Gasthaus zum Roten Taubenschlag

  • Oha, Madame, Bier auf Wein? Gebt zu, Ihr seid ein Spion, ausgeschickt von Maximilian, Kurfürst in Bayern, nur dort weiß man das Bier derart zu schätzen, dass man es einem guten Bordeaux vorzieht. *Zu Aramis* Passt nur auf, dass ich Euch nicht hinter den Ohren kraule, mein Freund. Gebt doch zu, dass Euch bei dem Gedanken, Papst zu sein, vor allem die Messdiener vor Augen stehen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • *mit füchsischem Lächeln * Bier auf Wein, das lasse sein! heißt`s bei den Deutschen! Und sie werden schon wissen, warum! *zu Athos* Ihr irrt Euch, mein Freund, beileibe nicht nur die Messdiener! So ein Papst herrscht immerhin über einen dicht bevölkerten Staat! Und was er sagt, ist oberstes Gesetz! *enthusiastisch* Ah, wie schön muss es anzusehen sein, wenn sämtliche Bischöfe und Kardinäle vor einem kriechen! *grimmig* Wenn ich Papst wäre, würde ich sofort und auf der Stelle diesen Kerl da entsorgen, diesen Abbé Raboteux, amtierender Priester von Saint-Eustache, der mir, der ich dort bloß Kaplan bin, das Leben zur Hölle macht! Andauern lässt er mich sonntags die verfluchte Frühmesse halten, weil er selbst nicht aus den Federn kriechen will! Aber an Festtagen beim Hochamt in goldbestickter Seide protzen! Meine Predigten stampft er in Grund und Boden, sie sind ihm nicht eindringlich genug, viel zu harmlos, zu paradiesisch, zu wenig Drohung mit dem Höllenfeuer! Seit er mir in der Sakristei damals heimlich unter die Soutane greifen wollte und ich ihm eins auf die fetten Finger gab, sitzt er mir auf! *seufzend* - Ich glaube, Madame, Ihr habt recht, ich sollte schleunigst zurück zu den Musketieren - so als Teilzeitjob zumindest. Oder ist der noch nicht erfunden?

  • Nun, Bier ist mittlerweile auch hier in Paris sehr beliebt, ich kenne sogar Musketiere die Bier dem Wein vorziehen. Aber ihr beiden zieht wohl wirklich ein gutes Glas Wein dem Bier vor. Ich stamme jedoch in der Tat aus deutschen Landen...aus Prag, wo man fast nur Bier trinkt, aber natürlich habe ich hier in Paris auch den Wein zu schätzen gelernt. Bier ist leichter zu vertragen, da kann Euer Freund der Abbé so viel genießen wie er will ohne betrunken zu werden.
    *wendet sich dann schmunzelnd an Aramis *Wenn er nicht erfunden ist, so erfindet ihn doch einfach. Ein Teilzeitmusketier wäre doch einmal eine gute Sache. ABer ich weiss was Ihr meint...manche Priester können ihre Hände einfach nicht bei sich behalten, ich kenne diesen Abbé....egal ob Männer oder Frauen..da macht er keinen Unterschied...und mittlerweile ist er so dick, dass er kaum mehr in den Beichtstuhl hineinpasst. Er verzehrt jeden Tag vier dicke Kapaune, trinkt mehrere Liter Wein und amüsiert sich mit Männern und Frauen in seinen Gemächern. GEnau deswegen kann er die Frühmesse nicht halten...man erzählt sich, dass er jeden MOrgen mit einem gewaltigen Kater bis zwölf Uhr mittags im Bett liegt."

  • Nein! *sardonisch grinsend* Er treibt´s mit Männlein, Weiblein und mit Tieren? *Zu Aramis* Da wundert es mich nicht, dass ihm Eure Predigten zu harmlos sind, damit könnt Ihr nun hoffentlich nicht aufwarten. *Zu ´madame´* Doch Madame, Ihr stammt aus Prag? So seid Ihr am Ende eine exilierte Protestantin, die hier nach Gesinnunggenossen sucht?

