@Alienor
Ich meine, es würde doch durchaus genügen, wenn sich die Filmemacher einfach mal ans Buch hielten, ohne ihre Pseudokreativität dabei zu verspritzen - es ist schon schwierig genug, glaub ich, den Roman von Dumas in intelligente Dialoge (obwohl er da ja auch schon vieles vorgegeben hat) und ordentliche Szenen umzusetzen. Das sollte doch Herausforderung genug sein. (Gilt natürlich für jede Literaturverfilmung)
Historische Romane
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Stimmt, es wäre für die Filmemacher doch viel interessanter, einen Musketierfilm mal mit einer Handlung die dem Buch entspricht und interessanten Dialogen wie im Buch zu gestalten. Und das gilt genauso für jede andere Literaturverfilmung...wenn man sich mehr and die Vorlage halten würde, käme auch ein guter Film dabei heraus.
Mir gehen diese ganzen Actionszenen in den Filmen schon gehörig auf die Nerven, ich brauche das nicht, dass in einem Film alle fünf Minunten etwas explodiert oder geschossen wird, etc...ich mags lieber, wenn ein Film auch etwas Tiefe hat. -
Ich habe den Eindruck, dass das bis in die 1970er-Jahre nicht so streng gesehen wurde. (Bei "Comte de Bragelonne" dürfte hinzukommen, dass die Vorlage für einen abendfüllenden Film einfach zu umfangreich war.)
Zum Vergleich: Erst Anfang der 1990er-Jahren entstand der Dracula-Film von Coppola, der sich recht genau an die Buchvorlage hält. (Allerdings weicht auch dieser Film in einigen wesentlichen Punkten vom Roman ab.) Im Filmtitel "Bram Stoker's Dracula" wird sogar daraufhin gewiesen, dass dieser Film als werkgetraue Romanverfilmung gesehen werden will. In der Folge sind weitere Filme entstanden, die ausdrücklich im Titel hervorheben, dass sie als werkgetreue Romanverfilmungen verstanden werden wollen.
Bei den "Musketieren" ist mir allerdings noch kein Film untergekommen, der tatsächlich als werkgetreue Verfilmung des Romans verkauft wurde. Insofern wäre es sicher einmal Zeit für so etwas.
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Die einzige dem Roman entsprechende Verfilmung der Musketiere dürfte die von Diamant Berger sein, danach wurde keine mehr gedreht, die sich genau an die Romanvorlage hielt. Ich finde das schade, weil man aus dem Roman doch wirklich gute Verfilmungen machen könnte...
Ich fände es interessant, wenn mal ein Produzent eine Trilogie, eine richtig ausführliche daraus macht, so wie bei Herr der Ringe. Also drei Filme, die Musketiere, den VAA und den VdB dreht, und zwar richtig, nach der Romanvorlage.
Den Bram Stoker Film kenne ich, ich fand der war ganz gut gemacht, ich muss dazu aber auch sagen, dass ich den Roman nicht gelesen habe, und deswegen keine Vergleichsmöglichkeiten hatte.
Richtig entsetzt war ich von der Romanverfilmung zu "Die Tore der Welt", da sind den Produzenten grobe Fehler unterlaufen. Im Roman verbrachte der König irgendwo in Anonymität seinen Lebensabend, tauchte in der Handlung aber gar nicht auf, aber im Film lebt er als Mönch unter dem Decknamen Thomas Langley im kloster von Kingsbridge.
Und was noch viel schlimmer ist: In Teil 1 hackt man ihm die Hand ab, in Teil 4 kämpft er dann zweihändig mit dem Schwert.
Das ist meiner Meinung nach ein grober Schnitzer, der keinem Produzenten unterlaufen dürfte.Aber du hast leider Recht was den VdB betrifft, der ist in der Originalvorlage so umfangreich, dass er schwer in einen zwei Stundenfilm zu bekommen ist. Da müsste es schon ein Mehrteiler sein.
Wenn man sieht, was manche Produzenten heute so machen...da wird ein 350 Seiten langes Kinderbuch zu drei langen Filmen gedehnt....und sicherlich noch vieles eingebaut was ursprünglich nicht drin war. Da hätte sicherlich dann auch ein Film genügt. -
http://www.amazon.de/The-Hugue…1362682816&sr=1-2-catcorr
Kennt jemand von euch zufällig diesen Roman hier und kann ihn beurteilen? Er spielt in Frankreich zur Zeit Richelieus, und die Hauptakteure, 3 junge Männer, erinnern irgendwie verdächtig an die 3 Musketiere - außerdem kämpfen sie offensichtlich gegen die Garde Richelieus, wie dem "Blick ins Buch" zu entnehmen war - -
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Irgendwie habe ich den Eindruck dass die historischen Romane immer schlechter werden...ich lese gerade einen, der am Hof von König Louis XIII spielt und in dem Marie Chevreuse die Hauptfigur ist, "Im Dienste der Königin"; bin aber sehr enttäuscht von diesem Roman. Ich habe jetzt schon mehr als die Hälfte gelesen, in dem Roman passiert nicht viel, außer dass jeder mit jedem schläft
Am Anfang des Romans hat die Chevreuse eine Affaire mit dem König, dann mit dessen Bruder....usw. usw...
