Max Linder Drei Musketiere-Filmparodie von 1922

https://www.youtube.com/watch?v=pRZwvMaXAD4

Liebe kaloubet, vielen Dank, dass du mich auf diese geniale Verfilmung aufmerksam gemacht hast!!

Diese 1922 vom genialen französischen Komiker und Filmpionier Max Linder gedrehte Parodie auf die ein Jahr zuvor erschienene Musketiere-Verfilmung mit Douglas Fairbanks gehört zusammen mit Henri Diamant-Bergers legendärem Stummfilm "Les trois mousquetaires" für mich zu den absoluten Highlights unter den Musketierfilmen - einfach brillant!!! Spritzig, rasant, unglaublich witzig, akrobatisch, mit genial inszenierten Fechtszenen, und die Charaktere allesamt zum Zerkugeln (ich liebe diesen monokelbewehrten Aramis! ). Max Linder, der dandylike "Monsieur Max mit dem seidenen Zylinder", ist als d`Artagnan einfach Spitzenklasse!!! Fairbanks gratulierte ihm persönlich zum herausragenden Erfolg, den der Film vor allem in New York landete.

@Alienor

Die Parodie ist echt genial, ich hab mich zerkugelt! Musste sie mehrmals sehen, um alle Gags gebührend würdigen zu können - irgendwie erinnert mich Max Linder, was seine Skurrilität und diese gewisse Respektlosigkeit vor Konventionen anbelangt, ein bissl an die Monty Pythons (especially an John Cleese, so von der Körpersprache und Mimik her)

@Alienor

Ich hab, wie gesagt, beim ersten Mal gar nicht alles mitgekriegt, das geht so zack, zack, Schlag auf Schlag, ohne langes Rumtun. Ich find`s einfach nur klasse! Das entschädigt mich für 2014

Zitat von Alienor de La Fére

So eine Parodie müsste heutzutage mal ein Regisseur hinkriegen

Ich fürchte, dazu sind sie schlicht zu dumm

Ich lieg immer noch flach, wenn ich´s mir anschau, und das will bei mir was heißen! Und dabei sind diese Fechtszenen genial, die können wirklich was, und Max Linder war anscheinend selbst Sportfechter - zumindest gibt es irgendwo im Internet ein Foto von ihm in Fechtmontur, und ebenso eins zu Pferd. Die heutigen Schauspieler dagegen machen, wenn überhaupt, g`schwind einen Schnellsiedekurs, wenn sie was in dieser Richtung darzustellen haben (Horror: Gerard Depardieu spielt als Marin Marais Gambe ) Aber das beklagte ja schon Franz Antel damals in den 1950er Jahren, dass die Schauspieler ihr Metier nicht beherrschen, sprich weder Reiten, noch Fechten noch Tanzen Na, Max Linder jedenfalls beherrschte das alles offensichtlich aus dem ff , da können sich die heutigen d`Artagnans allesamt nur mehr verkriechen . Gut, Gene Kelly war auch Tänzer...

kaloubet

Genau. Ach, die gute alte Zeit! Reiten, Fechten und Tanzen haben für mich was total Ästhetisches, ganz im Gegensatz zu diesem schrecklichen Fußball oder Schifahren - das ist bloß brutaler Sport

Zitat von kaloubet

dass es auch für Schauspieler hilfreich sein kann, das zu lernen

Nicht nur für die ;). Ich halte es im Gegenteil für ein Stück Kulturgut, dass nicht verloren gehen sollte, in Zeiten wie diesen...

Ja, im Gegensatz zu den 1960er Jahren, wo gejammert wurde, dass das Pferd in Deutschland womöglich ausstirbt, gab es, glaub ich, noch nie so viele Pferde, Reitställe, Reitweisen, Trainer usw. wie heute - einerseits schön, andererseits denkt man offenbar bereits an die Pferdesteuer

Was Fechten betrifft, hat vor allem die historische Fechtszene in den letzten Jahren auffallend zugelegt, da gibt es mittlerweile Gruppen und Vereine, dass man nur so schaut. Hm, vielleicht wäre ein Fecht-Workshop im Urlaub was für dich, so zum Reinschnuppern? In Frankreich müsste es doch was geben, das ist ja die Fechtnation Nr.1..

Ich dachte eher an die Ästhetik, die manche Sportarten für mich ausstrahlen, und andere nicht. Eiskunstlauf z.B. hat was Ästhetisches, den schau ich mir gern an. Schi-Abfahrtsläufe dagegen nicht, die find ich fad

Zitat von kaloubet

fast wie Angeln

Oh, das ist jetzt aber ein schlimmer Vergleich!