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • senkt die Stimme etwas *nein, Monsieur, ich gehöre einer sehr seltenen Religion an, ich bin bekennende Atheistin. Protestanten sind mir zu streng in ihren Ansichten, Christen ebenfalls..ich bin der Meinung, dass Religion den Menschen oft nur Unglück bringt...wenn ich da nur an die tragischen Ereignisse in La Rochelle denke. In Prag beten wir keinen Gott an, sondern das Bier ist unser Götze.
    *hat ihr Bier bekommen und trinkt es mit Genuss. Ihr Musketiere seid wohl alle eher Weintrinker? Kaiser Maximilians Soldaten bevorzugen alle Bier, und jeder bekommt einen Liter pro Tag als Teil seines Solds.

  • Atheistin? Das wagt Ihr offen zu bekennen? Habt Ihr keine Furcht, demnächst eingeheizt zu bekommen ohne das Holz zahlen zu müssen? *Schnalzt mit der Zunge* Dabei ist die katholische Religion derart praktisch. Nicht wahr, l´Abbé? Man sündigt ein wenig und geht zu einem hübschen Priester beichten, der Euch ein nettes Avé Maria auferlegt. Das sagt man dann abends im Bett ...

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  • Mein lieber Freund, Ihr seid, scheint`s, wider Erwarten recht sattelfest, in den katholischen Gebräuchen! Wann wart Ihr denn das letzte Mal beichten? *leise gurrend* Im Speziellen bei mir?! Ich hab da ganz wunderbar einfühlsame Bußaufgaben in meinem Repertoire! 8)
    Madame, Euer kühner Mut ist wahrhaftig zu bewundern! *schaut sich rasch und verstohlen um* Hoffentlich hat das jetzt keiner von diesen Spitzeln hier mitgekriegt!

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

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  • muss grinsen*nun, wenn man mich als sogenannte Ketzerin verhaftet, dann tue ich einfach so, als ob ich mich zum sogenannten wahren Glauben bekönnen wollte...und dann lässt man mich wieder laufen, habe ich alles schon erlebt..die Kirchenleute glauben immer nur das was sie glauben wollen, und man kann sie leicht täuschen, weil sie selbst Meister der Täuschung sind
    *blickt nun zu Aramis hinüber Ich hoffe, Ihr nehmt mir meine Worte nicht übel, Abbé. Das war jetzt mehr allgemein und nicht auf Euch bezogen. Bei Euch würde ich wohl gerne beichten, für eine Sünderin ohne Reue und mit allerlei sündigen GEdanken gewiss der richtige Ort. zwinkert ihm kurz zu.

  • *fröstelnd* Madame, ich weiß Eure Gunst zu schätzen, doch ich fürchte, dies ist unmöglich - *hastig zischelnd* mein Freund hier ist sehr eifersüchtig, der würde mich glatt erwürgen, wie Othello die Desdemona!

  • muss schmunzeln und zwinkert Aramis kurz zu*keine Angst, von mir erfährt keiner, was Euch mit Eurem Freund verbindet. Aber Ihr müsst vorsichtig sein...wenn jemand das mitbekommt, dann könntet auch Ihr bei der Inquisition landen. Ihr beide seid ein wirklich schönes Paar...auch wenn das für die Frauen dieser Welt sehr schade ist, denn Ihr seid beide sehr ansehnlich. Passt immer gut auf, wenn die falschen Leute davon hören, dann würden sie Euch vor ein Inquisitionsgericht bringen. Vor mir habt Ihr jedoch nichts zu befürchten"

  • *Grimmig blickend* Madame, wer weiß? Ihr beteuert, auf unserer Seite zu stehen, und doch gebt Ihr nichts über Euch feil? Wir kennen nicht einmal Euren Namen? Im Übrigen habt Ihr uns missverstanden, monsieur l´abbé und mich verbinden allerhöchstens kleine Beichtgeheimnisse, *Zu Aramis* für die ich gerne eine Buße auf mich nehme.

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  • für die ich gerne eine Buße auf mich nehme.


