Aramis *mit funkelndem Blick, sachte über seine moustache streichend* Madame, Ihr seid sehr leichtsinnig! Um nicht zu sagen zu sehr! Und Ihr glaubt zudem, mein Wesen zu kennen, obwohl dies nicht einmal auf meine engsten Freunde hier zutrifft! Was das Übrige angeht: Ich muss sagen, ich bin auf den niedrigen Klatsch innerhalb der Kardinalsgarde beileibe nicht scharf.

Gasthaus zum Roten Taubenschlag
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Madame*Nun, Monsieur, wenn Ihr den Klatsch aus der Kardinalsgarde nicht hören wollt, dann werde ich ihn Euch auch nicht erzählen, es spricht ja wirklich für Euch, dass Ihr das nicht hören wollt, denn die meisten Menschen werden ganz hellhörig wenn es um den neuesten Klatsch geht. Und ich habe nicht behauptet Euch zu kennen, das kann ich auch gar nicht, ich kann nur von dem ersten Eindruck den ich heute Abend von Euch bekommen habe mir ein Bild machen, es mag durchaus sein, dass ich damit daneben liege. Ich habe Euch jedenfalls so eingeschätzt, dass Ihr nicht gleich jedem alles von Euch preisgebt. Meinem Eindruck zufolge seid Ihr ein Freigeist der sich nicht gerne in ein Raster pressen lässt. Falls ich mich mit meiner Einschätzung irre, nimmt es mir bitte nicht übel, ich mache mir immer ein Bild von den Menschen die ich treffe, und manchmal liege ich daneben, manchmal treffe ich ins Schwarze, das ist jedes Mal anders.
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Athos: *Aramis im Geheimen über den Schenkel retour streichend*: Ja, das geht mir mit unserem Abbé auch so. Mal treffe ich ins Schwarze, mal daneben und manchmal - Ihr glaubt es nicht - steht er auf und schreibt
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Aramis *schlägt errötend die Augen nieder, zu Athos* In der Tat, mein Freund. Bitte verzeiht, aber man muss den Augenblick nutzen, wenn der Geist über einen kommt. Doch sagt, wie lange wollt Ihr denn den armen d`Artagnan noch da draußen im Hof warten lassen?
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Madame*zu Athos*Ja, bei Eurem Freund weiß man wohl nie was als Nächstes kommt, seine Persönlichkeit hat wohl viele interessante Seiten. Dichter, Abbé und Musketier, man trifft nur selten auf jemanden, der sich in so vielen Metiérs behauptet und auch noch so einen facettenreichen Charakter hat. Da warten gewiss auch auf Euch, obwohl Ihr ihn seit Jahren kennt, oft noch Überraschungen.
*zu Aramis* glaubt Ihr denn, dass der Gascogner wirklich noch im Hof ist? Ich würde eher vermuten, dass er zu Ketty gegangen ist, er kommt oft zu ihr wenn er schlechte Laune hat und lässt sich dann von ihr verwöhnen wie ein Prinz -
Aramis *geringschätzig* Madame, ich sagte es ja schon, dieses Mädchen ist offenbar strohdumm.
Eine intelligente Frau würde sich solch ungenierte Ausbeutung niemals gefallen lassen. Seltsame Freundinnen habt Ihr, das muss man sagen!
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Madame*Nun, Ketty ist wirklich eine sehr nette und sympathische Person, ihr einziger Fehler ist ihre hoffnungslose Naivität, und ich hoffe, dass ich sie irgendwann doch noch auf den richtigen Weg bringe, dass sie erkennt, dass d´Artagnan sie sehr unglücklich machen wird. Zudem denkt sie gar nicht darüber nach, dass ihre Zusammenkünfte mit ihm Früchte tragen könnte, und dann wäre sie die Dumme und nicht Euer Freund. Ich glaube, Mylady hat sie nur deswegen als Zofe genommen, weil sie so unbedarft ist, denn eine intelligente Zofe könnte für eine Frau wie sie zum Verhängnis werden. Ich habe Ketty auch schon von Königin Elizabeth, Jeanne d´Arc, und Päpstin Johanna und Alienor von Aquitanien erzählt, alles starke, couragierte Frauen, die sich in der Männerwelt zu behaupten wussten, aber Ketty gähnte nur und meinte, dass sie noch auf den Markt muss, neue Bänder für ihr Haar kaufen. Das ist wohl hoffnungslos, ich vergeude da wohl meine Zeit, indem ich versuche, sie zur Vernunft zu bringen...obwohl er gleich von ihrem Gemach aus zu Mylady ging, ist sie ihm völlig verfallen.
