• @all


    In meinem Roman solls auch ne Mylady geben, nur eben nicht mit Athos verheiratet, sondern eine stadtbekannte Prostituierte, die für den Kardinal ihre Kunden ausspioniert...und ich wills so machen, dass König Louis XIII im Roman einer ihrer Kunden ist...und im Laufe des Romans erfährt meine ´weibliche Protagonistin, dass auch diese Dame eine Zeitreisende ist, die durch den Louvre ins 17. Jahrhundert gelangte und nicht mehr zurück konnte. Und einer der Musketiere, es wird wohl der Athos in meiner Version sein, ist ihr hoffnungslos verfallen, in sie verliebt (mein Athos ist ja dann der historische und nicht der aus den Dumas Romanen)


    Am Ende des Romans wird dieser Athos sterben, 1643 wie der historische Athos, und zwar aus Liebeskummer wird er sich kopflos und betrunken in einen Kampf stürzen...und als die Lady davon erfährt, wird ihr erst klar, dass sie diesen Mann wirklich geliebt hat, und auch sie sucht nun den Freitot.


    Wie findet ihr diese Idee, ist das etwas zu dick aufgetragen, oder klingt das durchaus okay?

  • Hm - ich hab zugegebenermaßen immer Probleme mit Helden, die Athos heißen, aber nicht Athos sind - ich meine eben, nicht der von Dumas. Wenn du den historischen Musketier nimmst, könntest du ihm dann nicht ein anderes Pseudonym geben? Ist aber ein persönliches Problem, weil Athos nun mal meine Lieblingsfigur ist und ich Schwierigkeiten habe, wenn ich den Namen in anderen Zusammenhängen lese ...
    Die Idee der Geschichte als solcher ist noch ein wenig vage, aber eine Hure hat schon mal ihre eigene Sicht auf die Dinge, also warum nicht eine einbauen. Find eich a priori immer gut, weil dergelichen Damen die Geschichte sozusagen von unten sehen ;) . Nur, ob Louis XIII bei einer war? Wage ich ein wenig anzuzweifeln, der gute Herr hatte mit Damen ja so seine Schwierigkeiten ... und eine Stadtbekannte gleich dazu? Wo er sich sozusagen unters Volk hätte mischen müssen?

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Du hast schon Recht, das wäre wirklich etwas heikel, wenn er bei mir dann auch Athos hieße....der historische Athos hieß ja Armand de Sillégue d’Athos d’Autevielle. Und ich wills in meinem Roman so machen, dass die Freunde sich bei ihren Vornamen nennen, und auch nicht bei bei Dumas siezen. Ich werd dann statt Athos immer den Namen Armand nehmen, ich finde das klingt ganz gut, und der volle Name wird im Roman nur einmal kurz erwähnt.


    Und ich verstehe dich schon, er ist neben d ártagnan auch eine meiner Lieblingsfiguren. Ich werde meinen Athos, also Armand, auch ganz anders gestalten als Dumals, er wird zwar auch das Aussehen und Gebaren eines Edelmannes und einen edelmütigen Charakter haben, aber ich werde einiges verändern, in meiner Version war er nie verheiratet, und ist den Frauen gegenüber auch nicht so misstraisch wie Athos.


    Bei mir werden die Freunde also Charles, Henri, Isaac und Armand heißen, ich hoffe, dass es sich so etwas von Dumas Romanen unterscheidet. Und ich habe vor als fünften im Bunde der Freunde noch d ártagnans älteren Bruder Paul mit einzubauen.


    Und jeder musketier wird seine eigene Vorgeschichte haben, die sich natürlich von der von Dumas unterscheidet.


    Über Louis XIII wusste ich noch nicht so viel, ich dachte immer, der hätte viele Frauen gehabt...so wie später sein Sohn.


    Aber jetzt wo du sagst, dass ers nicht so mit den Frauen gehabt hätte....bringst du mich auf ne andere Idee..irgendwie wäre auch der Gedanke interessant, den König bisexuell sein zu lassen, da kann man dann auch einiges draus machen.


