Gasthaus zum Roten Taubenschlag

  • Tja...nun verstehe ich auch, wieso im Moment so viele junge Männer Abbé werden wollen :whistling:

  • Oh, dahinter steckt nur zu oft purer Überlebenstrieb! Was bleibt einem jungen Mann ohne Vermögen schon übrig, außer Militär oder Kirche? Und wenn man`s genau bedenkt, ist so ein warm gepolsterter Beichtstuhl doch weit bequemer als so ein kalter, schlammiger Schützengraben vor der nächsten Schlacht! :evil:

  • Ja, da kann ich Euch gut verstehen...das Leben als Abbé ist doch dem Leben auf dem Schlachtfeld vorzuziehen. Ein Soldat wird meist nie alt, und wenn er alt wird, ist er schlecht versorgt.

  • Das ist ja bei dem Wohlleben dort nicht verwunderlich :whistling:
    Wie schade, dass Frauen keine Priester werden können...so ein Leben hätte mir nämlich auch gefallen :thumbsup:

  • Frauen als Priester? Oh, ich fürchte, das wird noch Jahrhunderte dauern, ehe es dazu kommt! Aber Ihr könnt ja, Madame, wenn`s Euch zur geistlichen Berufung hinzieht, schon mal fürs erste Nonne werden! :D

  • Nein danke...eher nicht, diese Nonnenklöster sind mir alle zu streng, Abbé, in den meisten dürfen die Frauen nie wieder aus den Klostermauern heraus, das wäre mir doch zu langweilig, zudem wäre es mir lästig, jeden Morgen um vier Uhr zum Gebet aufzustehen. Aber..ob Ihr es glaubt oder nicht..im 9. Jahrhundert soll es sogar einmal eine Frau gegeben haben, die als Papst Johannes auf dem Heiligen Stuhl saß...und sie soll sogar der beim Volk beliebteste Papst aller Zeiten gewesen sein. Vermutlich verbieten die Männer den Frauen den Zugang zu kirchlichen Ämtern, weil sie Angst haben, dass die Frauen es besser machen könnten als sie. ^^

  • Ja, die Angst des Mannes vor der weiblichen Intelligenz ist eine nicht unbeträchtliche Hürde - es heißt ja nicht zu Unrecht, eine gescheite Frau hat viele Feinde: alle dummen Männer. Äh, tja - ich hoffe sehr, ich gehöre jetzt nicht ebenfalls zu diesen eben erwähnten Vertretern des maskulinen Geschlechts :whistling:

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

    Einmal editiert, zuletzt von Aramis ()

  • Mein Freund, Ihr brecht hier Lanzen, die wohl scharf geschmiedet sind - bewusste Damen wissen sich wohl zu wehren, will mir scheinen und ob der Beichtstuhl in diesem Fall ein ruhigeres Leben verspricht als der Schützengraben sei dahingestellt. Ich persönlich ziehe den Schlamm vor, er ist weit weniger giftig.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Die menschliche Schlechtigkeit trifft einen da wie dort, mon cher ami. Doch das Ambiente ist grundverschieden, und irgendwie erscheint es mir doch angenehmer, von Missetaten nur zu hören, durch ein halbwegs solides Gitter, als sie am eigenen Leib zu erfahren oder gar selber zu begehen. Doch verzeiht, ich rede gerade eben Unsinn: Ein Soldat tut ja nur seine Pflicht -

  • zu Athos Als Soldat werdet Ihr aber nicht so alt, wie Ihr als Abbé werden könnt..die meisten Soldaten segnen ja leider früh das Zeitliche.
    zu Aramis Nein, Abbé, ihr seid in diesem Fall eine Ausnahme...ein Mann mit dem man vernünftig diskutieren kann..so etwas findet man nicht gerade oft. ^^

  • Nun, ich habe von Euch einen sehr guten Eindruck...denn jeder andere Mann hätte mich angeraunzt und sich gefragt, was ich in einer Schänke als Frau alleine zu suchen habe. Euch dagegen scheint das gar nicht zu stören, und ihr redet auch nicht über die angeblich für Frauen festgelegten Rollen...das lässt Euch auf mich sehr vernünftig wirken. Vermutlich betrachtet Euer Freund die Dinge einfach nur anders...ist er vielleicht ein Puritaner?

  • *Augenbrauen hochziehend* Nur weil ich schwarz gekleidet bin, vermutet Ihr, ich gehörte dieser unkonvenablen Religion an, die jegliche Sinnenfreude verbietet? Oh, ich hänge zu sehr an meinen Lastern, als dass ich für sie leiden wollte. *Zu Aramis* Ihr vernünftig? Mein Freund, das wollt Ihr nicht sein! Das könnt Ihr nicht sein, denn zu vieles wäre unmöglich, wärt Ihr vernünftig.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • :thumbsup:
    Mon cher ami, Ihr meint also, meine Unvernunft sei eine Tugend? Welch wundersame Anschauung! Und so vielversprechend für Euch! *grins*


    Madame, wenn es Euch nach waschechten Puritanern gelüstet, müsst Ihr nach England gehen. Dort findet man sie in allen Größen.

  • zu Athos Ich hielt Euch wegen Eurer dunklen Kleidung und weil Ihr eine leichte Melancholie ausstrahlt für einen Puritaner, aber wie es scheint, habe ich mich geirrt.
    zu Aramis Ich war schon einmal in England und dort gibt es in der Tat sehr viele Puritaner. Und das Essen und die Getränke sind dort nicht so gut wie in Frankreich. Dort trinkt man meistens Bier und isst Eintöpfe oder Fisch.

  • Hmja. Aus diesem traurigen Essen entsteht Melancholie, man kleidet sich schwarz und wird zum Puritaner.
    *zu Aramis* Nur die Unvernünftigen wissen, was Vernunft sein könnte. Ein hehres, doch unerreichtes Ziel, das das Leben nur schwer macht, deswegen bleibt man so lange als möglich auf dem Weg, der irgendwann einmal dahin führen wird.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • zu Athos*Ihr seid also schon einmal in England gewesen?
    zu Aramis*Euer Freund hat wohl Recht..wer sich im Leben zu hohe Ziele setzt könnte tief fallen. Habt Ihr denn ein besonders hohes, schwer zu erreichendes Lebensziel?*blickt den Abbé neugierig an.

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.