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Aramis* seufzend* Wie kann einem Dummheit sympathisch sein??
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Madame*seufzend*Ja, das frage ich mich in letzter Zeit auch häufig, Monsieur, denn ein vernünftiges Gespräch kann man mit Ketty schon lange nicht mehr führen, da in jedem zweiten Satz den sie sagt, der Name d´Artagnan vorkommt.
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Athos *errötend*: D´Artagnan? Oh, mal sehen, ob sich unser Gascogner in Geduld geübt hat. Wäre ja hilfreich
*steht auf und verlässt das Lokal*
*Draußen im Hof steht d´Artagnan Steinchen kickend an der Wand. Sieht auf*
D´Artagnan: Athos? Ich erwartete Euch schon gar nicht mehr!
Athos: Verzeiht, mein Freund. Doch ist Geduld die Tugend der Könige.
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Madame*zu Aramis*Nun, da bleibt wirklich zu hoffen, dass Euer Freund Athos diesen Gascogner einmal ordentlich zurechtstutzt und ihm seine Flausen austreibt. Wie es scheint ist Euer Freund so eine Art Vaterfigur für ihn? Man merkt doch dass d´Artagnan erst achtzehn ist, er hat noch viel zu lernen. Wenn er beim Militär aufsteigen will muss er erst einmal lernen sich besser zu beherrschen, sonst wird er es nie bis zum Marschall bringen. Genau das will er doch sicherlich, in einen hohen militärischen Rang aufsteigen.
d´Artagnan*im Hof zu Athos*Nun, da habt Ihr Glück dass Ihr mich noch angetroffen habt, hier draußen im Hof ist es entsetzlich kalt, ich wollte mich gerade auf den Weg zu Ketty machen um mit ihr einen Becher heißen Würzwein zu trinken und ein wenig mit ihr plaudern.
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Athos: *ironisch* Plaudern? Ah so. Nun ,ich werde Euch nicht zu lange aufhalten, nur, um Euch zu bitten, mir zu erklären, was die Provokationen vorher bezweckten.
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d´Artagnan*irritiert*Welche Provokationen? Ich meine, wer hat sich denn über mein fuchsfarbenes Pferd lustig gemacht? Aramis scheint mir oft Selbstironie mit beißendem Spott zu verwechseln. Ich bin ein Gascogner, und ein Gascogner lässt sich von niemandem ungestraft verspotten, und sei es auch ein Freund. Rochefort hat damals mein Pferd beleidigt und so etwas lasse ich mir nicht gefallen. Wie ich euch beiden schon vorhin im Gasthaus sagte...warum solllte ich alles schlucken und diplomatisch bleiben, wenn jemand über mich oder meinen Gaul spottet? Und die Kardinalisten hatten es auch verdient, sie hatten den Streit angefangen nicht ich. Und Ihr verhaltet Euch recht merkwürdig, weil ihr mich bezichtigt, Aramis gezielt provoziert zu haben...es war genau umgekehrt, er hat mich wegen des karottengelben Pferdes provoziert. Ich bin ein Gascogner und ein Gascogner lässt sich nichts gefallen. *schmollt* und die Fellfarbe heißt wirklich Fuchs.
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Aramis *währenddessen zu Madame* D`Artagnan zurechtstutzen?? Madame, ich sehe, Eure Pädagogik ist ziemlich sprunghaft!
Eben verteidigt Ihr unsern Gascogner noch gegen Athos und mich, nun wollt Ihr, dass mein Freund ihm die Flügel zurechtstutzt?! Und überdies - kann man dem gallischen Hahn denn auf solche Tour das Krähen abgewöhnen?
