Russische Verfilmung der "Drei Musketiere" von 2013

  • offene Kanäle, Misthaufen, ungepflastere, kotige Straßen

    Ja, aber nicht zu übertrieben gruslig. Es gibt viele Mittelalterfilme, die das übertreiben und nur noch einen einzigen Sumpf zeigen?(. Barocke Reitweise? Naja, korrekte Sättel und Zaumzeug wären schon mal nicht schlecht;) und was Kostüme und Fechtweise angeht: Zumindest ansatzweise wär das doch schon mal was. Es muss ja nicht perfekt sein. Gleichzeitig dürfte man aber nicht durch historische Überkorrektheit (was Dumas ja ganz und ga rnicht war;)) in so eine Starrheit verfallen, wie sie für viele Mantel und Degenfilme üblich war. Ich mein, diese immergleichen Abläufe, der strahlende Held, die seufzende Dame, die langweiligen Floskeln. Ein gewisser Drive müsste drin sein, sonst lockt man keinen Hund hinterm Ofen vor:S

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Es gibt viele Mittelalterfilme, die das übertreiben und nur noch einen einzigen Sumpf zeigen ?(

    *kicher* Monty Python`s Ritter der Kokosnuss, par exemple? Ich fand diesen Film, was Dreck betrifft, historisch ziemlich korrekt ;)


    Gleichzeitig dürfte man aber nicht durch historische Überkorrektheit (was Dumas ja ganz und ga rnicht war ;) ) in so eine Starrheit verfallen, wie sie für viele Mantel und Degenfilme üblich war

    8|Echt, es gibt historisch überkorrekte Mantel- und Degen-Filme?? Äh, mir fällt dazu jetzt kein einziger ein:whistling::whistling::whistling:

    Beim Drive geb ich dir recht, das Ganze sollte alles andere als stereotyp ablaufen! Hm, was die Perspektive betrifft, fand ich z. B. Nicolas Junckers Comic , der die Ereignisse aus der Sicht d`Artagnans erzählt, sehr gut gemacht. Unser Gascogner ist hier eindeutig nicht der strahlende junge Held.8):thumbup:

  • Stimmt, der Comic ist klasse und ist ein gutes Beispiel für eine neue Perspektive:thumbup::thumbup::thumbup:Monty Python historisch korrekt?^^^^^^vor allem das mörderische Kaninchen^^^^^^^^:thumbup::thumbup::thumbup:Ich kann mich vor allem an Blut erinnern, weniger an Dreck - oder zählen tote Kühe auch dazu?;)^^


    Ein Film aus d´Artagnans oder - warum nicht? - Porthos´ Perspektive, das wär´s doch8)

    historisch überkorrekte Mantel- und Degen-Filme

    Nee, ich meinte, dass man, dadurch, dass die Leute alles richtig machen sollen, nix ... Spontanes, nix Lustiges, nix ... keine Ahnung, wie ich das sagen soll, nix mit Drive zeigt. So freche Antworten oder lustige Szenen einfach, die vielleicht aus dem historischen Rahmen fallen, aber einfach Spaß machen. Diese alten Kostümfilme sind oft schrecklich schwerfällig, find ich:whistling: - nicht alle, aber bei manchen möchte man die Schauspieler schubsen und sagen, jetzt komm doch mal in die Gänge. Vielleicht geht das aber nur mir so:whistling:

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • bei manchen möchte man die Schauspieler schubsen und sagen, jetzt komm doch mal in die Gänge.

    Tja, die einzelnen Parts sind oft sehr eng gestrickt, streng nach dem jeweils üblichen Rollenmuster *gähn*: Strahlender junger Held à la Errol Flynn, ihn anhimmelnde Dame in Nöten à la Olivia de Havilland, das reicht denen schon. Dann noch der unverzichtbare Bösewicht à la Basil Rathbone, und fertig ist der Film. Besonders nervtötend: Die dazugehörige Filmmusik Marke Wummstäterä.