Marie hat im Roman eine bucklige Schwester, die 10 Jahre lang das Kindermädchen des jungen Dauphins Louis ist, und während dieser Zeit eine sexuelle Affaire mit dem "König der Bettler von Paris" hat, dann wird sie die Geliebte des fast dreißig Jahre jüngeren Dauphins. Und Mary, die im Exil fett geworden ist, versteckt sich mehrere Monate in Paris Unterwelt beim König der Bettler um abzunehmen.
Und heute morgen las ich im Roman folgendes: Als er sich die Kleider von Leib riss, sah Marie fasziniert die Größe seiner Männlichkeit. Als er in ihre feuchte Grotte eindrang bog sie sich ihm entgegen.Also ich kann allen nur raten....Finger weg von diesem Roman! Mary Sue der schlimmsten Sorte!
Schade, dabei hätte gerade die Geschichte der Marie de Chevreuse sicherlich Stoff genug für einen guten Roman geboten.
Ich hab noch 200 Seiten vor mir, aber ich werde den Roman nicht zu Ende lesen, mir ist echt die Lust vergangen.
Gute historische Romane sind wirklich immer schwerer zu finden...wenn man hundert davon liest, sind höchstens ein oder zwei wirklich gute darunter, die nicht nach dem Mainstream Prinzip geschrieben sind. -
Kennt jemand von euch den Roman "Drachenklingen"?
http://www.amazon.de/Drachenkl…1&keywords=drachenklingen
Da geht es darum, dass Richelieu mit Hilfe seiner Eliteeinheit "Klingen des Kardinals" einen einen Bund namens "Schwarze Kralle" bekämpfen muss, der die europäischen Königshäuser unterwandert. Bei den Mitgliedern handelt es sich aber nicht um gewöhnliche Menschen, sondern um Drachen in Menschengestalt. Ich bin darauf gestoßen, weil ich bei http://verreiss-mich.livejournal.com einen herrlichen Verriss davon gefunden habe. Bei Richelieus purpurnem Hausdrachini mit Namen Kleiner-Freund wars bei mir dann endgültig vorbei *kchkchkch* Einen zweiten Band gibt es auch noch, der heißt "Drachenkampf" und angeblich soll noch ein dritter kommen. Den Verriss kann ich übrigens empfehlen, der ist sehr amüsant.
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@Engel
Ich habe den Roman gelesen und fand ihn ganz schrecklich
Dumas vier Musketiere kommen nur indirekt vor, es gibt einen rauflustigen Gascogner der große Ähnlichkeit mit d´Artagnan hat und auch einen geheimnisvollen Musketier der mich ein wenig an Athos erinnerte.
Ist schon fast drei Jahre her, dass ich "Drachenklingen" gelesen habe, und ich war überhaupt nicht begeistert.
Danke für deinen Link mit dem Verriß, den werd ich gleich mal lesen
Da kann man mal gespannt sein wie der dritte Band heißen wird, da nehmen sie bestimmt sowas wie "Drachenfeuer"
Nachdem ich den ersten Band gelesen habe, habe ich auf den zweiten gerne verzichtet, zum Glück hatte ich für den ersten nur drei Euro an einem Bücherwühltisch einer Buchhandlung bezahlt.
Falls du "Drachenklingen" noch nicht gelesen hast....also ich kanns nicht empfehlen, das ist ein Roman, den man gleich wieder vergisst wenn man ihn ausgelesen hat, der keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. -
Ich hab nicht vor ihn zu lesen. Wie gesagt, der purpurne Drachini als Schoßtierchen seiner Eminenz hat mir den Rest gegeben
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Bei dem Verriss musste ich auch sehr lachen, echt witzigl das mit dem Schoßtierchen, das wäre mal was für eine Musketier-Parodie-Fanfic
Ich finds ja immer wieder erstaunlich(und auch erschreckend) was Romanautoren mit unseren Musktetieren so anstellen...da gibts Romane in denen die Musketiere (und Kardinalisten) es mit Drachen zu tun bekommen, in anderen Romanen mit Vampiren..da fragt man sich echt, was als nächstes kommt...Critters...Gremlins..oder gar E.T.?
Und dass der Drachine purpur ist ist ja klar...das passende Schoßtierchen zur Robe
Bei diesem Roman würde Dumas wohl im Grab routierenDer schlimmste Musketierroman den ich jemals gelesen habe war übrigens "Der Lilienpakt" von Corinna Bowman, ein einziger Graus, in dem die Musketiere eine uneheliche Tochter der Königin und Buckingham retten mussten, und Athos war in diesem Roman ein vergammelter, ungepflegter Säufer, der seinen Diener immer in ein heruntergekommenes Gasthaus schickte um auf Pump Wein zu besorgen, den er nie bezahlte.
