Beiträge von Aramis

    @ Alienor


    Ja, Aramis wird von Dumas als dunkelhaarig und schwarzäugig beschrieben; auch in den VAA, mit 43 Jahren, hat er immer noch seine schwarzen Haare (hm -womit gefärbt??) und seine schlanke, grazile Taille - erst Im VdB stellen sich silbrige Fäden in der dunklen Haarpracht ein - wahrlich beneidenswert. Die Zeit scheint an ihm fast spurlos vorüberzugehen -

    @ Liebe Alienor,
    ich glaube, für "Die katholische Kirche einst und jetzt: Und sie bewegt sich immer noch nicht!" würde ein neuer Thread sehr passend sein. Allerdings ist das ein heikles Thema. Du bist hier ja schon quasi eine Institution - möchtest du ihn nicht eröffnen?

    @ Kaloubet
    Falls du nun etwa auf das im Barock so überaus beliebte Kastratentum anspielen willst, so muss ich dich leider enttäuschen: Die bewusste Operation ist vorm Einsetzen des Stimmbruchs zu vollziehen. Sich mit 43 Jahren den sensiblen Inhalt der maskulinen Hodensäcke zu zermatschkern, bringt da (glaub ich zumindest) leider nicht mehr viel.
    Du siehst in Aramis also bereits einen echten Helden par excellence?! ;) Aaah, meine subversiven Wühlarbeiten zeitigen erste Erfolge!

    Also die Finesse beim Trinken ist in Frankreich und in Deutschland offenbar viel ausgeprägter als bei uns. Naja - die österreichische Weinszene hat sich ja auch erst in den letzten Jahrzehnten zu gourmetmäßiger Reife aufgerafft. Aber unseren Sekt kann man vergessen . Ich meine, naja, er geht so. Ich hab mal eine "Veuve Cliquot" probiert, rein nur wegen Wilhelm Busch - das war gleich ganz was anderes! Porthos hat vollkommen recht: Als erstes kommt der Genuss, im Leben. Sorgen und Ärger kann man getrost auf später verschieben - so lange, bis man, im wahrsten Sinne des Wortes, glücklich gestorben ist. :thumbsup:

    Also den "Molière" mit Duris & Lucini kann ich nur empfehlen - ich find den echt klasse.
    Im "Vatel" kam übrigens ein peinlicher Fauxpas vor: beim Feuerwerk erklingt G.F. Händels "Feuerwerksmusik" vom Soundtrack, obwohl der zu Vatels Zeit noch nicht mal geboren war- kicher! :thumbsup:
    kaloubet
    Frage an die Kunsterzieherin: Wo kriegt man so ein Raster-Stativ her, das Mr. Neville als Zeichenhilfe verwendet?? Sieht sooo geil aus, im Film, wenn er dahinter sitzt und zeichnet - :rolleyes:
    Von Peter Greenaway gibt es einen Film namens "Nightwatching" , es geht dabei um Rembrandt und seine berühmte "Nachtwache" - hat diesen Film vielleicht schon jemand gesehen?

    @Alienor
    Ich glaube, du meinst "Der König tanzt" , ein Film über Jean Baptiste Lully und seine Beziehung zu Louis quatorze. Hat auch eine sehr schöne Ausstattung, aber Handlung, Dialoge
    und Schauspielerei haben mich nicht sonderlich befriedigt. Da fand ich " Marquise" mit Sophie Marceau viel netter. Da gab es einen ordentlichen Molière, der auch nach Molière aussah. A propos Molière - kennst du die Verfilmung "Molière" mit Romain Duris und Fabrice Lucini? Ich muss sagen, es geschehen noch Zeichen und Wunder! In dem Film gibt es auch eine Hundeszene - vielleicht hat mich die beeinflusst, bezüglich Aramis auf dem Dach -

    Hat jemand von euch mal "Vatel " (Uma Turmans Kleider würd ich ihr am liebsten sofort *lechz!* vom Leib reißen! 8o ) oder den "Kontrakt des Zeichners" (Ich will diese Kostüme samt Manorhouse und Garten haben!!) gesehen?