    ;)A propos "lustige Szenen": Wie fandest du die Karl Lagerfeld-Persiflage und die Szene mit Aramis als Strafzettel-Verteiler im 2011er Film?8)


    Die 3M aus Porthos`Sicht? Eine interessante Idee! 8):thumbup::thumbup::thumbup:Wie würdest du in diesem Fall mit der Handlung einsteigen?

  • Wie würdest du in diesem Fall mit der Handlung einsteigen?

    Im Vorzimmer von Tréville, wo er sich über Aramis ärgert^^


    Karl Lagerfeld-Persiflage

    :?:Welche? Aramis als Strafzettelverteiler fand ich nur blödX/

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • 8)Der Schneider, bei dem Porthos sein neues Wams anprobiert, ist ein Karl Lagerfeld-Verschnitt (weißer Pferdeschwanz und schwarze Haarschleife).

    Die Aramis-Szene ist ein einziger Kotzbrocken, von wegen lustig! <X


    Im Vorzimmer von Tréville

    :)O ja, das wär doch ein prima Einstieg!:thumbup::thumbup::thumbup: Das Gefecht auf der Treppe zu Beginn in Nahaufnahme, sodass man vorerst glaubt, es wäre ein ernstgemeinter Kampf, und man kriegt erst beim Schwenk in die Totale (oder wie immer das heißt) mit, dass es sich um einen übermütigen Showkampf handelt, der sich im Vestibül von Trévilles Palais abspielt8)

  • :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:Oder Porthos´ Gedanken beim Betrachten seiner Kameraden - ah, de Treillis hat neue Spitzenaufschläge, hat er die Mätresse gewechselt? Die alte wäre dafür zu geizig gewesen. Brrr, Aramis liest schon wieder in seinem Brevier ... Mist, Athos ist wirklich nicht da ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • :thumbup:8)genau - da wären seine Gedanken ja spannend8) - dieses teure Bandelier, das kratzt ... blöde Goldfäden ... aber es macht eindeutig was her. ah, da guckt de Jaloux ... *hüstel* ...;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • :D:D:D:P*kicher* Porthos in Großaufnahme, dann Schwenk zu den Visagen seiner Bewunderer (unter ihnen ein junger Gascogner) und Neider - eine prima Einstiegsszene! :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    Hmmm - wie wär`s, wenn man generell die jeweiligen Gedanken (zumindest die essentiellen) mit der Stimme des jeweiligen Darstellers aus dem Off für den Zuschauer hörbar machen würde?

  • Hm, keine Ahnung, wie das wirken würde :/auf Dauer vllt ein bisschen nervig, denn ein Zuschauer möchte ja auch interpretieren dürfen. Wenn da zu viel vorgegeben wird, dann ist das wie eine FF, die alles erklärt ... und das ist dann langweilig. So kann man sich seine Gedanken dazu machen ... aaaabbbber - so nette Nebensächlichkeiten sind natürlich sehr schwer nur darzustellen. Entweder Porthos redet mit sich und kommt etwas dement rüber oder ... keine Ahnung, er sagt das zu seinem Hund?^^

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Entweder Porthos redet mit sich und kommt etwas dement rüber oder ... keine Ahnung, er sagt das zu seinem Hund?

    8)Nein, es ist ein innerer Monolog, den der Zuseher sozusagen mithört - bei Schtonk z.B. berichtet Knobel zu Beginn des Films über seine bisherige Vergangenheit als Fälscher, während man die entsprechenden Szenen im Film sieht. Er ist praktisch zugleich auch der Erzähler im Off, der einen Monolog hält. Der Film wechselt geschickt zwischen Handlungsmodus und Erzählmodus und her, ich kann das jetzt leider nicht besser beschreiben *grmpf*. Natürlich darf man dieses Stilmittel nicht permanent einsetzen, sonst wird es penetrant. Aber so hin und wieder, an besonderen Stellen, z.B. als Einleitung einer Szene, Überleitung zwischen 2 Szenen, kurzes Resümee einer Szene usw., fände ich es durchaus passend...

