Mon cher ami, es waren Tage! Und heute bin ich, wie Ihr seht, wieder hier, gewissenhaft, zwecks der Übung! Man muss seinen Körper dem Geist unterwerfen, so steht`s in der Bibel. - Und was Euch betrifft, Monsieur alias Madame, ich weigere mich entschieden, als Versuchskaninchen für kardinalistische Alchimisten herzuhalten! In dreihundert Jahren spätestens ist dieses Gasthaus eine Ruine, wenn Preise und Service weiter so bleiben, und ich hab keine Lust, in einer solchen wieder aufzuwachen!
Gasthaus zum Roten Taubenschlag
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Mitnichten, mein Lieber. Es wird dann Wellness Oase heißen und glutäugige Dienerinnen werden Euch mit Matsch einschmieren. Das Schlimmste wird sein, dass Ihr dafür bezahlen werdet!
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Oh! Wirklich?? Hmmm! Woher glaubt Ihr denn, dies so genau zu wissen, mein Lieber?! Könnt Ihr etwa in die Zukunft blicken? Oder wart Ihr nächtens wieder in dieser verdächtigen Spelunke, bei der rothaarigen Zigeunerin Esmeralda? *sardonisch zugrins*
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rothaarigen Zigeunerin Esmeralda
Das, mein Lieber, träumte mir die Nacht, aber mitnichten bei Esmeralda. *Zu Aramis gebeugt, flüsternd* Habt nicht Ihr diese Nacht zu dem Salbentöpflein gegriffen? Euer Gesicht sah aus wie das eines Gespenstes und hätte ich nicht gewusst, wer neben mir liegt, ich wäre aus dem Bett geflohen.
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*heftig erröt* Mon cher ami, ich tue eben alles, um der Faltenbildung vorzubeugen und meine Physiognomie wirksam zu konservieren! *mit verschwörerisch gesenkter Stimme* Und dies nur für Euch! - En plus, die Konkurrenz schläft nicht, wie jeder weiß!
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so, ich bin zurück, war mal eben neuen Wein holen*
*reicht dem Abbe ein GLas* trinkt, der ist gut für die Haut*
*hier, für den Freund des Abbés gleich auch noch ein Glas und für den Abbe auch noch eines* den habe ich drüben im Haus der Esmeralda gekauft. Es ist der Lieblingswein ihres Freundes Quasimodo, der sein tolles Aussehen alleine diesem guten Tropfen verdankt -
*Die zurückgekommene Dame entgeistert anstarrend* Madame, habt Dank für den Wein, aber seid Ihr sicher, dass er erstens nicht vergiftet ist und zweitens, dass Eure Augen nicht einer Trübung unterliegen? Vielleicht hat Euch aber Esmeralda einfach nur verhext, denn ihr Diener ist alles andere als ansehlich, ganz im Gegensatz zu seiner Herrin. *Zu Aramis* Dennoch habt Ihr von dieser Seite nichts zu befürchten, von ihrem Wein vielleicht umso mehr.
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*sich grünlich im Gesicht verfärb* Madame, merci beaucoup, aber ich trinke keinen Tropfen von diesem ominösen Gebräu! *in enerviertem Flüsterton zu Athos* Mon cher ami, sagt, woher kennt Ihr denn diesen Quasimodo, den Ihr so wissend hier mit mir vergleicht?!
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*nimmt den Wein wieder weg*
Ich glaube, für heute hattet Ihr genug Wein, Abbé. Es wäre doch fatal, wenn Ihr morgen während der Messe in Notre Dame betrunken hinter den Altar zusammenbrecht. Es wäre wirklich besser, wenn Euer Freund Euch bald zu Bett bringt. Was war noch gleich das Thema Eurer Predigt? Was hat Euch eigentlich dazu gebracht, Priester zu werden? -
Es wäre wirklich besser, wenn Euer Freund Euch bald zu Bett bringt.
*zu Athos, schmeichlerisch* Oh, mon cher ami, habt Ihr diesen guten Rat gehört?! - Madame, Euch verlangt danach, zu wissen, warum ich Priester geworden bin? Tja. Es war der Wunsch meiner seligen Frau Mutter. Oder vielmehr ein Gelübde. Sie versprach mich der Heiligen Kirche, falls der Allmächtige sie dauerhaft von ihrer heftigen Migräne befreien wollte. Der Herrgott tat, wie ihm geheißen, und also bin ich nun hier. -
*muss lächeln* Abbé, dass Eure Mutter geheilt wurde, ist sicherlich nur ein glücklicher Zufall, aber nicht Gottes Werk. Sie wäre gewiss auch geheilt worden, wenn sie Euch nicht der heiligen Kirche versprochen hätte. Ihr seid der Kirche nichts schuldig, Ihr könntet sie verlassen, und Euch den schönen Dingen des Lebens widmen*
*gibt Aramis ein kleines Gläschen Nusschnaps, der nicht von Esmeralda stammt* Ein Gläschen noch, dann kann Euer Freund Euch ins Bett bringen. Ihr könnt ja morgen nach der Predigt wiederkommen, der Rote Taubenschlag hat immer geöffnet -
*enragiert* Wie bitte? Ein glücklicher Zufall?! Soll das etwa heißen, ich bin zehn Jahre lang umsonst im Priesterseminar gesessen, und meine verspätete externe Priesterweihe infolge meiner bedauerlichen Aberration zu den Musketieren war nichts als Humbug?! *groll*
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Umsonst war es gewiss nicht, aber meiner Meinung nach seid Ihr mehr Musketier als Abbé. Meiner Meinung nach solltet Ihr erst einmal ein paar aufregende, wilde Jahre als Musketier verbringen, anschließend könnt Ihr Euch ja wieder in den Schoß der Kirche fallen lassen und dort ein Leben wie ein Fürst führen. Ja, Ihr könnt die Kirche verlassen, aber das heisst ja nicht, dass Ihr nicht wieder zurück kommt.
