübsche Übungs-Fechtszene, also quasi Lektion, im "Bourgeois gentilhomme")- das hat dann übers ganze 19.Jh. hinweg gedauert, bis sich anfangs des 20 Jh. das Sportfechten voll etabliert hat -
    Bühnenfechten ist wieder eine eigene Schiene mit eigenen Regeln und Gesetzen; ich hab da mal einen Workshop mitgemacht - es fühlt sich schon um einiges anders an. 1.Grundsatz, soweit ich das kapiert hab: jede Berührung des Gegners vermeiden.
    In Österreich ist die historische Fechtszene eklatant am Wachsen, man könnte beinahe von einem Boom sprechen, was die Menge der verschiedenen Gruppen und Vereine betrifft, man bastelt an einer international übereinstimmenden Turnierszene mit entsprechenden Statuten usw.. Das Sportfechten fällt dagegen beinahe etwas ab, bezüglich der Anzahl der Fechtvereine hier - zumindest kommts mir so vor.

    Oh, sie existieren doch!
    2Times
    Ich hab da unlängst im FF-Bereich eine Geschichte von Silvia und Kaloubet gelesen, "Das Hauswesen der Musketiere", in welcher eine ziemlich ausführliche Fechtszene vorkam, das hat mich irgendwie verblüfft - außerdem gab es, glaub ich, im Forum mal eine längere Diskussion zu D`Artagnans Lieblingsfinte -
    Bist du Sportfechterin, oder betätigst du dich historisch, auf diesem Gebiet? Oder beides? Pardon, das sind schon wieder so Gewissensfragen -
    Also, bei mir ists so, dass ich der 3 Musketiere wegen, die mich als Kind total fasziniert haben, mit 40 sportmäßig zu fechten begonnen habe (man beachte die zeitliche Verzögerung!) und dann zusätzlich/alternativ bei den Historikern gelandet bin - :S

    @ Kaloubet
    Kennst du die Comics von Ralf König? ( "Der bewegte Mann" usw.) Schade, dass er keine Musketiere gezeichnet hat - würd mich echt interessieren, was dabei rauskäme!
    Aber immerhin gibt es "Jago", einen Shakespeare-Comic von ihm - Pardon! Ich schweife schon wieder ab -

    kaloubet
    Ja, ich weiß, dass du mich prügeln willst, für meine Aussage vorhin über Bourvil, und er ist ja auch ein genialer Komiker - ich liebe diesen Film, wo er Louis de Funés mit dem Cadillac zur Strecke bringt, und "Die große Sause" (leider fällt mir jetzt der französische Titel nicht ein). Aber als Planchet ist er wirklich -! Okay, ich sprechs nicht aus.
    An dem Hunebellefilm gefällt mir bloß Porthos: Gino Cervi, international bekannt als Peppone, im Verein mit Fernandel als Don Camillo - :rolleyes:
    Athos: an den kann ich mich jetzt nicht erinnern :whistling:
    D`Artagnan: Georges Marchal (geht so)
    Aramis: ganz putzig, aber viel zu blond
    Mylady: naja, und dunkelhaarig ist sie auch, und umgebracht wird sie, wenn ich das richtig kapiert habe, auch nicht wirklich - die Handlung ist ziemlich extrem verfälscht.
    Du hast vollkommen recht: Bonacieux im Diamant-Berger-Film ist infolge seiner fürchterlichen Unerträglichkeit schon wieder genial - nur, ich halts nicht aus, mir tut sowas wirklich weh, kann mir das gar nicht anschauen -

    Liebe Forumsmitglieder,
    es würde mich interessieren, ob sich hier heimlich Fechter (Sport und/oder historisch) herumtreiben - Musketiere und Fechten haben ja,hm, gewisse Bezüge zueinander. Außerdem bin ich in den Beiträgen im FF-Fiction-Bereich auf Fechtszenen gestoßen - wär also interessant, zu wissen, ob die reine fiction sind oder sich auf praktische Erfahrung gründen -

    @Alienor
    Ja, das ist mir bei Kim Catrall auch aufgefallen, die spulte das sogleichförmig runter, als ob sie dabei ständig auf die Uhr schauen würde, wie lang das denn noch dauern soll, mit Raoul oder was eben gerade anfiel :thumbdown: Aber für Sex and the City passt sie sicher!
    Was D`Artagnan, betrifft, so traue ich seinen olympischen Fechtkünsten ganz und gar nicht. Da hat Dumas wieder mal ordentlich geflunkert.
    Ah ja, noch ein Hassobjekt: Bonacieux in der Diamant-Berger-Verfilmung - den halt ich auch nicht aus. Ich überspring seine Szenen immer, beim Filmgucken.
    Und bevor ichs vergess: Planchet in der "Drei Musketiere"- Verfilmung von A. Hunebelle anno 1954, von Bourvil gespielt - ich könnt ihm eine knallen! Aber Bourvil ist ein französisches Nationalheiligtum, ich geh wohl jetzt besser in Deckung -! :pinch:

    @Alienor
    Weil du da grad das Buch "Der Mensch des Barock" erwähnst: Es gibt da noch ein sehr interessantes von Gabriele Praschl-Bichler, "Alltag im Barock" mit den Themen barockes Leben, soziale Klassen, Stellung der Frau, Babypflege und Kinderalltag, Körperpflege und Hygiene, Kleidung, Essen, Möbel und Einrichtung.

    @Alienor
    Bei Louise de La Vallière geb ich dir unbedingt recht! So eine blöde Kuh - sich in Louis XIV, diesen Schwerenöter, zu verknallen, bringt auch nur sie fertig.
    La reine Anne ist wankelmütig und unbeständig, die Chevreuse detto - mag ich auch nicht so sehr. Da ist mir Mylady viel lieber, die ist wenigstens konsequent!
    D`Artagnan ist mir im Musketiere-Roman schon beim ersten Mal Lesen auf die Nerven gegangen, kann ich mich erinnern. Vor allem in der Szene, wo er Athos und dessen Sekundanten Porthos und Aramis zum Duell trifft, von Dumas quasi eine Gloriole um den Kopf gelegt kriegt und das große Wort führt, bevor er gegen die Kardinalisten loslegt und angeblich besser fechten kann, mit seinen 19 Jahren, als alle Top-Fechter von Paris zusammen - da steigts mir auf!
    Deswegen nervt mich auch Ketty, weil sie sich in diesen Lümmel (der noch dazu ihre Dienstgeberin amourös betrügt, anstatt auf Kettys Avancen einzugehen) so dämlich verliebt. In der Borderie-Verfilmung ist sie auch ganz schrecklich.
    kaloubet
    Das blonde Gift Justine (anstatt Mordaunt ) im 3. Lesterfilm heißt Kim Catrall, und ich find sie echt nervig. Absoluter Tiefstand, im Vergleich zu Lana Turner oder Faye Dunaway - die hatten Stil! Die Szene, in der sie den König köpft, find ich besonders widerlich.

    kaloubet
    Vielen Dank für die Info! Den Namen Heinrich Zille werd ich mir merken. Erstaunlich, was man alles bisher so versäumt hat, im Leben! :huh:
    Hier noch eine Beherzigung fürs FFSchreiben (man muss sich das jetzt in raunzendem Wienerisch vorstellen):


    Zitat

    Wenn ich nur die Dichter, die die Wiesen einen Blumenteppich, die den Rasen rasenderweise ein schwellendes, grünes Sammetkissen nennen, wenn ich nur die a drei Stund`lang barfuß herumjagen könnt, in der so vielfältig und zugleich so einfältig angeverselten Landnatur, ich gebet was drum! (Johann Nestroy)

    @Alienor,
    Na, das Buch wär eine gute Pflichtlektüre für angehende und schon im Amt seiende Priester, damit einmal was weitergeht, in dieser stumpfsinnigen, schon ewige Zeiten dauernden Weiblichepriesterinnendiskussion! Danke jedenfalls für Deine ausführliche Info! Mit dem Mittelalter steh ich nicht so gut, daher ist mir diese ganze Geschichte mit der Päpstin auch nur am Rande bekannt.

    @Alienor
    Ja, den Athos im Borderiefilm hab ich auch nicht als unangenehm empfunden, mich hat da eher Barray als d`Artagnan genervt, weil er sich so in den Vordergrund drängt - sogar die Szene mit Buckingham und dessen Flucht aus Paris, die ihn gar nichts angeht, musste er Aramis aus der Hand reißen! *grrr* Oh, Pardon, ich schweife schon wieder ab -

    @Alienor
    Oh, vielen Dank für die Aufklärung! Das ist ja ganz grauslich! Ist der Tod der Päpstin in der Verfilmung auch so rübergekommen? Das war ja praktisch eine Steinigung!
    Diese Idioten, die jemanden umbringen, nur weil dieser Mensch nicht ins dumme, zumeist von den männlichen Schwachköpfen auf diesem Planeten erzeugten Genderschema passt! Das kann mich echt aufregen!