    *Athos verstohlen ins Ohr flüsternd* Aber gewiss doch, mon cher ami! Ich stehe zu Euren Diensten! Sagen wir, heute Abend, so gegen neun? Meine Hauswirtin, Madame Péronne, ist bis übermorgen früh bei ihrer Schwester! 8)

  • Mein Name? *lächelt geheimnisvoll* Mann nennt mich unter anderem Cagliostra, aber das ist nur einer von vielen Namen, Namen sind doch Schall und Rauch, und letztendlich hat ja jeder mehr als einen Namen, ihr beiden ja auch.

  • Und doch ist es angenehm, den Gesprächspartner mit einem Namen anreden zu können, werte Madame Cagliostra. Mir scheint, Ihr habt einen Zwillingsbruder, der allerdings erst in einem Jahrhundert geboren werden wird, fühlt Euch also ganz frei. Doch seid Ihr, wie er, eine Wissende? Handelt Ihr mit Elixieren und Tränken? *Zu Aramis* Gegen neun? Zeit der Hexen und Mysterien? Aber gerne, ganz zu Euren Diensten, mein Lieber. Vielleicht können wir ja einen der Tränke Madames ausprobieren, es heißt, gewisse Kräuter verhelfen zu völlig neuen Einsichten.

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  • *flüsternd, mit subtilem Lächeln* Mon cher ami, wenn Euch 9 Uhr nicht behagt, können wir`s gern auf 6 Uhr vorverlegen! Auch eine sehr bedeutsame Uhrzeit, und ich bin in puncto Termine ganz flexibel. Nur was diese gewissen Stimulanzien betrifft, die Madame hier offenbar auf Lager hat - da wär ich an Eurer Stelle äußerst vorsichtig! Es gab bereits bekannte Fälle von Halluzination, wo die Betroffenen dachten, sie wären in Käfer oder Schweine verwandelt! Bitte verzeiht, aber mit so einem Sechsfüßler oder einem Ferkel kann man ja nun wirklich nicht -! Brrr, igitt! *schüttelt sich*

  • *Unschuldig die Augenbrauen hochziehend* Kann man nicht was? Mein Lieber, Ihr sprecht in Rätseln, dabei haben wir doch so gar nichts zu verbergen. Sagt man nicht, dass derartige Stimulanzien die Sehnsüchte und Wünsche hervorkehren? Dass man vor allem das sieht, was man zu sehen wünscht? Ich weigere mich, hier weiterzudenken, mein Liebster.

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  • *enerviert* Mein Liebster, was ich insgeheim sehnsüchtig zu sehen wünsche, kann ich ohne Madames magische Betäubungsmittel weit besser imaginieren! Mon Dieu - wollt Ihr Euch wirklich mit diesem brandgefährlichen Zeug die Sinne benebeln? Wenn Ihr dringend etwas - ähem! - Aufputschendes benötigt, so trinkt doch eine Tasse dieses heißen Gebräus, das man aus jenen kleinen, schwarzen Bohnen kocht, die aussehen wie die Losung einer Ziege!

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  • Losung einer Ziege

    :thumbsup: *die Augen rollend* Pfui, Aramis, Ihr verderbt einem ja die Lust auf dieses neue Gebräu. Es wirkt anregend, macht wach, man kann die ganze Nacht Dinge tun, die man ansonsten nicht getan hätte. Ich glaube, Ihr solltet es einmal probieren. Doch sagt einmal, was Ihr insgeheim so sehnsüchtig zu sehen wünscht? Ihr dürft es mit auch ins Ohr flüstern, Madame ist gerade *sieht sich um* weg.

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  • *Athos tief in die Augen blickend, träumerisch* Ich möchte sehen, wem Eure maskuline Physis eher gleicht, dem Apollo von Belvedere oder Michelangelos David? Äh, ich besitze, was Skulpturen anbelangt, gewisses einschlägiges Kupferstichmaterial, müsst Ihr wissen - *rotwerd*

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  • Kupferstichmaterial? Und Ihr hieltet mir das vor? Doch ich bitte Euch, Ihr werdet mich studieren dürfen, aber unter einer Bedingung: Ihr unterlasst es, ein Gedicht auf meine Ähnlichkeit zu dichten, denn die Zeit, die Ihr am Schreibtisch verbringt, ist verloren für das wahre Leben. Und wenn Ihr erlaubt, ich optiere für den David, an dem ist wenigstens noch alles dran.

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