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

    Einmal editiert, zuletzt von Aramis ()

  • Aber so hin und wieder, an passenden Stellen

    Stimmt, ab und zu ist das sicher klasse^^Schtonk hab ich gesehen, aber ich erinnere mich nicht an den i.M. muss ich gestehen:whistling:

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Man könnte das Ganze natürlich auch so aufziehen, dass Porthos (oder ein anderer der Vier) die Handlung der Musketiere Jahre später rückblickend erzählt und dazu die entsprechenden Filmszenen eingeblendet werden. Diese Technik verwendet die Rocky Horror Picture Show, dort gibt es auch einen Erzähler, der die Handlung rückblickend aufrollt. Ich mag`s, wenn sich eine Filmfigur direkt an die Zuschauer wendet, das ist am Ende von Milos Formans Amadeus so klasse, wenn der alte Salieri im Irrenhaus direkt zum Publikum sagt: "Ihr Mittelmäßigen überall, ich vergebe Euch!"^^:thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

  • Ihr Mittelmäßigen überall, ich vergebe Euch!"

    ^^^^^^:thumbup::thumbup::thumbup:Wie kannst du dich so genau an Zitate erinnern? Ich finde den Film auch klasse, aber ich könnte mich nie an so Zitate erinnern:whistling::whistling::whistling:Das mit dem Publikum ansprechen hat so was von Brecht, es bricht die Erzählung auf. Aber warum nicht, d´Artagnan, der am Ende, als alternder Hauptmann, völlig desillusioniert, seine Geschichte erzählt, das hätte echt was8)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Ich hab mich prompt angesprochen gefühlt, daher hab ich mir wohl das Zitat gemerkt. ;)

    d´Artagnan, der am Ende, als alternder Hauptmann, völlig desillusioniert, seine Geschichte erzählt, das hätte echt was

    8):thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:Find ich auch! Denn die bisherigen Musketierfilme beginnen ja stets mit dem jungen Gascogner, das ist wie das Amen im Gebet. Daher würd mir ein gealterter d`Artagnan, der mit einer Mischung aus Resignation und Sarkasmus seine jugendlichen Taten kommentiert, sehr gut gefallen! 8)

  • So ähnlich wie Salieri am Anfang von Amadeus:thumbup:, ich seh ihn vor mir. Ok ... das Drehbuch nimmt Gestalt an^^

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Oh, das würde mir auch gefallen.

    D'Artagnan gealtert, resigniert, sarkastisch, aber immer noch scharfzüngig, vorlaut und weit entfernt von "altersmilde". Ich stell mir das sehr amüsant vor, wie er sein jugendliches Alter Ego quasi auseinander nimmt und seine Taten süffisant kommentiert. ??

    Wobei es zwischenzeitlich gerne Einblendungen in seine aktuellen Abenteuer geben darf, die dem Zuschauer Einblick in Leben und Taten des ach so weisen (?) Erzählers geben. Wobei sich am Ende des Films womöglich herausstellt, dass der gute d'Artagnan auch in fortgeschrittenen Jahren nicht unbedingt immer das leuchtende Vorbild ist, zu dem er sich entwickelt zu haben glaubt. ???

  • Wobei sich am Ende des Films womöglich herausstellt, dass der gute d'Artagnan auch in fortgeschrittenen Jahren nicht unbedingt immer das leuchtende Vorbild ist, zu dem er sich entwickelt zu haben glaubt

    :thumbup:^^Das wär dann die Schluss-Szene: Auftritt Madeleine. Sie beschwert sich bei ihrem Zimmermieter über die immer noch ausständige Miete; er versucht, sie mit "Naturalien" zu beschwichtigen...8o

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