Und er war pottordinär in dem Roman, gar nicht der würdevolle, ehrbare ruhige, gelassene Athos den man aus den Musketierromanen von Dumas kennt.
Und was mich wirklich geärgert hat...im Nachwort des Romans behauptete die Autorin, Athos wäre immer ihr Lieblingsmusketier gewesen und sie hätte die Romane als Kind rauf und runter gelesen.
Wenn man sie doch gelesen hat, wie kann man dann den armen Athos so verhunzen und zu einem hoch verschuldeten, ordinären Säufer machen, der die Essensreste von mehreren Wochen in seiner Wohnung vergammelt herumliegen hat. Hat mich sehr geärgert beim lesen.
Das war sogar noch übler als "Drachenklingen".
Falls du "Der Lilienpakt" mal irgendwo im Laden siehst, bitte nicht kaufen, das ist sowas von OOC. -
Danke für die Warnung Ich hab einen Roman mit dem Titel "Sissi - Die Vamirjägerin", aber das ist so gemeint, wie es sich anhört, nämlich parodierend und genauso herrlich wie skurril. Elisabeth kommt aus einer Familie von Vampirjägern, während das Kaiserhaus aus Vampiren besteht, mit der Erzherzogin als Obervampirin. Die Darstellung der Vampire finde ich sogar verdammt gut, normalerweise bin ich kein Fan von Vampirromanen.
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@Engel
Da gehts mir wie dir, ich bin auch kein Fan von Vampirromanen und war von der durch "Twilight" entstandenen Vampirromanwelle regelrecht genervt.
Sissi als Vampirjägerin?
Das klingt schon sehr skurill, da stelle ich mir jetzt gerade Kaiser Franz vor, wie er in der Hochzeitsnacht zu Sissi sagt: "Schau mir in die Augen, ich werde dir am Halse saugen"
Aber wenns eine Parodie ist, kanns ja durchaus witzig zu lesen sein. Ich mag solche Romane eigentlich nur, wenn sie ganz klar als Parodie gekennzeichnet sind, wenn das gut gemacht ist, kann mans gut lesen.
"Drachenklingen" war ja leider nicht als Parodie gedacht, obwohl es manchmal durchaus wie eine Parodie wirkte. -
Der Verriss liest sich echt witzig - ich hab allerdings nur reingelesen. Auf was die Leute so kommen - ein Hausdrachen ´kleiner Freund´? *g*, spuckt der manchmal? Ups ..., nein, das les ich sicher nicht. Was Athos angeht - naja, bei seinem Desinteresse schnöden menschlichen Dingen gegenüber hätte ich mit Schimmel im nicht vorhandenen Kühlschrank kein Problem
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Ich bin da bei Athos eben besonders kritisch, weil er mein Lieblingsmusketier ist, wenn eine Autorin ihn so total OOC darstellt, nervt mich das schon...besonders wenn die Autorin betont, wie oft und gerne sie die Romane gelesen hätte.
Ich hatte bisher noch keinen einzigen guten Fanficroman...ich frage mich, ob es da überhaupt Gute gibt...ohne Hausdrachen, Athos mit vergammelter Wohnung oder einem Affairenkind der Königin und Buckingham....wahrscheinlich gibt es keine guten Fanficromane über die Musketiere. -
Doch, aber auf Französisch. Les trois médecins ist z.B. nicht schlecht, schau mal bei Patrick Jacquelot nach
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Danke für den Tipp, das Buch werde ich mir besorgen, werde das gleich mal googeln.
Französisch lesen fällt mir zwar noch etwas schwer, aber was tut man nicht alles für eine gute Lektüre
Wenn ich das gelesen habe, werde ich dann auch meine Meinung darüber hier reinschreiben. Kann aber etwas dauern, für französischsprachige Bücher brauche ich immer eine Weile, da ich noch oft im Wörterbuch nachschlagen muss. Sind die Musketiere in diesem Roman denn auch treffend, im Sinne von Dumas charakterisiert worden? -
Einigermaßen, wenn man sich auf die Geschichte einlässt. Es geht um Medizinstudenten, d´Artagnan fährt mit einem R4 vor, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hab mich noch geärgert, dass es keine Ente war
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Witzige Idee..die Musketiere als Medizinstudenten...ist das so ähnlich wie Aramis geniale Geschichte über die Musketiere in der Gegenwart?
Wenn so etwas gut geschrieben ist mag ich es. Ich erinnere mich daran, dass du hier auch mal ein Thema aufgemacht hast, was für ein Auto die Musketiere wohl fahren würden, wenn sie in der Gegenwart leben würden...aber beim Gascogner würde ich mir auch lieber eine altersschwache Fünfzigerjahreente vorstellen...das Pendant zu dem alternden Gaul, mit dem sein Vater ihn auf die Reise nach Paris geschickt hat -
Nicht so überspitzt, die Geschichte ist schon ernsthaft gemeint.
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