    Die Story ist auch noch nicht ganz ausgereift, ich muss die Charaktere und ihre verschiedenen Geschichten noch miteinander verknüpfen, bis es die Handlung für den Roman ergibt.


    Was ist eigentlich mit Rochefort? Zu ihm finde ich im Google nichts, ist er ein von Dumas erfundener Charakter?


    Treville gabs ja, das weiss ich, und Aramis und Athos waren beide mit ihm verwandt und Vettern.


    Aber zu Rochefort kann ich leider nichts finden.

  • Louis der XIII hat viele männliche Favoriten und selten bis fast gar nichts mit Frauen.Wenn er was mit Frauen hatte dann nur um Anna von Österreich zu demütigen.
    Einer seiner Favoriten war Charles Albert de Luynes, der dann mit Marie Prinzessin von Rohan(spätere Madame Chevreuse) verheiratet wurde.In Marie verliebte sich auch kurzzeitig Ludwig und so wurde sie Obersthofmeisterin von Anna von Österreich.


    Einfach mal nach schauen es gibt viele Biografien aus dieser Zeit.


    Gruß Tessia

  • @Tessia


    Danke für die Infos, das ist ja wirklich sehr interessant, da lässt sich einiges für einen Roman draus machen. Ich denke, ich werd den König im Roman ne Affaire mit dem Mann von Marie Prinzessin von Rohan haben lassen...(wusste gar nicht, dass es Madame Chevreuse wirklich gab..im google find ich leider nicht viel von ihr.


    Und ich hab mal bei Wikipedia nachgelesen, und war erstaunt, wie viel aus ihrem Lebenslauf mit dem Roman übereinstimmt.


    Da lässt sich wirklich einiges draus machen, aber in meiner Version wird sie mit keinem der Musketiere, sondern eher mit dem König anbändeln wollen, ich hab mir überlegt, dass es in meinem Roman so sein soll, dass der König in ihren Mann verliebt ist, aber mit ihr anbandelt, um mehr Zeit mit ihrem Mann verbrigen zu können...


    Jedenfalls bietet die Zeit viel Potenzial.

  • Oh, das mit dem Anbandeln kann recht weit gehen - wenn ein Roman stimmt, den ich mal über Mme de Chevreuse und ihren ersten Mann gelesen habe. Das muss eine Ménage à trois gewesen sein, ob freiwillig von jeder Seite weiß ich nicht ... aber es ging angeblich über Händchenhalten weit hinaus.


    Silvia hat auf der Buchliste eine Biografie der Mme de Chevreuse, kann vielleicht hilfreich sein.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • kaloubet


    Danke für die Info, im Moment kann ich das richtig gut brauchen, denn ich will mich richtig in das Thema reinlesen. Und die Buchliste ist wirklich gut, werd mal sehen, ob ich das noch irgendwo bekomme.


    Ich hab da schon ne ganz besondere Idee für ne Menag a trois.


    Ich meine, dadurch dass Louis XIV erst nach 22 Ehejahren zur Welt kam, könnte man auch die Chevreuse im Roman zu seiner Mutter machen.


    Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber der Gedanke reizt mich irgendwie.

  • @all



    Ich hatte mir ja erst den Louvre als Ort für den unfreiwilligen Zeitsprung überlegt, doch das habe ich jetzt wieder verworfen weil der Louvre sich im Laufe der Jahrhunderte doch zu sehr verändert hat. Meine Wahl ist auf folgenden Ort in Paris gefallen:



    [Blockierte Grafik: http://www.gothereguide.com/Images/France/Paris/Luxembourg_Gardens_paris.jpg]


    Das Jardin du Luxembourg gab es, soweit ich weiss, auch schon im 17. Jahrhundert, und es sieht heute wohl noch fast genauso aus wie damals.


    Wie findet ihr diesen Ort für einen möglichen Zeitsprung.

  • Na, herzlichen Glückwunsch! Percy, alter Döskopp! Habe zwischenzeitlich gar nicht bemerkt, wie lang der Thread geworden ist, so daß meine Antwort natürlich weit entfernt von kaloubet`s Antwort auftauchte.....