    @Alienor
    Du meinst sicher den Film mit Heinz Rühmann, "Die Feuerzangenbowle", wo er den "Pfeiffer mit drei f" mimt - ist ganz witzig, muss ich sagen. Ich steh auf Schwarz-Weiß-Filme aus den Dreißigern.
    Federweißer ist also das, was man in Österreich als "Sturm"bezeichnet, und das triffts auch genau - der Sturm im Darm ist unbeschreiblich! Und dazu noch Zwiebel! Du must ein wahrlich gesegnetes Verdauungssystem haben! Ich könnt das nicht aushalten. mich würds zerreißen! :pinch: Most ist bei uns ein beliebtes Heurigen- und Almhüttengetränk, Oberösterreich ist quasi das österreichische Mostparadies, Alleen von Mostbirnbäumen prägen das Landschaftsbild -
    Der Johannisberger Schlosswein ist ein Riesling mit quasi historischem Stammbaum. ^^ Von Glögg habe ich schon gehört und auch irgendwo ein Rezept daheim, aber ich habs noch nie probiert -

    Eine gewisse Vorliebe habe ich auch für Aramis` Fassadenkletterei in den VAA, um den Schergen des Duc de Marsillac zu entgehen - bloß, mit 43 Jahren noch des Nachts in Bäumen hocken?? Und dann auf Planchets Pferd runterspringen, wie einem Western, mit ordentlicher Grätsche - autsch!?! :pinch:
    Da spielt wohl wieder Dumas`dichterische Fantasie gehörig mit -

    @Alienor
    Ich hab hier zum ersten Mal davon gehört, dass man Wein mit Likör mischen kann!! Ich bin kulinarisch vollkommen unterentwickelt!! Was bitte ist Federweißer?!? 8o Kaiserspritzer ist Weißwein mit Holundersaft, gespritzt. Und ja, Rivaner aus Krems in der Wachau, der ist auch sehr gut! Ein Wein, den Eva alias Mylady alias Charlotte de Winter sehr gerne trinkt, ist Johannisberger Schlosswein aus dem Rheingau- den hat schon E.T.A.Hoffmann gern verdrückt! Ich hab mal versucht, seinen Getränkevorlieben auf die Spur zu kommen : Kardinal (Kalter Punsch mit Weißwein und Ananasssaft; ich kann das Rezept jetzt leider nicht komplett auswendig, ist tödlich gut) und Bischof (roter Glühwein), kommen ständig bei ihm vor - und ja, natürlich, Feuerzangenbowle! 8o 8o 8o Viel besser noch als Glühwein! Das passt so richtig zur Deutschen Romantik mit Zylinder, Frack und Pfeife! Ah, mein Herr Gemahl lässt mich noch ein wenig posten - !

    @alle
    Wenn ich mir eure Beiträge hier so durchlese, dann krieg ich gleich fürchterlich Hunger!! Äh -Appetit, wollte ich sagen. Lachsröllchen mit Meerrettichkäse! Dazu ein Kir mit leichtem Weißwein! Oder Engels Kaiserspritzer - seufz! Rosenlikör, Crémant DÁlsace, Kastanienliqueur in Wein - :rolleyes: !!! Ich denk schon wie Porthos - gutes Essen und Trinken halten eben doch Leib und Seele zusammen! Ich hätte wahrlich nicht gedacht, dass hier solche Feinspitze rumlaufen - also einer meiner persönlichen Weinfavoriten ist der Ruster Ausbruch (Weinbaugebiet Statuarstadt Rust, Burgenland, Österreich) - Rust hat, glaube ich irgendwo gelesen zu haben, dieses Weines wegen das Stadtrecht erhalten, anno ichweißnichtmehr. Eine Furmint-Spätlese, deren Anbaugebiet mittlerweile in Österreich auf wenige Hektar geschrumpft ist (keine Ahnung, warum). Wenn man Tokajer kennt, bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, aber der Ruster Ausbruch ist besser (zumindest der, den ich zu mir nahm). Außerdem schwärme ich für Grauburgunder / Pinot gris in jeder aufzutreibenden Form - gibts den auch in Frankreich und Deutschland?

    2Times
    also weil du gerade von Linie sprichst:ich erinnere mich noch an mein erstes Fechtseminar auf dem Gebiet der Verdadera Destreza, also spanische Schule - das war für mich voll extrem, weil hier nicht auf gerader Linie, sondern auf dem berühmten spanischen Zirkel, also auf einer Kreisbahn gefochten wird - zusätzlich zu vor-rück kommen noch die Seitwärtsbewegungen in Opposition oder Kontraposition hinzu, schon ein bissl sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man bloß an gerade Linie gewöhnt ist - meine Hirnzellen waren entsprechend geschlaucht!
    Die Tschechen sind meist sehr gut, schaukampfmäßig. Ich konnte da auch mal welche beobachten - meist verwenden sie auch korrekte historische Techniken, für ihre Zwecke adaptiert, au contraire zu bloßem Rumdreschen. Ich geb dir vollkommen recht, was unprofessionelles Bühnenfechten anbelangt - das hat wahrhaftig keinen Sinn, und dieses derzeit sehr angesagte historische Reenactment, wo sich ganze Armeen gegenseitig irgendwie verprügeln, ist mir persönlich zu gefährlich - wer weiß, welchem bierbeschwingten Barbaren man da plötzlich gegenübersteht und von dem womöglich noch brutalst eine aufs Dach kriegt! :pinch:

    2Times
    Also grundsätzlich geb ich dir recht, die Basisgrundlagen des Fechtens sind, analog zum menschl. Bewegungsapparat, sicher überall gleich.
    Aber in der historischen Entwicklung und Ausprägung der einzelnen Fechtstile und "Schulen" quer durch die Geschichte zeigen sich doch, auch bedingt durch die jeweiligen Waffenveränderungen, einige Unterschiede in Technik und Intention. Die Musketiere müssten demnach in die Zeit fallen. als italienischer ( Capo Ferro, Salvatore Fabris und Konsorten)und spanischer Rapierfechtstil (Narvaez, Thibaut) en vogue waren. Das heutige Sportfechten mit Florett und Sportdegen geht primär auf den französischen Stil (Liancour etc.) zurück, der ca. Mitte des 17.Jh. aufkam und mit dem Transitional Rapier/Smallsword /Hofdegen gefochten wurde (bei Molière gibt es da eine hübsche Übungs-Fechtszene, also quasi Lektion, im "Bourgeois gentilhomme")- das hat dann übers ganze 19.Jh. hinweg gedauert, bis sich anfangs des 20 Jh. das Sportfechten voll etabliert hat -
    Bühnenfechten ist wieder eine eigene Schiene mit eigenen Regeln und Gesetzen; ich hab da mal einen Workshop mitgemacht - es fühlt sich schon um einiges anders an. 1.Grundsatz, soweit ich das kapiert hab: jede Berührung des Gegners vermeiden.
    In Österreich ist die historische Fechtszene eklatant am Wachsen, man könnte beinahe von einem Boom sprechen, was die Menge der verschiedenen Gruppen und Vereine betrifft, man bastelt an einer international übereinstimmenden Turnierszene mit entsprechenden Statuten usw.. Das Sportfechten fällt dagegen beinahe etwas ab, bezüglich der Anzahl der Fechtvereine hier - zumindest kommts mir so vor.

    Oh, sie existieren doch!
    2Times
    Ich hab da unlängst im FF-Bereich eine Geschichte von Silvia und Kaloubet gelesen, "Das Hauswesen der Musketiere", in welcher eine ziemlich ausführliche Fechtszene vorkam, das hat mich irgendwie verblüfft - außerdem gab es, glaub ich, im Forum mal eine längere Diskussion zu D`Artagnans Lieblingsfinte -
    Bist du Sportfechterin, oder betätigst du dich historisch, auf diesem Gebiet? Oder beides? Pardon, das sind schon wieder so Gewissensfragen -
    Also, bei mir ists so, dass ich der 3 Musketiere wegen, die mich als Kind total fasziniert haben, mit 40 sportmäßig zu fechten begonnen habe (man beachte die zeitliche Verzögerung!) und dann zusätzlich/alternativ bei den Historikern gelandet bin - :S

    @ Kaloubet
    Kennst du die Comics von Ralf König? ( "Der bewegte Mann" usw.) Schade, dass er keine Musketiere gezeichnet hat - würd mich echt interessieren, was dabei rauskäme!
    Aber immerhin gibt es "Jago", einen Shakespeare-Comic von ihm - Pardon! Ich schweife schon wieder ab -

    kaloubet
    Ja, ich weiß, dass du mich prügeln willst, für meine Aussage vorhin über Bourvil, und er ist ja auch ein genialer Komiker - ich liebe diesen Film, wo er Louis de Funés mit dem Cadillac zur Strecke bringt, und "Die große Sause" (leider fällt mir jetzt der französische Titel nicht ein). Aber als Planchet ist er wirklich -! Okay, ich sprechs nicht aus.
    An dem Hunebellefilm gefällt mir bloß Porthos: Gino Cervi, international bekannt als Peppone, im Verein mit Fernandel als Don Camillo - :rolleyes:
    Athos: an den kann ich mich jetzt nicht erinnern :whistling:
    D`Artagnan: Georges Marchal (geht so)
    Aramis: ganz putzig, aber viel zu blond
    Mylady: naja, und dunkelhaarig ist sie auch, und umgebracht wird sie, wenn ich das richtig kapiert habe, auch nicht wirklich - die Handlung ist ziemlich extrem verfälscht.
    Du hast vollkommen recht: Bonacieux im Diamant-Berger-Film ist infolge seiner fürchterlichen Unerträglichkeit schon wieder genial - nur, ich halts nicht aus, mir tut sowas wirklich weh, kann mir das gar nicht anschauen -