*lächelt Aramis an* Wenn Ihr wollt, kann ich Euch aus der Hand Eure Zukunft lesen, das habe ich von Esmeralda gelernt. Aber überlegt es Euch wohl, denn meine Vorhersagen stimmen immer. -
Aber überlegt es Euch wohl, denn meine Vorhersagen stimmen immer.
*winkt geringschätzig ab* Madame, das behaupten sie alle, diese Wahrsager und Meteorologen! Doch ich gehe davon aus, dass das Meiste davon schlicht Unsinn ist. Lasst also hören! *hält ihr seine perfekt gepflegte Hand hin* -
*Grinsend nach der Hand seines Freundes greifend* Mon Dieu, l´abbé, ich sehe ganz unheilige Gedanken, ungerechtfertigte Eifersucht und einen guten Freund, der nur Euer Bestes im Sinn hat, zum Beispiel, Euch fürsorglich zu Bett zu bringen. *Flüsternd* Ich weiß nicht, ob der Schoß der Kirche Euch dasselbe bieten kann ...
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He, mein Freund! Seid Ihr jetzt hier der Chiropraktiker, äh, der Chiromateur oder wie das heißt?! Die Dame hatte eben im Sinn, mir weit angenehmere Dinge zu prophezeihen! *samtig gurrend* Zum Beispiel, dass Ihr mir heute die ganze Nacht hindurch den Rücken massieren werdet, meiner Wirbelsäulenprobleme wegen, die ich mir von der Herumsitzerei im Beichtstuhl immer hole. *Athos verschwörerisch zugrins*
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Herumsitzerei im Beichtstuhl
Mein Freund, wenn Euch derartige Zipperlein quälen, dann habt Ihr Euch das selbst zuzuschreiben. Nicht ich verlange, dass Ihr Eure Zeit, die Ihr weit angenehmer verbringen könntet, auf einer harten Holzbank verprasst. Und ich frage Euch nicht nach den jungen Dingern, die Euch zarte Geheimnisse in Eure wunderschönen Ohren hauchen, eine Absolution erwartend, die ihnen der größte Sünder auf Erden erteilen soll.
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blickt schmunzelnd in Aramis Handfläche
Ich sehe dass Ihr eines Tages Bischof sein werdet, dass Ihr ein mächtiger Mann sein könnt, wenn Ihr die richtigen Entscheidungen trifft, und ich sehe, dass auch der König in Eurem Leben eine Rolle spielen könnte. Und ich sehe, dass Ihr glücklich werden könnt, wenn Ihr in Eurem Leben die richtigen Entscheidungen trefft. Ich sehe außerdem, dass Ihr nicht Euer ganzes Leben in Frankreich verbringen werdet."
Muss grinsen*wer weiss, vielleicht bringt Ihr es sogar zum Papst?" -
Und ich frage Euch nicht nach den jungen Dingern,
* die Augen seufzend himmelwärts kehr* Mon Dieu! Mon cher ami, man sieht, dass Ihr lange nicht mehr in einer Kirche wart! Denkt Ihr etwa im Ernst, die jungen Damen zieht es noch dahin?! Die fetten Jahre sind vorbei! Heute trifft man dort nur alte Matronen, die, wie sagtet Ihr so schön? mich hinter meinen zarten Ohrläppchen zu kraulen wünschen. Doch lassen wir das! - Madame, Eure Vorausschau klingt nicht übel! Ja, ich muss sagen, Papst wäre gar keine so schlechte Idee! Und es würde sicher meinen krankhaften Ehrgeiz befriedigen - *sardonisch zu Athos* wo ich`s doch schon mal zum größten Sünder allhier gebracht hab! -
Nein, ich war seit Jahrhunderten nicht mehr in der Kirche, die fetten Jahre sind in der Tat vorbei. Wenn Ihr tatsächlich irgendwann Papst wärt, könntet Ihr ja etwas frischen Wind in diese alten, verkrusteten Strukturen bringen." *bestellt sich ein bier* Einen Rat wollte ich Euch noch geben*vergesst bei allem Ehrgeiz niemals Eure Freunde, dann könnt Ihr es noch weit bringen, Abbé. Sünder sind wir doch alle, und in der Kirche finden sich doch meistens die größten. Ihr würdet jedenfalls einen guten Papst abgeben.
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