    Stöhn..... muß am Feiertag liegen, mein Hirn liegt wohl noch im Bett, muß mal dort suchen gehen...! ;(

  • Percy: :D Hast du dein Hirn gefunden? :D :D Erinnert mich jetzt an die Szene in Fluch der Karibik, ich glaub es ist der dritte Film, als Sparrow sein Hirn sucht :D Klasse! :D - nein, mein Pferd ist nicht barock, auch wenn´s die Formen hat ;) ...ähem, d.h. ein paar fünfzig Kilos zu viel ;) . Es ist ein französisches Warmblut, selle francais. (blödes c-cédille, geht hier nicht, ärgert mich jedes Mal.) Er heißt Kaloubet, weil er aus der Linie von Caloubet A stammt, d.h. alle männlichen Verwandten haben ein ´aloubet´ im Namen. Der vordere Buchstabe hängt dann vom Jahrgang ab.


    @Alienor: Warum nicht? Aber warum nicht der Louvre? Ich finde, der ist mysteriöser, mit all den Geschichten, die man sich erzählt ... blutige Hand an der Wand ... die weiße Frau ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Blutige Hand an der Wand und die weiße Frau? Diese Geschichten kenne ich ja gar nicht, kann man das irgendwo nachlesen?


    Ich hab den Louve eben als Möglichkeit doch wieder ausgeschlossen, weil er heute eben ganz anders aussieht als vor fast dreihundertsechzig Jahren.


    Da würde die Protagonistin ja sofort merken, dass sie sich nicht mehr in ihrer Zeit befindet....


    Und ich möchte eben noch ein paar Szenen einbauen, in denen sie denkt, sich immer noch in der GEgenwart zu befinden, und bei einem völlig veränderten Louvre würde die Protagonistin ja sofort merken, dass da etwas nicht stimmt. Nächstes Jahr will ich mir ja den Louvre mal anschauen, vielleicht ändere ich ja dann auch wieder meine Meinung....

  • @All


    Ich hatte ja ursprünglich geplant, d ártagnan in den Mittelpunkt des Romans zu stellen, doch nun hab ich mich für Athos entschieden, den historischen Athos. Ich werde für den Roman seinen historischen Namen Armand nehmen, und ein dunkles Geheimnis wird er aber auch haben. In meiner Version ist er bei seinem Vater auf einem Landgut aufgewachsen, seine Mutter lernte er niemals kennen. Ich möchte das dann so machen, dass er nach Paris kommt um Musketier zu werden, aber noch einen anderen Grund hat...er will in Paris nach seiner Mutter suchen, nachdem er heimlich das Gespräch seines Vaters mit einem Onkel belauscht hat, seine Mutter wäre in Paris. Der Vater hatte ihn angelogen, ihm gesagt, seine Mutter wäre tot. Und in Paris führt ihn seine Suche zu einem Bordell, und er muss feststellen, dass seine Mutter dieses Bordell leitet...und sie war gleich nach seiner Geburt davongelaufen...dieses Mutter-Sohn Drama möchte ich in den Roman unbedingt einbauen. Denn sie leitet nich nur dieses Bordell, sondern dient ihm dem Kardinal als Spionin....und Armand muss herausfinden, dass der Kardinal sein leiblicher Vater ist. (hier kommt mir die Tatsache zugute, dass beide mit Vornamen Armand hießen)


    Der historische Athos starb ja schon mit 26...ob ich das im Roman so mache, weiss ich noch nicht.


    Und seine Mutter ist in gewisser Weise die Mylady meines Romanes.


    Ich hab irgendwo gelesen, dass AThos, Aramis und Porthos alle Cousins ersten Grades und auch mit Treville verwandt waren. Weiss jemand, ob das stimmt`? Auf der Site stand auch dass man sie "Die drei Brüder" nannte.


    Wenn sie wirklich Cousins ersten Grades waren, müsten die drei sich eigentlich seit ihrer frühesten Kindheit gekannt haben..