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Madame*zu Aramis*Nun, Monsieur, ich habe den Gascogner keinesweges verteidigt, ich bin in dieser Sache unparteiisch und weder auf seiner noch auf eurer Seite. Aber Ihr habt wohl Recht..einem gallischen Hahn gewöhnt man so schnell das Krähen nicht ab. Ich bin schon einmal durch die Gascogne gereist und muss sagen, dass ich nirgendwo auf so sture und unbelehrbare Menschen getroffen bin wie dort, Menschen von einem freurigen Temperament. Ein falsches Wort kann einem dort schon Probleme bereiten, auch wenn die Landschaft doch sehr schön ist, die Menschen sind recht anstrengend. Euer Freund wird wohl noch sehr lange krähen, man kann nur hoffen, dass bei ihm mit dem Alter die Weisheit noch kommt.
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Aramis *mit hintergründigem Lächeln* Ach, Madame, Ihr sei also unparteiisch, d`Artagnan betreffend? Erlaubt, dass ich Euch zitiere:
Monsieurs, ich finde es empörend, wie Ihr beide mit Eurem gascognischen Freund umgeht. Ja, wer solche Freunde hat braucht keine Feinde.
Ihr seid also schon einmal durch die Gascogne gereist? Etwa auf geheimen Wegen nach Spanien?
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Madame*zu Aramis*Nun, Monsieur, ich gebe zu dass ich das gesagt habe. Ich bin auch der Meinung, dass ihr falsch mit d´Artagnan umgegangen seid, aber er hat auch etwas überzogen auf Euer Gerede über dieses merkwürdige karottengelbe Pferd reagiert. Was meine Reise durch die Gascogne betrifft, so war ich dort nur unterwegs, weil die Menschen dort genauso fromm wie temperamentvoll und unbelehrbar sind, man kann ihnen viele Reliquien verkaufen. *blickt unschuldig drein*in Spanien war ich übrigens noch nie, dieses Land ist mir völlig fremd.
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Aramis *süffisant* Hm, dann scheint Ihr wohl ein wenig wetterwendisch zu sein, in Euren Ansichten, nicht wahr, Madame? Tja, das ist typisch Frau. Hmmm - wenn die Gasogner so fromm sind, wie Ihr sagt, vielleicht wäre d`Artagnan ja dann ein guter Kunde? Er ist allerdings sehr -hm - sparsam, mit seinen beschränkten Geldmitteln, mehr als ein Fingernagelschnipsel von einem Heiligen ist da wohl nicht drin :D. Aber als Reliquienhändlerin wäre doch gerade das zutiefst katholische Spanien geschäftlich ein sehr passendes Land für Euch?
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Madame*stirnrunzelnd*Wieso glaubt Ihr das das typisch FRau ist, Monsieur? Denkt Ihr nicht, dass es auch Männer gibt, die sehr wetterwendisch sind, was Ihre Ansichten und Meinungen betrifft? Nun, was d´Artagnan betrifft, ich glaube ich könnte ihm durchaus eine Reliquie verkaufen, nämlich einen Fingerknochen der heiligen Dulcinea, der denjenigen die ihn besitzen zu besonderem Glück in Geldgeschäften verhilft. Gerade weil er finanziell so beschränkt ist, dürfte eine Reliquie die ihm zu Geldsegen verhelfen kann, ihm äußerst verlockend erscheinen. Ob Euer Freund so etwas wohl kaufen würde?
Ich muss Euch Recht geben, die Spanier sind wohl sehr katholisch, aber dort wüted deswegen auch in besonderer Intensität die Inquisition, da wird man als durchreisende Reliquienhändlerin schnell verdächtigt, Teufelswerk zu betreiben. Da muss man sehr vorsichtig sein, Monsieur. -
Denkt Ihr nicht, dass es auch Männer gibt, die sehr wetterwendisch sind,
Aramis *ungerührt, mit sanftem Lächeln* Natürlich gibt es die, das steht außer Frage. Doch was hat das mit der auffallenden Sprunghaftigkeit der Frauen zu tun?
Und was unsern armen d`Artagnan betrifft: Wovon soll er Eure kostbare Reliquie denn bezahlen? Oder habt Ihr etwa gar vor, Madame, sie ihm aus Mitleid zu schenken? -
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