  • Sie waren verwandt, ich glaube, das mit den Cousins stimmt. Ob sie sich kannten, weiß ich nicht, mal schauen, ob ich was in den weisen Büchern finde, die ich gekauft habe. Frag mich nochmal, wenn ich´s vergessen sollte. Deine Idee klingt interessant, aber der arme Armand - nicht genug, dass seine Mutter eine Spionin ist, noch dazu soll Richelieu sein Vater sein? Der echte Athos - der Dumas´- hätte bei solchem Wissen wohl dramatische Konsequenzen gezogen ;) . Aber es geht ja nicht um ihn ;) - die Frage ist, was macht eine Hure bei Armands Vater? Sein Rang ist mir gerade entfallen, aber wenn er der Aristokratie angehörte, dann muss die Frau schon gute Argumente haben, um als Gattin anerkannt zu werden. Richelieu? Hm, er scheint ein ´homme à femmes´ gewesen zu sein, ob er Huren frequentierte, weiß ich nicht. Möglich wär´s. Gab es damals schon Bordelle mit weiblicher Leitung? So offizielle meine ich? Interessante Frage ...
    Die blutige Hand stammt aus ´la reine Margot´, aber ich weiß grad nicht mehr, wer da ermordet wurde. Die weiße Frau *grübel* - auch Dumas würd ich sagen, aber welches Buch? War aber, glaube ich, eine gängige Legende ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @Kalou


    Ich hab mal recherchiert, und herausgefunden, dass alle drei aus derselben Gegend in der Gascogne kamen..deswegen gehe ich davon aus, dass sie sich gekannt haben.


    Aber du hast schon Recht, damals nahm ein adeliger Mann nicht einfach so eine Prostituierte als Ehefrau..ich wills so machen, dass der Gatte das gar nicht wusste, und sich von seiner Liebe blenden ließ, so wie Athos von Mylady...und dass er seine Frau dann verstieß, als er es herausfand.


    Ich gehe stark davon aus, dass der historische Athos zumindest ein oder zwei ältere Brüder hatte, denn damals gingen vor allem jüngere Söhne, die kein Erbe zu erwarten hatten, zu den Musketieren.


    Und damals gab es Bordelle mit weiblicher Leitung, zumindest vermute ich das, weil es im Mittelalter schon solche Bordelle gab, allerdings vermute ich, dass dahinter immer irgendein Mann steckte, der da die Fäden zog.


    Und mein Athos soll etwas anders sein als der von Dumas, denn ich will ja keine Kopie erschaffen. Mir gefällt Dumas Athos total gut, und zumindest einige der Charaktereigenschaften hätte ich gerne übernommen, aber das wäre dann Ideenklau.


    Die weisse FRau..ich glaube diese Legende gibt es auch in mehreren Varianten....ich habe da auch schon welche aus dem Mittelalter gehört.


    Wie wars eigentlich in Paris? Hattest du Zeit genug, auf den Spuren der Musketiere zu wandeln?

  • Leider nicht ... war alles schrecklich eng getaktet und vor allem mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gefüllt - die Gruppe, mit der ich dort war, kannte Paris noch nicht. Aber da ich selbst vor etwa 15 Jahren zuletzt den Eiffelturm gesehen habe, fand ich das auch wieder spannend. Meine letzten Parisbesuche waren immer privat, so dass ich die touristischen Attraktionen gemieden habe ... mein vorletzter Besuch galt dem Chateau Monte Christo :thumbup: .
    Aber bei einer Bootsfahrt auf der Seine haben sie immerhin das Haus von d´Artagnan erwähnt, das auf dem linken Seineufer schräg gegenüber dem Louvre gestanden haben muss :thumbsup: - und wie gesagt, in der Bibliothek des Louvre fand ich dann dieses geniale Buch über d´Artagnan und Courtilz für den Leser der drei Musketiere. Ach, und das Haus Victor Hugos konnte ich besichtigen, das an der Place des Vosges, in dem laut Dumas Mylady gewohnt haben soll :thumbup: .

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.